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Montag, 22. Januar 2024

Fürbitten 23.1. Jesus? auch ein schwieriges Kind!

 


23.1.202 Mk. 3.31 Deine Mutter steht draußen     

Wie oft hört man von schwierigen Kindern. Nicht einmal ihre Mütter finden dann noch Zugang zu ihnen. War auch Jesus für seine Mutter ein schwieriges Kind, ein schwieriger, junger Mann? Maria hat es sicher nicht einfach mit Jesus gehabt. Sie war nicht von allem Anfang an die himmlische Mutter Gottes - vieles an ihrem Sohn muss sie verwirrt haben. Im Evangelium wird heute berichtet, dass Mutter und Brüder einmal zu Jesus kamen, ihn aber wegen der vielen Menschen um ihn nicht erreichen konnten. Auf ihre Bitte, er möge aus diesem Haus doch zu seiner Familie herauskommen, reagiert Jesus nicht.  Zu den Menschen, mit denen er beisammen ist, sagt er aber sinngemäß:  „Wer sind meine Mutter und meine Brüder? Es sind die, die mich verstehen, die mir zuhören, die sind meine Familie. Jesus wörtlich:  „Wer den Willen Gottes tut, der ist für mich Bruder, Schwester und Mutter.“ Seine Mutter, seine Familie, lässt er offenbar ungerührt vor der Türe stehen Bitten wir heute

dass wir Jesus nicht nur verklärt sehen, sondern auch seine Ecken und Kanten

dass wir das Ungewöhnliche, das Provokante, dass so ganz andere an Jesus wahrnehmen und uns damit auseinandersetzen

dass wir immer wieder auch das einfach nur menschliche Leben von Jesus und Maria bedenken  

dass wir uns aus diesem Leben der Jesus Familie Geduld abschauen, Toleranz, einen langen Atem für alles, was wir selbst nicht gleich verstehen

dass wir mit dem Blick auf Jesus aber auch Geduld und Respekt vor allen Menschen haben, die aus dem Rahmen fallen, die nicht angepasst sind, die ihren eigenen Weg gehen und für uns unverständlich sind  

bitten wir für alle Eltern, die auch so manches an ihren Kindern nicht verstehen, dass sie ihre eigenen Vorstellungen loslassen können, dass sie ihren Kindern Freiheit und Vertrauen einräumen 

   
bitten wir für die jungen Menschen, dass sie ihrerseits Geduld mit Erwachsenen und Älteren haben, dass es von beiden Seiten Verständnis und Toleranz füreinander gibt  

  

Du guter Gott, irgendwie sind wir wohl alle - jeder und jede auf unsere eigene Weise - schwierige Menschen:  so bitten wir dich:  begleite uns durch alle Höhen und Tiefen, auf allen Umwegen und Irrwegen unseres Lebens: denn sie alle führen zu dir. amen

 

 


 

Sonntag, 21. Januar 2024

Fürbitten 22.1. Ein Arzt der Armen

 


22.1.2024    Sel Ladislaus Batthyany-Strattmann  Augenarzt

In der Liturgie ist heute der Gedenktag eines Mannes, der vielen unbekannt sein wird.   Es ist der Augenarzt Ladislaus Batthyany-Strattmann, er entstammt einer alten ungarischen Adelsfamilie. 1870 wurde er in Ungarn geboren, er selbst war dann Vater von 13 Kindern und lebte in sehr glücklicher Ehe. 1902 errichtete Batthyany-Strattmann ein Spital in Kittsee, wo er vor allem mittellose Menschen unentgeltlich behandelte und operierte, aber wo er auch viele Arme finanziell unterstützt hat. Nach dem 1.Weltkrieg führte Batthyany seine Arbeit in Ungarn fort, dort gründete er in Körmend ein Spital, wo er ebenfalls unentgeltlich Arme behandelte. Nach schwerem Leiden starb er am 22. Jänner 1931 in Wien. Begraben ist er in Güssing . Viele seiner Patienten haben ihn schon zu Lebzeiten wie einen Heiligen verehrt. Am 23. März 2003 wurde Ladislaus Batthyány-Strattmann durch Papst Johannes Paul II. in Rom seliggesprochen. Bitten wir heute darum,

 

dass sich immer wieder viele Menschen finden, die selbstlos und uneigennützig für andere da sind – dass diese Menschen auch Dank und Anerkennung erfahren

bitten wir für all die, die gerade in pflegenden Berufen oft an die Grenzen ihrer Kraft gehen – bitten wir, dass es der Politik gelingt, Maßnahmen gegen den Pflegenotstand zu finden und dass vor allem die Menschen in diesen körperlich und seelisch aufreibenden Berufen angemessen bezahlt werden

Bitten wir für die politisch Verantwortlichen in unserem Land, dass sie dazu beitragen, das soziale Netz und das solidarische Miteinander eher fester zu knüpfen als zu lockern

bitten wir für die Hilfsorganisationen in unserem Land, dass sie sich nicht entmutigen lassen, auf die Not von Menschen in unserem Land hinzuweisen – aber auch auf die Not all der Menschen, die in Europa neue Lebenschancen suchen

bitten wir für uns selbst – Dass wir nicht übersehen, wo Andere vielleicht gerade heute unsere Hilfe brauchen und dass wir großzügig sind, nicht nur mit Spenden, sondern auch mit Zeit und Zuwendung, die wir geben wollen

und bitten wir ganz besonders für alle kranken Menschen, dass sie die Kraft haben, ihre Krankheit zu ertragen – und dass sie dabei die Hilfe finden, die sie brauchen

 

So bitten wir im Namen Jesu Amen


Dr. Ladislaus Batthyány-Strattmann wurde als sechstes Kind einer alten ungarischen Adelsfamilie am 28. Oktober 1870 in Dunakiliti, Ungarn, geboren. Nach Beendigung seiner Mittelschulausbildung studierte er an der Universität Wien, wo er als Student eine schwierige Lebensphase durchlebte. Im Jahre 1900 erwarb er das Diplom für Medizin.

Bereits 1898 heiratete er die tiefgläubige Gräfin Maria Theresia Coreth. Das Paar führte miteinander eine glückliche und harmonische Ehe, die mit insgesamt 13 Kindern gesegnet war. Trotz der großen Belastungen in seinem Beruf bemühte er sich, seiner Familie immer genügend Zeit zu widmen.

 Neben seiner geliebten Familie hat sich Dr. Batthyány leidenschaftlich seiner ärztlichen Berufung hingegeben. Bereits im Jahre 1902 errichtete er ein Spital in Kittsee. Anfangs war er praktischer Arzt, nebenbei spezialisierte er sich als Chirurg und später als Augenarzt. Täglich behandelte er 80 bis 100 Patienten und führte jährlich mehrere hundert Operationen aus. Nach dem Ersten Weltkrieg übersiedelte die Familie nach Körmend, Ungarn. Bald errichtete Dr. Batthyány auch hier ein Krankenhaus.

In seinen Patienten sah er immer Christus. Er selbst fühlte sich als Werkzeug Gottes bei der Behandlung der armen Kranken. Das Zentrum seiner Frömmigkeit war Jesus in der Eucharistie. Die tägliche Mitfeier der heiligen Messe, das Rosenkranzgebet und das persönliche Gebet waren für ihn selbstverständlich.

Er wollte ganz bewusst Arzt der Armen sein und nicht nur den Körper, sondern auch die Seele heilen. Bei der Behandlung der Kranken und Armen wusste er sich mit Christus verbunden. Er führte die Behandlungen nicht nur unentgeltlich durch, sondern gab den Armen auch Geld mit. Viele seiner Patienten haben Dr. Batthyány schon zu Lebzeiten wie einen Heiligen verehrt.

Nach vierzehn Monaten schweren Leidens, in dem er sich mit dem gekreuzigten Herrn identifizierte, starb er am 22. Jänner 1931 im Ruf der Heiligkeit in Wien. Sein Leichnam wurde in der Familiengrabstätte in Güssing, Österreich, beigesetzt.

 

Ladislaus Batthyány-Strattmann wurde am 23. März 2003 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Der Todestag, der 22. Jänner, wurde auch als liturgischer Gedenktag für den seligen Ladislaus festgelegt.

Tagebucheintrag

"Ich liebe meinen Beruf, der Kranke lehrt mich Gott immer mehr lieben, und ich liebe Gott in den Kranken, der Kranke hilft mir mehr als ich ihm! Er bedeutet für mich und überhäuft mich und meine Familie mit Gnaden. Der Kranke macht mich dank Gottes Güte zu einem Simon von Cyrene, indem ich helfe, das Kreuz Christi tragen, das Kreuz des Nächsten durch Nächstenliebe!"

 

Samstag, 20. Januar 2024

Fürbitten 21.1. JETZT

 


21.1.2024   3.SJK Mk 1,14-20  Jetzt, sofort  Jon.3.1

In der Liturgie der Kirche sind die feierlichen Weihnachtstage vorbei – und auch unsere besondere Stimmung nach dem Jahresanfang ist wohl wieder der Nüchternheit gewichen. Der Alltag hat uns wieder – und doch soll es kein Alltag sein, in dem es weitergeht, wie bisher. 

Im Evangelium erleben wir heute den Beginn des öffentlichen Lebens von Jesus. Wie Johannes vor ihm ruft nun auch Jesus zur „Bekehrung“ auf – zu einem anderen Verhalten.  „Die Zeit ist erfüllt - Kehrt um“ , so hören wir ihn heute im Evangelium sagen. Jesus spürt seine Sendung, es drängt ihn, Menschen anzusprechen, die mit ihm gehen sollen. Er spricht die Fischer Simon und Andreas und wenig später auch Jakobus an. Die Männer sind alle bei ihrer Arbeit – aber nun sollen sie sich entscheiden, „SOGLEICH ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm“, heißt es wörtlich. SOGLEICH, so schreibt der Evangelist Markus.  Spüren wir selbst auch, dass Gott uns ruft? Spüre ICH, dass ich zu etwas gerufen, berufen bin? Wie schnell werde ich mich entscheiden? Bitten wir heute

 

Wenn du mich rufst, Gott - dann lass mich nicht lange zögern

Lass mich die Ausreden vergessen - hol mich heraus aus der alten Routine

 

Wenn du mich rufst, Gott - lass mich das alte Gepäck zurücklassen

Mach mich frei von all dem ängstlichen Abwägen,

dem Bedürfnis nach Sicherheit - mach mich bereit auch etwas zu riskieren

 

Wenn du mich rufst Gott - lass mich dem Neuen vertrauen

Lass meine Entscheidungen klar sein

Gib mir den Mut für neue Wege - schenk mir Begeisterung

 

Wenn du mich rufst Gott - dann lass mich nicht mit leeren Händen kommen

Lass mich Freunde mitnehmen auf den Weg

Lass mich die Sorgen und Nöte der anderen verstehen - hilf mir, hilfreich zu sein

 

Wenn du mich rufst Gott - dann lass mich die Freude in meinen Entscheidungen finden

Nicht schwer fällig lass mich gehen

Wie verliebt lass mich sein, - unbekümmert alles Alte loslassen

 

so bitten wir in diesem neuen Jahr: hilf uns, auf den Neu Anfang zu vertrauen. Gerade jetzt auch in dieser Zeit der Belastungen und Krisen, dass wir gemeinsam bereit sind, geduldig,  vernünftig und solidarisch zu handeln. Amen

Freitag, 19. Januar 2024

Fürbitten 20.1. mit ANDERS-SEIN respektvoll umgehen

 


20.1.2024 Mk.3.20  Er ist von Sinnen    

„Der ist ja nicht mehr ganz normal, der spinnt, der ist verrückt“ – vielleicht haben auch wir das schon das eine oder andere Mal über jemand gesagt.  Selbst Jesus hat das erlebt – und es sind sogar seine eigenen Angehörigen, die ihn eines Tages aus der Öffentlichkeit nach Hause zurückbringen wollen. Sie sagen: „Er ist von Sinnen“. Niemand geringerer als Markus erzählt das heute in seinem Evangelium. Es klingt sehr realistisch, denn eines sollten wir nie vergessen: der 30 jährige Jesus galt weder seiner Familie noch seinen Zeitgenossen als „der liebe Heiland“. Jesus war ein normaler Mann, ein normaler Mensch. Auch seine Mutter und seine Verwandten haben ihn wohl so gesehen. So jemanden in der Familie zu haben, der seltsame Dinge tut und Aufsehen erregt, das ist nicht einfach. Ja, es kann peinlich sein, einen Angehörigen zu haben, der „anders“ ist. Denken wir nur, wie ausgegrenzt bis vor kurzem noch homosexuelle oder quere Menschen waren - bitten wir heute

dass wir uns um Verständnis für Menschen bemühen, die aus dem Rahmen fallen, die nicht angepasst sind, die ihren eigenen Weg gehen und oft anecken - vielleicht lernen wir dabei Wichtiges und Neues

dass wir respektvoll auch mit solchen Menschen umgehen, deren Verhalten wir nicht nachvollziehen können - dass wir niemanden als „nicht normal“ bezeichnen und ausgrenzen, der anders denkt und lebt

dass vor allem auch in der Kirche Platz für alle Menschen ist, die hier einen Platz suchen, auch wenn sie oft nicht der „kirchlichen Norm“ entsprechen

bitten wir für alle Eltern, denen es oft auch schwerfällt, ihre Kinder zu verstehen und in ihrem anders-sein zu akzeptieren

bitten wir im Religiösen: dass wir selbst Jesus nicht nur verklärt sehen, sondern uns durchaus von seiner Person und dem, was er sagt, provozieren lassen - dass wir auch „Anstoß“ an ihm nehmen, dass wir Widersprüche, die wir empfinden, nicht nur fromm „weg beten“

und bitten wir, dass wir uns aus dem Leben der Familie von Jesus auch Geduld abschauen, Toleranz, einen langen Atem für alles, was wir nicht gleich verstehen

 

So bitten wir im Namen Jesu, amen

Donnerstag, 18. Januar 2024

Fürbitten 19.1. Ja, es sollte Freude machen: das EVANGELIUM

 


19.1.2024 Mk.3.13 Berufung der Apostel die Freude des Evangeliums  

 Heute berichtet das Markus Evangelium, wie Jesus 12 Männer aus seinem engsten Kreis aussucht. Er will, dass sie in seinem Namen predigen, dass sie die frohe und freimachende Botschaft vom Reich Gottes verkünden und dass sie auch in seinem Namen heilen, den Menschen Gutes tun, das Böse vertreiben. Aber das ist nicht nur ein Bericht aus grauer Vorzeit, letztlich sollen ja auch wir diese „Frohen Botschaft“ unter die Leute bringen. „Evangelii gaudium“ hat Papst Franziskus im November 2013 sein erstes Apostolisches Schreiben genannt. „die Freude des Evangeliums“. Von dieser Freude sollten wohl auch wir etwas weiter geben .   so bitten wir heute

 

dass wir die Freude am Evangelium weiter geben - weil es uns selbst in dieser Zeit der Krise Angst nimmt und Hoffnung gibt

 

dass wir die Freude am Evangelium weiter geben  - weil es uns hilft, dass wir uns nicht von Fremdenfeindlichkeit und Zukunftspanik anstecken lassen

 

dass wir die Freude am Evangelium weiter geben - weil wir damit freier und froher und liebevoller in unseren Gemeinschaften leben

 

dass wir die Freude am Evangelium weiter geben - weil wir zum Frieden beitragen wollen, zu Versöhnung und Mitfühlen und Mitmenschlichkeit

 

dass wir die Freude am Evangelium weiter geben -  weil wir sagen können, warum es uns selbst guttut und jeden Tag wieder hilft

 

so bitten wir, dass wir erkennen, wozu jede und jeder einzelne von uns berufen ist, wir bitten um die Freude und die Begeisterung, immer wieder neu unseren Weg zu finden und zu gehen

 

Du guter Gott, wir alle sind auf besondere Weise von dir gerufen. Hilf, dass wir unsere Begabungen einsetzen können und gib uns immer wieder Mut, Kraft und genug Liebe für die Menschen mit uns auf dem Weg. Darum bitten wir im Namen Jesu . Amen

 

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


„Es gibt keine Grenzen. Nicht für den Gedanken, nicht für die Gefühle.

Die Angst setzt die Grenzen.“ Ingmar Bergman

 

"Man muss es schaffen mit einer schweren Situation so umzugehen, dass sie einen nicht verzweifeln lässt. Und dann ist plötzlich wieder Glück möglich - mitten in der Katastrophe. Es ist erstaunlich, wie viel man in der Dunkelheit sieht, wenn man in ihr ist" Arno Geiger


„Ja, die Liebe ist eine wahre Zauberin. Sobald man liebt, wird das, was man liebt, schön.

Wie lässt sich nur erreichen, dass man liebt, alles liebt?“   Leo Tolstoi

 

‎"Es ist schlimm, in einem Lande zu leben, in dem es keinen Humor gibt.

Aber noch schlimmer ist es, in einem Lande zu leben, in dem man Humor braucht." Brecht

 

"Die Ewigkeit dauert lange,
besonders gegen Ende". Woody Allen

  

„Leben ist Brückenschlagen über Strömen, die vergehen.“ Gottfried Benn

 

"Wer das Ziel kennt, kann entscheiden. Wer entscheidet, findet Ruhe.

Wer Ruhe findet, ist sicher. Wer sicher ist, kann überlegen.

Wer überlegt, kann verbessern." Konfuzius 

 

"Weisheit stellt sich nicht immer gemeinsam mit dem Alter ein.                                                                   Manchmal kommt das Alter auch ganz allein" Jean Moreau

 

" Wenn man anfängt, seinem
Passbild ähnlich zu sehen, sollte man ....

 

Das Sichere ist nicht sicher.
So, wie es ist, bleibt es nicht.  Brecht


‎" Wenn alle Stricke reißen, häng ich mich auf“ Nestroy


".. Lachen und Weinen und die unmögliche
Wahl haben
und nichts ganz recht tun
und nichts ganz verkehrt
und vielleicht alles verlieren...
...Doch, mit Ja und Nein und Für-immer-vorbei,
nicht müde werden,
sondern dem Wunder
leise wie einem Vogel
die Hand hinhalten." Hilde Domin



 

 

 

 

Mittwoch, 17. Januar 2024

Fürbitten 18.1. man darf auch Grenzen setzen - man darf sich Ruhe gönnen

 


18.1.2024  Mk.3.7  In jener Zeit zog sich Jesus mit seinen Jüngern an den See zurück

Immer wieder hören wir im Markus Evangelium, dass Jesus regelrecht vor den Menschen flieht, die teilweise in Massen zu ihm strömen. So viele wollen geheilt werden, viele sind wohl nur neugierig, manche wollen vielleicht nur ausprobieren: „was kann der wirklich“. Aber Menschen können einen auch müde machen und auspowern. Jesus empfindet das genauso. Auch für Helfer heute ist das ein Problem. Und auch wir selbst müssen lernen, Grenzen zu ziehen. So bitten wir

Für alle, die sich in vielen unterschiedlichen Hilfsprojekten für andere engagieren, dass sie doch immer wieder auch auf ihre eigene Kraft achten

Für alle, die in sozialen Berufen, aber auch als Seelsorger oder Psychologen anderen seelisch zur Seite stehen – dass sie selbst Menschen finden, die ihnen zuhören und Probleme abnehmen

Für die Pädagoginnen und Pädagogen bitten wir, die in Kindergärten und Schulen oft auch mit schwierigen Kindern zu tun haben – dass sie mit sich selbst Geduld haben, wenn sie an ihre Grenzen stoßen

 

Bitten wir für alle Eltern und ganz besonders für die Alleinerziehenden, die immer wieder ihre eigenen Bedürfnisse zugunsten der Kinder zurückstellen müssen.

 

Bitten wir für uns selbst – auch wir geraten immer wieder an die Grenzen unserer Belastbarkeit, dass wir dann den Mut haben, Verpflichtungen abzugeben und leiser zu treten.

 

Hilf uns, Grenzen zu ziehen - in aller Liebe. Und hilf uns, dass wir ganz bewusst jeden Tag Momente der Ruhe suchen und sie für uns einfordern

 

Heute beginnt auch die Gebetswoche für die Einheit der Christen. Bitten wir, dass wir das, was wir als Spaltung der christlichen Kirchen beklagen, doch auch als Vielfalt sehen können, vielleicht auch als einen Teil in Gottes Plan. Und dass wir in diesem Sinn als Christen wirklich OFFEN aufeinander hören und auch bereit sind voneinander  zu lernen -

 

 

So bitten wir im Namen Jesu,Amen

 

 

Dienstag, 16. Januar 2024

Fürbitten 17.1. ohne Judentum - kein Christentum

 

WIR

JUDEN  und  CHRISTEN

17.1.2024 Tag des Judentums   ab 18.1 Gebetswoche für die Einheit der Christen

Die christlichen Kirchen in Österreich feiern auch heuer am 17. Jänner den "Tag des Judentums".  Nun schon zum 25.Mal. Ganz bewusst wird an die Wurzeln erinnert, die alle christlichen Kirchen gemeinsam im Judentum haben. Wie Paulus sagt: "Nicht DU trägst die Wurzel, sondern DIE WURZEL trägt dich“. (Röm.11.18) Ohne Judentum gäbe es kein Christentum. Jesus war bis zu seinem Tod Jude, das dürfen wir nie vergessen. Zugleich soll aber auch das Unrecht an jüdischen Menschen und ihrem Glauben in der Geschichte thematisiert werden. In Gottesdiensten und Gedenk- und Lernveranstaltungen. Auch in Italien, Polen und den Niederlanden wird der Tag begangen. Das Datum dafür wurde bewusst gewählt. Die Kirchen sollen den Geist dieses Tages in die anschließende weltweite „Gebetswoche für die Einheit der Christen“ (18. bis 25. Jänner) weitertragen So bitten wir heute:

für unsere Kirche und für alle christlichen Kirchen, dass sie sich immer auf die jüdischen Wurzeln, aus denen sie gewachsen sind, besinnen und mit Dankbarkeit und großem Respekt bewahren und verkündigen

 

bitten wir immer wieder um Verzeihung für das, was christlicher Antisemitismus über Jahrhunderte hinweg bis in unsere Gegenwart an Verbrechen an jüdischen Menschen möglich gemacht hat.

 

bitten wir für die jüdischen Mitbürger in unserem Land und für jüdische Menschen überall auf der Welt, dass sie – wo immer sie sind -  in Frieden leben können, respektiert in ihrem Glauben –

 

Seit dem 7.Oktober des Vorjahres, seit dem unfassbaren Massaker an Menschen in Israel, stehen viele fassungslos vor einer Atmosphäre, in der Antisemitismus wieder offen auch in unserer Gesellschaft aufflammt, bitten wir, dass gerade wir als Christen eine deutliche Gegenstimme sind

 

bitten wir ganz besonders für die die leidenden Menschen in Israel und Palästina: bitten wir um eine Politik, auch eine internationale Politik, die helfen kann, ein friedliches Miteinander zu ermöglichen

 

bitten wir nicht nur für Christen und Juden sondern auch für die Muslime, auch sie glauben an den einen Gott Abrahams: lass, dass wir, alle Menschen guten Willens, auch in unseren Herzen zueinander finden könne

 

bitten wir für uns selbst, dass wir uns darum bemühen, immer besser zu verstehen, wie eng unser Glaube mit dem des Judentums verbunden ist und dass wir als Christen gegen alle Formen von Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung Anderer auftreten.

 

Du guter Gott, so lass uns heute auch in das tägliche Gebet der frommen Juden einstimmen  Schemá Jisraél Adonaj Elohejnu Adonaj Echad.  : „Höre, Israel: Der Herr ist dein einziger Gott. Und du sollst deinen Gott lieben, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und allen deinen Kräften -   Und deinen Nächsten wie Dich selbst.“ Herr, Bewahre uns alle in der Liebe, in der wir dich suchen.  Lass uns zueinander – und gemeinsam zu DIR finden. Amen

 

 

Montag, 15. Januar 2024

Fürbitten 16.1 Wie ist das mit der FREIHEIT

 




16.1.2024 Mk.2.23  der Sabbat ist für den Menschen da ..und nicht umgekehrt

Die Geschichten im Markus Evangelium sind spannend und haben mit dem Alltagsleben der Menschen zu tun. Dabei geht es immer wieder auch um ein grundsätzliches Problem: um die FREIHEIT. Auf der einen Seite gibt es Gesetze, die klar vorschreiben, was zu tun ist – auf der anderen Seite gibt es Menschen, die bewusst anders handeln. Sie berufen sich dabei auf ihr Gewissen, wie die Widerstandskämpfer in der Nazi Zeit. Hier ist die Sache klar, haben die Gesetze doch klar gegen die Menschenrechte und jede Moral verstoßen. Aber wie war es zB zuletzt bei der Impfpflicht. Auch hier gab es Menschen, die sich nicht an das Gesetz halten wollten, das dann doch nicht kam. Andere aber meinten sehr wohl, dass Freiheit nicht „grenzenlos“ ist und ICH nicht der alleinige Maßstab für richtiges Handeln sein kann. Immer geht es bei Freiheit auch um das Wohl des Anderen, um das Wohl der Allgemeinheit. So beim Schutz in der Pandemie.  Ein sehr heikles Abwägen also.  

Im Evangelium heute scheint die Situation einfacher. Da geht es um das religiöse Sabbat Gesetz, an das sich die Jünger Jesu in einer bestimmten Situation nicht halten. Weil sie am Sabbat hungrig sind, reißen sie in einem Kornfeld Ähren ab, und essen sie. Das empört die Pharisäer, denn damit wird gegen strenge Vorschriften verstoßen. Jesus argumentiert anders. Die Gesetze, auch der Sabbat mit seinen Vorschriften, sie sind für die Menschen da und nicht umgekehrt. (die Jünger hatten Hunger, also durften sie nach Vernunft-Gründen so handeln)

Von uns Christen sagt Paulus aber prinzipiell : Ihr sind zur Freiheit Berufene – Wo müssen wir also selbst diesen Sprung in die Freiheit wagen? Bitten wir ganz bewusst, zunächst jeder für sich selbst

 

Dass ich mich bei strittigen Entscheidungen nicht hinter Regeln und Vorschriften verschanze

Dass ich den Mut habe, selbst bestimmt zu entscheiden und zu handeln

Dass ich aber auch immer ehrlich hinterfrage: „Was ist wirklich das Motiv meiner Entscheidung

bitten wir, dass uns das richtige Abwägen gelingt, der Spagat zwischen der eigenen persönlichen Freiheit und dem, was in der aktuellen Situation das richtige Handeln ist

bitten wir, dass wir auch nicht fanatisch festhalten an einmal getroffenen Entscheidungen, dass wir immer wieder eine Situation neu bewerten und beurteilen und unsere Meinung auch ändern können

Bitten wir für die Journalisten und Meinungsmacher: dass nicht die billigen Aufmacher zählen, sondern dass Meinungsfreiheit heißt, mit Respekt und Verantwortungsbewusstsein Fakten darzustellen

 

So bitten wir guter Gott. dass wir uns nicht mit Verboten und Ängsten herumplagen. Lass uns in der Freiheit der Kinder Gottes leben, denn zur Freiheit sind wir berufen, wir sind Hausgenossen Gottes“, sagt Paulus. Sei DU keine Verbotstafel in unserem Leben bist, sondern ein Hinweisschild für Freude und Freiheit und Zuversicht. Darum bitten wir im Namen Jesu. amen

Sonntag, 14. Januar 2024

Fürbitten 15.1. sich auf NEUES einlassen ?

 


15.1.2024 Mk.2.18  Neuer Wein gehört in neue Schläuche 

"Neuer Wein gehört in neue Schläuche", sagt Jesus heute im Evangelium. Es ist seine Antwort auf die Frage der Leute: „warum machst du so vieles anders als die Anderen?“ Die Jünger des Johannes etwa fasten, die Jünger Jesu fasten nicht. Alles hat seine Zeit, meint Jesus. Nichts muss bleiben, wie es ist, immer kann manches NEU werden, können wir selbst NEU denken. Es muss kein persönlicher Umsturz sein – aber gerade jetzt, am Beginn eines Neuen Jahres ist vielleicht die Lust noch groß, sich doch auch wieder auf Neues einzulassen. bitten wir heute

 

Dass wir bewusst anfangen, etwas Neues zu lernen und Neu zu denken

auch wenn das anfangs nicht leichtfällt

 

Dass wir auch anderen zutrauen, sich zu verändern

dass wir anderen dabei helfen, sich Neues zuzutrauen

 

Dass wir uns von alten Gewohnheiten trennen,

wenn sie uns ohnehin schon lange nicht mehr guttun

 

Dass wir Eigenheiten ablegen

wenn wir merken, dass sie für uns und unsere Mitmenschen anstrengend sind

 

dass wir auch in dieser Zeit vielfältiger Krisen nicht in Pessimismus verfallen

dass wir uns vielmehr bemühen, positiv mit Schwierigkeiten umzugehen

 

Dass wir auch unseren Politikern gute Lösungen zutrauen

Dass wir unserer Kirche Veränderung zutrauen

Dass wir uns getrauen, an den Frieden zu glauben

 

Und bitten wir nicht zuletzt, dass wir gut auf uns selbst achten

Dass wir uns jeden Tag zumindest einmal bewusst selbst etwas Gutes gönnen

 

So bitten wir dich guter Gott, gib uns immer wieder Kraft und Mut, Neues zu denken, Neues zu beginnen, dir immer wieder neu zu vertrauen. Krempel uns um, mach uns lebendig, auch wenn es manchmal weh tut. Im Vertrauen auf Jesus suchen wir unseren Weg und deinen Willen. Amen

Samstag, 13. Januar 2024

Fürbitten Sonntag 14.1. HIN-HÖREN - kann manches verändern

 


14.1.2024 1 Sam.3. Hier bin ich, du hast mich gerufen 

In der Liturgie der Kirche wird heute der zweite Sonntag im Jahreskreis gefeiert, also sozusagen in der „normalen“ Jahreszeit, abseits von Advent, Weihnachten und Fastenzeit. In der ersten Lesung aus der hebräischen Bibel hören wir heute einen Text, den wir erst vor wenigen Tagen unter der Woche gehört haben. Die kleine Geschichte erzählt vom jungen Tempeldiener Samuel, der in der Nacht aus dem Schlaf aufschreckt, weil er eine Stimme hört. Als dies dreimal hintereinander geschieht, sagt ihm der Priester Eli: Gott selbst hat dich gerufen. Wenn du seine Stimme noch einmal hörst, dann sage „Rede Herr, dein Diener hört“ Und so geschieht es, und Samuel wird ein Leben lang der Stimme Gottes folgen, wie alle Propheten. Bitten WIR heute:

 

Dass auch wir sagen: Ja, ich höre

Wenn es um Hilfe geht, die wir geben können

 

Dass auch wir sagen: Ja, ich höre

Wenn jemand für Aufgaben gebraucht wird, um die sich sonst niemand reißt

 

Dass auch wir sagen: Ja, ich höre

Wenn etwas Neues ansteht und Zuversicht und Vertrauen gebraucht werden

 

Dass auch wir sagen: Ja, ich höre

Wenn wir uns mit Schwierigkeiten herumschlagen und den Sinn dahinter suchen

 

Dass auch wir sagen: Ja, ich höre

Wenn es darum geht, andere zu ermutigen und Lob auszusprechen

 

Dass auch wir sagen: Ja, ich höre

Wenn es Zeit ist, Verantwortung abzugeben und an die Fähigkeit anderer zu glauben

 

Dass auch wir sagen: Ja, ich höre

Wenn wir immer wieder auch auf das hören, was uns Freude macht und was wir tun sollen

 

So bitten wir, dass wir deine Stimme hören dürfen, guter Gott.  Lass uns "ganz Ohr" sein, hier und jetzt und Tag für Tag, dann in unserem Alltag. Wir bitten im Namen Jesu. Amen

Fürbitten 13.1 ja, man kann sich immer wieder auch ein wenig ändern

 


13.1.2024 Mk. 2.13  nicht die Gesunden brauchen den Arzt 

Von den Pharisäern seiner Zeit wird Jesus auch deshalb kritisiert, weil er sich mit „Sündern“, wie sie es nennen, einlässt. Jesus verkehrt unter anderem mit Zollbeamten. Die haben einen besonders schlechten Ruf. Sie arbeiteten mit der römischen Besatzungsmacht zusammen und verdienten ihr Geld als deren Steuereintreiber. man sah in ihnen Ausbeuter, Betrüger, Blutsauger. Zöllner waren zutiefst verachtet und gemieden, ja regelrecht verhasst. Jesus aber lässt sich von diesen Leuten sogar in deren Haus zum Essen einladen. Ja, in der heutigen Evangeliums Geschichte lädt Jesus sogar einen Zöllner ein, sich ihm anzuschließen. Levi heißt der Mann, er lässt von einem Moment auf den anderen alles liegen und stehen. Gibt sein früheres Leben auf. Was mag in diesem Mann vorgegangen sein?  Seinen Kritikern entgegnet Jesus kurz und bündig: „nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken“ . Vergleichen wir uns heute ein wenig mit diesem Levi,  und bitten wir

Dass wir offen sind für neue Begegnungen, für neue Impulse

Dass wir uns immer wieder aus der Routine unseres Alltags reißen lassen

Dass wir den Moment oder die Momente in unserem Leben wahrnehmen, wo wir zu etwas Besonderem aufgefordert werden

Dass wir erkennen, was sich auch in unserem – wohlgeordneten – Leben grundsätzlich ändern sollte

Dass wir darauf vertrauen, dass man immer wieder einen neuen Anfang setzen kann

Dass wir auch anderen zutrauen, dass sie sich ändern können, wo es notwendig ist

 

„Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken“  das also sagt Jesus heute im Evangelium. So bitten wir um das Vertrauen, dass sich auch in unserem Leben immer wieder etwas in eine gute Richtung ändern kann, wenn wir uns zuvor verrannt haben. Wir bitten im Namen Jesu. amen

Donnerstag, 11. Januar 2024

Fürbitten 12.1. immer wieder braucht es gute HELFER

 


12.1.2024  Mk 2.1  Vier Männer brachten einen Gelähmten zu ihm

Jesus wird von den Menschen seiner Umgebung im wahrsten Sinn des Wortes die Türe eingerannt. Immer mehr Kranke bringt man zu ihm – in der heutigen Evangeliums-Geschichte hören wir, dass in einem Haus sogar ein Teil des Daches abgetragen wird, um einen gelähmten Mann auf einer Bahre direkt vor den Füßen Jesu abzuladen. Dieser Gelähmte hat offensichtlich außergewöhnlich gute Freunde, die sich so für ihn einsetzen. Freunde, denen sozusagen nichts „zu blöd“ ist, um dem Freund zu helfen. Bitten wir heute

Bitten wir, dass auch wir da sind, wenn wir andere herausholen sollen, aus Unsicherheit, Niedergeschlagenheit und Ängstlichkeit

Bitten wir, dass wir da sind, wenn wir andere herausholen sollen, aus Enttäuschung, Resignation oder Zorn

Bitten wir, dass wir da sind, wenn wir anderen helfen sollen, denen Unrecht geschieht, die benachteiligt sind oder gemobbt werden

 

Bitten wir, dass wir da sind, wenn wir anderen helfen sollen, die in ihrer Arbeit oder in ihrer Gemeinschaft momentan nicht weiterwissen

 

Bitten wir, dass auch für uns andere da sind, die uns immer wieder gut zureden und Mut machen

 

Bitten wir, dass auch für uns andere da sind, die uns immer wieder zum Lachen bringen und zum Weitermachen

 

Bitten wir, dass wir alle immer wieder einen Weg zu Jesus finden – dass wir vertrauen können und dass wir Vertrauen weitergeben

 

„Freundschaft“ das ist ein alter internationaler Gruß der Sozialisten und Sozialdemokraten - bitten wir, dass es für all die Menschen, die sich in unerträglichen Situationen befinden, in Terrorgefahr, im Krieg, in Armut und Abhängigkeiten, auf der Flucht und in großer Unsicherheit, dass es auch für sie Solidarität gibt und Menschen, die helfen und denen sie vertrauen können. Auch hier in Österreich!  Um all das bitten wir im Namen Jesu. Amen

Mittwoch, 10. Januar 2024

Fürbitten 11.1 sich BERÜHREN lassen - und berühren

 


11.1.2024 Mk 1.40  Jesus heilt einen Aussätzigen

An Jesus fällt auf, dass er keine Angst vor Nähe und Berührung hat. Wenn er Menschen begegnet, berührt er sie immer wieder, oder er lässt sich von ihnen berühren - auch von solchen, die als gefährlich ansteckend galten und von der Gesellschaft ausgesondert bleiben sollten. In der heutigen Evangeliums Erzählung von Markus bittet ein Aussätziger, ein Lepra Kranker, Jesus um Hilfe. Ein Mensch, der sich nach damaligen Normen eigentlich gar nicht gesunden Menschen nähern durfte. Aber Jesus weicht nicht zurück, Jesus verscheucht ihn nicht – „Wenn du willst kannst du mich rein machen“, fleht dieser Mann und Jesus, so heißt es im Markus Evangelium, Jesus streckt seine Hand aus und berührt diesen  Unberührbaren. Jesus heilt ihn, wenn auch mit dem Auftrag, niemandem davon zu berichten. (woran sich der Mann nicht halten wird) Wir aber können uns fragen:  Wie halten wir eigentlich es mit Nähe und Berührung?   so bitten wir:

 

gib uns den Mut zur Nähe,  dass wir uns Menschen und ihre Schicksale nicht vom Hals halten

dass wir uns nicht Angst vor Fremden einreden lassen - 

dass wir bereit sind, Meschen an uns heranzulassen, dass wir uns auf sie einlassen

 

gib uns den Mut zur Nähe, - dass wir unkompliziert Hilfe anbieten,

dass wir keine Angst davor haben, belästigt und ausgenützt zu werden,

dass wir uns auch dann aufs Helfen einlassen, wenn es zunächst sinnlos scheint

 

gib uns den Mut zur Nähe,- dass wir uns auf unsere eigenen Gefühle einlassen,

dass wir uns das eigene Bedürfnis nach Nähe und Berührung eingestehen,

dass wir anderen überhaupt die Möglichkeit geben, liebevoll zu uns zu sein

 

Jesus, gib uns den Mut zur Nähe, - dass wir uns auch von DIR berühren lassen.

Dass DU nicht eine theologische Floskel für uns bist, ein frommes Programm

Lass uns alles was wir an Liebe und Nähe ersehnen auch in dir und durch Dich erfahren

 

Guter Gott, segne unsere Hände, dass sie behutsam sind, dass sie halten können,
ohne festzuhalten, dass sie geben können ohne Berechnung, dass sie die Kraft haben zu trösten und zu segnen. Segne uns, dass wir einander berühren können, auch in der Tiefe unserer Seele – amen
 



DAS MARKUS  EVANGELIUM

Seit dem Ende Weihnachtszeit werden nun in der Liturgie der Messe an den „gewöhnlichen“ Wochentagen Ausschnitte aus dem Markus Evangelium gelesen. (Bis zum Beginn der Fastenzeit) Das Markus Evangelium ist das älteste (und das kürzeste) der vier Evangelien – wobei die Evangelisten Matthäus und Lukas es dann inhaltlich als Vorlage benutzt haben.

WER der Verfasser des Markus Evangeliums ist, ist nicht eindeutig. Ursprünglich wurde es anonym überliefert, und die bekannte Überschrift "Evangelium nach Markus" fügte man erst später – wohl Anfang des 2. Jahrhunderts – zur Unterscheidung von anderen Evangelientexten hinzu. Nach altkirchlicher Überlieferung gilt jedoch der aus Jerusalem stammende Johannes Markus als Verfasser, er soll ein Begleiter des Apostel Paulus und später ein Schüler von Petrus gewesen sein. Aber auch da gibt es Gegenmeinungen.  Der älteste Beleg für die Abfassung des Evangeliums durch Markus findet sich bei Bischof Papias von Hierapolis um 130 nach Christus.

Umstritten ist auch, WO genau das Evangelium geschrieben wurde. Die einen vermuten in Rom, die neue Forschung vermutet in Südsyrien

Markus schreibt jedenfalls für eine griechisch sprechende, heidenchristliche Gemeinde, die außerhalb Palästinas leben dürfte. Er übersetzt nämlich alle hebräischen und aramäischen Ausdrücke korrekt ins Griechische und erklärt jüdische Ritualvorschriften ausführlich

Über die Entstehungszeit des Textes herrscht in der Bibelforschung weitgehender Konsens. Das Evangelium ist um 70 nach Christus geschrieben worden. Umstritten ist lediglich, ob es kurz vor oder kurz nach der Tempelzerstörung durch die Römer in diesem Jahr entstanden ist. Der Verfasser steht noch unter dem Eindruck der Kriegsereignisse und ist offensichtlich bemüht, aufkeimende apokalyptische Erwartungen und Befürchtungen zu dämpfen. Die Gemeinde soll in den Verfolgungen gestärkt werden, die im und nach dem jüdischen Krieg gerade in Syrien auch alle die Gruppen trafen, die dem Judentum nahestanden.

 

Nach altchristlicher Tradition soll der Evangelist Markus auch der erste Bischof von Alexandria gewesen sein. Er gilt demnach als Begründer der koptischen Kirche und deren erster Papst. Quellen aus dem vierten Jahrhundert berichten vom seinem Märtyrertod in Alexandria am 25. April des Jahres 68. Die Gebeine des Markus kamen im 9. Jahrhundert nach Venedig, wo sie bis heute im Markusdom verehrt werden. Und wie allen Evangelisten wurde auch Markus schon früh in der Ikonografie ein eigenes Symbol zugeordnet: der Löwe. Die Attribute für die Evangelisten haben ihren Ursprung in den "vier Lebewesen", die sowohl beim Propheten Ezechiel als auch in der Offenbarung des Johannes genannt werden: neben dem Löwen sind das der Mensch (Matthäus), der Stier (Lukas) und der Adler (Johannes).

 

Info: https://www.bibelwissenschaft.de/ressourcen/bibelkunde/bibelkunde-nt/markusevangelium-mk

https://www.katholisch.de/artikel/17334-markus-das-aelteste-evangelium


Dienstag, 9. Januar 2024

Fürbitten 10.1 ganz OHR sein

 

OHR   vor dem ORF Radiokulturhaus


10.1.2024 1 Sam.3. Hier bin ich, du hast mich gerufen

Die erste Lesung heute erzählt vom jungen Tempeldiener Samuel, der in der Nacht aus dem Schlaf aufschreckt, weil er eine Stimme hört. Als dies dreimal hintereinander geschieht, sagt ihm der Priester Eli: Gott selbst hat dich gerufen. Wenn du seine Stimme noch einmal hörst, dann sage „Rede Herr, dein Diener hört“ Und so geschieht es, und Samuel wird ein Leben lang der Stimme Gottes folgen, wie alle Propheten. Fühlen auch wir uns angerufen und berufen?  Bitten wir heute:

Lass uns keine Ausreden finden, lass uns nicht sagen: „ach da gibt es Berufenere“! Lass, dass wir uns nicht aus falscher Bescheidenheit oder ängstlich vor dem drücken, wozu jede und jeder von uns auf eine ganz bestimmte weise berufen ist

 

Hilf uns erkennen, was die ganz besondere Aufgabe ist, die immer wieder - in jedem neuen Lebensabschnitt - gerade auf „mich“ wartet und die gerade „ich“ ausfüllen soll

 

Hilf, dass wir keine Angst davor haben uns auf Neues einzulassen und dass wir auch nicht zu träge sind, uns von alten Mustern zu verabschieden


Lass, dass wir auch anderen helfen, ihre Berufung zu finden, dass wir niemandem Steine in den Weg legen, niemanden entmutigen

 

Gib uns die Freude und die Kraft, auch dann an unserem Weg festzuhalten, wenn nicht immer alles Wonne und Waschtrog ist

 

Bitten wir um Männer und Frauen die ganz speziell in der Kirche Wege der Berufung gehen können, in vielfältiger Weise.

 

Bitten wir für all die Menschen, die in Politik und Gesellschaft zu wichtigen Ämtern berufen sind, dass sie ihre Aufgaben gewachsen sind und sie als Dienst an der Gemeinschaft verstehen

 


So bitten wir wie Samuel, dass wir deine Stimme, Gott, hören. Lass uns "ganz Ohr" sein,
hier und jetzt und mitten in unserem Alltag. Wir bitten im Namen Jesu. Amen