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Mittwoch, 22. Juni 2022

Fürbitten 23.6. "WEG - Bereiter" sein

 


23.6.2022 Johannes der Täufer   Jes.49.1 

Der kirchliche Kalender heute gibt – mitten in unserer Hitzeperiode – einen Vorgeschmack auf Weihnachten. Bewusst sechs Monate vor dem 24.12 wird heute das „Hochfest der Geburt von Johannes dem Täufer“ begangen. (Heuer wird das Fest auf den 23.6. vorgezogen, weil morgen großes Herz Jesu Fest ist) Johannes, der immer wieder als Wegbereiter Jesu angesprochen wird, ist außer Maria der einzige Heilige, dessen leibliche Geburt in der Liturgie gefeiert wird. Johannes war ein radikaler Wanderprediger, der die Menschen seiner Zeit aufruft, ihr Leben ganz auf Gott auszurichten. Umkehr nennt Johannes das, und in diesem Sinn tauft er Menschen, er taucht sie unter im Wasser des Jordan, als Zeichen eines Neubeginns. Auch Jesus lässt sich von Johannes taufen, so berichten die Evangelien – und er erfährt in diesem Moment seine eigene Berufung.  Schon in der ersten Lesung heute hören wir, wie Gott Menschen beruft „Schon als ich noch im Leib meiner Mutter war, hat der Herr mich erwählt und in seinen Dienst gerufen“, schreibt der Prophet Jesaja schon vor fast 3.000 Jahren. Johannes der Täufer gilt als Wegbereiter für Jesu – aber auch wir sollen und können das sein. Als WEGBEREITER hat Gott auch uns geplant:        So bitten wir

 

dass wir dir den Weg bereiten

wenn wir hinhören auf das, was du auch heute wieder von uns willst

wenn wir nicht unseren eigenen Ideen hinterherlaufen, sondern dort sind, wo man uns braucht

 

dass wir dir den Weg bereiten

wenn wir uns immer wieder auf Neues einlassen und Vertrauen haben - wenn wir Tag für Tag auch das

 viele Unangenehme: Sorgen Enttäuschungen Krankheit Schmerzen geduldig aushalten

 

dass wir dir den Weg bereiten

wenn wir Streit schlichten und Menschen zusammenführen

wenn wir verzeihen und nachgeben können

 

dass wir dir den Weg bereiten

wenn wir großzügig sind mit dem, was wir teilen 

wenn wir großzügig sind mit der Zeit, die wir einander schenken

 

dass wir dir den Weg bereiten 

wenn wir achtsam sind mit unserer Umwelt und mitfühlend mit allem was du geschaffen hast

wenn wir unsere Freude und Dankbarkeit, unseren Glauben und unsere Hingabe in jeden einzelnen Tag stecken – damit wir auch heute hören, was DU uns sagen willst

 

Du guter Gott, so bitten wir Dich, lass uns hinsehen auf die Freuden und Nöte der Menschen um uns, lass uns Weggefährten und Wegbereiter sein auf dem Weg, auf dem wir Jesus folgen wollen. Amen

Dienstag, 21. Juni 2022

Fürbitten 22.6 An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen

 


23.6.2022 Mt 7.15  Hütet euch vor den falschen Propheten

Was Jesus heute im Evangelium sagt, ist von beklemmender Aktualität. „Hütet euch vor den falschen Propheten - an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen“ Wir nennen es heute Fake news, gefälschte irrleitende Informationen, zum großen Teil absichtlich ausgestreut um Meinungen zu manipulieren, um Stimmung zu machen: meist geht es dabei um Stimmung GEGEN Andere, oft sogar um Verhetzung und bewusste Ausgrenzung. Gerade die Monate der Pandemie haben uns genug an fake news beschert. So bitten wir heute


Dass wir kritisch bleiben gegenüber dem, was soziale Medien, was Werbung und diverse Meinungsmacher versprechen – dass wir auch kritisch bleiben gegenüber dem, was Politiker als einfache Lösungen anbieten.

 

Dass wir uns auch vor den Weltuntergangspropheten hüten. Dass wir uns nicht anstecken lassen von Trostlosigkeit und Pessimismus, sondern dass wir lieber engagiert alles tun, was hilft, um Gesellschaft, Umwelt und Klima zu verbessern

 

Dass wir uns aber auch vor den Glückpropheten hüten, vor denen, die uns weismachen wollen, dass es einfache Programme für schnelles Glück, für schnellen Erfolg und für absolutes Wohlbefinden gibt.

 

bitten wir vor allem für die jungen Menschen, dass sie nicht im Gruppenzwang ihr Gefühl für Recht und Unrecht aufgeben, dass sie nicht Mitläufer werden, sondern dass sie ihre eigenen Werte finden und leben.

 

Bitten wir, dass wir selbst nüchtern und ehrlich auf unser Leben schauen. Dass wir uns nichts vormachen lassen, aber dass wir uns auch nicht selbst etwas vormachen. Dass wir es aushalten, so zu sein wie wir sind, ohne Neid auf andere, ohne Überheblichkeit und Besserwisserei

 

So bitten wir guter Gott: Hilf, dass man auch uns Christen an unseren „Früchten erkennt“ . Dass wir auch in schlechten Zeiten nicht mutlos und deprimiert werden. Dass wir jeden Tag ein bißchen von dem schaffen, was wir „dein Reich“ nennen: dass wir Freundlichkeit, Frieden Geduld, Barmherzigkeit und Freude leben und teilen. Amen

Montag, 20. Juni 2022

Fürbitten 21.6. Meine Güte, so einfach könnte alles sein

 


 

21.6.2022 Mt.7.6 Goldene Regel

Was wir heute im Evangelium hören könnte auch in jedem modernen Lebens-Hilfe Buch stehen. Jesus gibt drei wichtige Verhaltensregeln: „Werft eure Perlen nicht den Schweinen vor“ – das heißt, was euch viel bedeutet, dass lasst euch nicht von anderen schlecht machen. Und Jesus sagt weiters:  Macht es euch nicht zu einfach und zu billig im Leben: geht durch das enge Tor.“ Und schließlich gibt Jesus einen ganz einfachen Ratschlag:  „Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen“Es ist die berühmte „goldene Regel“, schon lange vor Jesu Geburt hat sie existiert, zum Beispiel im Buddhismus. Auch heute ist das eine brauchbare ethische Formel für alle. Eine Formel die das Miteinander einfach machen könnte.  Denn im Umkehrschluss heißt es: Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu.  NICHTS TUN, was man selbst nicht erleiden will – aber vor allem TUN, was man sich auch für sich selbst wünschen würde. Bitten wir heute

 

dass wir uns einfach bemühen, freundlich, geduldig und hilfreich zu sein

 

dass wir uns bemühen, niemand zu kränken, niemand in eine unangenehme Lage zu bringen, niemand bei anderen schlecht zu machen

 

dass wir niemand herabsetzen, dass wir andere nicht übertrumpfen, dass wir niemand beschämt und lächerlich dastehen lassen

 

dass wir uns bemühen, Vorurteile zu meiden, dass wir andere Lebenskonzepte akzeptieren, dass wir niemand als zweitklassig behandeln, dass wir möglichst niemand böse Absichten unterstellen

 

dass wir uns bemühen, eigene Konflikte friedlich und versöhnlich zu lösen, dass wir mithelfen, Konflikte Anderer zu entschärfen,

 

hilf uns andere zu loben, aufzubauen, zu ermutigen, ihnen weiterzuhelfen

 

gib uns ein großes Herz für die Armen und die Flüchtlinge – dass wir nicht Angst haben, für uns könnte zu wenig übrigbleiben, dass wir die Not der Anderen spüren und lindern wollen, als wäre es unsere eigene Not oder die unserer Kinder

 

so bitten wir dich guter Gott, lass uns nicht über große Programme nachdenken, lass uns einfach das tun, was auch uns selbst gut täte – dann sähe die Welt schon ein bißchen besser aus. Lass uns heute wieder damit anfangen. Amen

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


„Glück ist nicht das "nicht vorhanden sein" von Problemen,

sondern die Fähigkeit Problemen einen Sinn zu geben“    Lars Amend

 

"Wenn mich etwas stört denke ich nicht darüber nach, warum. Nie. Zu meinem stabilen psychischen Zustand gehört, dass ich nicht alles wissen will.“    Wolf Wondratschek

 

Wir versuchen wohl Ordnung in uns zu schaffen, so gut es geht.
Aber diese Ordnung ist doch nur etwas Künstliches
Das Natürliche ist das Chaos" Arthur Schnitzler


„Geh deinen Weg. Geh in deinen Schuhen“
Mönchsvater Johannes Cassianus +435

 

Nichts kann gleichzeitig hastig und klug erledigt werden" Publius Syrus 


"Die wahrhafte Reise des Lebens ist nicht,
neue Landschaften zu suchen,
sondern neue Augen zu haben." Marcel Proust


FREUDE ist das Äußerste, was der Mensch in seiner Macht hat.                                                                  FREUDE ist die gute Jahreszeit über der Seele" (Rilke)

 

"Sind wir nüchtern, (ohne Liebe) sorgen wir uns um alles
sind wir erst betrunken (vor Liebe) – sei es, wie es sei!"
der islamische Mystiker Rumi

 

"Die Freiheit besteht in erster Linie nicht aus Privilegien,                                                                       sondern aus Pflichten." Albert Camus


" Mach, dass etwas uns geschieht!
Sieh, wie wir nach Leben beben.
Und wir wollen uns erheben
wie ein Glanz und wie ein Lied." Rilke

  

"Wo kämen wir hin,
wenn alle sagten, "wo kämen wir hin",
und keiner ginge, um zu sehen,
wohin wir kämen,
wenn wir gingen." Kurt Marti


"Was nicht in uns ist, das regt uns auch nicht auf" Hermann Hesse


Nicht die Glücklichen sind dankbar.
Es sind die Dankbaren, die glücklich sind." Francis Bacon + 1626


„Wer nicht mehr liebt
und nicht mehr irrt,
der lasse sich begraben“ Goethe


"Wir streben mehr danach,
Schmerz zu vermeiden
als Freude zu gewinnen." Sigmund Freud


"Denken ist schwer, darum urteilen die meisten" C.G.Jung


"Alter ist eine herrliche Sache,
wenn man nicht verlernt hat,
was anfangen heißt" Martin Buber




Sonntag, 19. Juni 2022

Fürbitten 20.6. Mir steht kein URTEIL über andere zu

 


20.6.2022  Mt.7.1Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet – einander wohlwollend begegnen

Es mag Stellen im Evangelium geben, von denen man sich persönlich nicht betroffen fühlt. „Nein, das ist nicht mein Problem“ denkt man sich vielleicht. Aber heute trifft Jesus wohl einen ganz wunden Punkt. Hört doch auf, ständig über andere eine Meinung zu haben. Hört auf, über andere zu schimpfen oder sie auszurichten „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet“, sagt Jesus und er fragt uns unverblümt: Warum siehst du eigentlich immer nur den Fehler beim Anderen – warum nicht zuerst bei dir? „Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht“ Ja, wir selbst haben oft ein ganzes Brett vorm Kopf, was unsere eigenen Schwächen und Fehler betrifft – und kümmern uns doch nur darum, wie sich DER ANDERE ändern müsste. Bitten wir heute

 

dass wir Schluss machen mit dem Tratschen und Ausrichten und alles besser wissen

Dass wir überhaupt aufhören, uns Urteile über andere anzumaßen

dass wir uns das schwarz – weiß Denken und das Einteilen in „gut“ oder „böse“ abgewöhnen, so einfach ist das Leben nicht

Dass wir uns bemühen, in erster Linie wohlwollend und verständnisvoll über andere zu denken

dass wir in den Fehlern anderer und in ihren Schwächen nicht auch noch herumbohren

dass wir uns selbst kritisch sehen und auch unsere „edlen“ Motive immer wieder hinterfragen

dass wir aber auch uns selbst nicht „richten“ - dass wir uns mit den guten Augen Gottes sehen und uns selbst annehmen können, so wie wir sind

 

Du guter Gott, lass uns immer mehr in die Liebe hineinwachsen. Lerne uns, mit "deinen" Augen zu sehen.  Hilf uns dazu im Namen Jesu,Amen

Samstag, 18. Juni 2022

Fürbitten Sonntag 19.6. JESUS - Wer ist das für mich?

 


 

19.6.2022     Lk.9.18     Für wen halten mich die Menschen 

Wer bin ich, „für wen halten mich die Menschen?“ fragt Jesus die Jünger heute im Evangelium.  Und er stellt diese Frage seinen Jüngern noch einmal ganz persönlich und konkret: „Und ihr, für wen haltet ihr mich“?  Fragt er das nicht auch uns? Was antworten wir, wenn uns andere fragen, für wen wir Jesus halten?  Wer ist Jesus für uns? – Nein, ganz konkret: wer ist Jesus für mich? Bitten wir heute

 

dass wir dich sehen, Jesus:

Du selbst ein Baby, unter Schmerzen aus dem Bauch seiner Mama geschlüpft,

du, ein Kind in deiner Familie, Vater, Mutter, Geschwister -

neugierig bist du und auch eigenwillig

 

dass wir dich sehen, Jesus:

ein junger Mann, mit Beruf

und mit einer Sehnsucht, die ihn unruhig macht

und von zu Hause forttreibt

 

dass wir dich sehen, Jesus:

dort, wo du deine Berufung erfährst,

dort wo du hörst, wie GOTT DICH ruft, 

Dich, sein Kind

 

dass wir dich sehen, Jesus:

wie du unter den Menschen bist. Freunde suchend, Feste feiernd

und immer wieder: voll Mitgefühl, 

du heilst und machst gesund 

 

dass wir dich sehen, Jesus: wie du mehr willst als nur

Frömmigkeit die sich an Regeln und Gesetze hält

wie du bedingungslose Liebe für den Vater im Himmel einforderst

dass wir dich sehen, Jesus: wie du in deiner Kompromisslosigkeit scheiterst,

Todesangst und Todesurteil, - ob du wartest, dass Gott dich rettet?

 

dass wir dich sehen, Jesus: ein Ostermorgen, ein leeres Grab

Du bist da und bist nicht mehr da

und doch unsere ganze Hoffnung

Vertrauen über den Tod hinaus.

 

Jesus, ja um das bitten wir dich: lass uns dich sehen, immer wieder mit neuen Augen, mit neuer Sehnsucht und mit neuem Glauben. Amen

PS übrigens...wer will, 
     trifft Jesus täglich, gleich nebenan...

Freitag, 17. Juni 2022

Fürbitten 18.6. SORGEN - FREI??? Ja, schön wärs

 


18.6.2022 Mt. 6.24  sorgt euch nicht um morgen

Wenn wir nur all das glauben könnten, was wir in unseren Gottesdiensten hören  -  Mit welch leichtem Herzen könnten wir leben.  Im Evangelium sagt Jesus heute: : „Sorgt euch nicht um den nächsten Tag – sorgt euch nicht, was sollen wir essen, was sollen wir anziehen – sorgt euch nicht um morgen …der morgige Tag wird für sich selbst sorgen“ Die Realität dieser Welt sieht aber doch anders aus: Kriege, Gewalt, Flüchtlingselend, elementare Ungerechtigkeit, die Sorgen weltweit um die Folgen des Ukraine Krieges…ja, und auch unsere eigenen Sorgen haben wir, oft gar nicht so klein – hilft Gottvertrauen???   bitten wir auch für unseren kleinen Alltag

 

dass wir es aushalten, wenn vieles nicht geplant und perfekt verläuft

 

dass wir uns nicht gegen so vieles absichern und versichern wollen

 

dass wir Vertrauen haben wollen vor Neuem, vor Veränderungen

 

dass wir unsere Zeit und unsere Tage nicht zu sehr ver-planen, dass wir Spielraum für Unvorhergesehenes lassen

 

dass wir mit Überraschungen leben können, weil sie uns vielleicht auch zu neuen Lösungen führen

 

dass vor allem kranke Menschen die Unsicherheit ihrer Situation aushalten können

 

dass wir aber für Andere sorgen, so gut wir es können

 

und bitten wir darum, dass wir nicht aufhören zu bitten: um Frieden, um Freiheit, um Sicherheit, um eine gute Zukunft für alle Menschen

 

Du guter Gott, so bitten wir um Zuversicht und um Vertrauen: Warum die Welt nicht „gut“ ist, warum es so viel Leid, so viel Ungerechtigkeit gibt – das werden wir wohl nie verstehen. Aber im Vertrauen auf Jesus geben wir alles in deine Hand. Das Heute und morgen und was immer kommt. Sei bei uns. Amen

Donnerstag, 16. Juni 2022

Fürbitten 17.6. Wo finde ICH mein Ein und Alles?

 


17.6.2022 Mt 6.19, sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde

 "Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz“ sagt Jesus heute im Evangelium. Aber was sind unsere Schätze, was ist das, was uns ALLES oder zumindest ganz VIEL bedeutet?

 

bitten wir, - dass wir immer besser zwischen Wichtig und Unwichtig unterscheiden lernen.

 

Dass wir erkennen, wofür es sich lohnt, Zeit und Kraft zu investieren.

 

dass wir aber alles liegen und stehen lassen können, für eine Sache, die uns am Herzen liegt

 

dass wir wieder lernen, ganz DA-zu SEIN für die, die uns gerade brauchen,

 

dass wir nicht so vieles „nebenbei“ und mit halber Aufmerksamkeit erledigen.

 

dass wir uns auch selbst Freude bereiten, uns selbst etwas Gutes gönnen

 

Dass wir uns auch Ruhe gönnen, dass wir uns kein schlechtes Gewissen machen lassen

 

Dass wir immer etwas in unserem Leben haben, wofür wir uns begeistern, was uns über den Alltag hinausträgt, was uns mit anderen Menschen verbindet.

 

Bitten wir vor allem für die Jugendlichen, dass sie erkennen, was ihrem Leben wirklich gut tut. Dass sich die jungen Menschen nicht um ihre Träume bringen lassen und den Mut haben, ihren eigenen Weg zu gehen, „ihren“ Schatz zu finden.

 

So bitten wir im Namen Jesu. Amen


Mittwoch, 15. Juni 2022

Fürbitten 16.6. FRONLEICHNAM

 


16.6.2022 alle aßen und wurden satt Lk.9.11 

Für Nicht-Christen ist es ein hübsches Brauchtum – das Fronleichnamsfest mit seinen landesweit aufwendig und wunderschön gestalteten Umzügen. Fast könnte man übersehen, dass da eigentlich nur ein kleines Stück Brot durch die Gegend getragen wird. Für Christen heißt es: Jesus ganz nahe zu wissen. Aber das Symbol des Brotes ist heute wohl jedem nahe. 873 Millionen Menschen leiden weltweit an Hunger. Der Klimawandel sorgt für Missernten, der Krieg in der Ukraine verschärfte die weltweite Versorgungslage mit Weizen dramatisch. Die Angst vor Hungersnöten vor allem in Afrika ist nicht unbegründet. Wir alle brauchen Brot zum Leben – es ist über-lebens-not-wendig.  - Im Evangelium hören wir heute am Fronleichnamstag die Geschichte einer wunderbaren Brotvermehrung. Jesus gelingt es, mit 5 Broten und 2 Fischen mehr als 5000 Menschen zu sättigen, so sehr, dass nach dem Essen sogar noch 12 Körbe mit Essen übrigbleiben. Jesus, das will die Geschichte sagen Jesus  kann unseren Hunger, unseren Lebens-Hunger stillen, darauf vertrauen wir – ein tiefes Zeichen der Fronleichnamsprozession. Bitten wir heute

 

Jesus, du Brot zum Leben

stille du den Hunger, die Sehnsucht der Menschen

den Hunger nach Gerechtigkeit und Frieden,

mache Frieden möglich, in den Kriegs-und Konfliktgebieten dieser Erde

 

 

Jesus, du Brot zum Leben

stille du den Hunger, den nackten Hunger, überall dort

wo es Menschen Tag um Tag am Notwendigsten fehlt

wo Wasser und Ernten knapp sind, wo es an Schulbildung fehlt

 

 

Jesus, du Brot zum Leben

stille du aber auch unseren Hunger, unsere Sehnsucht

nach Liebe nach Gemeinschaft, nach Freude und Glück,

stille unsere Sehnsucht nach einem sinnvollen Leben 

 

 

Jesus, du Brot zum Leben

stille du den Hunger, die Sehnsucht all der kranken Menschen

nach heil sein und gesund sein,

stille die Sehnsucht der Alten nach Nähe, nach Angenommensein

 

 

Jesus, du Brot zum Leben

stille du den Hunger, die Sehnsucht der Jungen nach Zärtlichkeit, und Anerkennung,

nach einem Leben in Frieden und Sicherheit

mach ihnen Mut zum Leben

 

 

Jesus, du Brot zum Leben

hilf uns, dass wir selbst helfen, wo immer wir helfen können,

dass auch wir Hunger stillen –

den leiblichen und den seelischen unserer Mitmenschen

 

 

Jesus, du Brot zum Leben – geh du den Weg mit uns – lass uns mit dir gehen Amen

Dienstag, 14. Juni 2022

Fürbitten15.6. EHRLICH zu sich selbst sein

 


15.6.2022 Mt.6.1  Hütet euch

Die Worte, die wir heute im Evangelium hören, hören wir auch jedes Jahr am Aschermittwoch, zu Beginn der Fastenzeit.  „Hütet euch“ – so sagt Jesus – aber er meint damit nicht: „Hütet euch vor bösen Menschen oder unangenehmen Dingen“ Jesus sagt: „Hütet euch vor allem, was in euch selbst nicht aufrichtig und ehrlich ist.  Belügt euch nicht selbst. Passt auf, ob ihr das was ihr tut, auch wirklich aufrichtig tut, und nicht nur, um vor anderen gut dazustehen. Ein Verhalten, das nach außen hin gut und fromm aussieht, muss gar nicht von edlen Motiven getragen sein. „Hütet euch vor falscher Frömmigkeit“ sagt Jesus etwa wörtlich. Wir sollen ehrlich zu uns selbst sein.   So bitten wir


Behüte uns davor - Dass wir Gutes so tun, dass es möglichst von vielen gesehen wird

 

behüte uns davor - dass wir manches nur tun, um gut dazustehen, um Lob und Anerkennung einzuheimsen

 

behüte uns davor - dass wir selbstgefällig, selbstverliebt und selbstgerecht sind

 

behüte uns davor - dass wir uns zu wichtig nehmen und glauben, ohne uns geht es nicht

 

behüte uns davor - dass wir uns nicht mit fadenscheinigen edlen Argumenten vor ungeliebten Aufgaben drücken

 

behüte uns aber auch davor - dass wir uns mit guten Vorsätzen und Taten verbissen und lustlos abplagen

 

und behüte uns  - damit wir in allem, was wir tun oder lassen, die Freude und Dankbarkeit suchen   dass es uns gelingt, immer mehr aus Liebe zu tun

 

Du guter Gott: behüte uns vor dem traurigen Gesicht, vor der inneren Trostlosigkeit, behüte uns vor allem frommen Leistungsdenken, mit dem wir nur anderen imponieren wollen. Lass uns dich in aller Aufrichtigkeit und Einfachheit und vor allem in Liebe suchen und finden. Amen

immer wieder einen neuen blick wagen

 


"Die Welt ist aus dem Stoff,
der Betrachtung verlangt“ Ilse Aichinger


"Was du noch nicht warst, wirst du einmal sein.
Nichts bleibt dir erspart im unendlichen Wandel.
Sei was du jetzt bist: ein Mensch."   Rose Ausländer


„Solange man bewundern und lieben
kann, ist man immer jung“ Pablo Casals


"Kein Vormarsch ist so schwer
wie der, zurück zur Vernunft."   Brecht

"Mangel erzeugt Sehnsucht"     Wolf Wondratschek


"Ich finde überhaupt, man sollte die menschlichen Beziehungen mehr auf Sehnsucht einrichten            als auf Gewohnheit" Schnitzler


"Die Bewegung des Lebens ist lernen"  Buddha

 

„Wenn das Herz denken könnte, würde es aufhören zu schlagen“ Fernando Pessoa


Gott schläft im Stein,
Atmet in der Pflanze,
Träumt im Tier und
Erwacht im Menschen. So sagen es die Sufis (islamische Mystiker)


"Wir finden Worte für das, was los ist, aber es bleibt folgenlos."              Elfriede Jelinek

 

"Das Alter stellt einen vor Aufgaben, für die man nicht geübt ist. Man befindet sich in einem Urwald voller Schwierigkeiten.. andererseits geht mit dem Alter ein ganz eigener Humor einher, die alltäglichen Miseren liefern viel Material, um sich zu amüsieren"       Otto Schenk

 

"Je länger man vor der Tür zögert, desto fremder wird man" Franz Kafka


...Sage nicht mein. Es ist dir alles geliehen.

Lebe auf Zeit und sieh, wie wenig du brauchst..

Zerreiß deine Pläne. Sei klug

und halte dich an Wunder...

Jage die Ängste fort

und die Angst vor den Ängsten. " Mascha Kaleko

 

"Ich kenne alles bis auf Punkt und Strich, ich kenn nur den einen nicht,

und der bin ich". Francois Villon

 

"Wenn die Macht der Liebe

die Liebe zur Macht überwindet,

erst dann wird es Frieden geben." Jimi Hendrix




 

Montag, 13. Juni 2022

Fürbitten 14.6. FEINDE lieben?

 


 14.6.2022 Mt.5.43 ich aber sage euch: liebt eure Feinde

„Liebt eure Feinde, betet für die, die euch verfolgen“ – das ist es, was Jesus heute kompromisslos im Evangelium fordert – aus unserer Sicht wohl völlig unrealistisch. Es ist nicht einmal so leicht seinen Nächsten zu lieben – wie soll man seine Feinde lieben? Für die beten, die gemein sind, die einem schaden?  Was bietet Jesus als Rezept? „Seid vollkommen, wie es auch euer himmlischer Vater ist“.  Kann das eine Gebrauchsanleitung für den Alltag sein?  Legen wir Gott heute all das hin, was für uns unbegreiflich ist– möge ER es verwandeln.  Halten wir bei jedem Gedanken Stille


Im Namen der zu Tode gebombten, im Namen aller, denen man die Heimat nimmt,

im Namen der Verfolgten, der Vergewaltigten, und der Missbrauchten

Jesus wir fragen dich: wie sollen wir die Schuldigen lieben? –

 

 Im Namen aller, die auf ihrer Flucht in eine bessere Zukunft scheitern, von Schleppern ausgebeutet,

 in unseren Ländern immer mehr ungeliebt

Jesus wir fragen dich: wie sollen wir die Schuldigen lieben? –

 

 Im Namen aller, die Opfer von Menschenhändlern und moderner Sklaverei sind, 

Opfer von Konzernen, die von Kinderarbeit und Frauenausbeutung profitieren, im Namen aller,

die schuldlos Opfer von Machtspielen sind

Jesus wir fragen dich: wie sollen wir die Schuldigen lieben? –

 

Im Namen aller die in ungerechten Verhältnissen leben, zu langsam für den Fortschritt, 

zu arm für Gewinne, leichtfertig gekündigt, um den gerechten Lohn betrogen, zu unbedeutend, 

um geachtet zu werden

Herr liebe du die Schuldigen für uns

 

Im Namen aller die verlassen worden sind, die man betrogen hat, im Namen aller, 

die einsam durch die Schuld anderer sind, im Namen aller Kinder, die man missbraucht, 

im Namen aller Menschen die Opfer von Verbrechen sind

Herr liebe du die Schuldigen für uns

 

Das Leid ist so groß, Gott – wie könnten wir die lieben, die Leid verursachen?

Weil wir es nicht können, legen wir unsere Klagen in deine Hand. Erbarme dich 

Amen

immer wieder einen neuen Blick wagen

 



„Ein Flirt ohne Absicht
ist so sinnvoll wie
ein Fahrplan ohne Bahn“ Jean Gabin


„In notwendigen Dingen Einheit,
in zweifelhaften Freiheit, in
allen aber Liebe“ Goethe


"Besser ein weiser Tor
als ein törichter Weiser" Shakespeare


„Die Araber hatten den Brauch: Wenn ein Fremder an deine Tor klopft, dass du ihm für drei Tage zu Essen gibst, bevor du fragst wer er sei, wo er herkommt und wo er hingeht. So wird er wieder zu Kräften kommen, um zu antworten. Oder bis dahin werdet ihr so gute Freunde sein dass es dir einerlei ist“. Naomi Shihab Nye

 

"Das Große ist nicht dies oder das zu sein,

sondern man selbst zu sein." Sören Kierkegaard

  

"Glücklich sein heißt, ohne Schrecken
seiner selbst innewerden können." Walter Benjamin


„Der Tourist zerstört was er sucht, - indem er es findet“            Hans Magnus Enzensberger

  

„Es geht um diese Grundmelodie von Zusammenhalt und Zuversicht. Das zeichnet uns als Menschen aus, ganz egal, auf welcher Seite wir stehen.“ Caritas Präsident Michael Landau


Wir brauchen uns nicht vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander
und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich: DAS IST DAS LEBEN ! Kim McMillen   Charly Chaplin


"Was unsere Zeit am dringlichsten braucht, ist, dass wir Menschen in uns hinein lauschen

und dort die Erde weinen hören"          der buddhistische Mystiker Thich Nhat Hanh

 

"Für ein gutes Gespräch sind die Pausen genauso wichtig wie die Worte"           Heimito von Doderer


„Liebe ist wie der
Mond: Wenn sie nicht
zunimmt, nimmt sie ab“ 
Konfuzius