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Samstag, 19. Juli 2025

Fürbitten 20.7. nicht so viel abstrudeln - genießen können

 

20.7.2025  Lk.10.38  Marta und Maria  Gen.18.1 Gastfreundschaft

Um zwei Themen geht es heute, die perfekt in unsere Urlaubszeit passen. In der hebräischen Bibel und auch im Evangelium geht es um Gastfreundschaft und auch um das "zur Ruhe kommen", sich Zeit nehmen. Zunächst hören wir von Abraham der drei vorbeiziehende, ihm vollkommen unbekannte Männer, einlädt, doch seine Gäste zu sein. Später wird sich herausstellen, dass es wohl „Gottes Boten“ waren. Im Evangelium ist Jesus zu Gast bei guten Freunden. Von Marta und Maria ist die Rede – und wir kennen die Erzählung gut. Maria ist es, die sich ganz Jesus widmet und ihm nur zuhört – Marta aber wieselt durchs Haus, um eine gute Gastgeberin zu sein. Als sie – wir finden wohl zurecht – zu Jesus sagt: „Kümmert es dich nicht, dass mir Maria hier die ganze Arbeit überlässt“ – da sagt Jesus: „Marta du machst dir viele Sorgen und Umstände…aber Maria hat das Bessere erwählt.“ Viele von uns Frauen verstehen Marta nur zu gut! Denn wenn sich alle nur hinsetzen und zuhören, funktioniert Gastfreundschaft auch nicht. Und doch wissen wir selbst nur zu gut: so oft wäre „WENIGER“ - -„ MEHR“   Wie wichtig ist es, die Balance zu finden, zwischen der geschäftigen Martha in uns - und der Maria, die sich alle Zeit der Welt für das nimmt, was ihr wesentlich ist. so bitten wir gerade in diesen Urlaubstagen 

dass wir immer besser zwischen Wichtig und Unwichtig unterscheiden lernen

dass wir unsere Tage nicht zumüllen mit Pflichten und Terminen

dass wir uns in aller Ruhe beschenken lassen können und nicht glauben, alles immer nur selbst “MACHEN“ zu müssen

dass wir alles liegen und stehen lassen können, für eine Sache, die uns am Herzen liegt

dass wir uns über Unvorhergesehenes freuen, über alles, was unsere Routine unterbricht

dass wir lernen, ganz DA-zu SEIN für das, was gerade wirklich gut und wichtig für uns ist

dass wir aber auch bereit sind, immer wieder anderen hilfreich zu sein

dass wir ganz Ohr sein können, für das, was Gott uns sagen will – auch durch viele Begegnungen und gute Gespräche, auch wieder am heutigen Tag

Bitten wir, dass uns Gastfreundschaft gelingt, dass wir immer mehr bereit sind, ein offenes Haus und Herz für andere zu haben, denen wir hilfreich sein können  

 

So bitten wir, Du guter Gott, hilf, dass wir wieder das „ruhig-sein“ und auch das „hin-hören“ lernen. Dass wir uns Zeit gönnen, dass wir uns immer wieder Oasen der Ruhe schaffen. Lass uns Zeit mit dir genießen. Amen

Freitag, 18. Juli 2025

Fürbitten 19.7. FREIHEIT - das ist auch Verantwortung

 

19.7.2025 Ex.12.37 Auszug aus Ägypten

 Von einem entscheidenden Moment in der jüdischen Geschichte  hören wir heute in der 1.Lesung. Die Israeliten brechen aus der Gefangenschaft in Ägypten auf. Moses verspricht, sie in das „gelobte Land“ zu führen. Das ist ein magischer Moment, wenn man Altes hinter sich lässt, wenn man sich auf ganz Neues einlässt. Noch ist man voll Begeisterung, die Mühen der Ebene kommen aber erst. Auch uns, in unserem kleinen Alltag geht es nicht anders. Bitten wir heute

 

Dass wir uns immer wieder auf Neues einlassen - dass wir aber auch Rückschläge und Stillstand aushalten

 

dass wir uns Freiheit zutrauen - dass wir aber auch um die Verantwortung wissen

 

dass wir die Begeisterung nicht verlernen - dass wir aber auch nüchtern und realistisch bleiben

 

dass wir an die eigene Kraft glauben - dass wir aber auch auf die Kraft der Gemeinschaft vertrauen

 

dass wir für unsere Vorhaben und Pläne einen langen Atem haben - dass wir aber auch akzeptieren, wenn letztlich nicht wir es sind, die die Früchte ernten

 

bitten wir, dass auch unsere Kirche sich immer wieder neu auf den Weg macht - dass wir immer wieder Neues in den Blick nehmen und Altes doch auch bewahren

 

So bitten wir, guter Gott, seit mit uns, wenn wir uns auch heute wieder auf den Weg machen. Auf einen Weg, von dem wir oft nicht wissen, wohin er uns führen wird. Wir gehen mit Jesus, unseren Herren und Bruder. Amen

Donnerstag, 17. Juli 2025

Fürbitten 18.7. aufbrechen in die Freiheit: jeden Tag wieder

 

18.7.2025  Ex.11.10  Der Weg in die Freiheit Mt.12  Barmherzigkeit will ich nicht Opfer 

 Die heutige Leung aus dem Buch Exodus ist für Juden und Christen eine entscheidende Erzählung. Sie ist das Zentrum des jüdischen Pessach-Festes – und sie ist ein Schwerpunkt im christlichen Osterfest. Das jüdische Volk in der ägyptischen Gefangenschaft bereitet sich unter der Führung von Moses – und mit Hilfe Jahwes – auf den Weg in die Freiheit vor. (Die Verhandlungen von Moses mit dem Pharao sind zäh verlaufen und erst nach 10 schlimmen Plagen, die Jahweh gegen die Ägypter schickt, können die Israeliten abziehen, wobei es dann noch zum großen Drama am Roten Meer kommt, davon später) In der Lesung heute gibt Jahweh detaillierte Anweisungen, wie vor dem Auszug noch ein Lamm für jede Hausgemeinschaft geschlachtet werden soll. Das geopferte Lamm ist später im Christentum das Symbol für Christus, das „Lamm Gottes“. Im Evangelium heute aber sagt Jesus, worauf es wirklich ankommt. „Barmherzigkeit wolle Gott, nicht Opfer“. Bitten wir um unseren Weg in die Freiheit der Kinder Gottes

Dass wir uns nicht hinter Regeln und Vorschriften verschanzen, sondern den Mut zur eigenen Entscheidung haben

Dass wir uns immer wieder kritisch fragen, was das eigentliche Motiv unseres Handelns ist

dass wir auch nicht zu ängstlich und zu bequem sind, um uns von alten Verhaltensmustern zu verabschieden

dass wir in unserem Glauben nicht steckenbleiben in Äußerlichkeiten, in leeren Formeln und Riten,

dass wir nichts „Frommes“ tun, nur weil es „Pflicht“ ist

dass wir nicht krampfhaft nach „Opfern“ suchen, sondern Tag für Tag das annehmen, was uns aufgegeben wird

Dass wir wie Jesus immer danach suchen, was den Menschen in der jeweiligen Situation guttut

Bitten wir, dass auch unsere kirchlichen Vorschriften Menschen Mut und Trost für ihr selbst gewähltes Leben geben, denn „zur Freiheit sind wir berufen, wir sind Hausgenossen Gottes“, sagt Paulus

Und bitten wir für uns Christen, dass wir nie die jüdischen Wurzeln unseres Glaubens vergessen 

 

So bitten wir guter Gott. dass wir uns nicht mit Verboten und Ängsten herumplagen, dass DU keine Verbotstafel in unserem Leben bist, sondern ein Hinweisschild für Freude und Freiheit und Zuversicht. Darum bitten wir im Namen Jesu. amen

 

"Seit der Nacht des Auszugs aus Ägypten feiert Israel jedes Jahr das Paschafest zur Erinnerung an die entscheidende Rettungstat Jahwes für sein Volk. Bis dahin war das Opfer des Lammes im Frühjahr ein Brauch der Hirtenstämme gewesen, eine Art Natursakrament, ebenso das Essen der ungesäuerten Brote, das mit der Kultur und Religion von Ackerbauern zusammenhing. Beide Riten gehörten in den Ablauf des natürlichen Jahres, wurden aber nun radikal umfunktioniert: etwas Neues, nicht Voraussehbares war eingetreten, ein Ereignis, das für die weitere Geschichte des Gottesvolkes bestimmend war. Das Blut des Lammes hat die Erstgeborenen Israels vor dem Tod bewahrt; das gemeinsame Paschamahl, das in jener Nacht in allen Wohnungen der Israeliten gehalten wurde, war zugleich das Zeichen der Einheit und das Signal zum Aufbruch. Die späteren Generationen aber sollen durch die Paschafeier jedes Jahr aufs Neue sich selbst begreifen als das Volk, das Gott in die Freiheit gerufen hat. - Die endgültige Fassung des Abschnitts Ex 12,1-20 stammt aus einer sehr späten Zeit, rund ein Jahrtausend nach dem Auszug aus Ägypten. Die Überlieferung ist lebendig geblieben; Jesus selbst hat mit seinen Jüngern das Pascha nach dem alten Brauch gefeiert, um dann selbst als das neue Paschalamm den Sinn des alten Brauches zu enthüllen und durch sein Opfer das neue Volk Gottes zu schaffen". (der große Wochentags-Schott Teil 2 1976 S 485)

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Wolken von Zärtlichkeit
fangen mich ein,
und das Glück beißt
seinen kleinen Zahn
in mein Herz" Hilde Domin

 

„Man sollte einen Moment verharren und darüber nachdenken, welches Ziel man mit seinem Satz verfolgt“  Wolfgang Kemp , untersucht die „Weichmacher“ unserer Alltagssprache

 

„Ich enthalte Vielheiten“  Walt Whitman  „Song of Myself“

 

"wahrlich.
nur nicht enden möge diese Seligkeit dieses Lebens nur nicht enden
Ich habe ja erst angefangen zu schauen zu sprechen zu schreiben
zu weinen und hinter den Jalousien das mich scheuchende Licht des Morgens
Friederike Mayröcker"

 

"Mein schönstes Gedicht?
Ich schrieb es nicht.
Aus tiefsten Tiefen stieg es
Ich schwieg es" Mascha Kaleko

 

"Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in andere, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft, zu leben. Hermann Hesse

  

"Das Leben ist kein Problem das man lösen,
sondern eine Wirklichkeit,
die man erfahren muss" Sören Kierkegaard

 

„Man muss viel gelernt haben,
um nach dem,
was man nicht weiß,
fragen zu können.“ Rousseau

 

"Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin." Rilke

 

" Beharre nicht auf der Welle, die sich an deinem Fuß bricht,
solange er im Wasser steht,
werden sich neue Wellen an ihm brechen." Bertolt Brecht

 

"GLÜCK
Nur, wer nicht in der Zeit,
sondern in der Gegenwart lebt,
ist glücklich." WITTGENSTEIN

 

Den Reichtum eines Menschen misst man an den Dingen,
die er entbehren kann,
ohne seine gute Laune zu verlieren H D Thoreau

 

"Fehler sind die Pforten zur Entdeckung".   James Joyce



 

 

"Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann.
Das Gegenteil ist schon schwieriger Tucholsky

Mittwoch, 16. Juli 2025

Fürbitten 17.7. zur Freiheit sind wir berufen

 


17.7.2025   Ex. 3.13 Ich bin der „Ich bin DA“  

Mt.11.28 kommt alle zu mir die ihr geplagt und beladen seid 

Wir hören in diesen Tagen die Moses Geschichte im Alten Testament, in der hebräischen Bibel. Eben hat Moses von Jahwe den Auftrag bekommen, das jüdische Volk aus der Sklaverei in Ägypten herauszuholen. Moses reagiert skeptisch. Wenn mich die Leute fragen, wer mir diesen Auftrag gegeben hat, was soll ich sagen? fragt Moses. Und da nennt Jahwe seinen Namen. Ich bin der „ICH BIN DA“: so nennt sich Gott selbst. Auf diesen Gott sollen sich die Israeliten verlassen. Auf diesen Gott soll sich Moses verlassen. Und diese Zusicherung „Ich bin da“, die hören wir dann auch von Jesus im Evangelium. "ICH BIN DA. KOMMT ZU MIR wenn ihr geplagt und beladen und voll Mühsal seid". Bitten wir heute, dass wir in dieser Zuversicht der Gegenwart Gotts leben können

Bitten wir für alle, die auch heute in vielen Teilen der Welt ausgebeutet und versklavt werden, dass es auch für sie eine Befreiung gibt –

Bitten wir hier besonders für alle, die Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution sind

Bitten wir für alle, die aus einer persönlichen Lebenssituation keinen Ausweg sehen, die sich wie gefangen fühlen,  

wir bitten aber auch für alle, die krank sind, gerade in diesen Sommertagen, die wie eingesperrt sind in ihrer Angst vor einer Diagnose, Angst vor der Zukunft, Angst vor Schmerzen

wir bitten für alle, die wie Moses helfen sollen und helfen wollen: dass es nicht über ihre eigene Kraft geht

bitten wir für alle, die sich selbst eine Last sind, die Depressionen haben, die aus ihrem inneren Käfig nicht heraus finden     

bitten wir für alle, die oft gerade im Urlaub in eine Sackgasse geraten, wo Konflikte aufbrechen und Probleme oft besonders deutlich werden in der Gemeinschaft, mit einem Partner, mit Kindern

Heute ist auch internationaler Tag der Gerechtigkeit - bitten wir für alle, die an so vielen Orten der Welt hilflos Opfer von Hunger, Krieg, Katastrophen und Gewalt sind - bitten wir um Solidarität und Gerechtigkeit auch in unserem Land,

 

So geben wir Alles in deine Hand, guter Gott. Unsere guten und unsere schlechten Tage. Mit Jesus dürfen wir unseren Weg gehen. Dafür danken wir dir, durch IHN, Christus unseren Herren und Bruder. Amen

 

 

 

Dienstag, 15. Juli 2025

Fürbitten 16.7. weil Gott uns braucht

 

Marc Chagall

16.7.2025 Ex.3.1 Gott im brennenden Dornbusch

Wie ist das, wenn Gott einem begegnet? Bei Moses ist es ein brennender Dornbusch, der brennt und doch nicht verbrennt und aus dem Gott zu ihm spricht. Moses soll seinem Volk die Zusage Gottes bringen: „Ich habe eure Klageschreie gehört, ich werde euch aus der Sklaverei in Ägypten in das Land der Freiheit führen.“ Aber Moses ist Realist: er traut sich eine solche Aufgabe gar nicht zu. Von Gott, von Jahweh aber bekommt er die Zusage: „Geh jetzt - Ich bin mit dir“.  Wir wissen, dass wir hier keine tausende Jahre alte Reportage aus dem Nahen Osten hören, aber es sind Worte, die Gott auch in unser Leben sagt. In unseren Tag heute  „Geh jetzt - Ich bin mit dir.“  So bitten wir


dass wir dich erkennen Gott – nicht nur in den großen Momenten unseres Lebens

sondern dass du DA bist  - Hier u Jetzt in unserem ganz banalen Alltag

lass uns deine Stimme hören wie Moses sie gehört hat: „Geh, ich brauche dich….“

Sei Du mit uns

 

dass wir dich erkennen Gott - gerade in all dem, worin wir nicht perfekt sind und fehlerlos  

sondern dass du DA bist auch in unseren Krisen und Niederlagen

in den Sorgen und in der Mutlosigkeit

dass wir auch dann deine Stimme hören: „Geh, ich brauche dich….“

 

dass wir dich erkennen Gott - dort, in unseren Partnerschaften und Gemeinschaften,

im Leben mit unseren Kindern und Freunden

wo wir aber auch immer wieder an Grenzen stoßen

dass wir deine Stimme hören: „Geh,ich brauche dich….“


dass wir dich erkennen Gott - immer dann, wenn wir glauben, dass es gerade Wichtigeres gäbe

dass wir aus der Routine und Bequemlichkeit aufbrechen   

dass wir aber auch loslassen können, wenn es besser für uns ist     

lass uns immer deine Stimme hören: „Geh, ich brauche dich….“


dass wir dich erkennen Gott - immer dann, wenn wir nichts mehr erwarten wollen

wo trotz allem Beten kein Frieden entsteht

wo aufgerüstet wird, mit Worten und Waffen

wo wir uns nutzlos und hilflos fühlen

dass wir trotz allem deine Stimme hören: „Geh ,ich brauche dich….“

  

dass wir dich aber auch erkennen Gott - in allem, was Freude ist, 

dass wir nicht aufhören dankbar zu sein

dass wir uns Neues zutrauen, dass uns das Leben jeden Tag wieder froh macht

WEIL wir deine Stimme hören: „Geh,ich brauche dich….“

 

Du, guter Gott, lass uns dich erkennen auch im „Dornbusch“ unseres Lebens und lass uns dir vertrauen. Amen


Montag, 14. Juli 2025

Fürbitten 15.7. Moses - Wege in die Freiheit

 

Michelangelo

15.7.2025 Ex.2.1   Moses, der sein Volk aus Ägypten führt 

In den Lesungen der nächsten Tage steht eine Zentralfigur der jüdischen Bibel im Mittelpunkt: Moses. Jener mächtige Prophet, der sein Volk, das jüdische Volk, in einer 40jährigen Wanderung aus der Sklaverei in Ägypten führt. Moses gilt in der Tradition als Begründer des Monotheismus - das erste der von ihm übermittelten Gebot Jahwes lautet: "Du sollst keine anderen Götter haben neben mir" - und damit als Stifter von Judentum, Christentum und Islam. Moses gilt auch als Gesetzgeber, dessen Dekalog, die Zehn Gebote, bis heute Basis eigentlich aller ethische Ordnung ist.

Heute wird im Buch Exodus zunächst erzählt, wie Moses selbst als Baby errettet worden ist. Vom Pharao gab es ja den Befehl, alle männlichen Nachkommen der Juden zu töten. Moses Mutter aber gelingt eine List, sie setzt das Baby in einem Körbchen im Nil aus – eine Tochter des Pharao findet das Baby und behält es aus Mitleid. Ja, durch List wird die Mutter des kleinen Mose sogar als Amme bestellt. Der junge Moses wächst sorglos am Hof des Pharao auf – bis ihm plötzlich die Unterdrückung und Versklavung seines Volkes bewusst wird. Als Moses sieht, wie ein jüdischer Fronarbeiter von einem ägyptischen Aufseher erschlagen wird, tötet er diesen. Nun muss Moses aus Ägypten fliehen – damit endet die heutige Lesung. Erst danach wird er seine Gotteserfahrung machen, und wird er den Auftrag erhalten, das jüdische Volk aus Ägypten herauszuführen, hin ins „gelobte Land“.  Zu jeder Zeit gibt es Menschen, die eine prophetische Funktion haben, und auch wir selbst haben sie. Bitten wir heute

 

Für alle, die um bessere Lebensbedingungen für andere kämpfen

Für alle, die sich für die Rettung und Aufnahme von Flüchtlingen engagieren

Für alle, die in ihrem täglichen Umfeld vor der Not anderer nicht wegschauen

Für alle, die auf Ungerechtigkeit und Unrecht hinweisen

Für alle, die sich für Umwelt und Tierschutz einsetzen

Für alle, die sich um Frieden und Versöhnung bemühen

Für alle, die Menschen auch zur inneren Freiheit verhelfen

bitten wir auch für uns selbst, dass wir wahrnehmen, wenn Gott auch durch uns wirken will,

bitten wir, dass wir uns diesen Auftrag zumuten

 

so bitten wir im Namen Jesu. Amen

Sonntag, 13. Juli 2025

Fürbitten 14.7. unsere christlichen Wurzeln sind im Judentum

 


14.7.2025  Exodus 1

Eine neue Woche beginnt und in der Liturgie hören wir ab heute,- nach dem Buch Genesis,- sozusagen die Fortsetzung. Ausschnitte aus einem neuen Kapitel der hebräischen Bibel. Die Bibel ist ja eine Zusammenfassung vieler Bücher, von vielen Menschen geschrieben, zu den verschiedensten Zeiten. Nach jüdischer Überlieferung schrieb Moses die ersten fünf Bücher der Bibel. Wobei heute die Bibelwissenschaft davon ausgeht, dass das aus zeitlichen Gründen gar nicht möglich ist. Die Erzählungen allerdings sind grundlegend für den jüdischen und auch christlichen Glauben. Ab heute hören wir Auszüge aus dem 2.Buch Mose, Exodus genannt. Es ist eine große Freiheitserzählung – Gott befreit sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten, Gott schließt einen Bund mit seinem Volk – aber es ist aber eine 40 Jahre lange mühsame Wanderung, ehe man das Ziel, das Gelobte Land, erreicht. Der Führer der Israeliten ist Moses, ihn hat Gott berufen. Wir hören davon nun in den nächsten Tagen. Für die Sklaverei der Israeliten in Ägypten gibt es Hinweise auf das 13.Jahrhundert vor Christus, zur Zeit des großen Pharao Ramses II.  Im Buch Genesis haben wir ja zuletzt die Josefs Erzählung gehört. Er, ursprünglich auch ein in die Gefangenschaft verschleppter Jude, verkauft seinen Brüdern, bekommt hohes Ansehen am Hof des Pharao, zuletzt, in einer großen Hungersnot holt er nicht nur seine Familie sondern das jüdische Volk aus Kanaan nach Ägypten. Das geht viele Jahre gut, bis sich ein neuer Pharao, vielleicht eben Ramses II  von der immer größer werdenden jüdischen Bevölkerung bedroht sieht und deren Vernichtung anordnet. Zum ersten Mal ist hier von einem Pogrom am jüdischen Volk die Rede. Denken wir heute ganz besonders an das, was uns zutiefst mit dem Judentum verbindet

bitten wir immer wieder um Verzeihung für das, was christlicher Antisemitismus über Jahrhunderte hinweg bis in unsere Gegenwart an Verbrechen an dem jüdischen Volk möglich gemacht hat.

bitten wir für die jüdischen Mitbürger in unserem Land und für jüdische Menschen überall auf der Welt, dass sie – wo immer sie sind -  sie in Frieden leben können, respektiert in ihrem Glauben

bitten wir aktuell ganz besonders für die Menschen in Israel und Palästina: ganz besonders für die verzweifelte Lage in Gaza.

Bitten wir um eine Freilassung der israelischen Geiseln in Gaza, bitten wir um ein Ende des Leides für die Menschen in diesem verwüsteten Landstreifen

Bitten wir, dass es in unseren Gesellschaften keinen Platz mehr für Antisemitismus, Rassismus und Menschenrechtsverletzungen geben darf

Bitten wir für unsere Kirche und für alle christlichen Kirchen, dass sie sich immer auf die jüdischen Wurzeln, aus denen sie gewachsen sind, besinnen und sie mit Dankbarkeit und großem Respekt bewahren und verkündigen

 

bitten wir nicht nur für Christen und Juden sondern auch für die Muslime, auch für sie ist Moses ein bedeutender Prophet: lass dass alle Menschen guten Willens so auch in ihren Herzen zueinander finden können

 

bitten wir für uns selbst, dass wir uns darum bemühen, immer besser zu verstehen, wie eng unser Glaube mit dem des Judentums verbunden ist und dass wir als Christen gegen alle Formen von Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung Anderer auftreten.

 

Du guter Gott, so lass uns heute auch in das tägliche Gebet der frommen Juden einstimmen  Schemá Jisraél Adonaj Elohejnu Adonaj Echad.  : „Höre, Israel: Der Herr ist dein einziger Gott. Und du sollst deinen Gott lieben, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und allen deinen Kräften -   Und deinen Nächsten wie Dich selbst.“ Herr, Bewahre uns alle in der Liebe, in der wir dich suchen.  Lass uns zueinander – und gemeinsam zu DIR finden. Amen

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


 

"Glück.
sich wegwerfen können für einen Augenblick…" Hermann Hesse

 

" Unsere Träume können wir erst dann verwirklichen,
wenn wir uns entschließen,
daraus zu erwachen." Josephine Baker

  

"Alle Veränderungen, sogar die meistersehnten, haben ihre Melancholie.
Denn was wir hinter uns lassen, ist ein Teil unserer selbst.
Wir müssen einem Leben Lebewohl sagen,
bevor wir in ein anderes eintreten können." Anatole France

 

"Ich möchte leben, wie ein Fluss fließt:
getragen von der Überraschung seiner eigenen Entfaltung." John O'Donohue

 

„Hilf deinem Nachbarn, sein Boot an das andere Ufer zu bringen -
und du wirst sehen: auch dein Boot hat das Ufer erreicht“!
Hinduistisches Sprichwort

  

"Muße,
das ist ein Tun, das nicht aus dem Zwang der Not kommt,
nicht aus der Gier nach Gewinn, nicht aus dem Gebot oder der Pflicht,
sondern allein aus der Liebe und der Freiheit.
Es ist die anspruchsvollste aller Beschäftigungen, weil sie aus dem Kern unseres Wesens hervorgeht und aus der Freude am Schaffen selbst getan wird.
Es ist vor allem die unverwelkliche Fähigkeit zum Staunen und zum Ergriffensein."
Christoph Wilhelm Hufeland

 

"Die Welt in einem Sandkorn erblicken
und den Himmel in einer wilden Blume.
Die Unendlichkeit  in deiner Handfläche halten
und die Ewigkeit in einer Stunde." William Blake.

 

"Ärzte können ihre Fehler begraben,
aber ein Architekt kann seinen Kunden nur raten, Efeu zu pflanzen"
George Sand

 

„Du fragst: Werde ich verstanden, werde ich geliebt, werde ich loyal behandelt?

Frag HEUTE: Verstehe ich die anderen? liebe ich?  handle ich loyal gegen andere?"  C.G.Jung

 

Du bist mit einem kleinen Funken Wahnsinn gesegnet.

Du darfst ihn nicht verlieren“ Robin Williams

 

"Das kleine ich muss großzügiger werden
bis an die Grenze der Verrücktheit."
Peter Schellenbaum

  

"Every saint has a past and every sinner has a future." Oskar Wilde
und der Tag hat noch viel "Zukunft"




Samstag, 12. Juli 2025

Fürbitten Sonntag 13.7. und wer ist das: "Mein Nächster"

 

13.7.2025 Lk.10.25 Der barmherzige Samariter Mein Nächster

 

Fragen wir uns das nicht immer wieder: „Was will Gott von mir? Was muss ich tun, um das Richtige zu tun“. Von Jesus bekommen wir heute im Evangelium eine ganz einfache Handlungsanweisung: Liebe Gott, liebe ihn mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele – und, das Zweite: Liebe deinen Nächsten!!! Wie einfach das klingt. Aber wer ist mein Nächster?  Jesus erzählt uns da das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Ein Mann liegt schwer verletzt nach einem Überfall auf dem Weg – zwei Priester gehen möglichst schnell an ihm vorbei, schauen kaum hin,  haben es eilig – nur ein dritter Mann steigt von seinem Pferd, um zu helfen. Der Mann ist ein Fremder in diesem Land, aber er hilft, ohne zu zögern. Eine klare Handlungsanleitung auch für uns: den Nächsten, „meinen“ Nächsten, den finde ich „unterwegs.“. Den kann ich mir nicht aussuchen. Es ist immer gerade der Mensch, der hier und jetzt meine Hilfe braucht. Alles, was ich tun muss: HINSCHAUEN – STEHEN BLEIBEN – DIE HAND RECHEN. Einfach DA SEIN  so bitten wir

dass wir zum Helfen DA SIND, auch dann, wenn es uns gerade gar nicht ins Konzept passt

dass wir zum Helfen DA SIND, auch dann, wenn uns Menschen fremd sind

dass wir zum Helfen DA SIND, auch dann, wenn uns gerade 100 Argumente einfallen, warum ein anderer das sicher besser erledigen könnte

dass wir zum Helfen DA SIND, auch dann, wenn es uns vielleicht Nachteile bringt

dass wir zum Helfen DA SIND, auch dann, wenn andere unser Engagement belächeln oder kritisieren

dass wir „unseren Nächsten“ auch in dem Menschen erkennen, dem wir eigentlich heute am liebsten aus dem Weg gehen würden

 

du guter Gott, hilf uns „Nächste“ zu sein, in unserem kleinen Umfeld und überall dort, wo wir zur Linderung des großen Elendes beitragen können. Lass uns Wege finden, einander gut zu tun. Wir wissen, dass schwierige Zeiten vor uns liegen, lass uns füreinander NÄCHSTE sein. Amen.

Freitag, 11. Juli 2025

Fürbitten 12.7. gegen Angst und Furcht und Mutlosigkeit

 


12.7.2025 Mt.10.24 Gen.49.50 fürchtet euch nicht    

In den Lesungen aus der alten hebräischen Bibel geht heute die Erzählung von „Josef und seinen Brüdern“ und Ende. Vereinfacht könnte man sagen, es ist eine MUT-Erzählung. So viel Unbegreifliches, Ungerechtes, ja Grausames geschieht – und dennoch nimmt alles ein gutes Ende. Als hätte Jahwe, als hätte Gott von allem Anfang an Regie geführt. „Fürchtet euch nicht“ könnte der Untertitel der Josefs-Erzählung lauten – so wie heute im Evangelium Jesus dreimal eindringlich diesen Satz wiederholt. "Fürchtet Euch nicht!" sagt Jesus und er fügt noch hinzu: „Fürchtet euch nicht, ihr seid doch mehr wert als alle Spatzen – und kein Spatz fällt vom Himmel ohne den Willen eures Vaters im Himmel“. Das klingt poetisch schön, aber wir sehen unser Leben wohl meist nüchterner. Da gibt es genug, was zum Fürchten ist: Kriege und Gewalt, eine internationale Politik, die unberechenbar ist, die Wirtschaftslage, die vielen Sorge bereitet. Und da reden wir noch gar nicht von den eigenen Sorgen und Beunruhigungen. Gibt es nicht immer wieder Situationen, wo wir uns wie verlassen vorkommen,  wo uns das Leben so schwer ist, wo wir manchmal an dem Sinn von allem zweifeln Können, wollen wir Jesus vertrauen, wenn er uns sagt: Fürchtet euch nicht?

 

Bitten wir für die Kriegs-und Krisenherde dieser Welt, für alle Menschen, deren Leben unmittelbar bedroht ist, für alle, die nur in Frieden leben wollen und doch in schwere Konflikte verwickelt werden

 

Bitten wir für alle, deren Menschenrechte bedroht sind, weil sie anders denken und glauben als es die Regierenden wollen - bitten wir für alle, die aus Angst vor ihren Lebensumständen in eine bessere Zukunft aufbrechen wollen

 

Bitten wir für die Menschen unter uns, die in ihrem Leben in einer Sackgasse stecken, die ihr Alltag überfordert, lähmt und müde macht. Für alle, die sich nichts mehr vom Leben erwarten wollen, für die Enttäuschten, die Ängstlichen, die hart gewordenen

 

Bitten wir für alle, die krank sind, die mit einer unerwarteten Diagnose fertig werden müssen. Bitten wir für alle, die sich vor einer Operation ängstigen oder nicht wissen, wie es nach einem Unfall weitergehen soll.

 

Und für uns selbst bitten wir:

nimm uns die Angst vor neuen Herausforderungen, vor neuen Situationen

nimm uns die Angst, die Dummen zu sein und mit unserem Engagement allein dazu stehen

nimm uns die Angst, es nicht allen recht machen zu können

nimm uns die Angst, nicht mehr wichtig und gefragt zu sein

nimm uns die Angst, immer wieder Vertrautes aufgeben zu müssen

nimm uns die Angst, vor dem Unbekannten in uns selbst

 

Du guter Gott, nimm uns die Angst vor dem, was Morgen ist. Jeden Tag wieder geben wir unser Leben in deine Hand. Du wirst gut machen und vollenden, was wir aus Eigenem nicht schaffen. Wir wissen es, weil wir auf Jesus vertrauen. Amen

Donnerstag, 10. Juli 2025

Fürbitten 11.7. Fliehe niemals vor dir selbst

 

11.7.2025 Hl. Benedikt   

Heute ist der Gedenktag des hl. Benedikt, er ist der Gründer des Benediktinerordens. Benedikt gilt als der Mönchsvater des Abendlandes. Gestorben ist er 547 in Monte Cassino.  Zurück gelassen hat er ein prachtvolles Kloster und eine Ordensregel, die in ihrem Kern bis heute modern ist und sogar in manche Management-Seminare übernommen wird. Bitten wir mit einigen Gedanken aus dieser Regel.  - Halten wir nach jedem Gedanken Stille

 

„Übernimm Verantwortung, aber greife niemals störend in ein anderes Leben ein – Sei dir der Folgen deines Tuns uns Lassens bewusst und handle aus dieser Verantwortung“

 

„Enttäusche und verletze niemand, dem du deine Treue zugesagt hast. Das gilt in allen Bereichen des Lebens“

 

„Nimm nichts was Anderen gehört und mache es dir zu Eigen. Mache auch nicht das Schicksal eines anderen Menschen zu deinem eigenen Schicksal“

 

„Pflege ein gesundes Selbstbewusstsein aber hüte dich vor Selbstüberschätzung. Gestehe Fehlverhalten ein und entschuldige dich dafür“

 

„Lass weder Angst noch Panik zu und fliehe niemals vor dir selbst - auch wenn der Weg zum Leben vorübergehend eng zu werden scheint 

 

„Segne in deinem Herzen und in deinen Gebeten alle, mit denen du Probleme hast. Bei einem Streit mit anderen kehre noch vor Sonnenuntergang zum Frieden zurück“

 

„Halte dich, wenn du in Gemeinschaft bist, nicht schweigend zurück, sondern bringe dich wahrhaft ein. Dein Beitrag ist wichtig und dient dem Ganzen

 

„Hab Geduld mit deinen eigenen Schwächen und mit den Schwächen deiner Mitmenschen. Sei wach und gegenwärtig, damit du hörst, was Christus gerade JETZT von dir will

 

Der hl. Benedikt ist auch einer der Schutzpatrone Europas: bitten wir um Frieden und Freiheit für die Länder Europas, bitten wir um ein Ende von Krieg und Krisen. Bitten wir um Solidarität und Zusammenhalt

 

ora et labora – beten und arbeiten: das gilt als Kernspruch Benedikts: so bitten wir guter Gott, dass uns gerade auch in den Ferien dieser gute Ausgleich gelingt: zwischen Verantwortung tragen und doch Ausspannen dürfen.  Amen

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


Count your gains - Instead of your losses,
Count your joys - Instead of your woes,
Count your friends - Instead of your foes,
Count your smiles - Instead of your tears,
Count your courage - Instead of your fears,
Count your health - Instead of your wealth,
Count your blessings - Instead of your crosses..

 

"Man muss es schaffen mit der Situation so umzugehen, dass sie einen nicht verzweifeln lässt. Und dann ist plötzlich wieder Glück möglich - mitten in der Katastrophe. Es ist erstaunlich, wie viel man in der Dunkelheit sieht,wenn man in ihr ist" Arno Geiger

 

"Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn..." Rilke,Stundenbuch

 

Hier ist ein Test, ob dein Auftrag in der Welt erfüllt ist:
.... wenn du noch am Leben bist, ist er es nicht.“ Lauren Bacall

 

"Du kannst nicht die eine Hälfte eines Huhnes zum Kochen
und die andere zum Eierlegen nehmen." persische Weisheit

 

Habe Geduld gegen alles Ungelöste in deinem Herzen und versuche, die Fragen selbst lieb zu haben …Forsche jetzt nicht nach Antworten, die dir nicht gegeben werden können, weil du sie nicht leben kannst und es handelt sich darum alles zu
leben. Lebe jetzt die Fragen - vielleicht lebst du dann allmählich ohne es zu merken in die Antwort hinein." Rainer Maria Rilke immer wieder

 

"Das ganze Leben ist ein ewiges Wiederanfangen." Hugo von Hofmannsthal

 

„Wir haben immer mehr WOVON wir leben können,
aber immer weniger WOFÜR“ Viktor Frankl

 

"Mit dummen Fragen beginnt jede Revolution" Joseph Beuys

 

"Alter schützt vor Liebe nicht,
aber Liebe schützt bis zu einem gewissen Grad vor Alter." Jeanne Moreau y Seidl

 

„Groß denken! Weniger wird es von allein.“ Kabarettist Gery Seidl

 

"Verwandle jedes Problem in eine Gelegenheit" Duygu Özkan

 

„Ich wünsche mir vor mir, anderen zuzuhören“ 

Markus Klambauer Literaturpreis Ohrenschmaus

 

"Wenn der Krieg der Vater aller Dinge ist, (Heraklit)
dann ist die Sehnsucht nach Frieden die Mutter aller Dinge!" Kardinal Schönborn

 

„Worum es im Leben geht?

Um Entblendung, Entwicklung, Menschwerdung“ .  Philipp Hochmair  




Mittwoch, 9. Juli 2025

Fürbitten 10.7. die krummen Zeilen unseres Lebens

 

10.7.2025 Gen. 44.18  die Großmut des Josef

Heute hören wir in der 1.Lesung den zweiten Teil der dramatischen Josefs Geschichte. Josef war ein Jugendlicher und der Liebling des Vaters, als ihn seine viel älteren Brüder aus Eifersucht töten wollten. Letztendlich verkaufen sie ihn als Sklaven an vorbeiziehende Kaufleute. So gerät Josef nach Ägypten und wird dort durch Gottes Fügung, - nachdem er zunächst noch in große Schwierigkeiten gerät - ein wichtiger Berater des Pharao und ein Helfer in einer großen Hungersnot. Aus Kanaan kommen nun auch Josefs Brüder als Bittsteller nach Ägypten, sie erkennen ihren Bruder nicht, er sie jedoch schon.  Josef rächt sich nicht an ihnen, stellt ihnen aber Bedingungen. Letztlich nimmt alles ein gutes Ende, Josef gibt sich seinen Brüdern zu erkennen. Großherzig verzeiht er, was sie ihm angetan haben und weist sie darauf hin, dass durch Gottes Fügung letztlich aus einer bösen Tat Gutes erwachsen ist.  Blicken wir heute auf diesen Josef, der sein Schicksal ohne Verbitterung angenommen hat. Bitten wir auch für uns

Dass wir auch von bitteren Erfahrungen in unserem Leben nicht bitter werden

Dass wir Kränkungen nicht in uns speichern und jahrelang nachtragen

Dass wir verzeihen können, auch wenn man uns wirklich unrecht getan hat

Dass wir auch in ausweglos scheinenden Situationen stark bleiben können

Dass wir auch in großer Hilflosigkeit und Angst nicht aufhören zu vertrauen

Dass wir auch darauf vertrauen: dass aus all den Dingen, die wir selbst falsch machen, doch noch Gutes entstehen kann

dass wir uns um Frieden und Ausgleich rund um uns bemühen

bitten wir um Verzeihen und Frieden weltweit. Wie schlimm sind Gewalt und Unrecht, wie schwierig ist ein Neu-Anfang – bitten wir auch um Versöhnung und Aussöhnung all der Gegensätze im eigenen Land

 

„Gott schreibt gerade auch auf krummen Zeilen“, so hat es der französische Schriftteller Paul Claudel gedichtet.  Wir dürfen in allen Situationen unseres Lebens vertrauen, dafür danken wir im Namen Jesu Amen