nicht immer
die blödeste Lösung suchen
17.3.2023 Hos.14.2 Kehr um Israel
Ja, lass uns umkehren, lass uns anders sein - unsere Gesellschaft, die Akteure in der internationalen Politik - dass um Frieden gerungen wird, dass der Zusammenhalt gestärkt wird und nicht der Eigennutz - dass wir alle auf die schauen, die Lebenshilfe und eine Zukunft brauchen
Kehr uns um Gott , mach uns anders - wir bitten dich erhöre uns
Ja, lass uns umkehren, lass uns anders sein - wenn uns die Selbstzufriedenheit einschläfert, - wenn wir immer wieder zurückschauen, statt nach vorne - wenn wir den guten Zeiten nachtrauern, statt uns Neues zumuten
Ja, lass uns umkehren, lass uns anders sein - wenn wir meinen, dass sich ohnehin nichts zum Guten verändern lässt - wenn unser Engagement nachlässt, die Begeisterung - wenn wir auch anderen nichts mehr zutrauen
Ja, lass uns umkehren, lass uns anders sein - wenn wir immer wieder lieblos handeln - wenn wir hartherzig sind, weil wir nicht vergeben können - wenn wir kleinlich sind, und uns das Teilen schwer fällt
und wenn du MICH rufst, Gott - Dann lass mich nicht weghören
Dann lass mich alle Ausreden vergessen - Dann hol mich heraus aus aller Routine
Dann lass mich die Freude an dir genießen, heute und
jeden Tag
AMEN
16.3. 2023 Lk.11.14 gegen faule Kompromisse
Manchmal braucht es klare Standpunkte, glasklare
Aussagen. „Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich“ – sagt Jesus heute im
Evangelium. Wir kennen zwar auch eine gegenteilige Aussage, im
Markus-Evangelium, (Mk.9.38) wo Jesus seinen Jüngern sagt: „Wer
nicht gegen uns ist, der ist für uns. Mit dieser Sichtweise sollte die
Engstirnigkeit der Jünger überwunden werden. Heute im Text aber wird Jesus von
Leuten angegriffen, die ihn selbst in Frage stellen und ihn so auch provozieren
wollen. In dieser Situation zieht
Jesus unmissverständlich eine Grenze. Auch wir müssen diese Balance immer
wieder lernen – zwischen Offenheit und unverrückbarem Standpunkt. Bitten wir
heute
dass wir uns
nicht vor Auseinandersetzungen drücken, wenn klaren Entscheidungen notwendig
sind
dass wir keine
faulen Kompromisse schließen, nur um unsere Ruhe zu haben –
dass wir nicht
aus Feigheit konfliktscheu sind, sondern immer besser lernen, unsere
Standpunkte zu vertreten, ohne in Feindschaften zu verfallen
dass die Menschen
wissen, woran sie bei uns sind - dass wir uns aber nicht selbst mit starren
Regeln das Leben schwermachen
dass wir
unbeirrbar unseren Weg gehen – und doch immer offenbleiben, für neue Wege und
neue Überlegungen
dass wir das
leben, woran wir glauben - dass wir Gott aber nicht missbrauchen für
unsere eigenen Rechthabereien
dass wir ein
Feuer der Begeisterung in uns tragen - dass wir aber nicht „zündeln“ oder
krampfhaft Probleme schaffen, wo es gar keine gibt
Du guter Gott,
immer wieder leben wir in einem Spannungsverhältnis, immer wieder müssen wir
auf neue Probleme neue Antworten finden. Immer wieder müssen wir uns neu
entscheiden: hilf uns, das Richtige zu tun, Amen
15.3.2023 Klemens Maria Hofbauer Stadtpatron von Wien
Heute ist der Gedenktag des hl. Klemens Maria Hofbauer. Er stammte aus Mähren, war ursprünglich Bäcker, ehe er Theologie studierte und nach mehreren Einsätzen unter anderem in Warschau als Priester und Redemptoristenpater 1808 nach Wien kam. Das war auf Grund der rigorosen Kirchenreformen von Joseph II kein einfaches Pflaster. Hofbauer engagierte sich als Seelsorger und Prediger. Vor allem versuchte er, die Gottesdienste wieder feierlich und abwechslungsreich zu gestalten, ua durch Blumenschmuck und Musik. Hofbauer kümmerte sich auch fast täglich persönlich um die Armen, und versorgte sie mit Brot und Suppe. Er starb am 15.März 1820 in Wien und wurde vor etwas mehr als 100 Jahren zum Stadtpatron von Wien ernannt. Das Glaubens und Lebens-Motto von Clemens Maria Hofbauer hieß: Nur Mut, Gott lenkt alles. So bitten wir heute:
Vergessen wir nicht: vor 85 Jahren ist Österreich ausgelöscht worden, mit dem Einmarsch deutscher Truppen und den Anschluss an Hitler Deutschland. Bitten wir für unser Land, für unsere Freiheit und unsere Sicherheit
bitten wir besonders für die Menschen hier in Wien – für alle auch, die Politik in dieser Stadt mitentscheiden: dass sie um den sozialen und mitmenschlichen Ausgleich bemüht sind
für die jungen Menschen in Wien, dass sie eine gute
Zukunft vor sich haben und dass die Sorgen und das Engagement der Jungen ernst
genommen werden
Für die Vielfalt dieser Stadt: dass die verschiedenen Kulturen,
Religionen und Sprachen in dieser Metropole als Bereicherung verstanden werden
bitten wir, dass die Menschen - vor dem Hintergrund der
Belastungen - wieder das Gemeinsame suchen und nicht das Trennende. Dass wir zu
einem Klima der Solidarität zurückfinden
bitten wir auch um eine gute Arbeit in den vielen Pfarren und christlichen Gemeinschaften, dass "Seelsorge" überschaubar bleibt und sich die Menschen noch persönlich angesprochen fühlen
du guter Gott, hilf uns als Gemeinschaft so zu leben, dass es das Leben rund um uns menschlicher und gütiger macht. Lass uns dankbar für das Leben in unserer Stadt sein und das unsrige dazu beitragen, dass es eine liebenswerte und lebenswerte Stadt ist. So bitten wir im Namen Jesu. Amen.
14.3. 2023 Mt.18.21 verzeihen können
Im Evangelium hörten
wir heute das Gleichnis vom unbarmherzigen Schuldner: Ja, wir kennen es gut. Da
vergibt ein König einem seiner Diener großzügig alle Schulden – was aber macht
dieser Diener? Schon wenig später rechnet er gnadenlos mit einem anderen ab,
der ihm vergleichsweise ganz wenig schuldet. Jesus erzählt seine Gleichnisse
nicht, damit wir vergnügt mit dem Finger auf die Gemeinheit anderer zeigen
können. Immer sollen wir uns selbst angesprochen fühlen. Wie oft nehmen wir es wie
selbstverständlich hin, wenn jemand über unsere Fehler hinwegsieht, uns
„die Schulden nachlässt“ – und wie kleinlich können wir sein, wenn WIR Anderen immer
wieder etwas aufrechnen und es einfordern. Bitten wir heute
dass wir großherzig und unkompliziert sind, wenn es darum
geht, anderen zu verzeihen
dass wir dankbar sind, weil wir wissen, wie viele Fehler uns
selbst immer wieder nachgesehen werden
dass wir nach einem Konflikt oder einer Kränkung einen
wirklichen Schlussstrich ziehen - dass wir nicht immer wieder alte Geschichten
aufwärmen
dass wir immer wieder den ersten Schritt zur Versöhnung
machen können, ohne Angst vor Gesichtsverlust
dass wir auch in unseren Gemeinschaften und Partnerschaften,
ja auch in unserer Kirche Konflikte austragen können, ohne dass „feindliche
Gräben“ entstehen und Menschen zu Gegnern werden.
dass wir auch uns
selbst vergeben können, weil immer wieder vieles nicht perfekt ist und
manches schief läuft
Bitten wir vor allem für die großen Konflikte in unserer
Welt, dass es möglich wird, einen Schlußstrich zu ziehen – bitten wir um ein
Ende des Kriegs in der Ukraine– bitten wir, dass wir einander beistehen, wo
immer wir es können.
So bitten wir um die Gesinnung Jesu, Amen
13.3.2023 2 Kön.5 Naaman wie hilft Gott, Mo 3.FW
WIE HILFT GOTT und WORUM dürfen wir bitten? Das ist heute Thema der Lesungen. Die erste Lesung aus der jüdischen Bibel spielt in einer Zeit hunderte Jahre vor Jesus und erzählt von einem Feldherrn der Aramäer, der an Aussatz erkrankt ist und im eigenen Land keine Hilfe findet. Ein jüdisches Sklavenmädchen rät ihm, Hilfe doch bei dem Gott in ihrer Heimat zu suchen, beim jüdischen Gott Jahwe. Der Feldherr, Naaman ist sein Name, macht sich tatsächlich auf den Weg nach Israel – wo er auf den Propheten Elischa trifft. Dessen Anordnungen kommen ihm zunächst unsinnig vor, aber Naamans Diener rät seinem Herren: Mach es, vertraue! und Naaman wird tatsächlich geheilt. Er hat vertraut! Im Evangelium ist Jesus mit Menschen in seiner Heimatgemeinde Nazareth konfrontiert, die zwar von ihm fasziniert sind, aber in erster Linie Wunder und Sensationelles sehen wollen. Weil Jesus ihnen das nicht bietet, sondern ihnen ihre Ungläubigkeit auch noch vorwirft, wollen sie ihn sogar umbringen, was nicht gelingt. Kleiden wir unsere Fürbitten heute in das schöne Gebet des indischen Dichters Rabindranath Tagore
Du guter Gott, Lass uns nicht bitten, vor Gefahr bewahrt zu werden, aber lass uns dich bitten, dass wir den schwierigen Situationen unseres Lebens furchtlos begegnen
Du guter Gott, lass uns nicht das Ende der Schmerzen erflehen, aber wir bitten dich um ein starkes Herz, das auch den Schmerz und die Angst besiegt.
Du guter Gott, Lass uns in den Schwierigkeiten des Lebens nicht verzweifeln, weil wir glauben, keine Hilfe zu finden - aber lass uns dich bitten, dass wir unsere eigene Stärke und Kraft entdecken
Du guter Gott, lass uns nicht Menschen sein, denen nur der Erfolg Sicherheit im Leben gibt - aber schenke uns die Gnade nicht zu versagen und immer auf dich zu hoffen,
Du guter Gott, was immer mit uns geschieht, um das eine bitten wir Dich: lass uns immer den Halt deiner Hand fühlen, gerade dann, wenn wir versagen und ganz klein sind.
Heute vor 10 Jahren ist Papst Franziskus gewählt
worden. Bitten wir besonders auch für ihn um Gottes schützende Hand – und denken
wir auch daran, dass heute vor 85 Jahren, am 13.März 1938 Österreich durch die
Nazi-Diktatur ausgelöscht worden ist. Bitten wir um Freiheit und Frieden für
unser Land. Möge es niemals wieder ein Opfer von Diktatur und Faschismus
werden.
So bitten wir mit all unserem Vertrauen, Amen
12.3.2023 Joh.4.5 die Frau am
Jakobsbrunnen
Vom Wasser ist heute die Rede in den Lesungen, vom Wasser, das man zum Leben braucht, aber auch vom Lebensdurst: wonach sehnen wir uns oft verzweifelt, was geht uns ab - aber auch: woraus können wir wieder Kraft schöpfen. In der ersten Lesung hören wir vom jüdischen Volk auf seiner Wanderschaft durch die Wüste – war man zunächst dankbar für die Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten sind die Menschen jetzt wütend: es gibt kein Wasser, in welche Ausweglosigkeit hat Moses sie geführt? Jahwe wird schließlich helfen. Im Evangelium ist es eine Frau, die beim Wasserschöpfen am Brunnen die Bekanntschaft mit Jesu macht und der im Gespräch mit ihm bewusst wird, wonach sie sich wirklich im Leben sehnt. Worum würden wir Jesus bitten?
Jesus, wir bitten so
inständig um Wasser, wir bitten um Regen, einen der der Erde gut tut und die
Wasserreserven wieder auffüllt
Wir bitten um die
Einsicht aller Verantwortlichen, was den Schutz für unser Klima betrifft.
Einzelne allein sind hilflos, wir bitten für dir Zukunft unserer Kinder und der
nächsten Generationen
Wir bitten aber auch, um eine Quelle „lebendigen“ Wassers, etwas, das unser Leben wieder belebt und was uns in aller Müdigkeit Kraft und Mut gibt
wir bitten wie die
Frau am Jakobsbrunnen aber auch um den Weg, Gott zu finden, nicht nur in
unseren Kirchen sondern auch tief in uns selbst
wir bitten nicht zuletzt,
dass wir selbst immer wieder hilfreich sein dürfen, dass sich Menschen auch bei
uns ausruhen können und wieder Kraft finden
Im Römerbrief haben
wir gehört: „Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“ So bitten wir inständig um
Kraft und Zuversicht in diesen Tagen, die von so viel Leid und Elend
überschattet sind. Wir bitten um ein Ende von Kriegen und Gewalt, wir bitten um
Hilfe für alle Menschen in Katastrophen
Dir GOTT halten wir unsere Sehnsucht hin. Heile, was wund und zaghaft ist und mach uns zu Menschen, die lieben können. Darum bitten wir durch Jesus unseren Bruder. amen
11.3.2023 Lk.15.1 Verlorener Sohn – Barmherziger Vater –
verbitterter Bruder
Heute hören wir im Evangelium die Geschichte vom verlorenen Sohn – auch sie ist ein Klassiker der spirituellen Weltliteratur. Es ist die Geschichte vom gütigen und barmherzigen Vater, der sich bedingungslos über die Rückkehr des einen Sohnes freut, der Jahre zuvor im Streit von daheim weggegangen ist. Dieser Sohn ist gescheitert, er hat sein Erbe durchgebracht und sieht keinen anderen Ausweg mehr, als die Rückkehr zum Vater. Ihn will er um Vergebung bitten und ist dafür zu allem bereit. Der Vater aber braucht keine "Wiedergutmachung"- er feiert die Heimkehr seines Kindes mit einem Fest. Das wiederum verbittert den zweiten Sohn, den Älteren, der all die Jahre gewissenhaft und anständig daheim gelebt hat. Er reagiert verbittert, fühlt sich vom Vater verraten, er will nicht am Fest für seinen Bruder teilnehmen. Bleiben wir heute in Gedanken bei diesem älteren Bruder, dem, der nun mit seinem Leben hadert. Wird es zur Aus-Söhnung kommen?? Wird der Ältere seine Kränkung überwinden? Wie geschieht Versöhnung? Bitten wir heute und denken wir dabei auch uns selbst
Für alle, die ihr Leben mit dem Anderer vergleichen und glauben,
schlechter dran zu sein
Für alle, die sich benachteiligt fühlen und sich ganz schwer tun
mit Eifersucht und Neid
Für alle, denen es schwerfällt, ihr eigenes Leben mit dankbaren
Augen zu sehen
Für alle, die sich verrannt haben und umkehren wollen
Für alle, die gütige Menschen brauchen, die sie wieder
bedingungslos aufnehmen
Für alle, die sich um Versöhnung und Ausgleich und Frieden
bemühen
Für uns alle, die wir Tag für Tag immer besser lernen müssen,
was es heißt, „barmherzig“ zu sein – barmherzig mit anderen aber auch barmherzig
mit uns selbst
Bitten wir für die großen, unlösbar scheinende Konflikte in
unserer Welt: dass es auch dort gelingt Gegner auszusöhnen und Frieden wieder
herzustellen
Du guter
Gott versöhne uns mit dir und versöhne uns untereinander, versöhne uns aber
auch mit uns selbst, wenn wir an einer Schuld leiden: damit wir fähig sind das
Fest deiner Liebe zu feiern, mit Jesus unserem Bruder, Amen
10.3.2023 Gen. 37.3 Josef von seinen Brüdern „verraten und verkauft“ Gen.37.3
In der 1.Lesung hören wir heute einen kleinen Ausschnitt aus der Geschichte von „Josef und seinen Brüdern“. Sie ist zu einer klassischen Geschichte der Weltliteratur geworden. Da ist der jüngste Sohn des Vaters, Josef, den seine Brüder aus Eifersucht, Neid, Geld-Gier und Missgunst töten wollen. Schließlich aber können sie ihn als Sklaven verkaufen. Derselbe Josef wird dann in Ägypten, als rechte Hand des Pharao, seine Brüder und sein Volk aus der Hungersnot retten. Heute geht es um den Verrat an Josef, um das Verbrechen der Brüder an einem Schuldlosen. Die Geschichte soll aber auch auf Jesus hindeuten, auch er wird verraten und verkauft. Was uns das alles angeht? Bedenken wir und bitten wir heute in Stille, dass wir manches, was nicht richtig war, wieder gut machen dürfen
Habe auch ich jemand „verraten und verkauft“ - Weil mir ein guter Witz mehr wert war als die Würde des Anderen
Habe auch ich jemand verraten und verkauft - Weil ich die Fehler eines anderen aufgedeckt habe, vielleicht um mich selbst wichtig zu machen und in einem guten Licht dazu stehen?
Habe auch ich jemand verraten und verkauft - Weil ich schlecht über jemand geredet habe, auf den ich vielleicht nur neidisch bin?
Habe auch ich jemand verraten und verkauft - Weil ich weiter getratscht habe, was mir jemand als Geheimnis anvertraut hat?
Habe auch ich jemand verraten und verkauft - Weil ich eine wichtige Information nicht weiter gegeben habe
Habe auch ich jemand verraten und verkauft - Weil ich lieblos und respektlos über diesen Menschen rede
So
bitten wir guter Gott, bewahre uns vor Neid, Missgunst und Eifersucht, bewahre
uns vor Gier und Habsucht, bewahre uns vor Zorn und Bitterkeit – bewahre uns
vor der Lieblosigkeit, in der wir in Gefahr sind, andere Menschen zu verraten
und zu verkaufen. Lass uns gut machen, was wir gut machen können Amen