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Freitag, 17. November 2023

Fürbitten 18.11 Achtung! Immer wieder "Gegenwind"

 


18.11.2023 Weihetag St.Peter u  Paul   Mt 14.22  Gegenwind

Sozusagen ein hochrangiges „Kirchweihfest“ feiert die Kirche heute. Es ist der Weihetag der Basiliken St.Peter und St.Paul in Rom, geweiht den Aposteln Petrus und Paulus. Das Evangelium erzählt dazu eine Geschichte vom „Gegenwind“ – von den Schwierigkeiten, mit denen man immer wieder kämpfen muss. Wir hören im Evangelium wie die Apostel in der Nacht am See Genezareth mit ihren Booten unterwegs sind und in hohen Wellengang geraten: „Sie hatten Gegenwind“ heißt es lapidar. Ja, GEGENWIND!! Wie gut wir das persönlich kennen, und wie gut man das auch innerhalb der Kirche kennt. Man strudelt sich ab, man setzt sich ein, man engagiert sich: und unterm Strich hat man das Gefühl „das war ja alles für die Katz, war alles vergebens“. Aber Jesus sagt zu den Jüngern, die sogar vor Angst und Verzweiflung schreien: „Habt Vertrauen, habt keine Angst“. Darum bitten auch wir heute

dass auch wir „vor hohem Wellengang“: vor Unruhe, Risiko und Unbekanntem in unserem Leben nicht so viel Angst haben

dass wir realistisch sind und akzeptieren, dass es auch im privaten Leben AUF und AB gibt, dass wir gelassen bleiben, auch wenn wir nicht gleich den Erfolg unserer Bemühungen sehen

dass wir auch in der schwierigen Zeit, in der wir uns befinden, Ruhe bewahren und uns nicht gegenseitig mit Ängsten und Sorgen verrückt machen

dass wir uns nicht anstecken lassen von Schwarzmalern und Panikmachern, dass wir keinen Falschmeldungen aufsitzen, sondern uns immer mehr bemühen, Fakten zu prüfen

Dass wir besonders aufeinander achten wollen und uns bemühen, einander beizustehen und Ängste zu nehmen

dass unsere Politiker und Verantwortlichen Parteiinteressen hintanstellen und richtige Entscheidungen für die Allgemeinheit treffen

bitten wir, dass wir auch Geduld für die Entwicklung innerhalb unserer Kirche haben, bitten wir um Mut und Vertrauen, dass neue Wege möglich sind

und bitten wir, dass wir immer besser lernen, in allen Lebenslagen auf Jesus zu schauen und dass wir letztlich auf einen guten Ausgang unseres ganzen Lebens vertrauen

Gott, Du kennst alle unsere Ängste - hilf uns zu vertrauen. Zeig uns immer wieder, dass sich Sturm und Aufregung legen, dass es Jesus ist, der uns die Hand reicht. Und lass uns selbst Menschen sein, die auch anderen die Hand reichen, wenn deren Leben stürmisch ist. Darum bitten wir.  amen 


Donnerstag, 16. November 2023

Fürbitten 17.11 Alles beginnt mit der Sehnsucht (die Dichterin Nelly Sachs)

 


17.11.2023   Gertrude von Helfta  

 In der Liturgie der Kirche wird heute eine der großen Frauen des Mittelalters gefeiert:  Gertrude von Helfta. 1256 wird sie in Thüringen geboren, als Klosterfrau ist sie humanistisch und theologisch hochgebildet, sie ist eine der großen Mystikerinnen des Mittelalters.  Was ist Mystik? Es gibt sie nicht nur in allen Religionen, es gibt sie in jedem Leben. Nehmen wir die Definition von Friedrich Nietzsche  „Wo Sehnsucht und Verzweiflung sich paaren, da entsteht Mystik“ Und der große Konzilstheologe Karl Rahner sagte: "Der Christ der Zukunft wird Mystiker sein, oder er wird gar nicht mehr sein“.  Das heißt: es geht letztlich nicht darum, ein braver Kirchgänger zu sein: letztlich zählt nur das, was die Mystik ausmacht: die eigene Sehnsucht nach Gott. "Wir müssen eine ganz persönliche echte lebendige Beziehung zu Jesus zu finden. Gertrud von Helfta hat in ihren Visionen empfunden, wie Liebespaare es erleben: „Wir sind EINS -  es ist ein „In-einander.“  Bitten wir, wie Gertrud von Helfta gebetet hat: "Vor dir steht die leere Schale meiner Sehnsucht",

bitten wir, dass wir hier nicht in der Kirche sind, weil wir „Frommes“ tun, weil es „Pflicht“ ist  und weil es das Gewissen beruhigt -  sondern dass wir Gott unsere Sehnsucht hinhalten

dass wir uns vom „Glauben“ nicht die schnelle Lösung unserer Probleme erwarten, ein schnelles getröstet werden,  - sondern dass wir Gott unsere Sehnsucht hinhalten

dass wir nicht stecken bleiben in Äußerlichkeiten, in leeren Formeln und Ritualen, die einen oft beruhigen -  sondern dass wir Gott unsere Sehnsucht hinhalten

dass wir die Unruhe in unserem Leben in Kauf nehmen, das Ungewisse, viele Fragezeichen - weil wir Gott unsere Sehnsucht hinhalten

Dass wir immer wieder den Mut haben, den Sehnsüchten in unserem Leben nachzuspüren, dass uns keine Sehnsucht Angst machen muss – weil wir Gott unsere Sehnsucht hinhalten dürfen

 

So bitten, wir geliebter Gott, dass wir all unseren Hunger nach Leben und Liebe zu dir bringen dürfen, denn nur in unserer Sehnsucht werden wir Dir ganz tief in uns begegnen. Amen

Mittwoch, 15. November 2023

Fürbitten 16.11 ist es wirklich schon unter uns? Das "Reich Gottes"

 


16.11.2023  Lk.17.20 Wo ist es: das Reich Gottes

Es könnte eine Frage sein, die man heute auch uns Christen stellt: „Also wo ist euer Reich Gottes, von dem ihr dauernd sprecht?“ Schaut euch um: so wie die Welt aussieht, sieht man jedenfalls nichts davon“. Im Evangelium wird Jesus heute eine ähnliche Frage gestellt: „Wann wird es denn kommen, das Reich Gottes“. Und Jesus sagt: „Man kann nicht sagen: hier ist es oder dort ist es: Das Reich Gottes ist vielmehr schon mitten unter euch“. AN UNS also liegt es, dass Menschen ein Stück Himmel entdecken. Bitten wir, dass wir wenigstens ein wenig von der Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes ausstrahlen

Lass uns heute ganz bewusst aufmerksam, freundlich und geduldig sein

Lass uns heute ganz bewusst Fehler anderer nachsehen und großzügig sein

Lass uns heute ganz bewusst auch an uns selbst nichts herumnörgeln

Lass uns heute ganz bewusst selbst Freude empfinden und sie weitergeben

Lass uns heute ganz bewusst dankbar sein, auch für Kleinigkeiten

Lass uns heute ganz bewusst gelassener mit Schwierigkeiten umgehen

Lass uns heute ganz bewusst alles ein wenig langsamer und bewusster angehen

Lass uns heute ganz bewusst auch uns selbst Freude machen

Lass uns heute ganz bewusst an ein gutes Ende von allem denken, auch wenn wir uns das nicht vorstellen können


So bitten wir, lass uns „Reich Gottes“ immer bewusster Heute, Hier und Jetzt erfahren und lass uns selbst ein kleines Stück "Reich Gottes" leben, wenn es uns gelingt, Liebe zu geben. Amen

 

 

 


Dienstag, 14. November 2023

Fürbitten 15.11 Leopoldi - mehr als Faßlrutschen?

 


15.11.2023 Leopoldi  

 

Für Wien und Niederösterreich ist heute ein Landesfeiertag. Leopoldi – der hl.Leopold wird gefeiert. Nicht viele von uns werden einen konkreten Bezug zu diesem Babenberger Regenten Leopold III haben, der im 12 Jahrhundert gelebt hat. Man nannte ihn auch den Milden oder den Frommen, jedenfalls soll er das Gebiet, für das er verantwortlich war, verantwortungsvoll und gut regiert haben. Unter anderem gründete Leopold das Stift Klosterneuburg, und auch Heiligenkreuz. Die Kinder freien sich heute über einen schulfreien Tag und für uns ist es Anlass, auf unser Land zu sehen, und nicht nur auf Wien und Niederösterreich  

 

So bitten wir heute um Frieden und Sicherheit für unser Land – wir bitten dass wir in Respekt und Toleranz leben können, ohne den unsäglichen Antisemitismus, der wieder aufflammt.  Ohne Fremdenfeindlichkeit, ohne Ausgrenzung anderer, die oft in einer Parallelwelt neben uns leben

 

Wir bitten um Anstand und Verlässlichkeit – im Großen, in Gesellschaft und Politik, aber auch im Kleinen, bei uns selbst

 

Wir bitten um Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft – gerade in dieser Zeit, wo sich viele mit dem Leben schwertun– wir bitten wir um Solidarität mit den vielen Alleinerziehenden und Frauen und Kinder, oft schon am Rand der Armuts-Schwelle

 

Wir bitten für unsere Kinder und alle Heranwachsenden, dass sie gut auf die Zukunft vorbereitet werden, dass ein mit-einander leben möglich ist, gerade jetzt gibt es viele Konflikte in den Schulen

 

Wir bitten für die Politiker und Entscheidungsträger, für Wissenschaftler, Künstler, Vertreter der Kirchen und Religionen und für und alle, die sich bemühen, Antworten auf die Fragen und Herausforderungen unserer Zeit zu finden

 

Die Kriege im Nahen Osten und auch in der nahen Ukraine, sie zeigen uns, wie verwundbar unser Leben ist. Hören wir nicht auf um Frieden zu bitten, auch wenn wir uns hilflos fühlen

 

So bitten wir am Tag des heiligen Leopold um Hilfe und Schutz nicht nur für unser Land, aber auch für die Menschen weltweit. Nicht zuletzt für die Flüchtlinge an den Grenzen Europas. Es braucht unser aller Mittun – helfen wir, und helfen wir einander, wo immer es geht. amen


Der Babenberger Leopold III, genannt auch der Milde oder der Fromme,  gründete nicht nur das Stift Klosterneuburg, sondern auch Heiligenkreuz (für den Orden der Zisterzienser) und Klein Mariazell (Benediktiner) Der Leopoldi-Tag wird seit Leopolds Heiligsprechung im Jahr 1485 immer am            15. November begangen (in Anlehnung an sein Todesdatum 15. November 1136). Das Zentrum der Festlichkeiten ist bis heute Klosterneuburg. Für die Diözese Wien ist "Leopold" ein Hochfest

Montag, 13. November 2023

Fürbitten 14.11 unsere Hoffnung ist voll Unsterblichkeit

 


14.11. 2023 Weish.2.23  vertrauen wir dem "geborgen sein" in Gottes Hand ?

Die heutige 1.Lesung aus dem jüdischen Buch der Weisheit wird sehr oft bei Seelenmessen verwendet. „Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen und ihn zum Bild seines eigenen Wesens gemacht“, heißt es da zunächst eingangs. Und dann die ganz tröstliche Botschaft: „Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand. Unsere Hoffnung ist voll Unsterblichkeit“ Eine Aussage, die eigentlich unsere Vorstellungskraft bei weitem übersteigt. Unsere Hoffnung ist voll Unsterblichkeit!!!!   bitten wir, dass wir ein wenig in dieser maßlosen Hoffnung leben können.

 

Um diese unsterbliche Hoffnung bitten wir

auch wenn die Welt oft nicht so aussieht, als gäbe es einen Gott, der all die gefährdeten und leidenden Menschen beschützt

 

Um diese unsterbliche Hoffnung bitten wir -

auch wenn im eigenen Leben nicht alles nach Plan verläuft

 

Um diese unsterbliche Hoffnung bitten wir -

auch wenn wir uns manchmal „wie von Gott verlassen“ fühlen

 

Um diese unsterbliche Hoffnung bitten wir -

auch wenn der Kinderglaube enttäuscht wird

 

Um diese unsterbliche Hoffnung bitten wir -

auch wenn Gott nicht gleich die Antwort auf alle Fragen ist

 

Um diese unsterbliche Hoffnung bitten wir -

Gerade auch dann -  wenn alles dagegen spricht

 

Um diese unsterbliche Hoffnung bitten wir

Am Ende unseres Lebens, damit wir es ganz in Gotts Hand legen können

 

Du guter Gott, so sehr bitten wir um Frieden, so sehr bitten wir um Heil für alle Menschen, so sehr wünschen wir uns selbst ein bißchen Glückseligkeit und Frieden. Und doch gibt es Krieg, gibt es Tod, gibt es so viel Leid und oft im eigenen Leben Enttäuschung und Mühseligkeit. Hilf uns, dass wir dem Leben vertrauen. Dass wir an die Auferstehung aus allem Tod glauben. Im Namen Jesu.  Amen

Sonntag, 12. November 2023

Fürbitten 13.11 GLAUBEN?

 


13.11.2023 Lk.17.1  wenn euer Glaube auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn….

„Wenn euer Glaube auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn - dann könntet ihr Berge versetzen“ sagt Jesus heute im Evangelium. Wie oft verwenden wir das Wort „glauben“ und meinen damit eigentlich eher etwas ironisch Gegensätzliches: „Glauben heißt nix wissen“.  Man glaubt halt irgendwie, wobei man es eigentlich eh nicht so richtig „glaubt“. Der Glaube ist im Verständnis Jesu wohl etwas ganz anderes:  so bitten wir

 wenn wir glauben, dass wir mit einer Situation nicht mehr fertig werden – dann hilf uns wirklich glauben

wenn wir glauben, dass wir eine Kränkung, eine Enttäuschung nicht vergessen können – dann hilf uns wirklich glauben

wenn wir glauben, dass wir Krankheit, Schmerzen, Sorgen nicht mehr aushalten können -   dann hilf uns wirklich glauben

wenn wir glauben, dass alles nur mehr von uns allein abhängt - dann hilf uns wirklich glauben

wenn wir glauben, dass bei jemand Hopfen und Malz verloren ist – dann hilf uns wirklich glauben

wenn wir glauben, dass sich auch an uns selbst nicht mehr viel ändern wird – dann hilf uns wirklich glauben

wenn wir glauben, dass Versöhnung sinnlos ist – dann hilf uns wirklich glauben

wenn wir glauben, dass all unser Beten um Frieden auch nichts nützt - dann hilf uns wirklich glauben

Der Apostel Paulus sagt: „Glaube das ist Feststehen in dem was man erhofft und Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht.“ So bitten wir guter Gott, lass uns in diesen Glauben hinein wachsen, der in Vertrauen und Geduld alles von dir erwartet. Amen

Samstag, 11. November 2023

Fürbitten 12.11 Aufmerksam und wach, so braucht uns unsere Zeit

 


12.11.2023  Mt.25.1   das Gleichnis von den klugen und den nicht so klugen Mädchen

Wieder will Jesus mit einem Gleichnis erklären, was es mit dem „Himmelreich“ auf sich hat. Er erzählt von zehn Mädchen, die vermutlich als eine Art Brautjungfern auf den Bräutigam warten. Der Bräutigam kommt später als gedacht, alle Mädchen nicken ein, aber nur 5 von ihnen haben genug Öl in ihren Lampen, um dem verspäteten Bräutigam dann doch noch entgegengehen zu können. Seid vorausschauend, verhaltet euch klug, versäumt nicht das Wesentliche, meint Jesus mit diesem Gleichnis. Schaut, dass ihr auf das wirkliche Wichtige ausgerichtet seid, schaut, dass ihr euch im Alltag nicht verplempert,. Im Gleichnis finden die 5 Mädchen, die kein Öl in der Lampe hatten, keinen Eintritt mehr in den Hochzeitssaal. Nein, so wird Gott nicht mit uns umgehen – aber bemühen wir uns um mehr wach-sein, um mehr Achtsamkeit. Gerade jetzt, in dieser herausfordernden Zeit So bitten wir heute

 

Dass wir wachsam sind

Dass wir uns engagieren, uns einmischen

Dass wir eine Meinung haben, uns nicht um Probleme herumdrücken

Dass wir Mut zu Entscheidungen haben

 

aufmerksam wollen wir sein

dass wir die Sorgen der anderen wahrnehmen

dass wir aufhören, um uns selbst zu kreisen

dass wir darauf verzichten, wehleidig und gekränkt zu sein

 

wachsam wollen wir sein

uns heraustrauen aus dem alten Trott

Neues – denken und handeln - wollen wir uns zumuten,

denn mit der Zu-Mutung wächst auch der Mut 

 

aufmerksam wollen wir sein

in unseren kleinen und großen Gemeinschaften,

in der Familie am Arbeitsplatz

die Kleinlichkeiten und den alten Ärger lass uns weglassen

Misstrauen und Gleichgültigkeit ablegen, Freude machen

 

wachsam sein wollen wir auch in unserer Kirche,

dankbar für den Erneuerungsweg von Papst Franziskus

auf Phrasen wollen wir verzichten, die Wahrheit aushalten, zu Neuem bereit sein

bedürfnislos und ehrlich lass uns leben

 

Aufmerksam sein muss unsere Gesellschaft

Dass Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus nicht das Klima vergiften

dass die Bildungspolitik eine Zukunft für die jungen Menschen schafft

dass es genug Arbeit für alle gibt, dass die Alten eine Sicherheit der Pflege haben

 

So bitten wir dich guter Gott, lass uns nicht ängstlich darauf schauen, was wir falsch machen könnten. Sondern lass uns hellhörig und mitfühlend sein, lass uns nicht schlafen, wenn wir gebraucht werden. Denn dein Himmelreich ist heute schon unter uns.  Wir bitten im Namen Jesu. Amen

Freitag, 10. November 2023

Fürbitten 11.11 "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es"

 

(El Greco, 1597/99, National Gallery of Art, Washington D.C.)   aus Wikipedia

11.11.2023 Hl.Martin  TEILEN macht Freude

Es sind die Kindergartenkinder, die diesen Tag besonders lieben. Es ist das Fest des heiligen Martin – und gefeiert wird es traditionell mit einem Laternenumzug. Die Laternen sollen leuchten - wie das „leuchtende Vorbild“ des heiligen Martin.  Die Legende erzählt vom TEILEN – für einen Bettler zerreißt der römische Offizier Martin seinen Soldatenmantel, einen großen weiten Umhang, um diesem frierenden Mann etwas Wärmendes zu geben. Der heilige Martin ist eine historische Persönlichkeit. Er hat ein durch und durch spannendes Leben geführt, 25 Jahre lang als römischer Offizier, ehe er Bischof von Tours wurde und auch als Begründer des abendländischen Mönchtums gilt. Aber bleiben wir beim TEILEN:  Im Grund hat wohl jeder von uns die Erfahrung gemacht, dass Teilen einem selbst guttut, dass es froh macht. Und trotzdem sind wir immer wieder knausrig. Oft weniger mit Geld als mit unserer Zuwendung. Denken wir auch an den Satz von Erich Kästner : Es gibt nichts Gutes, außer man tut esBitten wir heute


Dass wir großzügig sind – dort, wo unsere finanzielle Unterstützung gefragt ist, dort wo wir helfen können

dass wir aber auch großzügig sind - mit der Zeit und der Zuwendung, die wir anderen geben

Dass wir großzügig sind - mit der Geduld, die wir immer wieder brauchen, Geduld für andere, Geduld mit uns selbst

Dass wir großzügig sind - mit dem Vertrauen, das wir einander schenken - dass wir großzügig sind mit dem „einander-gut-tun“ und füreinander da sein

Dass wir großzügig sind- mit der Kraft, die wir in unseren Alltag investieren - Dass wir großzügig sind - mit der Freude und der Zuversicht, die wir weitergeben wollen

Dass wir großzügig sind mit dem Humor, an den Tagen, wo manches nicht so gut läuft - Dass wir großzügig sind - mit der Liebe, auch für uns selbst

 

Du guter Gott. Du willst ALLES – und Du willst, dass wir ALLES auch von Dir erwarten. Nimm uns die Angst, im Leben zu kurz zu kommen. Schenk uns ein weites Herz, dass wir sehen, was andere brauchen und dass wir bereit sind, zu geben, was wir geben können. So wie Jesus gelebt hat, unser Bruder, in seinem Namen bitten wir dich, Amen

St. Martin in der Kirche Veules-les-Roses, 16. Jahrhundert


Martin, zu seiner Zeit Martinus, geboren 316, ist als Sohn eines römischen Militärtribuns in Pannonien im heutigen Ungarn aufgewachsen. Die Jugend verbrachte er in Pavia, der Heimat seines Vaters in Oberitalien, wo er erstmals mit dem Christentum in Berührung kam. Im Alter von zehn Jahren wurde Martin in die Gruppe der Taufbewerber aufgenommen. Nur widerwillig gehorchte er seinem Vater und schlug eine Militärlaufbahn ein. Als Sohn eines römischen Offiziers war er nach den Bestimmungen Diokletians gesetzlich zum Militärdienst verpflichtet. Im Alter von 15 Jahren wurde Martin zur Leibwache des Kaisers Konstantin II. nach Mailand eingezogen, das zu der Zeit die Residenz der westlichen römischen Reichshälfte war.

Ab 334 war Martin als Soldat der Reiterei der Kaiserlichen Garde in Amiens stationiert. Die Episode der Mantelteilung ist in dieser Zeit angesiedelt. Die Gardisten trugen über dem Panzer die Chlamys, einen weißen Überwurf aus zwei Teilen, der im oberen Bereich mit Schaffell gefüttert war. In nahezu allen künstlerischen Darstellungen wird er allerdings mit einem roten Offiziersmantel (lat.: Paludamentum) abgebildet. An einem Tag im Winter begegnete Martin am Stadttor von Amiens einem armen, unbekleideten Mann. Außer seinen Waffen und seinem Militärmantel trug Martin nichts bei sich. In einer barmherzigen Tat teilte er seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem Armen. In der folgenden Nacht sei ihm dann im Traum Christus erschienen, bekleidet mit dem halben Mantel, den Martin dem Bettler gegeben hatte. Im Sinne von Mt 25,35–40  „Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet … Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ – erweist sich Martin hier als Jünger Jesu. Erst im Alter von 34 oder 35 Jahren – wurde Martin von Bischof Hilarius von Poitiers getauft. 

Im Jahr 356 verweigerte Martin, noch Soldat, die Teilnahme an einer Schlacht gegen die Alemannen mit dem Hinweis, er sei von nun an nicht mehr miles Caesaris, ein Soldat des römischen Kaisers, sondern miles Christi, Soldat Christi, und bat um Entlassung aus dem Armeedienst. Es wurde ihm vorgeworfen, er verweigere den Dienst aus Feigheit, nicht aus Glauben. Darauf bot Martin an, er wolle dem Feind unbewaffnet entgegentreten. Am nächsten Tag ergaben sich die Germanen und es kam nicht zur Schlacht, so dass Martin diese Probe erspart blieb. Er wurde darauf aus dem Heerdienst entlassen, nach Ableistung seiner 25-jährigen Dienstzeit im Alter von 40 Jahren.

Zunächst lebte Martin eine Zeit lang als Einsiedler, 361 gründete er in Ligugé das erste Kloster des Abendlandes, die Abtei de Ligugé, 14 Jahre später  errichtete er in der Nähe von Tours das Kloster Marmoutier – monasterium maius.

Martin verkörperte als asketischer Mönch das spätantike Ideal eines Bischofs oder Priesters. Bald galt er als  Nothelfer und Wundertäter , 370 oder 371 wurde er zum Bischof von Tours geweiht. Statt in der Stadt zu leben, wohnte er lieber in den Holzhütten vor der Stadtmauer. Durch ihn sollen viele Menschen Christen geworden sein

 

Am 8. November 397 starb Martin im Alter von 81 Jahren und er wurde am 11. November in Tours unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt. Am Sterbebett wird ihm der Satz zugeschrieben: mortem non timeo, vivere autem non recuso (den Tod fürchte ich nicht, weiter zu leben lehne ich aber nicht ab).


nach Wikipedia

Donnerstag, 9. November 2023

Fürbitten 10.11 NIE WIEDER haben wir gesagt .... und JETZT?

 


10. November 2023 Die Pogromnacht –

Diese Nacht vom 9.auf den 10.November ist für uns Österreicher, Deutsche und Europäer ein besonderes Datum. In der Nacht vom 9.auf den 10 November 1938 haben in ganz Österreich und Deutschland die Synagogen gebrannt, wurden fast alle jüdischen Bethäuser zerstört. Allein in Wien waren es 42 Synagogen. Jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden zerstört und geplündert, jüdische Männer und Frauen misshandelt. Tausende wurden in Konzentrationslager gebracht. Hunderte wurden schon in diesen Novembertagen ermordet. Hass, Gier, Neid und Rassenhass haben diesen Ausbruch an Gewalt möglich gemacht. Es war der Auftakt zur Schoah, der Auftakt zum Holocaust.

Während wir all die Jahre sagten: NIE MEHR WIEDER erleben wir plötzlich ein verstörendes und beängstigendes Wiederaufleben von Antisemitismus. Plötzlich, das heißt, nach dem 7.Oktober 2023 mit dem barbarischen Massaker der Hamas an jüdischen Menschen und den darauffolgenden und anhaltenden Vergeltungsschlägen der Israelis. Die meisten von uns sind tief verstört über diese Entwicklung. Bitten wir

 

für alle die DAMALS, im November 1938, schuldig geworden sind, für die Täter und die Mitläufer, die Feiglinge und die Denunzianten –

bitten wir als Christen um Verzeihung für jeden christlich motivierten Antisemitismus, der über Jahrhunderte hinweg großes Unheil angerichtet hat

bitten wir für die Situation HEUTE: dass sich jüdische Menschen in unserem Land sicher fühlen können, dass es gelingt, jede Hetze und jede Form von Antisemitismus in den Griff zu bekommen

wir bitten für alle, die jetzt Opfer in einem Konflikt sind, der von einer menschenverachtenden Terror-Organisation ganz bewusst ausgelöst worden ist, um jeden Ansatz zu Frieden und Entspannung zu verhindern

bitten wir um Wege, die wenigstens irgendwann zu einem friedlichen Zusammenleben von Israelis und Palästinensern führen können. In einer Zukunft, in der jeder das Leid des anderen verstehen kann und bereit für einen Neuanfang ist.

So bitten wir in aller Hilflosigkeit und in all unserem Beten um Frieden, Amen

Mittwoch, 8. November 2023

Fürbitten 9.11 unsere Verantwortung - gerade HEUTE

 


9.11.2023 Weihetag der Lateranbasilika   wir Christen in der Gesellschaft

Es mag etwas verstaubt anmuten, wenn heute in der Kirche das Fest einer Basilika gefeiert wird, die schon im Jahr 324 nach Christus geweiht wurde. Die Lateranbasilika ist die älteste Papstkirche, sie führt den Titel „Mutter und Haupt aller Kirchen des Erdkreises“ und wurde von Kaiser Konstantin errichtet. Er verfügte Religionsfreiheit im ganzen Reich und unter seiner Herrschaft wurde das Christentum die privilegierte Religion. Eine einschneidende Zäsur für die Christengemeinden, die zuvor unter Verfolgungen gelitten hatten. Die durch Brand, Erdbeben und Plünderungen heimgesuchte Kirche wurde im Lauf der Jahrhunderte wiederholt restauriert und schließlich wurde der 9. November als Kirchweihtag der Basilika festgelegt. Bitte wir heute

 

Dass wir Christen dankbar sind, wenn wir in Ländern wohnen, wo unsere Religion anerkannt und geachtet ist

bitten wir für all die Christen, die in vielen Teilen der Welt nach wie vor unter Verfolgung leiden

bitten wir, dass wir uns als Christen mitverantwortlich fühlen für eine Wertschätzung anderer Religionen, dass wir Menschen anderer Glaubensgemeinschaften selbstverständlich respektieren und gegen diskriminierende Angriffe schützen

Dass wir uns als Christen in Österreich ganz bewusst um ein Klima der Toleranz und der Solidarität und Mitmenschlichkeit in unserem Land bemühen

Bitten wir, dass wir als Christen gerade jetzt in dieser angespannten Zeit Zeichen der Solidarität und der Zuversicht setzen können

bitten wir für unsere Kirche, dass sie weltweit ihren Beitrag zum Frieden leisten kann, nicht zuletzt auch durch unser tägliches Bitten und Beten für die Nöte dieser Welt

Denken wir auch daran: in der Nacht vom 9.auf den 10.November 1938 brannten in Wien, in ganz Österreich und Deutschland tausende Synagogen, wurden Jüdinnen und Juden gedemütigt, gequält und auch ermordet. Die Pogromnacht war ein Auftakt zum Holocaust. Bitten wir immer wieder um Vergebung und dass wir alles tun, um gerade heute einem wieder aufflammenden Antisemitismus entgegenzutreten

so bitten wir im Namen Jesu Amen

Dienstag, 7. November 2023

Fürbitten 8.11. immer geht es nur um EINES

 


8.11.2023  Röm.13.8 zur Liebe verpflichtet Lk.14.25 manchmal bedeutet das: Kreuz tragen

Die 1.Lesung aus dem Brief des Apostel Paulus an die Römer sagt es uns heute ganz unmissverständlich: alle Gebote sind letztlich in dem einen aufgehoben: „…zur gegenseitigen Liebe seid ihr stets verpflichtet“. Nicht immer ist das leicht, das wissen wir. Manchmal wird es zu Konflikten und Verzichten kommen. Jesus nennt das im Evangelium: „Sein Kreuz auf sich nehmen“ - Aber immer geht es um die Liebe, nicht um ein verkrampftes Opfer. So bitten wir heute

um die Liebe, die einen langen Atem und Geduld für alles hat

um die Liebe, die uns immer wieder neu anfangen lässt

um die Liebe, in der wir auch Misserfolge und Kränkungen wegstecken können

um die Liebe, in der wir andere annehmen, wie sie sind

um die Liebe, in der wir das wirklich Wichtige und Entscheidende erkennen

um die Liebe, in der wir dir bedingungslos vertrauen

um die Liebe, die uns frei macht von uns selbst

ja, wir bitten um die Liebe, in der wir keine „Opfer“ bringen, sondern annehmen, was jeder Tag mit sich bringt, auch der Heutige

 

Du guter Gott, immer wieder brauchen wir eine Extra Portion Mut zum Leben. Immer wieder stehen wir vor Entscheidungen, die uns viel abverlangen. Lass uns daran glauben, dass es keine Sackgassen im Leben gibt und dass wir dir rückhaltlos vertrauen dürfen. Das bitten wir dich durch Jesus, mit dem wir auf dem Weg sind. amen.

Montag, 6. November 2023

Fürbitten 7.11 JEDE, JEDER wird gebraucht

 


7.11.2023 Röm.12.5  Seine Begabung zur Verfügung stellen

In der ersten Lesung, im Brief des Apostel Paulus an die Christen Gemeinde in Rom, steht etwas, was uns ALLE angeht. Die Gemeinsamkeit in der Kirche besteht nicht darin, dass nur einige wenige bestimmte liturgische Funktionen übernehmen: also zum Beispiel als Priester – sondern jede, jeder von uns, hat ganz bestimmte Begabungen, die die Gemeinschaft der Kirche braucht. Und nicht nur die Gemeinschaft der Kirche, unsere ganze Gesellschaft braucht jede und jeden von uns mit dem, was er als sein Können einbringen kann. So bitten wir heute:

 

für alle, die sich privat oder in den verschiedenen karitativen Organisationen um hilfsbedürftige Menschen kümmern

für alle, die die Begabung haben, gut zu trösten, zu ermutigen und aufzurichten

für alle, die mit ihrer Freundlichkeit unseren Alltag fröhlicher und schwierige Situationen oft leichter ertragbar machen

für alle, die eine schwere Krankheit oder ein Leiden annehmen, und es als Beitrag verstehen, dass damit vielleicht auch anderen Menschen geholfen wird

für alle, die täglich dafür sorgen, dass unsere Straßen sauber sind und der tägliche Verkehr und die verschiedenen Ämter funktionieren

für alle, die mit ihren Worten und mit ihrem Vorbild in Kindergärten und Schulen eine große Verantwortung für das Miteinander haben

für alle, die ihren Glauben an das Gute im Menschen auch dort einbringen, wo sie es mit schwierigen und straffällig gewordenen Mitmenschen zu tun haben

für alle Mitarbeiter in den unterschiedlichsten Funktionen in der Kirche, dass sie ihre Freude und Zuversicht im Glauben weitergeben können

 

so bitten wir dass wir das leben können, was uns Paulus als Apell mitgibt: „seid einander in Liebe zugetan,, übertrefft euch in gegenseitiger Achtung, seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis, weint mit den Weinenden und freut euch mit den Fröhlichen. Eure Liebe sei ohne Heuchelei“.  Darum bitten wir im Namen Jesu, Amen

Sonntag, 5. November 2023

Fürbitten 6.11 Gutes tun, einfach "so"

 


6.11.2023 Lk.14.12 nicht auf GEGEN-SEITIGKEIT Großzügig sein und selbstlos

Ja, auch DER Versuchung erliegen wir bisweilen: wir sind großzügig und entgegenkommend, weil wir insgeheim und unbewusst das auch von unserem Gegenüber erwarten. Man macht ein Geschenk und weiß, dass man ja irgendwann auch beschenkt werden wird. Oder der andere sich anderswie erkenntlich zeigen wird…. Aber genau SO sollen wir nicht handeln, sagt Jesus heute im Evangelium. „Lade Arme, Krüppel Lahme und Blinde ein“, die, die dir nichts zurückgeben können. So bitten wir heute

 

lass uns großzügig und selbstlos sein, wenn Menschen unsere finanzielle Hilfe brauchen

lass uns großzügig und selbstlos sein, auch wenn wir Zeit und Zuwendung geben sollen

lass uns großzügig und selbstlos sein, wenn es darum geht, Anderen eine Chance zu geben  

lass uns großzügig und selbstlos sein, mit der Geduld, die wir füreinander aufbringen müssen,

lass uns großzügig und selbstlos sein, mit dem Vertrauen, das wir einander geben

lass uns großzügig und selbstlos sein - mit der Kraft, die wir in unsere Arbeit investieren

lass uns großzügig und selbstlos sein, auch mit der Freude, die wir teilen sollen

lass uns großzügig und selbstlos sein – wenn es darum geht, Fehler anderer nicht mehr aufzurechnen  

lass uns großzügig sein - mit dem Humor, an den Tagen, wo manches nicht so gut läuft

lass uns großzügig sein - mit der Liebe, die wir auch für uns selbst aufbringen sollen

Du guter Gott. Du willst ALLES – und Du willst, dass wir ALLES von Dir erwarten. Nimm uns die Angst, im Leben zu kurz zu kommen. Schenk uns ein weites Herz, dass wir sehen, was andere brauchen und dass wir bereit sind, zu geben, was wir geben können.  So wie Jesus gelebt hat, unser Bruder, in seinem Namen bitten wir dich, Amen

Samstag, 4. November 2023

Fürbitten 5.11 Wie heilig ist Schein-heilig ?

 

 


5.11.2023 Mt.23.1  gegen die Scheinheiligkeit  bin auch ich gemeint?

Um eine besondere Form der Heiligkeit geht es heute im Evangelium. Um die Schein – Heiligkeit. An sich hören wir eine Scheltrede Jesu gegen einige Schriftgelehrten und Pharisäer: sie belasten die Menschen mit Geboten, Gesetzen und Vorschriften – sie selbst würden ganz anders leben. Nach außen hin seien sie fromm, sie fühlten sich auch als etwas viel Besseres als die anderen Leute – aber alles ist nur Getue und Gerede. Ein Gräuel ist Jesus vor allem die nach außen hin strenge Wohlanständigkeit, hinter der sich letztlich oft NICHTS oder wenig Gutes verbirgt. Fühlen wir uns von solchen Vorwürfen nicht doch auch ein wenig angesprochen? bitten wir heute

 

dass wir nicht von anderen verlangen, was wir selbst nicht tun

dass wir uns vor jedem „so tun als ob“ hüten

dass wir immer wieder kritisch unsere eigenen Motiv hinterfragen

tun auch wir bisweilen Gutes, nur um gut dazustehen?

dass wir niemanden belasten oder das Herz schwermachen, weil wir das Einhalten strikter Regeln verlangen

dass wir gerade keinen Wettbewerb in äußerer Frömmigkeit veranstalten

dass wir uns niemals anmaßen, besser oder gläubiger zu sein als andere

dass wir uns aber auch selbst nicht mit religiösen Idealen überfordern

dass unser Glaube uns vor allem lebensfroh, gütig und zuversichtlich macht

bitten wir, dass auch all die Menschen, die eine Funktion in der Kirche haben, nicht mit einer doppelten Moral leben oder leben müssen - dass kirchliche Vorschriften Menschen nicht niederdrücken, sondern ihnen vielmehr Mut und Kraft und Trost fürs Leben geben

 

Du guter Gott, lass uns wahrhaftige und authentische und vor allem gütige und barmherzige Menschen sein. Das erbitten wir durch Jesus unseren Herrn und Bruder Amen

Freitag, 3. November 2023

Fürbitten 4.11 Von der ICH AG zum WIR

 


4.11.2023 Lk.14.1.7-11  wer sich selbst erhöht

„Wer sich selbst erhöht, - wer sich selbst wichtig macht - der wird erniedrigt werden“, sagt Jesus heute im Evangelium und das ist nicht gerade ein Motto, mit dem man in den Hitlisten unserer Zeit landet. Nichts scheint so wichtig, wie das ICH. Ganze Bibliotheken füllen die Bücher mit den Anleitungen, wie man sich selbst am besten „verkauft“, wie man sich und seine „EGO-Marke“ gut positioniert, wie man sich selbst perfekt präsentiert und möglichst andere arm aussehen lässt. Wir leben in einer „Seitenblicke Gesellschaft“, in der jeder nur sich selbst produziert und in die Auslage stellt. Aber schon vor vielen Jahren gab es den beliebten Stammbuch Spruch: „Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr.“ Jesus stellt es sich anderes vor.  Bitten wir heute


dass wir uns selbst nicht so wichtig nehmen

dass wir fähig zur Teamarbeit sind und andere unterstützen

dass wir anderen Erfolg gönnen

dass wir uns mitfreuen können über die Freude anderer

dass wir Arbeit der Anderen loben können und Menschen motivieren und ermutigen

dass wir uns auch nicht selbst verlogen „klein machen“, nur um dann umso mehr Wichtigkeit zu bekommen

dass wir uns aber durchaus wichtig nehmen, weil jede, jeder von uns EINMALIG ist

 

Du guter Gott. Lass, dass wir nicht nur so tun „als ob“ wir bescheiden wären. Lass uns dankbar sein für unsere Begabungen und Talente und lass uns damit auch anderen nützlich sein. Amen