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Donnerstag, 15. Juni 2023

Fürbitten 16.6. um ein "lebendiges Herz" bitten

 


16.6.2023   Herz Jesu Fest

Heute wird das große „Herz Jesu Fest“ begangen – liturgisch immer am Freitag nach dem 2.Sonntag nach Pfingsten. Vermutlich können heutzutage nicht mehr viele Menschen etwas mit „Herz Jesu“ Bildern und Darstellungen anfangen. Aber „Herz“, als Symbol für das Leben, „Herz“, als Symbol für Liebe, das ist allen verständlich. Und wir alle wissen, was es heißt, ein schweres oder ein leichtes Herz zu haben. Gerade jetzt in dieser Zeit, die wir immer mehr als Krisen-Zeit begreifen.

denken wir heute besonders an die hunderten toten Menschen nach der Flüchtlingstragödie vor Griechenland, so viele Frauen und Kinder sind unter den Opfern. Bitten wir für ihre Angehörigen, bitten wir für die Überlebenden, bitten wir für alle, die gefährliche Wege auf sich nehmen, in eine vermeintlich bessere Zukunft

bitten wir für alle hilflosen Opfer von Hunger, Krieg, Katastrophen und Gewalt. Bitten wir für alle, die helfen sollen und helfen wollen: dass es nicht über ihre eigene Kraft geht

bitten wir heute für alle, die ein schweres Herz haben, die sich in einer persönlichen Sackgasse fühlen, die aus einer schwierigen Lebenssituation noch keinen Ausweg sehen

für alle, die krank sind, die Angst vor einer Diagnose haben, Angst vor der Zukunft, Angst, Schmerzen nicht mehr länger ertragen zu können

bitten wir für alle, die sich selbst eine Last sind, die Depressionen haben, die sich überfordert fühlen, denen alles zu schnell geht    

bitten wir für uns selbst: um ein Herz, das nicht bitter ist: dass wir nicht angerührt und nachtragend sind, dass wir andere um nichts beneiden

bitten wir für um ein lebendiges Herz, ein Herz "mit Flügel", voll Dankbarkeit und Freude über diesen heutigen Tag, ganz gleich, was er bringt. Ein leichtes Herz, das tief vertrauen kann

 

So bitten wir, Jesus, lass uns leben, Herz an Herz mit dir, damit wir auch das Herz der Welt spüren und sorgsam mit allem Leben umgehen. Amen

Mittwoch, 14. Juni 2023

Fürbitten 15.5. keine Angst vor FREIHEIT

 


15.6.2023 2 Kor.3.15  Freiheit

„Wo der Geist des Herrn wirkt, wo der Geist Gottes wirkt, da ist Freiheit“ hören wir heute in der ersten Lesung. Es sind Worte, die Paulus an die Christen Gemeinde in Korinth schreibt.  Leben wir in dieser Freiheit? Trauen wir uns diese Freiheit zu? Sind wir IN dieser Freiheit erzogen worden, sind wir FÜR diese Freiheit erzogen worden? Das ist auch eine Rückfrage an unseren Glauben. Wie frei hat er uns gemacht?  Bitten wir heute

Dass wir uns frei fühlen, uns unsere eigene Meinung zu bilden

Dass wir uns frei fühlen, für eigene Entscheidungen

Dass wir uns frei fühlen, und nicht in der Angst vor einem strafenden Gott leben

Dass wir uns frei fühlen, und unabhängig von der Meinung anderer

Dass wir uns frei fühlen, ohne Angst, auch Fehler zu machen

Dass wir uns frei fühlen, und auch auf manches verzichten können

Dass wir uns frei fühlen, und bereit sind Verantwortung zu tragen

 

Du guter Gott, nur du weißt, wie groß in uns oft die Angst vor Freiheit und Selbstbestimmtheit ist: hilf uns, immer mehr in diese Zuversicht der Kinder Gottes hineinzuwachsen. Ganz besonders bitten wir für alle Menschen, die in Situationen leben, wo es keine politische, religiöse und soziale Freiheit gibt. Amen

Dienstag, 13. Juni 2023

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Vergessen sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit" Rilke
er schreibt das an eine Freundin, als er selbst schon ziemlich krank war


"Drei Wunder habe Gott den Menschen aus dem Paradies gelassen: die Sterne des Himmel, die Blumen des Feldes und die Augen der Kinder" sagt der heilige Chrysostomus "Aber zwei Dinge hat Chrysostomus vergessen", sagt Thomas von Aquin: "den Wein und den Käse"

 

"Wer sich Lust verbietet, dem stößt das Leben sauer auf"   Benediktiner Anselm Grün


"Manchmal denke ich. Und manchmal bin ich" Paul Valery

"Wenn ich dieses Gefühl einfangen könnte, würde ich es tun:
das Singen der wirklichen Welt" Virginia Woolf


"Das Leben ist eine nicht beantwortete Frage -
aber lass uns immer an die Würde und Bedeutung dieser Frage glauben." Tennessee Williams


"So ist das Leben und so muss man es nehmen,
tapfer, unverzagt und lächelnd -
trotz alledem." Rosa Luxemburg

 

"das Leben?                                                                                                                                          ...scheitern, scheitern, immer perfekter scheitern" George Tabori

 

"Alles beginnt mit der Sehnsucht
immer ist im Herzen Raum für mehr,
für Schöneres, für Größeres..." Nelly Sachs


„Ich habe die schlimmste Sünde begangen,
die man begehen kann:
Ich war nicht glücklich.“ Jorge Luis Borges


"Wie geht's, fragt ein Blinder einen Lahmen.
Wie Sie sehen, sagt der Lahme." Georg Christoph Lichtenberg

 

"Nie solltest du deinen Ängsten erlauben, dich von dem abzuhalten,
was du als richtig empfindest." Aung San Suu Kyi




Fürbitten 14.6. der Jude Jesus

 


 14.6. 2023 Mt.5.17  Der Jude Jesus   

An kaum einer anderen Stelle in den Evangelien wird einem so sehr bewusst, dass auch zweitauend Jahre Christentum Jesus nicht aus seinem jüdischen Umfeld lösen können. Jesus ist als Jude geboren, er ist der Sohn einer jüdischen Mutter – und der Jesus, der am Kreuz stirbt, er stirbt als Jude. Mit jüdischen Psalmworten auf den Lippen. Im heutigen Text bei Matthäus bekräftigt Jesus, dass er in keinem Punkt das jüdische Gesetz aufhebt – aber, - das folgt dann etwas später im Text: - immer wird Jesus darauf pochen, dass es um den Geist des Gesetzes geht, um den Willen Gottes und nicht um das sture Einhalten von Vorschriften und Ritualen. Denken wir heute aber einmal ganz besonders an den Menschen Jesu, an den jüdischen Menschen.

 

Bitten wir für unsere Kirche und für alle christlichen Kirchen,  dass sie die jüdischen Wurzeln, aus denen sie gewachsen sind mit Dankbarkeit und großem Respekt bewahren und verkündigen

bitten wir, dass wir immer wieder auch den Menschen Jesus ansehen, dass wir ihn als einen von uns spüren, und ihn nicht nur verklärt sehen

dass wir viel öfter das Ungewöhnliche, das Provokante, das so ganz Andere an Jesus wahrnehmen und es mit unseren eingefahrenen Gewohnheiten vergleichen

dass wir auch „Anstoß“ an Jesus nehmen, einen An-Stoß, der uns hilft, Festgefahrenes in unserem Leben um-zustoßen

bitten wir auch um Respekt für unsere jüdischen Mitbürger, bitten wir um ein friedliches Miteinander aller Menschen gleich welcher Religion und Herkunft. 

Bitten wir, dass wir als Christen gegen alle Formen von Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung Anderer auftreten.

 

So bitten wir im Namen Jesus. Amen

Montag, 12. Juni 2023

Fürbitten 13.6. so von Gott reden,dass man nicht den Glauben verliert

 


13.6.2023 hl. Antonius von Padua

 Antonius von Padua, der Heilige des heutigen ‚Tages, war im 12.Jahrhundert ein ganz großartiger Prediger. Franz von Assisi hat ihn persönlich damit beauftragt, vor allem den armen und ungebildeten Leuten zu predigen. Franz hat dabei Antonius sinngemäß den Auftrag gegeben: „Aber rede und predige so, dass es nicht abschreckend ist! Dahinter steht viel Weisheit: Nur Theologisieren und hochgestochen predigen, das allein führt Menschen nicht zu Gott. Andererseits braucht man aber auch eine wissenschaftlich fundierte Theologie und die Bereitschaft, sich immer wieder neu mit der Bibel auseinanderzusetzen

So bitten wir heute für alle, die predigen, die unterrichten, die versuchen, das Wort Gottes den Menschen nahezubringen. Dass sie eine Sprache finden, die die Lebensprobleme der Menschen aufgreift und verstanden wird

 

Bitten wir, dass wir selbst für unseren eigenen Glauben immer wieder die richtigen Worte finden, dass wir die Bibel nicht als Antiquität hüten, sondern dass wir mit ihr in die Freiheit der Kinder Gottes hineinwachsen können.

 

Lassen wir uns immer wieder zu neuen Ufern führen, dass wir dankbar sind für kritisches Denken und vor allem auch offen für die Lebensentscheidung und den Glaubensweg anderer.

 

Der heilige Antonius wird auch als Patron der Armen verehrt. Es gibt die Tradition des Antonius Brotes. Bitten wir um ein offenes Herz, damit auch wir geben, wo immer wir geben können,

 

Antonius wird auch von vielen angerufen, wenn Verlorenes wiedergefunden werden soll. Ein liebevoller Spitzname ist „Schlampertoni“ . Manchmal suchen wir nicht nur verzweifelt nach etwas, sondern fühlen uns selbst wie verloren. Bitten wir, dass wir uns auch dann immer wieder auf einem guten Weg finden

 

Seit einiger Zeit gibt es Single Reisen nach Padua, wenn Frauen oder Männer einen Lebenspartner suchen. Bitten wir für alle, die gerne in einer Partnerschaft leben möchten

 

So bitten wir - Im Namen Jesu. Amen

Sonntag, 11. Juni 2023

Fürbitten 12.6. eine tolle Frau: Hildegard Burian

 


12.6.2023 Hildegard Burjan Seligsprechung Jänner 2012

Heute ist der Gedenktag einer Frau, die sich schon vor 100 Jahren als Politikerin in Österreich ganz konkret für die Rechte und die Lebensumstände der Frauen damals eingesetzt hat.  Es ist Hildegard Burjan, die Gründerin der Caritas socialis.                                                                 Burjan war eine ganz außergewöhnliche Frau. Geboren wurde sie 1883 als Kind einer jüdisch liberalen Familie. Sie hatte ein Doktorrat in Literatur und Philosophie und studierte dann auch noch Sozialwissenschaften. Alles andere als ein üblicher Frauenweg zu dieser Zeit. Nach einer schweren Krankheit, wo sie von Klosterschwestern betreut wurde, konvertierte Hildgard Burjan aus tiefer Dankbarkeit und übersiedelte mit ihrem Mann nach Wien. 1912 gründete sie hier den „Verband der christlichen Heimarbeiterinnen“, um diese ausgebeuteten und besonders rechtlosen Frauen zu unterstützen.  Als Abgeordnete im Parlament setzte sich Burjan in den 1920er Jahren für die Gleichbehandlung der Frauen ein, vor allem auch für gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Hildegard Burjan forderte zB auch Frauen zum Boykott von Waren auf, die von Firmen stammen, die Frauen ausbeuten.  Hildegard Burjan hat die Bahnhofsmission mitgegründet und in Wien, im 9.Bezirk in der Pramergasse zunächst ein Heim für Mütter mit ledigen Kindern sowie eine Ausgabestelle für kostenlose Kleidung eingerichtet.                                                                        1919 gründete Hildegard Burjan, obwohl verheiratet, die religiöse Schwesterngemeinschaft           Caritas Socialis  CS, die bis heute richtungsweisende soziale Arbeit leistet, nicht zuletzt im Hospizbereich.    1933 starb Hildegard Burjan im Alter von nur 5o Jahren. Vor 11 Jahren ist sie in Wien seliggesprochen worden.  Bitten wir heute im Gedenken an diese außergewöhnliche Frau:

 

Bitten wir für alle Frauen, auf denen heute so viel Verantwortung lastet in der Familie, im Beruf, in der Doppelbelastung mit Kindern, aber oft auch im Alleinleben und der Einsamkeit im Alter 

bitten wir für alle Frauen, die sich in der Politik, in der Gesellschaft und in der Wirtschaft engagieren. Dass ihr Engagement gewürdigt wird und ihnen Wertschätzung und Respekt entgegengebracht wird

Bitten wir für die Schwestern der Gemeinschaft der caritas socialis, ohne deren Einsatz und Arbeit viele sozialen Projekte gar nicht möglich wären

schließen wir alle mit ein, die sich ehrenamtlich um Mitbürgerinnen und Mitbürger kümmern, bitten wir, dass sich immer weiter Menschen finden, die bereit sind, sich unentgeltlich für andere einzusetzen

bitten wir ganz im Sinn von Hildegard Burian um eine wirkliche Gleichbehandlung von Frauen in allen Arbeitsbereichen, vor allem aber auch um gleichen Lohn für gleiche Arbeit

bitten wir für alle Frauen, die in den Pfarr-Gemeinden, in der Seelsorge, in den Klöstern und in der Theologie Hoffnung für eine weibliche Zukunft der Kirche sind

 

Du guter Gott, so danken wir für die Arbeit von Hildegard Burjan und bitten um Mut für alle, die um gerechte Strukturen in unserer Gesellschaft ringen, schließen wir unsere Politikerinnen und Politiker mit ein. Amen 

Samstag, 10. Juni 2023

Fürbitten 11.6. GÜTE will Gott, nicht Opfer

 


11.6.2023 Mt 9,9  nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken

 Ja, Jesus denkt anders – das zeigt auch die Erzählung heute im Evangelium.  Jesus hat keine Bedenken, gerade auf die Menschen zuzugehen, die nicht als "brav und fromm“ gelten. Ganz bewusst scheint Jesus gerade die anzusprechen, die keinen Platz haben in der Synagoge bzw. in der ordentlichen Welt unserer Kirchenbänke. „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt“, sondern die Kranken.“  Das sagt Jesus denen, die ihn dafür kritisieren und er sagt auch unmissverständlich in Richtung all der gnadenlos Gesetzestreuen:  „Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer“. Das ist es, was Gott von uns will. Eigentlich so einfach ist das. So bitten wir

Dass wir für uns selbst die Überheblichkeit der Frommen und Anständigen ablegen

Dass wir immer mehr erkennen, wie sehr wir selbst vom barmherzigen Blick Gottes auf uns  leben

Dass wir uns nicht denen anschließen, die schwierige oder auch straffällig gewordene Menschen in Bausch und Bogen verurteilen und als Menschen abschreiben

Dass wir dankbar dafür sind, dass uns selbst so viel Fehlverhalten und böse Gedanken nachgesehen werden

Dass wir erkennen, dass Gott lieben keine Beckmesserei ist, wo es darum geht, stur Gesetze und Vorschriften einzuhalten,

dass wir erkennen, dass als Maßstab der Barmherzigkeit Gottes nur die Liebe gilt und nicht das Aufrechnen von Fehlern

Bitten wir nicht zuletzt, dass auch in Vorschriften und Urteilen der Kirche Barmherzigkeit an erster Stelle steht.

So bitten wir guter Gott, verzeih uns alle Anmaßung und Selbstgerechtigkeit, verzeih uns alle Urteile, die wir immer wieder vorschnell fällen – lass uns mit den Augen Jesu auf die Menschen zugehen und selbst Tag für Tag dankbar für dein Erbarmen sein. amen

Freitag, 9. Juni 2023

Fürbitten 10.6. an den guten Engel glauben ?

 


10.6.2023  Buch Tobit - Rafa-El gibt sich zu erkennen

Erst am Ende der Erzählung aus dem Buch Tobit in der jüdischen Bibel wird allen Beteiligten –          und uns – der Sinn der Begebenheiten gedeutet. Es ist ja von viel Schmerz und Leid die Rede: nun aber gibt sich der unbekannte Gast und Begleiter zu erkennen. Es ist Rafa-El, ein Engel direkt von Gottes Thron. Raphael, das heißt so viel wie „Gott hat geheilt“. Die Menschen dieser Geschichte haben Heil und Heilung erfahren, weil sie nie aufgehört haben, Gott zu vertrauen. Auch wir dürfen vertrauen – und glauben -  dass auch an unserer Seite ein Engel alle unsere Wege mit uns geht.  Wir dürfen es so glauben, wie es der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer gedichtet und gebetet hat                 „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag.                           Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag."                           Bonhoeffer hat das im Gefängnis gedichtet, wenige Monate ehe er von den Nazis hingerichtet worden ist.   So bitten wir heute

 

Guter Gott, sende deine Engel

an die Krisenplätze dieser Welt

in die zerbombten und verwüsteten Kriegsgebiete

zu den Opfern von Gewalt und Terror

überall dorthin, wo Menschen Leid zugefügt wird

 

 

Sende deine Engel

Begleite all die Menschen auf der Flucht

Menschen, die neue Heimat und Sicherheit suchen

Lass sie auf offene Arme und offene Herzen stoßen

Hilf uns, in unserer Hilfe nicht zu versagen

 

Sende deine Engel

in die Gebiete der Naturkatastrophen,

in die Wohnungen der Armen. auf die Parkbänke der Obdachlosen

überall dorthin - auch bei uns

wo Menschen hilflos ihrem Unglück ausgeliefert sind

 

 

Sende deine Engel

in die Amtsräume unserer Politiker und Beamten

dass sie einen menschlichen Blick für die Not bekommen

hilf, dass wir alle wieder fähig sind,

das Gemeinsame über das Private zu stellen

  

Sende deine Engel

zu allen die krank und voll Angst sind

zu allen, die glauben, dass ihre Situation ausweglos ist

zu den Sterbenden, dass jemand ihre Hand hält und sie begleitet

  

Du guter Gott, sende deinen Engel

zu uns Allen, damit wir deine Stimme hören

und erkennen können, was gut für uns ist

damit wir unsere Berufung leben können und wahrhaftig sind


Herr, Sende deine Engel  - und SENDE MICH  amen

Donnerstag, 8. Juni 2023

Fürbitten 9.6. für alle, die Gemeinsamkeit suchen




9.6.2023 Tob.11.5. an ein gutes Ende glauben

Die Lesungen dieser Woche aus dem Buch Tobit stammen aus einer frommen Lehrerzählung, geschrieben vor etwa 2.200 Jahren. Die Geschichten sollen uns zeigen, dass auch fromme gottesfürchtige Menschen Schmerz und Leid erfahren – dass aber für die, die unerschütterlich Gott vertrauen, alles ein gutes Ende findet. So wird in der heutigen Lesung dem erblindeten Tobit plötzlich wieder das Augenlicht geschenkt. Und sein Sohn Tobias, der sich von einem Engel hat in die Fremde führen lassen, er findet in der jungen Frau Sara seine Ehefrau. Es ist jene Frau, die sich aus Verzweiflung schon das Leben nehmen wollte, weil zuvor sieben ihrer Männer, noch vor der Hochzeitsnacht, gestorben waren. Ein großes Happy End also nach viel Schmerz und Leid. Bitten wir heute besonders für all die Menschen, die sich füreinander entschieden haben

 

Für die vielen jungen Paare, die vor ihrer Hochzeit stehen,

für die schon älter gewordenen Menschen, die schon viele Jahre an Beisammen sein gelebt haben

für alle, die noch unentschieden sind und Angst vor einer großen Verantwortung haben

für alle, deren Ehe und Gemeinsamkeit in einer Krise steckt

für alle, deren große Hoffnungen auf Liebe und Zusammensein gescheitert sind

für alle, die allein leben und nie einen engen Partner gefunden haben

und bitten wir auch für alle Priester und Ordensleute, dass sie ihre Lebensform in freier Entscheidung leben, bitten wir für jene jungen Männer, die in diesen Tagen geweiht werden

 

Bitten wir für all die Menschen, die in einer großen Notlage sind, wie derzeit die Menschen in der Ukraine, dass es auch für sie ein gutes Ende aus aller Not geben kann. Amen

Mittwoch, 7. Juni 2023

Fürbitten 8.6. FRONLEICHNAM - den Weg gehen

 

8.6.2023 Fronleichnam Dtn.8.2 Joh.6.51 ich bin das lebendige Brot

Für Nicht-Christen ist es ein hübsches Brauchtum – das Fronleichnamsfest mit seinen landesweit teilweise aufwendig und wunderschön gestalteten Umzügen. Fast könnte man übersehen, dass da eigentlich nur ein kleines Stück Brot durch die Gegend getragen wird. Für Christen bedeutet es: HIER ist Jesus, ganz DA. Aber das Symbol des Brotes ist heute wohl jedem nahe.873 Millionen Menschen leiden weltweit an Hunger. Der Klimawandel sorgt für Missernten, der Krieg in der Ukraine verschärfte die weltweite Versorgungslage mit Weizen dramatisch. Die Angst vor Hungersnöten vor allem in Afrika ist immer wieder groß. Wir alle brauchen Brot zum Leben – es ist über-lebens-not-wendig.  „Ich bin das lebendige Brot“, sagt Jesus heute im Evangelium - und wir brauchen IHN auf allen unseren Wegen, so wie wir Brot zur „Wegzehrung“ brauchen.  So bitten wir

Sei bei uns und mit uns – auf all den oft auch verwirrenden Wegen in unserem Leben, 

Sei bei uns und mit uns - auch auf den Umwegen, die es oft braucht, auch auf den Irrwegen und den Abwegen, ob wir sie absichtlich oder unabsichtlich gehen.....

Sei bei uns und mit uns - auch auf unseren Schleichwegen, wenn wir uns das Leben manchmal ein bißchen leichter machen wollen..

Sei bei uns und mit uns - Auch auf all den Rückwegen in unserem Leben, wenn sie unvermeidlich sind

Sei bei uns und mit uns - an allen Weggabelungen, dass wir ohne Angst entscheiden können

Sei bei uns und mit uns – auch auf den Kreuzwegen in unserem Leben, dass wir ihnen nicht ausweichen...

Sei bei uns und mit uns auf all unseren Höhenwegen, mit ihren Herausforderungen und der Dankbarkeit, wenn man sie bewältigt hat...

Sei bei uns und mit uns – vor allem mit all denen, die Tag für Tag um Brot und Gerechtigkeit und ein gutes Leben kämpfen

 

Jesus immer und überall: Wir brauchen dich, - wie ein Stückl Brot  -                                          Jesus, geh mit uns.  Sei hier bei uns. amen


Dienstag, 6. Juni 2023

Fürbitten 7.6. immer wieder: vertrauen vertrauen vertrauen

 


7.6.2023   Tob.3.1 Tobit und Sara - wie Gott Bitten erhört

Auch heute hören wir in der ersten Lesung wieder einen Ausschnitt aus dem Buch Tobit aus der alten jüdischen Bibel. Es ist eine typische Lehrerzählung, etwa 2.200 Jahre alt. Der Sinn der Geschichten besteht darin, den Menschen anhand erzählter Schicksale Mut und Hoffnung für das eigene Leben zu machen. Auch wenn es immer wieder scheinbar ausweglose Situationen gibt: Plötzlich erlebt man es: Gott hilft. Erzählt wird heute die Geschichte vom alten Tobit und einer jungen Frau, sie heißt Sara. Tobit ist ein gerechter und frommer Mann, unter Lebensgefahr tut er Gutes und erleidet doch auf tragische Weise Unglück. Er erblindet, wird sogar zum Gespött seiner Frau. Bitterlich weinend bittet er Gott nur mehr um seinen Tod.                                       Sara lebt an einem ganz anderen Ort. Sie ist in äußerster Verzweiflung, denn jeder Mann, den sie heiratet, stirbt – auch sie erfährt Spott und Verachtung, auch ihr bleibt nur das flehentliche beten.  Der Geschichtenerzähler weiß zu diesem Zeitpunkt schon mehr als die beiden Opfer. Sie werden geheilt werden, denn Gott schickt seinen Engel Raphael und es wird ein wunderbare Happy End geben.  So wie Tobit und Sara zu Gott gefleht haben, so wollen auch wir bitten:

dass Du all die Menschen nicht allein lässt, die von Terror und Gewalt, von Krieg und Verzweiflung betroffen sind

dass du all den kranken Menschen, den Einsamen und Enttäuschten wieder Zuversicht schenkst

dass auch wir selbst Dir in den dunklen Stunden unseres Lebens weiter vertrauen

dass wir alle unsere Gefühle, gerade auch die zwiespältigen, ehrlich vor Dich hinlegen

dass du uns immer wieder den Mut zu einem neuen Anfang gibst

dass wir dankbar sind für alle Anregungen, auch in Wissenschaft und Kunst, was uns immer wieder neue Zuversicht gibt

bitten wir, dass es uns gelingt auch anderen Mut und Hoffnung zu machen  

Du guter Gott, hilf uns in den Stunden von Mutlosigkeit und Verzweiflung – gib uns die Zuversicht, dass wir selbst im Tod in dir neues Leben finden. So bitten wir im Namen Jesu.Amen

Montag, 5. Juni 2023

Fürbitten 6.6. SELBST entscheiden

 


6.6.2023  Mk 12.13  gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört

„Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott was Gott gehört“ sagt Jesus heute im Evangelium. Die Pharisäer wollten ihn mit einer angeblich wichtigen religiösen Frage in eine auch politisch heikle Situation bringen. „Dürfen wir dem Kaiser Steuern zahlen?“ Sagt Jesus „Nein“, kommt er in Konflikt mit der römischen Besatzungsbehörde – sagt Jesus „JA“ gilt er den meisten Juden als Verräter. Jesus weicht der Antwort nicht aus, aber er bringt die Sache für die vorgeblich so Frommen auf einen heiklen Punkt. IHR SELBST müsst entscheiden, ihr selbst müsst wissen, was richtig oder falsch ist. Vielleicht meint er damit auch: Benützt Gott nicht als Ausrede, für das was ihr tun, oder nicht tun wollt. So bitten wir heute


dass wir uns nicht auf Gott berufen, wenn wir als Menschen eine Entscheidung treffen sollen

dass wir Verantwortung übernehmen, für das was wir tun

dass wir uns nicht skrupulös oder krampfhaft Probleme schaffen, wo es gar keine gibt

dass wir auf Haarspaltereien und Kleinlichkeiten verzichten

dass wir uns nicht mit falscher Frömmigkeit über Konflikte hinweg schwindeln

dass wir Anderen unter Berufung auf Gott kein schlechtes Gewissen machen  

dass wir Gott nicht missbrauchen für unsere eigenen Streitigkeiten

dass wir uns aber immer wieder fragen, welchen Platz wir Gott letztlich wirklich in unserem Leben und in unseren Entscheidungen einräumen

 

Du guter Gott. Hilf uns aufrechte und unkomplizierte Menschen zu sein, damit wir liebevoll mit unserem Leben und dem der anderen umgehen. Darum bitten wir im Namen Jesu. Amen

Sonntag, 4. Juni 2023

Fürbitten 5.6. GERECHTIGKEIT? Ist denn Gott gerecht ?

 


5.6.2023 das Buch Tobit   

In den Lesungen dieser Woche hören wir die Geschichten aus dem Buch Tobit im Alten Testament, der hebräischen Bibel. Es ist kein historischer Bericht, sondern eine typische Lehrerzählung, etwa 200 vor Christus verfasst. Der fromme Jude Tobit ist mit seiner Familie von den Assyrern nach Ninive verschleppt worden. Auch unter Lebensgefahr lebt er dort als frommer Jude, er bewirtet die Armen und bestattet die Toten, auch wenn es verboten ist. Er ist ein durch und durch guter Menschen und dennoch erfährt Tobit viel Leid, er erblindet sogar, weil er sich nach den Regeln seiner Religion verhält und seine eigene Frau verhöhnt ihn: "Was hast du jetzt davon, dass du so fromm bist…..?" Fragen nicht auch wir immer wieder, "wo bleibt die Gerechtigkeit und Güte Gottes?"   So bitten wir   

 

Gott sieh hin, auf die schrecklichen Kriege und Krisen dieser Welt, wie die Schuldlosen leiden und die Verursacher straflos bleiben - wo ist deine Gerechtigkeit Gott – wir bitten dich höre uns

 

Gott sieh hin auf das Leid der Menschen, auf Krankheit, auf Sorgen, auf Benachteiligungen, schau hin auf das oft mühselige Leben von Kindern - wo ist deine Gerechtigkeit Gott – wir bitten dich höre uns

 

Gott sieh hin auf die schreienden Ungerechtigkeiten, da die satten und unersättlichen Reichen - dort die hungernden Armen, Menschen ohne Zukunftsperspektive - wo ist deine Gerechtigkeit Gott – wir bitten dich höre uns

 

Gott sie hin, wie wir mit Flüchtlingen und Fremden umgehen, wie wir versuchen, sie von unseren Ländern fernzuhalten, sieh hin auf unsere Gleichgültigkeit und Hilflosigkeit                                         wo ist deine Gerechtigkeit Gott – wir bitten dich höre uns

 

Gott sieh hin auf das, was Menschen einander antun, aus Eifersucht, aus Gier, aus Hass aus Neid, oft auch nur aus purer Gleichgültigkeit - wo ist deine Gerechtigkeit Gott – wir bitten dich höre uns

 

Gott sieh hin, ja auch auf uns, die wir uns jeden Tag das Beste vornehmen und doch immer wieder scheitern, die wir gut sein wollen und doch immer wieder kleinlich und berechnend sind

Wir können nur bitten:     ….erbarme dich über uns, sei bei uns, lass uns dich in Jesus erkennen. Amen

Samstag, 3. Juni 2023

Fürbitten 4.6. wie Gott ist? GANZ ANDERS

 


das Dreifaltigkeitdsfresko aus Urschalling -   

Es ist Teil einer figurenreichen Wand- und Deckenbemalung aus dem 14. Jahrhundert - es lässt sich auf vielerlei Weise deuten. Die mittlere Gestalt gleicht einer Frau, das weibliche Prinzip Gottes, entsprechend dem hebräischen Wort für Geist: "ruach" - weiblich "die Geistin". Die göttliche allumfassende Liebe ist für uns Menschen ohne "weibliches" Prinzip eigentlich undenkbar  

4.6.  Dreifalrigkeitssonntag

Von 5 Weltreligionen spricht man: Christentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus und Judentum. Manche rechnen auch noch den Taoismus (China) und den Konfuzianismus (Japan) hinzu. Daneben sprechen Wissenschaftler noch von an die 30 „größeren“ Religionen, darunter die Bahai Religion, es gibt aber auch noch sehr viele größere und kleinere Naturreligionen. Mindestens über eine Milliarde Menschen weltweit soll aber konfessionslos sein – auch in Österreich nimmt die Zahl der Menschen ohne Religionszugehörigkeit stetig zu. - sie kümmert der Wettstreit um den „wahren Gott“ wohl wenig – aber wie denken wir? Gott übersteigt wohl die Bilder aller Religionsgemeinschaften –

Weil wir Menschen sind, brauchen wir Bilder und Worte, um uns mitzuteilen. Wir machen uns auch ein Bild von Gott, weil wir über ihn sprechen wollen. Gerade das heutige Fest will aber wohl auch das EINE sagen: Gott ist ganz ANDERS. Wir Christen halten uns an Jesus, wenn er sagt, „wie du Vater in mir bist und ich in dir bin – so sollen auch sie in uns sein“ Auch wir sind in diese Göttlichkeit miteinbezogen – aber WIE GOTT IST!!!  - wir wissen es nicht.  So bitten wir an diesem heutigen Festtag

 

im Namen des Vaters, der uns immer auch Mutter ist 

dass wir nicht steckenbleiben in Äußerlichkeiten, in leeren Formeln und Ritualen

dass wir nicht hängen bleiben an alten Bildern und Geschichten –

dass wir nicht aufhören, "unseren" Gott zu suchen

 

so bitten wir im Namen des Sohnes, der Menschen war wie wir

dass wir im Vertrauen auf Jesus leben – auch wenn es oft keine schnelle Antwort

auf Sorgen und Probleme gibt

dass wir im Vertrauen auf Jesus immer wieder neue Wege gehen können   

dass wir im Vertrauen auf Jesus unsere Gesellschaft und unsere Kirche mitgestalten wollen


So bitten wir im Namen des Heiligen Geistes, den wir  als Lebendigkeit  in uns spüren

dass unsere Liebesfähigkeit wachsen kann, zu allen Geschöpfen

dass wir in aller Freiheit, in Liebe und Sehnsucht Gott suchen, und nicht aus Pflichtgefühl

dass wir immer mehr in Gottes ANDERS-sein hineinwachsen dürfen   

 

und so bitten wir im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes:

dass wir auch in die Tiefen unserer eigenen Person hineinwachsen, 

dass wir auch unser eigenes immer wieder Anders-sein annehmen 

dass wir in allen anderen Menschen deren „anders sein“ respektieren und achten, 

als einen Widerschein des dreifaltigen Gottes.

 

So wollen wir DANKE sagen für die Gemeinschaft in der wir leben und glauben dürfen. amen 

 

Freitag, 2. Juni 2023

Fürbitten 3.6. WARUM WARUM WARUM

 


3.6.2022  Mk.11.27 Warum tust du das

Im Tempel in Jerusalem suchen die Priester und Theologen den Konflikt mit Jesus. Sie reduzieren alle ihre Vorwürfe auf einen Satz“ Mit welchem Recht tust du das alles. WARUM?“ Jesus stellt eine Gegenfrage, die sie nicht beantworten wollen und lässt sie im eigenen Saft schmoren. Aber ist es nicht so, dass auch wir Gott immer wieder fragen „WARUM? Mit welchem Recht tust du das alles?“ Auch wir möchten oft eine Antwort erzwingen, auf so vieles, was scheinbar keinen Sinn ergibt. So viele WARUM gibt es in unserem Leben –  bringen wir sie heute an Stelle der üblichen Fürbitten vor Gott

 

           „einfach lesen -  mit Stille“

 

Warum tust du mir das an: warum ist alles immer wieder so kompliziert im Leben

Warum tust du mir das an: immer wieder Sorgen, Unsicherheiten, Hilflosigkeit

Warum tust du mir das an – Krankheit, Schmerzen, die Hilfe anderer brauchen

Warum tust du mir das an: ich habe mich so bemüht und nichts klappt, wie es soll

Warum tust du mir das an: ich bin so alt und mache immer noch dieselben Fehler

Warum tust du mir das an: oft bin ich so unbeherrscht, ungeduldig, lieblos 

Warum tust du mir das an: Warum ist so viel Sehnsucht in mir, wenn es doch keine Erfüllung gibt?

WARUM – ganz abgesehen von meinen kleinen Wehwechen – Warum tust du uns das an: Hunger, Krankheit, Schmerz, Tod  –  WARUM Krieg, Katastrophen, Unfälle, Verbrechen? So viel Leid, wohin man schaut?

 

So nimm DU unsere Ratlosigkeit, unsere Traurigkeit an, verwandle sie in etwas, was uns DENNOCH oder gerade deswegen zum Leben hilft. Auf dich vertrauen wir – hilf uns, dass wir dem Leben trauen.  Amen