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Mittwoch, 16. August 2023

Fürbitten 17.8. Wie oft muss ich vergeben?

 



17.8. 2023 Mt.18.21  verzeihen können 

„Wie oft muss ich meinem Bruder vergeben?“ Mit dieser Frage beginnt der heutige Abschnitt im Evangelium. Petrus ist der Fragende und Jesus antwortet. Wie so oft, mit einem eindringlichen Gleichnis. Ja, wir kennen es gut, es ist das Gleichnis vom unbarmherzigen Schuldner. Da vergibt ein König einem seiner Diener großzügig alle Schulden – was aber macht dieser Diener? Schon wenig später rechnet er gnadenlos mit einem anderen ab, der ihm vergleichsweise ganz wenig schuldet. Jesus erzählt seine Gleichnisse nicht, damit wir vergnügt mit dem Finger auf die Gemeinheit anderer zeigen können. Immer sollen wir uns selbst angesprochen fühlen.  Wie oft nehmen wir es wie selbstverständlich hin, wenn jemand über unsere Fehler hinwegsieht, uns „die Schulden nachlässt“ – und wie kleinlich können wir sein, wenn WIR Anderen immer wieder etwas aufrechnen und es einfordern. Bitten wir heute

 

dass wir großherzig und unkompliziert sind, wenn es darum geht, anderen zu verzeihen 

 

dass wir dankbar sind, weil wir wissen, wie viele Fehler uns selbst immer wieder nachgesehen werden

 

dass wir nach einem Konflikt oder einer Kränkung einen wirklichen Schlussstrich ziehen - dass wir nicht immer wieder alte Geschichten aufwärmen

 

dass wir immer wieder den ersten Schritt zur Versöhnung machen können, ohne Angst vor Gesichtsverlust

 

dass wir auch in unseren Gemeinschaften und Partnerschaften, ja auch in unserer Kirche Konflikte austragen können, ohne dass „feindliche Gräben“ entstehen und Menschen zu Gegnern werden.

 

dass wir auch uns selbst vergeben können, weil immer wieder vieles nicht perfekt ist und manches schief läuft

 

Bitten wir vor allem für die großen Konflikte in unserer Welt, dass es möglich wird, einen Schlußstrich zu ziehen – bitten wir um ein Ende des Kriegs in der Ukraine, um ein Ende aller kriegerischen Konflikte – bitten wir, dass wir einander beistehen, wo immer wir es können.

 

So bitten wir um die Gesinnung Jesu, Amen

Dienstag, 15. August 2023

Fürbitten 16.8. vertrauen - auch wenn nicht alles nach Plan verläuft

 


16.8.2023 Dtn.34.1 Moses stirbt

Die heutige Stelle in der jüdischen Bibel kann einen ans Herz greifen. Moses, der große Führer seines Volkes, er, der von Aug zu Aug mit Gott verkehrt hat, Moses stirbt. Er ist 120 Jahre alt geworden, so erzählt die biblische Geschichte. Sein Tod berührt nicht zuletzt deswegen, weil Moses das Ziel, das er als Anführer seines Volkes immer vor Augen hatte, weil er dieses Ziel selbst nicht erreichen wird. Denn er stirbt, noch EHE er in das gelobte Land einziehen kann. Gott lässt ihn auf dem Gipfel eines Berges dieses Land noch sehen – Gott verspricht ihm, dass es dort für das jüdische Volk eine Zukunft gibt – aber Moses selbst wird dieses neue Land nicht mehr betreten. Geht es nicht auch uns immer wieder so – wir haben alles für eine Sache gegeben, und doch wird ein anderer die Früchte ernten. Bitten wir heute

 

Dass wir Gott vertrauen - Auch wenn wir unsere Pläne und Projekte nicht zu Ende führen können

 

Dass wir Gott vertrauen - Auch wenn wir aus der Hand geben müssen, was uns ans Herz gewachsen ist

 

Dass wir Gott vertrauen - Auch wenn Andere nach uns unsere Aufgaben übernehmen

 

Dass wir Gott vertrauen - Auch wenn wir Tag für Tag erkennen, dass so vieles Stückwerk bleibt

 

Dass wir Gott vertrauen - Auch wenn wir spüren, dass die eigene Kraft nachlässt

 

Dass wir Gott vertrauen - Auch wenn wir selbst oft keine Perspektive mehr sehen

 

Dass wir Gott vertrauen - Auch wenn wir im Altwerden oft nicht wissen, WOHIN nun der Weg geht

 

Du guter Gott, lass uns darauf vertrauen, dass Du es bist, der den Weg mit uns geht. Dass wir Alles in deine Hände legen dürfen, dass es gut ist, am Ende unserer Tage auszuruhen. In Jesus sehen wir heute schon das gelobte Land – nichts macht uns mehr Angst. Dafür danken wir dir. Amen

Montag, 14. August 2023

Fürbitten 15.8. MARIA HIMMELFAHRT

 


15.8.2023 Lk.1.39 Hoch preist meine Seele den Herrn

 Die Kirche feiert heute das Fest Maria Himmelfahrt. Es ist sicher eines der beliebtesten Marien-Feste im Jahr, es ist mit viel Brauchtum verbunden und hat eine ganz leichte und heitere Grundstimmung. Über die Himmelfahrt, die „leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel“ müssen wir uns theologisch nicht lange den Kopf zerbrechen – wir dürfen einfach darauf vertrauen, dass es auch für uns „Himmelfahrt“ gibt – und das nicht nur dann, wenn das Leben zu Ende ist. „Himmelfahrt“, sich fühlen wie im Himmel, auch wie im 7.Himmel, das darf es jetzt schon geben – ja, das muss es sogar geben, denn der Himmel ist immer schon JETZT.          JETZT auf unseren vielen Lebenswegen - so wie auch Maria ihren Lebensweg gegangen ist. Im Evangelium hören wir heute, wie Maria das große Loblied auf den unbegreiflichen Gott anstimmt, das Magnifikat. Darauf vertraut sie: Gott ist es, der alle Ungerechtigkeit auf dieser Erde umkehren wird. „Die Mächtigen wird er entmachten, die Hungernden werden satt, die Reichen gehen leer aus“.   So bitten wir

 

Dass die Arroganten und Mächtigen, die Kriegstreiber und die Menschen-Verachter, dass alle, die andere ausbeuten, die unsere Umwelt durch ihre Profitsucht gefährden, dass all die, die anderen das Leben schwer machen – dass all die nicht das letzte Wort haben

 

Dass die Niedrigen, die Kleinen, die jeden Tag um ihr Leben laufen müssen, für die alles mühsam und beschwerlich und oft auch hoffnungslos ist – dass die Geringgeschätzten und Unbedeutenden dieser Welt endlich ohne Not und Betteln bekommen, was ihnen zusteht und was sie zum Leben brauchen

 

Dass die Hungernden satt werden, dass die, die eine neue Heimat suchen, Sicherheit finden, dass Menschen sich aus erbärmlichen Lebensumständen befreien können -  dass die Reichen endlich verstehen, dass von ihnen nicht Almosen sondern soziale Gerechtigkeit verlangt wird

 

Wir bitten aber auch, dass Gott auf unser „Klein-sein“ schaut, auf all das, was uns nicht gelingt im Leben, dass Gott hinschaut auf unsere große Sehnsucht  nach Leben und Liebe, nach Versöhnung und Frieden, wir bitten um Kraft, um Hoffnung, um Zuversicht für alle Aufgaben, die vor uns liegen

 

So bitten wir guter Gott, Lass uns wie Maria JA zum Leben sagen, voll Vertrauen und voll Hoffnung -  sei bei allen Neugeborenen und sei bei allen Sterbenden -  und hilf uns, dich zu loben und dir zu danken. Heute und alle Tage unseres Lebens. Amen

 



                                                                "Ich glaube an Gott

der die Welt nicht fertig geschaffen hat
wie ein Ding das immer so bleiben muss
der nicht nach ewigen Gesetzen regiert
die unabänderlich gelten
nicht nach natürlichen Ordnungen
von Armen und Reichen
Sachverständigen und Uniformierten
Herrschenden und Ausgelieferten
ich glaube an Gott
der den Widerspruch des Lebendigen will
und die Veränderung aller Zustände
durch unsere Arbeit
durch unsere Politik"

DARUM ..

„… Dreh dein Gesicht zu uns Gott
komm zu denen die nach dir Ausschau halten
mach uns satt am Morgen von deinem Licht…
bring uns Brot und Rosen mit Gott…
und hilf uns deine Welt bewahren
und treib das Werk unserer Hände voran
die gute Arbeit der Befreiung“

von Dorothee Sölle

eine der großen Theologinnen des 20. Jahrhunderts  (1929 - 2003)



immer wieder einen neuen Blick wagen

 


 

"Vergangenheit muss abgeschlossen sein,
um Gegenwart herzustellen" Margarete Mitscherlich

 

"Jede Stunde
ist meine Stunde
Staunen" Rose Ausländer

 

"Wenn ich dieses Gefühl einfangen könnte, würde ich es tun:
das Singen der wirklichen Welt" Virginia Woolf

 

"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen,
und misstrauen Sie denen, die sie gefunden haben." André Gide

 

An Ärger festhalten ist
wie wenn du ein glühendes Stück Kohle festhältst mit der Absicht,
es nach jemandem zu werfen -
derjenige, der sich dabei verbrennt, bist du selbst." Buddha

 

„Wo du JETZT
gebraucht wirst,
da bleibe stehen“ Hermann Hesse


„Man will Sicherheiten und keine Zweifel,
man will Resultate und keine Experimente,
ohne darauf zu sehen, dass nur durch Zweifel Sicherheiten
und nur durch Experimente Resultate entstehen können.“ C.G.Jung


"Das Große ist nicht, dass einer dies oder jenes ist, sondern dass er es selbst ist; und das kann jeder Mensch sein, wenn er will".  Sören Kierkegaard

 

Was für ein herrliches Leben hatte ich!
Ich wünschte nur, ich hätte es früher bemerkt." Colette

 

" Verschiebe nicht auf morgen,
was genau so gut
auf übermorgen verschoben werden kann." Mark Twain

 

 

 

"So ist das Leben und so muss man es nehmen,
tapfer, unverzagt und lächelnd - trotz alledem." Rosa Luxemburg

 

 

"Wir müssen immerfort Deiche des Mutes bauen
gegen die Flut der Furcht" Martin Luther King

 

 

"das Leben...scheitern, scheitern, immer perfekter scheitern" George Tabori

"Aber die größte Begabung ist doch die,
auf der Welt sein zu können und es auszuhalten,
mit einem gewissen Frohsinn." Ilse Aichinger

 

 

 

19

FREUDE ist das Äußerste, was der Mensch in seiner Macht hat.                                                      FREUDE ist die gute Jahreszeit über der Seele" Rilke

  

"Wie selten sind doch die Menschen,
die das, was sie tun,
ganz tun." Teresa von Avila
 

 

„Wer nicht mehr liebt
und nicht mehr irrt,
der lasse sich begraben“ Goethe


Nicht die Glücklichen sind dankbar.
Es sind die Dankbaren, die glücklich sind." Francis Bacon + 1626








Sonntag, 13. August 2023

Fürbitten 14.8. für einen anderen in den Tod

 


Maximilian Kolbe (1894-1941) 
auf einer undatierten Zeichnung eines Mithäftlings im KZ Auschwitz

14.8.2023 Maximilian Kolbe 

Maximilian Kolbe, ein polnische Franziskanerpater, hat etwas getan, was man kaum nachvollziehen kann. Selbst inhaftiert im Nazi Vernichtungslager Auschwitz, ist er freiwillig, an Stelle eines anderen Gefangenen, in den Hungerbunker gegangen, und damit in den Tod. Kolbe hat es für einen Familienvater getan, der als Geisel für einen entsprungenen Häftling mit neun anderen Polen hätte sterben müssen.  Ein schrecklicher Tod: Verhungern im Strafbunker. Wie schafft ein Mensch freiwillig so etwas auf sich zu nehmen?  Nach 14 Tagen war Kolbe immer noch bei Bewusstsein und am Leben, da vergifteten ihn die Nazis am 14.August 1941 mit einer Phenolspritze. Es war wohl eine Erlösung: und es war ein Tod am Vorabend von Maria Himmelfahrt – Maximilian Kolbe war ein glühender Marien-Verehrer. 1982 wurde Maximilian Kolbe heiliggesprochen. Bitten wir heute für alle, die in einer Extremsituation leben müssen   - Verlass uns nicht

 

Herr, sei ein schützender Gott:

für alle, die verfolgt und bedroht werden, weil sie anders denken oder glauben

für alle, die in großer Gefahr, schutzlos und hilflos sind

für alle, deren Leben anderen nichts Wert ist

Verlass uns Menschen nicht, Herr unser Gott

 

Herr sei ein Gott der Zuflucht:

für alle, die vor Krieg und Gewalt fliehen

für alle, die um ihren bedrohten Lebensraum kämpfen

für alle, die an unseren Grenzen stranden

für alle, für die wir hier in Österreich mitverantwortlich sind

Verlass uns Menschen nicht, Herr unser Gott

 

Herr sei ein Gott der Hoffnung:

für die Opfer von Ausbeutung und Menschenhandel

für all die Kinder, denen man die Kindheit raubt

für all die Frauen, die vor gewalttätigen Männern flüchten müssen

für alle, die mit unserer schnellen Gesellschaft nicht mehr mitkönnen

Verlass uns Menschen nicht, Herr unser Gott

 

Herr, sei ein Gott der Versöhnung:

in den unlösbar scheinenden Konflikten der großen Welt

überall dort, wo auch religiöser Fanatismus Menschen bedroht

Sei ein Gott der Versöhnung, in all unseren kleinen Streitigkeiten

Verlass uns Menschen nicht, Herr unser Gott

 

Herr sei der Gott der offenen Arme :

bleib an unserer Seite auch in den Krisen unseres Lebens

dort, wo wir nicht wissen, wie es weitergeht, wo wir Entscheidungen treffen müssen

dort wo wir glauben, versagt zu haben, 

dort, wo wir darum ringen, das Richtige zu tun

Verlass uns Menschen nicht Herr unser Gott

 

Herr und Gott, unsere Welt ist voll von Schmerz und Tragödien, jedes WARUM scheint ohne Antwort zu bleiben. So können wir oft nur beten und bitten. Wir wollen es wie Jesus tun, der alles in deine Hände gelegt hat. Gott, hilf allen, die Hilfe brauchen, Amen


Der Mann, den Maximilian Kolbe vor dem Hungertod rettete – durch seinen eigenen Tod – hieß Franciszek Gajowniczek, ein Pole 1901 geboren. Er war als Sergeant der polnischen Armee in Auschwitz inhaftiert und sollte am 29.Juli 1941 für den Todesbunker selektiert werden. Verzweifelt brach der verzweifelte Familienvater, 2 Söhne, in Schluchzen aus – da verhandelte Kolbe mit dem Lagerkommandanten, dass er anstelle des Mannes in den Bunker gehen kann.

Mithäftlinge machten Gajowniczek für den Tod Pater Kolbes verantwortlich und schikanierten ihn. Im Oktober 1944 wurde er von Auschwitz in das KZ Sachsenhausen gebracht, wo  Gajowniczek 1945 von den Alliierten befreit wurde. Seine Söhne sah er nie mehr wieder, sie wurden bei einer sowjetischen Bombardierung 1945 getötet. 1982 nahm Gajowniczek an der Heiligsprechungszeremonie Pater Kolbes teil. Er reiste durch Europa und die USA und berichtete über das Wirken des Paters. Franciszek Gajowniczek wurde 93 Jahre alt und starb 1995 im polnischen Brzeg.


 


Samstag, 12. August 2023

Fürbitten 13.8. und wo können wir ihn treffen - GOTT ?

 


13.8.2023 Mt 14.22 Boot im Sturm, 1.Kön.19 im Säuseln des Windes

Von zwei Orten wird heute erzählt, an denen wir Gott begegnen können. Nein, es sind keine Kirchen und fromme Versammlungen. In der hebräischen Bibel erwartet der Prophet Elija Gott, Jahwe auf dem Berg Horeb. Er ist sicher, ihn in Naturgewalten erfahren zu können: im Erdbeben, im Sturm, im Feuer. Aber da erscheint Gott nicht –  erst im Säuseln des Windes erkennt der Prophet die Gegenwart Jahwes. So poetisch berichtet das „Buch der Könige“ schon vor 3.000 Jahren über die Gott-Suche eines Menschen. Im Evangelium machen die Jünger, die Freunde Jesu, eine andere Erfahrung. Als Fischer geraten sie während eines Sturms in Todesangst, erst Jesus, der ihnen auf dem Wasser entgegenkommt, wird ihnen ihre Angst nehmen, Die Bedrohung, die Angst, die Sorge – auch sie sind ein Ort, wo uns Gott ganz nahe sein kann. So wie in der „Sanftheit des Windes“, in der Zärtlichkeit, in der Sicherheit, in der Freude. Bitten wir heute, dass wir das Nahe-sein Gottes spüren dürfen

 

Sei bei uns, in allen Ängsten und Sorgen und Unsicherheiten

Sei bei uns, dass wir auch bei hohem Wellengang in unserem Leben das Vertrauen nicht verlieren

Sei bei uns, dass wir uns nicht anstecken lassen von Schwarzmalern und Panikmachern

Sei bei uns, in der Unbekümmertheit, in der Dankbarkeit und in der Freude

Sei bei uns, wenn wir lieben dürfen und Liebe erfahren

Sei bei uns, ganz sanft und leise, sei bei uns ganz nahe und zärtlich

Sei bei uns - IMMER

 

So bitten wir jetzt und heute und morgen und alle Tage unseres Lebens – bis wir deine Ewigkeit erfahren dürfen. Amen

Freitag, 11. August 2023

Fürbitten 12.8. Wie geht das - GOTT lieben?

 


12.8.2023 Dtn.6.4 Du sollst den Herrn deinen Gott lieben

 „Mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit ganzer Kraft“ – so sollen die Israeliten Jahwe lieben: ob sie wachen oder schlafen, ob sie zu Hause sind oder unterwegs, in ihrem privaten Leben oder öffentlich – immer sollen die Worte Gottes in ihrem Herzen eingeschrieben sein. Dazu verpflichtet Moses sein Volk. Wie sehr lassen wir uns „mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit ganzer Kraft“ auf Gott ein. Bitten wir heute

 

Dass du Gott mitten in unserem Alltag bist, nicht nur „Gott in der Kirche“

Dass wir dich mit uns tragen, in all unserer Freude aber auch in allen Schwierigkeiten

Dass alles, was wir tun, Gebet ist, weil es dich meint - auch die vielen banalen Dinge die unseren Alltag ausmachen

dass wir dir in allem vertrauen und Alles dir anvertrauen können

dass wir ohne Angst unsere Freiheit suchen und sie in dir leben leben können

dass wir aber auch alle anderen Menschen frei geben und sie nicht ängstlich an uns binden

 

so bitten wir, lass uns wirklich leben und lieben „mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit ganzer Kraft“. Dass wir uns annehmen können, so wie wir sind – jeden Tag in Dankbarkeit. So auch heute, amen

Donnerstag, 10. August 2023

Fürbitten 11.8. die Liebe kann loslassen

 


11.8.2023 Hl. CLARA

Die heilige Clara ist wohl eine der liebenswürdigsten Heiligen – sie ist die enge Wegbegleiterin und die Seelenfreundin von Franz von Assisi. Der Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry schrieb einmal: „Liebe bedeutet nicht, einander anzuschauen, sondern gemeinsam in dieselbe Richtung zu blicken.“ Besser könnte man wohl die Beziehung zwischen Franz und Klara von Assisi nicht ausdrücken. Was diese beiden Menschen bis zu ihrem Tod verbunden hat, war sicher Liebe – eine Liebe, die aber letztlich ein noch größeres Gegenüber hatte als den jeweils Anderen.  Wie hat Franziskus gedichtet: „Gelobt seist du Herr durch Bruder Sonne und Schwester Mond“ …bitten wir heute, dass auch wir Gott in all unseren Gefühlen, mit allen unseren Sinnen loben und preisen können

 

dass wir dankbar sind für alles, was wir an Liebe erfahren und empfinden dürfen - dass unsere Liebe einen langen Atem hat, dass sie geduldig und fürsorglich und großzügig ist

 

dass wir das, was wir lieben, auch freigeben können, dass wir nicht besitzergreifend sind, - dass wir in der Liebe niemand von uns abhängig machen wollen

 

dass wir auch den Schmerz annehmen können, ohne den es die Liebe nicht gibt, - dass wir auch dankbar sind für unsere Sehnsucht, die uns immer einen Schritt weiter gehen lässt

 

bitten wir für die jungen Leute, dass sie in ihrer Suche nach Liebe und Zärtlichkeit  - gute Erfahrungen machen und miteinander verantwortlich umgehen

 

für alle Paare, dass Gewohnheit und Routine nicht die Liebe und die Zärtlichkeit ersticken und auch für alle, die keinen Partner haben, dass sie die vielen anderen Formen der Liebe entdecken, die sich in jeder Zuwendung und Freundschaft finden lassen

 

bitten wir, dass die Amts Kirche im Geist Jesu besser verstehen kann, dass es viele Formen der Liebe gibt und "die Kirche" nicht als Richterin gefragt ist, sondern als eine "Segnende"  

 

Um all das bitten wir dich guter Gott und für den Orden der Klarissinnen, dass sie auch heute den Geist der Armut und der Liebe in unsere Gesellschaft einbringen können. So wie es Jesus gelebt hat, Liebe, nach der wir uns alle sehnen, Amen

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Drei Wünsche: Ich wollte manchmal ich wäre so erfahren, wie ich alt bin

oder auch nur so klug, wie ich erfahren bin

oder wenigstens so glücklich, wie ich klug bin

aber ich glaube ich bin zu dumm dazu" Erich Fried

 

„Tu deinem Leib etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen“    Teresa von Avila

 

„Wer liebt, zweifelt an nichts
oder an allem“ Honoré de Balzac

 

„Solange wir das Leben haben, sollten wir es mit den uns eigenen Farben der Liebe

und der Hoffnung malen.“ Marc Chagall

 

“Sich selbst zu lieben, ist der Beginn einer lebenslangen Romanze“  Oscar Wilde


„Das Beste, was wir auf der Welt tun können, ist Gutes tun, fröhlich sein

und die Spatzen pfeifen lassen.“ Don Bosco

 

„Lebensklugheit bedeutet: alle Dinge möglichst wichtig,

aber keines völlig ernst zu nehmen“ Arthur Schnitzler


"Nur aufs Ziel zu sehen,
verdirbt die Lust am Reisen." Friedrich Rückert

 

"Es gibt erfülltes Leben trotz vieler unerfüllter Wünsche."

Dietrich Bonhoeffer 1945 von den Nazis ermordet

 

„Kein Toter ist so begraben wie eine

erloschene Leidenschaft“ Marie v. Ebner-Eschenbach

 

"Je länger man vor der Tür zögert, desto fremder wird man" Franz Kafka

 

"Das Übel gedeiht nirgends besser, als wenn ein Ideal davor steht" Karl Kraus

 

"...was vorüber ist, ist nicht vorüber.
es wächst weiter in deinen Zellen
ein Baum aus Tränen
oder vergangenem Glück" Rose Ausländer


"Dauernd stolpert man, stolpert und fällt,
und man kann sich nur selbst aufheben und versuchen, wieder weiterzugehen. Jedenfalls habe ich das mein ganzes Leben tun müssen." Wittgenstein

 

"Am gleichen Strang zu ziehen, heißt noch gar nichts.
Auch Henker und Gehenkter tun das" Helmut Qualtinger








Mittwoch, 9. August 2023

Fürbitten 10.8. ARMUT - zu viele schon wissen, was das heißt

 


 

10.8.2023  Hl.Laurentius   Wege aus der Armut finden - und selbst anspruchsloser leben 

Es ist das Jahr 258 nach Christus: „Rück euren Gemeindeschatz heraus“ sagt Kaiser Valerian zum Finanzverantwortlichen der jungen christlichen Gemeinde in Rom. Es ist der Diakon Laurentius – dieser weiß, dass es jetzt um Leben oder Tod geht. Und Laurentius erscheint, wie befohlen, wieder vor dem Kaiser: aber nein, nicht mit Gold und Geld. Laurentius bringt die Armen seiner Gemeinde mit: Kranke, Verkrüppelte, Blinde, Lepröse, Witwen und Waisen „Sie sind unser wirklicher Schatz“ sagt Laurentius dem Kaiser – das ist das Todesurteil für den jungen Diakon, er wird auf einem glühenden Rost zu Tode gefoltert. Sein Leben ist keine Legende. Laurentius gilt als Patron der Armen. Bitten wir, dass er uns hilft, Armut zu bekämpfen, so gut wir es persönlich können und dass es uns gelingt, verantwortungsvoll und solidarisch zu leben.  So bitten wir

Auch in Österreich sind immer mehr Menschen von Armut gefährdet, besonders betrifft es Kinder, Alleinerziehende, alte Frauen und chronisch Kranke. Bitten wir, dass alle Verantwortlichen gemeinsam an guten Lösungen arbeiten und sie finden

 

Bitten wir, dass wir selbst uns großherzig an Spendenaktionen beteiligen, dass wir die Augen offenhalten für Not in unserer eigenen Umgebung

 

Bitten wir für die europäische Gemeinschaft, für unsere Gesellschaften in Europa, dass es wirklich Solidarität und Unterstützung für die gibt, die man zynisch „Wohlstandsverlierer“ nennt

 

bitten wir, dass es uns selbst immer besser gelingt, genügsamer und bewusster zu leben und immer wieder von dem herzugeben, was wir zu viel haben

 

dass wir aber nicht nur Geld und Materielles teilen, sondern vor allem auch Zeit und Zuwendung füreinander

 

Bitten wir auch für unsere Kirche und alle Ordensgemeinschaften, dass sie vorleben, wie ein gemeinschaftliches einfaches, solidarisches Leben aussehen kann.

 

Herr und Gott, öffne uns Herz und Augen, dass wir rund um uns die Not der Menschen wahrnehmen. Mach uns fähig zum Mitfühlen und Teilen, dass wir selbst nicht wegschauen, wo immer wir helfen könnten. So bitten wir auf die Fürsprache des hl.Laurentius.  Amen

Dienstag, 8. August 2023

Fürbitten 9.8 EDITH STEIN, Jüdin und Christin und NS Opfer

 

die Philosophin Edith Stein

 

9.8.2023 Edith Stein HL. THERESIA BENEDICTA VOM KREUZ  1891 -  1942

Heute ist der Gedenktag von Edith Stein. Sie ist eine der großen Frauen des 20.Jahrhhunderts: in ihrem Schicksal spiegelt sich der Wahnsinn der Zeit des Nationalsozialismus – aber auch das Versagen der christlichen Kirchen in dieser Zeit. Edith Stein war Jüdin, sie war eine bedeutende Philosophin, ist zum Christentum konvertiert und in den Karmel eingetreten.  Letztlich wurde sie, obwohl Ordensschwester, in das Konzentrationslager Auschwitz transportiert wo sie am 9.August 1942 in der Gaskammer ermordet wurde. Sie teilt – als konvertierte Christin - damit das Schicksal von Millionen Juden. 1998 ist Edith Stein heiliggesprochen worden, als Karmelitin trug sie den Namen Teresia Benedicta vom Kreuz – bitten wir heute auf ihre Fürsprache

Edith Stein, sie sind Mitpatronin Europas, sie haben den Wahnsinn von Krieg und Verfolgung, von Mord und Genozid erlebt, wir bitten in ihrem Namen um Frieden, um ein Ende all der Gräuel die Menschen einander antun, die sie oft gezwungen sind, einander anzutun

Sie sind selbst aus der Sicherheit ihres Lebens gerissen worden, sie kennen Verfolgung und Schutzlosigkeit – wir bitten für alle Menschen, die in Europa neue Zukunftschancen suchen. Wir bitten für uns selbst, dass wir die richtigen Antworten auf alle Probleme finden  

Sie waren eine bedeutende Philosophin, sie haben um die Wahrheit gerungen und sie haben sie schließlich im christlichen Glauben gefunden. Helfen sie auch uns auf dem Weg, Gott zu suchen und in großem Vertrauen zu finden

Sie waren Jüdin und haben sich dennoch, trotz aller Probleme in ihrer Familie, für den christlichen Glauben entschieden.  Wir bitten für alle Menschen, die vor wichtigen Entscheidungen stehen, die Sorge haben, andere damit zu verletzen

Wir bitten heute auch darum, dass wir als Christen immer besser verstehen, wie untrennbar eng unser Glaube mit dem des Judentums verbunden ist, dass wir diese Wurzel unseres Glaubens mit Dankbarkeit und großem Respekt bewahren

Nicht zuletzt bitten wir darum, dass wir als Christen immer wieder entschieden gegen jede Menschenverachtung, gegen Antisemitismus und Rassismus auftreten. Dass wir sensibel und hellhörig bleiben für politische Entwicklungen, die die Gesellschaft spalten und Menschen gegeneinander ausspielen

 

Du guter Gott, so  lass, dass das Schicksal und der Leidensweg von Edith Stein nicht vergebens waren. Herr wir bitten Dich für uns und unsere Welt um FRIEDEN, um SHALOM und SALAM    amen


ein Gedicht / Gebet von Edith Stein

Sr. TERESIA BENEDICTA VOM KREUZ 




Ohne Vorbehalt und ohne Sorgen

Leg ich meinen Tag in Deine Hand.

Sei mein Heute, sei mein Morgen,

Sei mein Gestern, das ich überwand.

 

Frag mich nicht nach meinen Sehnsuchtswegen,

Bin aus Deinem Mosaik ein Stein.

Wirst mich an die rechte Stelle legen,

Deinen Händen bette ich mich ein.