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Mittwoch, 20. September 2023

Fürbitten 21.9. Das BESONDERE in mir spüren

 


21.9.2023 Hl.Matthäus  Berufung   Mt.9.9 

Es ist ein Kirchenfest, das heute gefeiert wird – das Fest des hl. Matthäus. Matthäus wird in sämtlichen Apostelverzeichnissen angeführt. Er ist jener Zöllner mit Namen Levi, den Jesus von der Zollstelle weg zu sich ruft. Zöllner waren bei den Juden äußerst unbeliebt, weil sie mit den Römern zusammenarbeiteten und sicher oft mehr Geld kassierten, als notwendig war. Ausgerechnet ihn fordert Jesus auf: „Komm, geh mit mir“. Matthäus tut das tatsächlich und er gibt für diesen Jesus auch noch ein großes Fest, zu dem noch viele andere Zöllner und Menschen eingeladen wurden, die von der feinen jüdischen Gesellschaft nicht geschätzt waren. Wieder ein Vorwurf mehr, den man Jesus macht. Aber Jesus sagt dort, und wir hören es heute im Evangelium: „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten“  Das Fest des hl.Matthäus will grundsätzlich etwas über Berufung aussagen, wie es zuvor auch Paulus im Epheserbrief schreibt: Jeder von uns hat eine ganz eigene Berufung, die er der „Kirche“, der Gemeinschaft der Christen, zur Verfügung stellen soll. So bitten wir

Lass uns erkennen, worin unsere besonderen Begabungen liegen, gib uns den Mut, das zu leben, was wir als Sehnsucht in uns tragen

Gib uns die Courage immer wieder aus Alltag und Routine auszubrechen, dass wir offen und neugierig bleiben – wer weiß, auf welche Art und Weise uns Jesus ermuntert, unsere Begabungen einzusetzen

Hilf auch, uns auf ganz Unbekanntes einzulassen, dass wir unbefangen und offen sind für neue Menschen und neue Gedanken

Zeige uns aber auch, wie wir unsere Begabung, unsere Berufung für andere nützlich machen können

Bitten wir, dass wir niemand als „unwürdig“ aus unseren Gemeinschaften ausschließen, dass wir niemanden abqualifizieren, dass wir niemand den guten Willen und das gute Mensch-sein absprechen. Dass wir uns immer wieder fragen, "wie würde Jesus handeln"

Dass gerade auch die Kirche Menschen nicht aus der Nähe Jesu ausschließt – wer weiß, wen Jesus heute ruft – den die Amtskirche nicht für anständig genug hält

Bitten wir, dass wir Jesus dort suchen, wo Menschen uns brauchen, dass wir im Vertrauen leben können, ganz gleich, was jeder Tag an Herausforderung mit sich bringt

Guter Gott. Jede und jeden von uns berufst Du auf eine besondere Weise. Lass uns erkennen, an welchem Platz du uns brauchst und mach uns Mut, dort unser Bestes zu geben. Das bitten wir im Vertrauen auf Jesus.  Amen.

Dienstag, 19. September 2023

Fürbitten 20.9.2023 wer nicht will, dem passt gar nix

 


20.9.202 Lk.7.31

Jesus ist kein Romantiker und kein Traummännlein, er kennt sich mit den Menschen aus. Man kann für euch tun, was man will, sagt er heute: es ist immer das Falsche. Ist einer asketisch, wie Johannes der Täufer, jammern die Leute, „der ist ja nicht ganz normal“. Ist einer lebensfroh wie Jesus, dann sagen dieselben Leute: „so ein Fresser und Säufer“. Die Kritik Jesu richtet sich zuallererst an die Pharisäer und die Theologen, die Gesetzeslehrer, seiner Zeit. Sie WOLLEN einfach nicht verstehen, was Jesus zu sagen hat. Aber ist die Situation heute so viel anders? Bitten wir

für alle, denen auch immer irgendetwas nicht passt, an der Kirche oder an denen, die gerne und froh ihren Glauben leben

für alle, die vor lauter Kritik an der Kirche nicht den hilfreichen Sinn der Worte Jesu verstehen können

für alle, denen es aber oft auch durch ausgrenzende und harte Aussagen in der Kirche schwer gemacht wird, Jesus anzunehmen

bitten wir für uns selbst, dass wir unsere fixen Vorstellungen davon ablegen, WIE jemand zu sein hat, um in unseren Augen perfekt zu sein

dass wir die unterschiedlichen Menschen annehmen können und auch die vielen unterschiedlichen Arten zu leben

Bitten wir vor allem darum, dass uns unser Glaube dankbar und lebensfroh und großzügig und tolerant macht - dass wir uns immer mehr bemühen, mit den Augen des Herzens zu sehen

Die Kirche gedenkt heute der ersten christlichen Märtyrer in Korea. Es waren zu Beginn des 17.Jahrhunderts vor allem christliche Laien, die den katholischen Glauben nach Korea brachten, Zwischen 1839 und 1866 sind insgesamt 103 Frauen, Männer und Kinder nur wegen ihres christlichen Glaubens getötet worden. Bitten wir heute im Gedenken an sie um nachhaltige Entspannung im politischen Konflikt um Nordkorea

 

Du guter Gott, lass uns in großer Dankbarkeit und Freude leben, und lass uns Menschen sein, die anderen GUT tun. Bewahre uns vor aller Rechthaberei und Nörgelei , Darum bitten wir im Namen Jesu. Amen 

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Kommt Zeit - kommt Nix" Graffiti

 

„Die Geschichte lehrt dauernd,

aber sie findet keine Schüler.“ Ingeborg Bachmann

 

„Um sich selbst zu erkennen, muss man handeln.“ Albert Camus

 

" Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut,
könnte leicht eine Gans nach Hause bringen.“ Georg Christoph Lichtenberg.

 

"Gewohnheiten sollte man rechtzeitig überprüfen,
sie könnten gefährlich werden." Kräuterpfarrer Weidinger

 

„Lernen wir uns freuen,
so VER-LERNEN wir am besten,
anderen weh zu tun.“ Nietzsche

 

„Jeder wusste, dass es unmöglich war,
bis auf den Idioten, der es nicht wusste
– und es möglich machte!“ Marcel Pagnol

 

"Sei du selbst die Veränderung,
die du dir wünschst für diese Welt." Mahatma Gandhi

 

"Verdamme niemand,
dessen Ungemach du nicht am eigenen Leib gespürt hast" George Tabori

 

"Schildkröten können mehr über die Straße erzählen als Hasen." Khalil Gibran

 

" Small is beautiful" Leopold Kohr

 

"Wenn die Zeit kommt
In der man KÖNNTE ist die vorüber
In der man KANN" Marie von Ebner Eschenbach

 

"Die Probe eines Genusses ist seine Erinnerung." Jean Paul




 

 

Montag, 18. September 2023

Fürbitten 19.9 wenn man sich manchmal "wie tot" fühlt

 


19.9.2023 Lk.7.11 Jüngling von Nain

 Im Evangelium hören wir heute die „Geschichte vom Jüngling von Nain“. Ein junger Mann wird zur Beerdigung getragen, der einzige Sohn seiner Mutter. Das bedeutet für diese Frau nicht nur großen persönlichen Schmerz, mit dem Sohn ist auch eine große Sicherheit für ihr Leben verloren gegangen. Jesus sieht die Verzweiflung der Frau, ihren Schmerz – Jesus ist voll Mit-leid und er macht das Wunder möglich: er berührt den Sarg und sagt zu dem Toten: „Junger Mann, ich sage dir, steh auf“. Und der junge Mann findet tatsächlich ins Leben zurück. Der Jüngling von Nain und seine Mutter sie sind auch ein Symbol, eine Metapher für uns alle. Wie die Mutter kennen auch wir Gefühle von Verzweiflung, von Hoffnungslosigkeit, von Sinnlosigkeit – wie der Sohn, tot auf der Bahre, fühlen auch wir uns manchmal „wie tot“, es geht nicht mehr, ich kann nicht mehr ..wer hat das nicht schon einmal gedacht.  Bitten wir, dass Jesus auch uns „DAS LEBEN, unser Lebendigsein wieder zurückgibt –  Bitten wir: „Hilf DU uns wieder weiter“

 

immer dann, wenn wir glauben, dass nichts mehr geht, wenn die Kraft zum Weitermachen fehlt:  

„Hilf DU uns wieder weiter“

 

immer dann, wenn wir uns mit einer Situation nicht abfinden können, wenn wir glauben, eine Krankheit, eine Krise, wenn wir glauben Schmerzen nicht länger ertragen zu können

 

immer dann, wenn wir unsere Wünsche und Sehnsüchte schon zu Grabe tragen, wenn wir wie tot sind vor Kränkung und Enttäuschung,

 

immer dann, wenn wir glauben, „ICH bin halt wie ICH bin und da kann man auch nichts machen“,  wenn wir uns und Anderen nichts Neues mehr zutrauen wollen

 

aber auch immer dann wenn wir glauben, es in unserer eigenen Kirche nicht mehr auszuhalten, weil nicht das weiter geht, was wir uns wünschen - auch dann, heute und jetzt bitten wir

 

Jesus hab Mitleid mit uns, Mitleid wie mit der Mutter von Nain, Mitleid wie mit dem Sohn, dem das Leben zu schwer geworden ist – schenk auch uns wieder Freude und Kraft fürs Leben. Amen

Sonntag, 17. September 2023

Fürbitten 18.9 Für andere bitten und beten

 


18.9.2023 Lk.7.1 Hauptmann von Kafarnaum  sprich nur ein Wort     

Im Evangelium hören wir heute von einem, der nicht für sich selbst bittet, sondern für einen anderen. Ein Hauptmann, Teil der verhassten römischen Besatzung in Palästina – bittet Jesus für einen todkranken Diener. Er, der Nicht Jude, hat absolutes Vertrauen in Jesus „Ich bin nicht wert, dass du mein Haus betrittst“ sagt er. „aber sprich nur ein Wort, dann muss mein Knecht gesund werden“. Auch in der ersten Lesung heute fordert Paulus die Jesus Gemeinden (1 Tim.2) zu Bitten und Gebeten und Fürbitten für Andere auf.   So bitten auch wir heute

 

Für die von Erdbeben und Überschwemmungen schwer betroffenen Menschen in Marokko und Libyen

Für die Menschen in Kriegs-und Krisengebieten – besonders nahe ist uns die Ukraine und die Menschen, die auch bei uns Zuflucht gefunden haben

Wir bitten für alle die, die hoffen in Europa eine neue Lebensperspektive finden zu können

Bitten wir, dass es gut weitergeht in ganz Europa, dass nationalstaatliche Egoismen überwunden werden, dass ein echter Zusammenhalt wächst, eine gemeinsame Bereitschaft für gemeinsame Lösungen

Bitten wir, dass es gut weitergeht mit unserem Land, dass Solidarität und Gemeinsamkeit möglich ist, dass für die Kranken und Alten gut gesorgt wird, dass unsere Jugendlichen eine gute Ausbildung bekommen

Wir bitten für alle Menschen, die uns nahestehen und deren Sorgen und Anliegen wir kennen und wir bitten für alle auch, die niemand haben, der sie in seinen Gebeten mitnimmt

Und auch für uns selbst bitten wir, dass wir selbst aus unseren eigenen kleinen Krisen und Sorgen herausfinden, dass wir immer wieder Licht am Ende des Tunnels sehen, dass wir vertrauen können

 

So bitten wir dich guter Gott: lass uns Vertrauen haben wie der Hauptmann im Evangelium: lass uns keine Angst haben vor neuen Wegen und neuen Herausforderungen. Sprich Du nur ein Wort, dann können wir uns auch ins Ungewisse fallen lassen. Im Vertrauen auf Jesus. Amen

Samstag, 16. September 2023

Fürbitten 18.9 Wirklich VERZEIHEN können - tut einem selbst gut

 


17.9. 2023 Mt.18.21  Der unbarmherzige Schuldner

„Wie oft muss ich meinem Bruder vergeben?“ Mit dieser Frage beginnt der heutige Abschnitt im Evangelium. Petrus ist der Fragende und Jesus antwortet, wie so oft, mit einem eindringlichen Gleichnis. Ja, wir kennen es gut, es ist das Gleichnis vom unbarmherzigen Schuldner. Da vergibt ein König einem seiner Diener großzügig alle Schulden – was aber macht dieser Diener? Schon wenig später rechnet er gnadenlos mit einem anderen ab, der ihm vergleichsweise ganz wenig schuldet. Jesus erzählt seine Gleichnisse nicht, damit wir vergnügt mit dem Finger auf die Gemeinheit anderer zeigen können. Immer sollen wir uns selbst angesprochen fühlen.  Wie oft nehmen wir es wie selbstverständlich hin, wenn jemand über unsere Fehler hinwegsieht, uns „die Schulden nachlässt“ – und wie kleinlich können wir sein, wenn WIR Anderen immer wieder etwas aufrechnen und es einfordern. Bitten wir heute

 

dass wir dankbar sind, weil wir wissen, wie viele Fehler uns selbst immer wieder nachgesehen werden

dass wir großherzig und unkompliziert sind, wenn es darum geht, dass auch wir verzeihen 

dass wir nach einem Konflikt oder einer Kränkung einen wirklichen Schlussstrich ziehen - dass wir nicht immer wieder alte Geschichten aufwärmen

dass wir immer wieder den ersten Schritt zur Versöhnung machen können, ohne Angst vor Gesichtsverlust

dass wir auch in unseren Gemeinschaften und Partnerschaften, ja auch in unserer Kirche Konflikte austragen können, ohne dass „feindliche Gräben“ entstehen und Menschen zu Gegnern werden.

dass wir auch uns selbst vergeben können, weil immer wieder vieles nicht perfekt ist und manches schief läuft

Bitten wir vor allem für die großen Konflikte in unserer Welt, dass es möglich wird, einen Schlußstrich zu ziehen – bitten wir um ein Ende des Kriegs in der Ukraine, um ein Ende aller schweren Konflikte – bitten wir, dass wir einander beistehen, wo immer wir es können.

So bitten wir um die Gesinnung Jesu, Amen

Freitag, 15. September 2023

Fürbitten 16.9. "Erlöster" sollten wir aussehen, wir Christen

 


16.9.2023    Lk.6.43  an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen 

„Einen guten Baum erkennt man an guten Früchten“ sagt Jesus heute im Evangelium – und das ist ein einfacher Qualitätsnachweis, der allein einleuchtet. Aber natürlich geht es dabei nicht um die nächste Apfelernte, sondern für uns Christen letztlich um die Frage: Woran erkennt man einen guten Christen? Wie schaut es mit uns aus, wie schaut es mit mir aus? „Bessere Lieder müssten sie mir singen, dass ich an ihren Erlöser glauben lerne. Erlöster müssten mir seine Jünger aussehen“ so lässt Nietzsche seinen Zarathustra sagen. Bitten wir heute

 

dass uns unser Glaube Freude ist und nicht mühsame Pflichterfüllung

Dass wir immer mehr „die Freiheit der Kinder Gottes“ im Glauben entdecken

Dass uns dieses frei-sein vor falschem Verzicht und vor Selbstquälerei bewahrt

Dass wir mit uns selbst liebevoll umgehen, dann tun wir das auch automatisch mit anderen

Dass wir großzügig sind, im Denken und im Handeln und offen für Neues

Dass wir uns Entscheidungen ohne Ängstlichkeit zutrauen

Dass wir Fehler machen dürfen

dass wir ganz bewusst in schwierigen Zeiten wie diesen zu einem guten Zusammenleben beitragen  und versuchen, Konflikte zu entschärfen

Für unsere jüdischen Mitbürger und die Juden auf der ganzen Welt hat gestern Abend mit Sonnenuntergang das jüdische Neujahrsfest, Rosh Hashana, begonnen. Nach der jüdischen Zählung ist es das Jahr 5784. Bitten wir um so viel Frieden und Versöhnung wie nur möglich, für uns alle, und um ein gutes Zusammenleben.

Es ist sicher eine schwierige, in der wir leben. Vieles, was bis vor kurzem noch sicher und selbstverständlich war, ist es nicht mehr. So bitten wir, dass wir gerade als Christen die Chance in jeder Krise erkennen – pflegen wir das Bäumchen Hoffnung, dass es gute Früchte bringt. So bitten wir im Namen Jesu Amen

Donnerstag, 14. September 2023

Fürbitten 15.9. Die Tränen der Frauen

 

                                                                   Picasso - Guernica

15.9.2023  Gedächtnis der Schmerzen Mariens

Einen Tag nach dem Fest „Kreuzerhöhung“ ist heute das „Gedächtnis der Schmerzen Mariens“. Das Bild dafür ist die Pieta‘: die vor Schmerz erstarrte Mutter, auf ihrem Schoß der zu Tode gequälte tote Sohn.  Es ist wohl nicht nur der Tod eines Kindes, der für eine Mutter unerträglich ist – auch viele andere Entwicklungen können unendlich weh tun, können unbegreiflich sein. Ganz grundsätzlich gibt es wohl keine Liebe, die nicht auch mit Schmerz und Kummer und Sorgen verbunden wäre. Und doch hält die Liebe durch und findet ihren Platz dort, wo sie gebraucht wird. Bitten wir heute mit unserem Blick auf Maria

 

Du guter Gott: hilf all den Müttern, die dir ihre Kinder entgegenhalten

Mütter in Todesgefahr, Mütter auf der Flucht,

Mütter, die ihre Kinder durch Krankheit oder Unfälle sterben sehen

Mütter in Sorge um ein gefährdetes Kind

Lebendiger Gott   -  wir bitten Dich erhöre uns

 

 

Du guter Gott: Hilf all den Frauen, die Opfer von Gewalt, Missbrauch und Demütigung sind -      Hilf den vielen Frauen, die müde geworden sind unter ihren Belastungen die sich allein gelassen fühlen mit Beruf, Kindern und Familie - hilf all den Frauen, die sich hilflos und einsam fühlen

 

Bitten wir für alle, die einen schweren Verlust erlitten haben

Für alle, bei denen sich Hoffnungen zerschlagen

Für alle, die glauben gescheitert zu sein

Für alle, denen es schwerfällt, nach einem schweren Schicksals-Schlag weiterzumachen


Bitten wir für uns selbst - 

Dass wir Traurigkeit und Enttäuschung aushalten

Dass wir immer wieder neuen Lebensmut schöpfen

Dass wir auch anderen helfen, aus Krisen wieder herauszufinden


Heute versammeln sich ab Mittag in ganz Österreich tausende Menschen, junge und alte, um für die Zukunft unserer Erde, unserer Lebensgrundlagen zu demonstrieren. Auch alle Religionsgemeinschaften haben zu diesem Friday of future aufgerufen. Bitten wir, dass die Regierungen handeln und dass die Menschen auch bereit sind, ohnehin oft nur kleine Einschränkungen für den Klima-Schutz auf sich zu nehmen 

 

Guter Gott, so vieles bleibt auch uns oft nicht „erspart“ im Leben. Wie oft fragen wir ratlos nach dem „Warum“ und nach einem „Sinn“. Hilf uns mit unserem Blick auf Maria: in Geduld auszuhalten, was wir oft noch nicht verstehen, führe uns Wege, die ins Leben führen, darum bitten wir im Namen Jesu. Amen


immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Es geht nicht darum herauszufinden,
wer man ist,
sondern wer man wird" Michel Foucault

 

„Liebe deine Aufgabe mit Leidenschaft. Sie ist der Sinn deines Lebens.“ Auguste Rodin

 

"Jeder Augenblick im Leben ist ein neuer Aufbruch,
ein Ende und ein Anfang,
ein Zusammenlaufen der Fäden
und ein Auseinandergehen" Yehudi Menuhin


„Gar nichts zu tun, ist die aller schwierigste Beschäftigung

Und zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt.“ Oscar Wilde

 

„Hindernisse überwinden, ist der Vollgenuss des Daseins.“ Schopenhauer

 

"Tiefes Glück ist Gegenwart ohne Denken.“ Oswald Spengler

 

„Man muss das Leben lieben, um es zu leben,

und man muss das Leben leben, um es zu lieben“ Thornton Wilder

 

"In jedem von uns steckt eine einmalige Chance,
die niemand stellvertretend für uns ergreifen kann." Erwin Ringel

 

"Denken ist schwer, darum urteilen die meisten" C.G.Jung


"Die eigentliche Pflicht ist es, den eigenen Traum zu bewahren". Amedeo Modigliani

 

"Alter ist eine herrliche Sache,
wenn man nicht verlernt hat,
was anfangen heißt" Martin Buber







Mittwoch, 13. September 2023

Fürbitten 14.9. KREUZ tragen

 


14.9.2023 Fest der Kreuzerhöhung

Heute wird das Fest der „Kreuzerhöhung“ gefeiert. Es geht zurück auf das 3.Jahrhundert und auf die Überlieferung, dass man an einem 13.September im Heiligen Land angeblich das Orginal Kreuz gefunden hat, an dem Jesus gestorben ist. Helena, die Mutter von Kaiser Konstantin hatte danach suchen lassen. Wenn wir heute von KREUZ sprechen, dann schließt das auch all das mit ein, was uns selbst an „Kreuz-tragen“ nicht erspart bleibt. Ob man religiös ist oder nicht: Leid und Schmerz gehören zum Leben. Wir alle wissen nur zu gut, auf wie viele Fragen es keine Antwort gibt – uns Christen hilft ganz oft der Blick zum Kreuz. Bitten wir für alle, die in einer schweren Situation sind

 

Für all die Menschen, die in diesen Tagen und Wochen so schwer von Umweltkatastrophen betroffen sind oder betroffen waren. Von Erdbeben, Bränden und Überschwemmungen. Dass alles getan wird, um zu helfen und Leid zu mindern

 

Wir bitten für die Opfer von Krieg und Terror und Verfolgung, für all die Menschen, die unter alltäglicher Gewalt leider oder Opfer von Unfällen werden 

 

Für all die Menschen, die eine Zukunft und neues Leben jenseits ihrer Heimat suchen, und für die Länder Europas, dass sie sich humanen Lösungen trotz aller eigenen Schwierigkeiten nicht verschließen  

 

Wir bitten vor allem für die Kinder in diesen Teilen der Welt, wo sie nur Armut, Hunger, Krieg, Angst und Gewalt erleben. Und wir bitten für unsere Kinder und Jugendlichen, dass sie Freude und Sinn in ihrem Leben erfahren

 

Wir bitten für die vielen kranken Menschen unter uns, für alle, die eine schwere Operation oder langwierige Behandlungen ertragen müssen – wir bitten für die Vielen, die helen, das Kreuz anderer wenigstens mitzutragen

 

Und bitten wir für uns selbst, dass wir das tragen können, was wir „unser Kreuz“ nennen:

Wenn uns Verantwortung und Pflichten zu viel werden

Wenn wir eigene Bedürfnisse für andere zurückstecken müssen

wenn wir in Versuchung sind, neidvoll auf das Leben anderer zu sehen

wenn wir oft mehr Pflicht erfüllen als Liebe empfinden

 

so bitten wir heute: Allmächtiger Gott, gib dass wir in aller Verzweiflung im Angesicht des Kreuzes dennoch deine Macht und Liebe erkennen und nie aufhören, an die Auferstehung aus allem Tod und Leid zu glauben. Wir blicken auf Jesus, auf Tod und Auferstehung.

 

 

 

 

Dienstag, 12. September 2023

Fürbitten 13.9. Die Widersprüchlichkeit Gottes aushalten

 


13.9.2023 Lk 6.20   Wohl euch ihr Armen, wohl euch ihr Verfolgten ....

Die Kirche begeht heute den Gedenktag des hl. Chrysostomus. Er lebte im 4.Jahrhundert nach Christus und war nicht nur Bischof von Konstantinopel sondern galt auch als besonders guter Theologe und Redner. Was den Regierenden nicht immer gefiel, so musste Chrysostomus sogar zweimal in die Verbannung.  In den fortlaufenden Lesungen hören wir aber heute eine Variation zur Bergpredigt Jesu im Matthäus Evangelium – bei Lukas ist es eine Feldpredigt Jesu aber mit ähnlich verstörendem Inhalt. Da wie dort geht es um Widersprüchliches. Es sind Aussagen, die provozieren.  Herkömmliche Werte werden von Jesus radikal auf den Kopf gestellt: was normalerweise als Unglück erscheint: Hunger zu haben, verzweifelt zu sein, von Anderen gehasst zu werden – das sollen wir, mit den Augen Jesu, als Glück preisen. „Wohl euch!“ „Freut euch und tanzt, wenn das geschieht“, heißt es bei Lukas. So zu denken, das stellt die Welt auf den Kopf. (Kein Wunder wenn solche Worte Witze provozieren, siehe oben) Müssten wir also darum bitten arm zu sein, unglücklich, hungrig, von anderen gehasst?


Bitten wir, dass wir lernen auch in Widersprüchlichkeiten zu leben. Dass wir uns getrauen, immer wieder unsere fest gefügte Werte-Welt zu hinterfragen

Dass wir die Unbegreiflichkeit Gottes immer mehr annehmen können, wenn auch nicht verstehen

Dass wir es aushalten, auf viele Fragen keine Antwort zu bekommen

Dass wir Unbegreifliches Schmerzliches auch dann annehmen können, wenn wir den Sinn nicht verstehen

Dass wir weiter vertrauen und nicht verbittern, wenn Wünsche und Erwartungen und vor allem auch Gebete nicht erfüllt werden

Dass uns das Leid in der Welt nicht zynisch macht und abstumpft, dass wir es nicht "gottgewollt" hinnehmen, sondern dass wir uns herausgefordert fühlen, zu helfen.

Bitten wir ganz konkret für all die Menschen, die im wahrsten Sinn des Wortes hungern und weinen, die beschimpft und gehasst werden, die man verfolgt und aus Gemeinschaften ausschließt: Menschen verzweifelt und ihrer Existenz beraubt, wie jetzt die Opfer der Umweltkatastrophen: Jesus will ganz sicher nicht, dass wir uns mit ihrem Schicksal abfinden – bitten wir, dass wir zur Stelle sind, wo immer wir helfen können

 

Denn das wissen wir: das Himmelreich ist dort, wo wir selbst Himmel schaffen. Dazu brauchst du uns und dazu hilf uns guter Gott, Amen. 

Montag, 11. September 2023

Fürbitten 12.9. um Hilfe in allen Krisen

 

Gnadenbild "Mariahülf" in der Mariahilferkirche in Wien

konnte 1683 vor Zerstörung gerettet werden 

12.9.2023 Maria Namen

 Das Fest Maria Namen ist 1683 als Dank für den Sieg über die Türken vor Wien eingeführt worden. Wir wissen aber, dass es gerade heute Stimmen gibt, die dieses Datum missbrauchen, um vor einem drohenden Siegeszug des Islam über das Christentum zu warnen. Gerade dieser Tag wird gerne benützt, um Ängste zu schüren. Wir als Christen können gar nicht anders, als jeder Form von Vorurteilen, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus entgegenzutreten. Bringen wir Jesus unsere Bitten mit unserem Blick auf Maria.

 

In deinem Namen Maria bitten wir: für die Opfer der Erdbebenkatatrophe in Marokko – wir bitten um wirksame Hilfe für die Notleidenden, wir bitten für alle Helfer

 

In deinem Namen Maria bitten wir: für alle Menschen, die unter Umweltkatastrophen zu leiden haben – in Europa und weltweit nehmen Wetterextreme zu und werden lebensbedrohlich

 

In deinem Namen Maria bitten wir: für alle Opfer von Krieg, von Gewalt und  Vertreibung,  Für alle Menschen, die nicht wie wir in Sicherheit und Frieden leben dürfen.

 

In deinem Namen Maria bitten wir: dass wir hier im Kleinen mit Krisen richtig umgehen, dass es wieder ein Klima der Offenheit und Gemeinschaftlichkeit gibt – dass es uns gelingt, solidarisch und verantwortlich miteinander zu leben

 

In deinem Namen Maria bitten wir: Um Anstand und Verantwortlichkeit in der Politik, dass nicht Ängste geschürt, Menschen diffamiert und Gräben aufgerissen werden

 

In deinem Namen Maria bitten wir: Dass wir andere Religionen nicht als Bedrohung ansehen, dass wir uns niemals für Hetze,  Rassismus und Fremdenfeindlichkeit mißbrauchen lassen.

 

In deinem Namen Maria bitten wir:  auch um das richtige Handeln Europas in dieser Zeit der Herausforderung für uns alle

 

Du guter Gott, so bitten wir mit unserem Blick auf Maria und wir bitten auch: lass auch uns selbst in unserem eigenen kleinen Umfeld zu Frieden und Versöhnung in dieser Welt beitragen .  Amen 

Sonntag, 10. September 2023

Fürbitten 11.9. FREI und SELBSTBESTIMMT

 


11.9.2023 Lk.6.6 ALLES soll uns in die Freiheit führen

Wieder einmal setzt sich Jesus über die bösartigen Spitzfindigkeiten der Theologen seiner Zeit hinweg. Sie sind wütend, weil er an einem Sabbat tut, was das strenge Sabbat Gesetz angeblich verbietet. Jesus heilt einen Mann, dessen Arm gelähmt ist. Nun spielt Jesus den Ball an die Pharisäer zurück: „Ist es erlaubt am Sabbat Gutes zu tun, statt Böses – ein Leben zu retten, statt es zu Grunde gehen zu lassen?“  Jesus will auch uns in die Freiheit der Liebe Gottes führen, dorthin, wo wir nicht mehr ängstlich auf Gesetze schauen müssen, sondern als einzige Leitschnur Liebe und Barmherzigkeit haben. So bitten wir

dass auch wir nicht ängstlich auf Vorschriften schauen, vor allem dann nicht, wenn Menschen Hilfe und Unterstützung brauchen

dass wir für uns selbst nicht unsicher an Äußerlichkeiten festhalten

dass wir immer wieder überprüfen, welche Gewohnheiten ihren Sinn verloren haben

dass wir uns nicht hinter Vorschriften und Autoritäten verschanzen,

dass wir nicht zu bequem oder zu feige für eine selbst bestimmte Entscheidung sind

dass wir selbst Verantwortung übernehmen,

dass wir unserem Gewissen vertrauen, in der jeweiligen Situation das Richtige zu tun

dass wir nicht „fromm“ sind, weil es „Pflicht und Vorschrift“ ist, sondern dass wir, so gut es eben geht, immer aus Liebe heraus leben und handeln

 

Nun beginnt auch im Westen Österreichs wieder die Schule. Bitten wir, dass auch unsere Kinder frei und selbst bestimmt, fröhlich und dankbar durchs Leben gehen können. amen

 

 


immer wieder einen neuen Blick wagen

 


FREUDE ist das Äußerste, was der Mensch in seiner Macht hat. 

FREUDE ist die gute Jahreszeit über der Seele" Rilke


"Denn das Große ist nicht, dass einer dies oder jenes ist,

sondern dass er es selbst ist; und das kann jeder Mensch sein, wenn er will". Sören Kierkegaard

 

"Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können,
muss man vor allem ein Schaf sein". Einstein

 

„Geh deinen Weg. Geh in deinen Schuhen“ Mönchsvater Johannes

 

"Der Mensch besteht eben nicht nur aus Chemie,                                                                                      sondern auch aus ganz viel Sehnsucht" Christoph Schlingensief


"Die Freiheit besteht in erster Linie nicht aus Privilegien,                                                                            sondern aus Pflichten." Albert Camus

 

"Man ist nur so jung
wie man sich fühlt.
Man denkt nur so tief
wie man sich wühlt.
Man kriegt nur so viel
wie man sich gibt.
Man lebt nur so lang
wie man sich liebt." Robert Gernhardt

 

" Unter Intuition versteht man die Fähigkeit gewisser Leute,
eine Lage in Sekundenschnelle falsch zu beurteilen."   Friedrich Dürrenmatt

 

"Das Leben ist die Kunst, mehr Fragen als Antworten auszuhalten"
deutsche Philosophin Christa Runtenberg

  

„Auf Dauer nimmt die Seele
die Farben der Gedanken an.“ Marc Aurel


„Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen.
Wir müssen uns Sisyphus als einen glücklichen Menschen vorstellen.“
Albert Camus

 

"nichts...
nichts ist gefährlicher und seelenmordender als die beständige Beschäftigung mit dem eigenen Wesen und Ergehen, der eigenen einsamen Unzufriedenheit und Schwäche." Hermann Hesse





 "Müßiggang ist allen Geistes Anfang... " Franz Werfe

Samstag, 9. September 2023

Fürbitten 10.9. richtig mit Konflikten umgehen

 


10.9.2023 Mt. 18.15 Von der Verantwortung füreinander

Um ein zeitloses, vermutlich immer aktuelles Thema geht es heute im Evangelium. Wie kann man gut und richtig mit Konflikten umgehen. Wie löst man Streitfragen. Im beruflichen Umfeld, im Alltagsleben, vor allem aber auch in der kleinen Gemeinschaft, in der Familie, in der Partnerschaft. Wie weist man auf Fehler hin, gibt es einen Punkt, an dem es keine Annäherung mehr gibt. Im Evangelium geht es um die Situation in der religiösen Gemeinschaft. Wie umgehen mit Andersdenkenden, wieviel darf toleriert werden, gibt es eine Grenze, ab der man sich eventuell auch voneinander trennen muss. Wir wissen, wie wichtig Mediation in Konflikten geworden ist … bitten wir heute

Dass wir Konflikte offen und ehrlich ansprechen

Dass wir dem anderen eine Chance geben, seine Beweggründe darzulegen

Dass wir auch akzeptieren können, wenn sich unsere eigene Einschätzung als falsch herausstellt

Dass wir diskret mit den Fehlern anderer umgehen und nichts an die große Glocke hängen

Dass wir immer eine Türe offen lassen für ein neues Aufeinander zugehen

Dass wir auch Gras über eine Sache wachsen lassen können,

dass wir alte Konflikte nicht wieder aufwärmen  - dass wir wirklich vergeben können

Bitten wir auch um die Streit -und Toleranz Kultur in unserer Kirche, dass Andersdenkende nicht viel zu schnell mit Sanktionen oder Redeverbot belegt werden

So bitten wir guter Gott, Lass, dass wir uns niemals als Richter über andere aufspielen, sondern dass wir einander in deinem Licht sehen können – immer bereit zum wieder Aufeinander zu gehen.  So bitten wir im Namen Jesu. Amen