Seiten

Sonntag, 11. April 2021

Fürbitten 12.4. AUFERSTEHUNG heißt: NEUES ZULASSEN

 


12.4.2021  Joh.3.1 neu geboren 2.OW Mo

"Ihr müsst von Neuem geboren werden“ sagt Jesus zu dem Pharisäer Nikodemus, der das Gespräch mit ihm sucht. Verständlicherweise fragt Nikodemus: „Wie kann ein Mensch, der schon alt ist, geboren werden?“ Jesus sagt: „ihr müsst aus dem Geist geboren werden.  Wir müssen den Mut haben, immer wieder neu zu denken, uns immer wieder neu auf die Suche zu machen. Uns vom „Wind“, vom Geist selbst treiben zu lassen. Nichts muss bleiben, wie es ist, immer kann alles NEU werden. Wir erfahren es doch gerade auch jetzt in dieser Krisen-Situation der Pandemie, auch sie bringt Neues.  bitten wir heute

 

Dass in uns Neues entsteht

Dort, wo wir immer noch zögern und lieber alles beim Alten lassen

Dort, wo wir uns zu wenig zutrauen und kein Risiko eingehen wollen.

 

Dass in uns Neues entsteht

dort wo Beziehungen eingeschlafen sind,

dort, wo Versöhnung unmöglich scheint

 

Dass in uns Neues entsteht

Dort wo wir glauben, dass bei anderen Hopfen und Malz verloren ist

Dort, wo wir bei einem Anderen nicht mehr an Veränderung glauben wollen

 

Dass in uns Neues entsteht

Dort, wo manches zur Routine geworden ist,

dort wo auch in der Liebe die Begeisterung des Anfangs verflogen ist

 

Dass in uns Neues entsteht

In unserer Gesellschaft, in unserer Kirche – dass uns die Krise, in der wir stecken, alle menschlicher und barmherziger, offener und mitfühlender werden lässt. Dass wir die an den Rand gedrängten nicht im Stich lassen, dass wir dankbar sind, wenn wir für andere da-sein dürfen

 

Dass in uns Neues entsteht

vor allem immer dann, wenn wir daran festhalten wollen: , „ICH bin halt wie ICH bin und da kann man nichts mehr machen“ – DANN krempel du uns um

 

Du guter Gott, so lass uns immer wieder „von neuem geboren werden. Mach uns lebendig, auch wenn das manchmal weh tut. Lass uns mit Jesus auferstehen, darum bitten wir. amen

Samstag, 10. April 2021

Fürbitten 11.4. SONNTAG der BARMHERZIGKEIT

 

11.4.2021   vom ungläubigen Thomas und den ersten Christen, die alles miteinander teilten 

Im Evangelium hören wir heute die Geschichte vom „ungläubigen Thomas“. Dieser „ungläubige Thomas“ ist zu einem sprichwörtlichen Begriff geworden. Man meint damit einen Menschen, der einfach nicht alles glaubt, auch wenn Autoritäten es ihm vorsetzen. Der Thomas im Evangelium war einer der Jünger Jesu – als ihm andere erzählen, dass sie den toten Jesus als Auferstandenen gesehen haben, glaubt er es nicht. „Erst wenn ich mich durch Angreifen davon überzeugt habe“, sagt Thomas. Als der Auferstandene in den Kreis der Jünger kommt, darf Thomas ihn letztlich berühren – und glauben. Wie dankbar aber müssen wir diesem zweifelnden Thomas eigentlich sein. Denn auch wir dürfen fragen, DÜRFEN Suchende bleiben, damit hat Gott ganz sicher kein Problem: so bitten wir

 

dass wir dankbar sind für alle Momente, in denen wir mit großer Sicherheit und Vertrauen glauben können - dass wir es uns mit dem Glauben aber auch nicht zu einfach machen, dass wir wissen, dass es nie auf alle Fragen eindeutige und letzte Antworten gibt

  

dass wir nicht gleich aufhören zu glauben, nur wenn Gebete und Wünsche nicht so erfüllt werden, wie wir es möchten -  dass wir vertrauen dürfen, dass Gott auch ganz bei uns ist in all den Momenten, in denen wir zweifeln und verunsichert sind

 

In der Apostelgeschichte wird heute von der christlichen Urgemeinde erzählt, in der niemand Not leiden musste, weil die Menschen alles miteinander teilten.  Bitten wir für unsere Gesellschaft, dass wir Menschen, die Hilfe brauchen, bedingungslos mit offenen Armen aufnehmen ohne Jammern, etwas vom eigenen Wohlstand zu verlieren

Bitten wir um eine Gesellschaft, die niemanden ausschließt, in der es die Menschen einfach miteinander gut meinen. Und bitten und danken wir für die Arbeit so vieler Hilfsorganisationen wie etwa auch Caritas und Diakonie, die das soziale Gewissen wachen halten.

 

Dieser erste Sonntag nach Ostern gilt auch als Sonntag der Barmherzigkeit: bitten wir, dass wir auch in der gegenwärtigen Krise ein offenes Herz für Arme, Fremde und Flüchtling haben, und dass wir einander beistehen wollen, wo immer wir es können. Wir bitten im Namen Jesu Amen


Freitag, 9. April 2021

Fürbitten 10.4. Kann man von der Auferstehung REDEN?

 


10.4.2021 Apg.4.13 wir können unmöglich schweigen  Mk.16.9  Sa Osteroktav

„Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben“ sagen Petrus und Johannes, als sie vom Hohen Rat bei Strafe den Befehl bekommen, nicht mehr über Jesus zu sprechen. Wie geht es uns? Worüber, über welche Erfahrungen können und wollen wir nicht schweigen, was wollen wir weitererzählen, wovon geht uns das Herz über? Im Evangelium beauftragt Jesus seine Jünger dezidiert: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium“. Aber über den eigenen „Glauben“ zu reden, ist oft ein Tabu. Und wird in unseren Kirchen nicht auch oft zu viel gepredigt und viel zu wenig von persönlichen Glaubenserfahrungen gesprochen? Bitten wir heute

 

dass wir keine Angst und keine Scheu haben in eigenen Worten und ohne theologische Floskeln über das zu reden, woran wir glauben 

 

dass wir uns den Glauben nicht vorkauen lassen, dass wir nicht steckenbleiben in Äußerlichkeiten, in eingelernten Formeln und Ritualen

 

dass wir über all das sprechen können, was uns hilft, was uns guttut, was uns Freude macht               und Kraft gibt

 

dass wir uns Auferstehung zutrauen, dass immer wieder etwas in unserem Leben ganz neu sein kann und dass wir diese Erfahrung mit anderen teilen wollen

 

dass auch in unseren Kirchen so von Gott gesprochen wird, dass er in seiner Liebe und Barmherzigkeit erfahrbar ist

 

dass wir immer mehr in die Freiheit der Kinder Gottes hineinwachsen, dass wir immer mehr unseren eigenen Weg zu Gott finden

 

Du guter Gott, so bitten wir heute ganz besonders, für alle, die nicht von Kleinauf  Zugang zum Glauben finden, für alle die glauben wollen und doch immer wieder zweifeln – und wir bitten für uns selbst, dass wir anderen den Weg zum Glauben nicht schwer machen oder versperren. Hilf uns von Jesus als dem Auferstandenen in unserem Leben zu sprechen. Amen


Donnerstag, 8. April 2021

Fürbitten 9.4. AUFERSTEHUNG heißt: immer wieder MUT schöpfen

 


9.4.2021 Joh.21.1 Auferstehung aus aller Schwäche und Mutlosigkeit Osteroktav Freitag

 Die Geschichte heute im Evangelium ist angesiedelt zwischen mutlosem Alltag und einer großen tiefen Hoffnung. Erzählt wird von den Jünger, die nach dem Tod Jesu zu ihrer Arbeit zurück-kehren. Fischer sind sie. Und wieder erleben sie eine Nacht, in der sie nichts fangen. Totale Pleite. Da plötzlich steht der auferstandene Jesus am Ufer, er schickt sie nochmals zum Fischfangen – als sie mit vollem Netz zurückkehren brennt schon ein Feuer am Strand. Jesus gibt ihnen Brot und Fisch. „Keiner wagte zu fragen: wer bist du“ heißt es im Evangelium – „denn sie wussten, dass es der Herr war“  Leben nicht auch wir immer wieder in dieser Bandbreite an Mutlosigkeit und dennoch großer Zuversicht. Bitten wir heute

Dass wir DICH in all dem erkennen                                                                                                     Auch wenn vieles nicht nach Plan verläuft, wenn Projekte nicht gelingen, wenn uns Krankheiten einschränken.

 

Dass wir DICH in all dem erkennen                                                                                                     Auch wenn es im Zusammenleben, in der Partnerschaft oder am Arbeitsplatz Probleme gibt, dass wir uns nicht beleidigt zurückziehen, sondern an guten Lösungen arbeiten

 

Dass wir DICH in all dem erkennen                                                                                                     Auch wenn uns Sorgen über den Kopf wachsen, wenn sich bei Problemen keine Lösung abzeichnet, wenn diese Zeit der Pandemie gereizt und verzweifelt macht.

 

Dass wir DICH in all dem erkennen                                                                                                     Auch in allen unseren Zweifeln, in unserer Skepsis, in all dem, was wir nicht glauben können

 

Dass wir DICH in all dem erkennen                                                                                                     Überall dort und dann, wenn wir die Halbheiten und Unvollkommenheiten in unserem Leben erkennen und auch hinnehmen müssen

 

Vor allem aber bitten wir für all die Menschen, die mit Leid fertig werden müssen                              Die, die krank sind, die, die um ihre wirtschaftliche Existenz fürchten, die, die ihre Arbeit verloren haben Wir bitten für die Verfolgten, für die Flüchtlinge, für die Opfer der Kriege, für die Opfer von Terror und Katastrophen. Und wir bitten für all, die in diesen Tagen Helfer für Andere sind

Amen


Mittwoch, 7. April 2021

Fürbitten 8.4. Hilf uns, ZEUGEN sein

 


8.4.2021  Lk.24.35    Zeugen gesucht…“    Do Osteroktav

Alle Berichte über den auferstandenen Jesus sind Begegnungsgeschichten. Heute, im Lukasevangelium, erscheint Jesus seinen Jüngern, als sie sich gerade von den zwei Männern aus Emmaus über deren Begegnung mit Jesus berichten lassen. Lange spricht Jesus mit seinen Freunden, erklärt ihnen das Geschehene um am Ende zu sagen:  „Ihr seid Zeugen dafür“. Die Jünger sollen Zeugen für all das sein, was sie mit Jesus erlebt haben, bis hin zur Auferstehung. Aber letztlich will Jesus, dass auch wir Zeugen für ihn sind.  Natürlich, wir sind nicht die Zeitgenossen Jesu, aber wir sollen Zeugen sein für sein Programm, für seinen Glauben, für seine Hingabe. Wie oft drücken sich Menschen davor „Zeugen“ zu sein. Das ist lästig, mit Aufwand verbunden, oft auch mit Unannehmlichkeiten für einen selbst. Man muss Stellung beziehen, sich für einen anderen engagieren, wenn man dessen Zeuge sein will. So bitten wir heute

 

Hilf uns Zeugen sein für das, was der Inhalt deines Lebens war:                                                            Hilf uns Zeugen sein: In der Fürsorge die wir füreinander haben, in aller  Zuwendung und Liebe

 

Hilf uns Zeugen sein - In unserer Geduld und in unserer Ausdauer

 

Hilf uns Zeugen sein - In der Freude und der Unerschütterlichkeit

 

Hilf uns Zeugen sein - Wenn wir Flüchtlinge, Arme und am Rand Lebende in unsere Mitte holen

 

Hilf uns Zeugen sein - Auch in Zeiten der Müdigkeit und Mutlosigkeit

 

Hilf uns Zeugen sein - Im Erinnern all unserer Erfahrungen mit dir

 

Hilf uns Zeugen sein - in Allem, was uns auch dieser Tag wieder bringt                                                  in all den vielen Kleinigkeiten im Alltag, in denen Güte und Liebe aufblitzen

 

so bitten wir guter Gott, hilf uns Zeugen sein in unserer Hoffnung, in unserem Glauben und in unserer Liebe. Lass uns von dem reden, was in unseren Herzen lebt, was DICH lobt und liebt, im Namen Jesu. amen


Dienstag, 6. April 2021

Fürbitten 7.4 OSTERN heißt auch: LOSLASSEN

 


7.4.2021 Joh.20.11 halt mich nicht fest – noli me tangere     Mittwoch 1.OW

Wieder hören wir heute im Evangelium eine der berührenden österlichen BEGEGNUNGS-Geschichten. Es ist kurz nach der Auferstehung, Maria Magdalena, die verzweifelt vor dem leeren Grab steht – erkennt plötzlich Jesus. Zunächst hält sie ihn noch für den Gärtner, aber als dieser Mann sie mit ihrem Namen anspricht „Maria“ – da weiß sie, dass es Jesus ist. Überglücklich will sie ihn umarmen, festhalten  – er aber sagt: "Halte mich nicht fest". Jesus ist DA und wird doch nicht DA bleiben. Maria Magdalena muss ihn loslassen – so wie auch wir immer wieder loslassen müssen, was uns lieb und kostbar ist.  Gerade auch die Corona Krise zeigt uns, wie vieles man nicht festhalten kann, was einem doch lieb geworden ist und was man so sehr gewohnt war. an Gewohntem man nicht festhalten kann.  man loslassen muss, was noch vor kurzem selbstverständlich war. Bitten wir heute

 

Dass wir Vertrautes loslassen können, damit wir offen für Neues sind

Dass wir fixe Meinungen und sinnlos gewordene Gewohnheiten loslassen können

Dass wir Pläne, Projekte und Vorhaben loslassen und dabei neue Perspektiven gewinnen können 

Dass wir auch Menschen loslassen, selbst die, die wir lieben -

Damit wir den Anderen Freiheit und Spielraum für das eigene Leben geben

Dass wir auch alte Gottes-Bilder loslassen, dass wir Jesus als dem Auferstandenen immer wieder neu begegnen können 

Dass wir im Älter und Alt-werden alte Kränkungen und bittere Erinnerungen loslassen, dass wir aufhören uns an fixe Ideen und Vorstellungen zu klammern – dass wir frei werden für das Wesentliche 

Dass wir aber auch Ängste und Sorgen loslassen – weil wir in der Auferstehung leben wollen

du guter Gott, so bitten wir um Vertrauen - : dass wir nicht klammern und festhalten. Das uns das „loslassen“ gelingt, dass uns die Freiheit gelingt, hinein in die Hoffnung unserer Auferstehung.  Amen


Montag, 5. April 2021

Fürbitten 6.4. OSTERN heißt auch: sich auf den Weg machen

 


6.4.2021  Mt.28.8  Dienstag nach Ostern

Die Geschichte der Auferstehung können wir nicht wie eine Reportage lesen. Punkt wann genau ist Jesus auferstanden? Wie ist das abgelaufen? Gibt es Zeugen vom Tatort? Ja, vielleicht war er ja gar nicht richtig tot – auch das wird immer wieder thematisiert.  Deutlich ist, dass in den Geschichten rund um die Auferstehung in den Evangelien Frauen eine große Rolle spielen. Sie, die damals als Zeuginnen gar nichts galten, sie, die Frauen, werden nun als erste Zeugen der Auferstehung Jesu genannt.  Aber auch ihre Geschichte kann nicht als Reportage gelesen werden - es sind Geschichten der BEGEGNUNG, des ERKENNENS, auch des LOSLASSEN müssen. Immer wieder ist vor allem auch die Rede vom „auf dem Weg sein“ – wie auch heute, wo es im Evangelium heißt „noch während die Frauen auf dem Weg waren“ … Auch wir sollen Menschen sein, die unterwegs sind, die nicht starr an einem Punkt verharren –                                  UNTERWEGS werden wir AUFERSTEHUNG erfahren - so bitten wir heute

 

Lass, dass wir uns auf den Weg machen,                                                                                               ohne die alten Gewohnheiten von gestern, offen für Neues,

 

Lass, dass wir uns auf den Weg machen,                                                                                                dass wir zurücklassen, was uns nicht mehr guttut, was uns nicht mehr vorwärts bringt

 

Lass, dass wir uns auf den Weg machen,                                                                                               ohne Angst, es könnte auch einmal die falsche Richtung sein, die wir wählen

 

Lass, dass wir uns auf den Weg machen,                                                                                            aufmerksam und respektvoll für alle, die auch ihren Weg gehen

 

Lass, dass wir uns auf den Weg machen,                                                                                                      so, dass uns dabei die Dankbarkeit trägt und immer das „miteinander“

 

Lass, dass wir uns auf den Weg machen, - auch wenn die Begeisterung der ersten Schritte vielleicht schnell verfliegen wird, lass uns nüchtern und beharrlich bleiben

 

Lass, dass wir uns auf den Weg machen, Lass uns aufbrechen und gehen,                                         immer wieder, Tag für Tag, so wie auch heute                                                                                   manchmal werden wir nicht erreichen, was wir uns vorgenommen haben                                           aber immer wird es der Weg sein, auf dem Du uns begegnest

 

Jesus, wo immer wir sind und wo immer wir dich suchen, auch wenn wir dich oft nicht erkennen: Hilf uns auf-er-stehen – auferstehen in All das hinein, was in uns NEU werden soll. 
Darum bitten wir. Amen


Sonntag, 4. April 2021

Fürbitten OSTERMONTAG MITEINANDER unterwegs sein - die Emmaus-Jünger

 


5.4.2021 Ostermontag, die Emmausjünger

Gerade das heutige Evangelium macht es wieder ganz deutlich: Alle Auferstehungsgeschichten sind Begegnungsgeschichten. Jesus begegnet nach seinem Tod den Menschen, die ihm nahe waren. Und diese Menschen wiederum sind untereinander verbunden, sind gemeinsam auf dem Weg. Wie die Frauen die zum Grab laufen, wie die Emmaus Jünger, die enttäuscht nach dem Tod Jesu auf ihrem Weg zurück nach Hause sind. Der auferstandene Jesus schließt sich ihnen an, lange erkennen sie ihn nicht. Jesus ist UNTER UNS, miteinander erleben wir Auferstehung. so bitten wir

dass du mit uns gehst,                                                                                                                              auch in dieser Zeit der Pandemie, die viele schon mutlos und kraftlos macht

dass du mit uns gehst,                                                                                                                             auch wenn uns die Worte fehlen für das Leid so vieler Menschen

dass du mit uns gehst,                                                                                                                                    auch wenn wir den Kopf voll haben mit unseren Alltagssorgen

dass du mit uns gehst,                                                                                                                             auch wenn wir in manchem, was uns geschieht, den Sinn nicht mehr erkennen können

und lass uns miteinander unterwegs sein,                                                                                             damit wir uns Mut zusprechen und einander aufrichten

lass uns miteinander unterwegs sein,                                                                                                          damit wir Freude und Sorgen teilen können

lass uns miteinander unterwegs sein                                                                                                          und DICH in den Menschen erkennen, mit denen wir gerade auch heute wieder zusammentreffen werden

so bitten wir, bleibe bei uns, ob es nun Abend oder Morgen wird: stärke unsere Gemeinschaften, unsere Freundschaften, unsere Beziehung untereinander, dass wir DIR dort begegnen, wo wir gerade sind. Stehe allen bei, die gerade jetzt auch zu Ostern die Erfahrung von Tod, Schmerz und Leid machen. Wir bitten im Namen Jesu. amen


Samstag, 3. April 2021

Fürbitten OSTERSONNTAG - AUFERSTEHUNG ist in jedem neuen Atemzug

 


4.4.2021  OSTERSONNTAG 4.4.2021

Ein zweites Mal nun schon feiern wir Ostern in einer totalen Ausnahmesituation. Zwar dürfen wir in diesem Jahr Gottesdienste wenigstens im kleinen Rahmen feiern – aber rund um uns ist für viele Menschen die Situation beklemmend. Mehr als 9.40 Menschen sind allein in Österreich ums Leben gekommen, tausende Menschen sind aktuell an Covid krank, viele schwer krank.  Unbeschwerte Osterfreude empfinden heute wohl nur wenige. In gewissem Sinn haben wir in diesem vergangenen Jahr ein Stück Boden unter den Füßen verloren. Sind uns die Kartage fast näher als die Auferstehung. Und DENNOCH glauben wir an sie – an die AUFERSTEHUNG, an das LEBEN

 

Bitten wir für alle, die schwer krank sind, für alle, die auch in diesen Ostertagen große Sorgen haben, bitten wir für alle, auf denen schwere Verantwortung lastet. Bitten wir um Hoffnung und Zuversicht, bitten wir um den Glauben an AUFERSTEHUNG

 

Du guter Gott, führe uns zur Auferstehung

Auch wenn wir glauben, eine Krankheit, eine Krise, eine Situation nicht mehr ertragen zu können  wenn das Herz schwer ist, weil wir nie das Perfekte schaffen und alles Stückwerk bleibt

 

Du guter Gott, führe uns zur Auferstehung

Auch wenn wir so oft stumm und hilflos sind vor den Sorgen anderer,                                               wenn uns die Worte fehlen, um Kraft zu geben und aufzurichten,

 

Du guter Gott, führe uns zur Auferstehung

Auch wenn Bitterkeit und Enttäuschung Beziehungen vergiften,                                                        wenn wir nicht den Schritt zum Gut-sein und zur Versöhnung schaffen:

 

Du guter Gott, führe uns zur Auferstehung

wir dem Anderen nichts mehr zutrauen, wenn wir Menschen abschreiben,                                         wenn wir von der Liebe nichts mehr erwarten,

 

Du guter Gott, führe uns zur Auferstehung

Wenn wir immer wieder zögern und lieber alles beim Alten lassen wollen                                         wenn wir uns oft so wenig zutrauen und kein Risiko eingehen wollen.

 

Du guter Gott, führe uns zur Auferstehung wenn wir glauben mit unseren Antworten am Ende zu sein und wenn wir doch jeden Tag wieder einen neuen Anfang versuchen

 

Du guter Gott, führe uns zur Auferstehung

- diese ganze Welt in der wir leben. So viele Krisen, Krieg, Ausbeutung, blutige Machtspiele, und immer auch noch so viel Hartherzigkeit, wenn wir an die Flüchtlinge an Europas Grenzen denken, die von uns nicht aufgenommen werden


Führe uns zur Auferstehung, guter Gott, AUFERSTEHUNG an jedem neuen Tag. Wir bitten dich     AMEN

FASTENVORSATZ 40 mich freibuddeln, immer wieder

 

Karsamstag


Wir sind in unsrem Element

im Zustand der fressenden Larve

und können nur hoffen

bis in die Verpuppung zu kommen

in den durchsichtigen Kokon

in dem wir zu erkennen sind     


Eva Zeller


Jeder Augenblick im Leben ist ein neuer Aufbruch, ein Ende und ein Anfang, ein Zusammenlaufen der Fäden  und ein Auseinandergehen  Yehudi Menuhin



Freitag, 2. April 2021

KARSAMSTAG LEER

 


3.4.2021   KARSAMSTAG   manchmal ist alles leer 

der Karsamstag ist ein stiller Tag ohne liturgische Feier, ohne eigenen Gottesdienst.                 Jesus ist tot – wir sollten ihn nicht immer schon als „Auferstandenen“ sehen.                           Jesus ist gescheitert, auch das sollen wir nüchtern ansehen.                                                            Um wie viel näher ist ER uns oft vielleicht sogar im Scheitern als im Auferstehen?                 Bitten wir:    dass wir es aushalten


…wenn wir große Sorge um Andere haben

 

… wenn wir uns hilflos und ohne Antwort fühlen

 

...wenn wir mit leeren Händen da stehen

 

...wenn uns Andere im Stich lassen

 

...wenn wir unser Gesicht verloren haben

 

...wenn wir keinen Sinn in vielem mehr erkennen können

 

...wenn die Kraft ausgeht

 

...wenn die Freude ausgeht

 

...wenn die Liebe ausgeht

 

...wenn wir uns selbst nicht mehr mögen

 

...wenn uns Gott abhandenkommt

 

 

Bitten wir für alle, für deren Sorgen und Leid es keine Antwort gibt

Amen


KREUZ - WEG: immer ist unser Leben auch DURCH - KREUZT

 


einer meiner Spazierwege führt mich immer an der Kirche "Zum guten Hirten" vorbei.

Ein sehr schlichter Sichtbetonbau, gebaut 1963-65, sogar ohne

 Glockenturm, sondern aus Sparmaßnahme mit einer frei

 sichtlichen Glocke in einem Glockenträger -

recht arm sieht das aus,  weit und breit keine Protzigkeit -

das liebe ich. Und auch das Innere der Kirche liebe ich -

eine Höhle, in die nur durch Glasfenster Licht kommt,

ja manchmal das Licht richtiggehend strömt,

je nach Tageszeit


Heute Vormittag bin ich dort ganz für mich allein

gehe den "Kreuzweg" ab - Es sind 14 Kreuzweg Reliefs,

gestaltet von  Gianluigi Giudici. Insgesamt 42 ca. 1,1 m hohe

Bronzefiguren. Zum Gedenken an seinen früh verstorbenen

Sohn  - Der Bub ist in der 8. Station dargestellt:

"Jesus tröstet die Frauen und Kinder"

1. Station - Jesus wird zum Tod verurteilt : da erhält einer eine niederschmetternde Diagnose, einen Befund, "Covid +"      eine Kündigung kann das sein, ein Scheidungsurteil, 


 2. Station - Jesus nimmt sein Kreuz auf sich

  so oft im Leben hat man gar keine Wahl. Man muss die

Dinge auf sich nehmen, ob man will, oder nicht.  

Man MUSS, Ausweglos

Niemand kann es einem abnehmen

 







3. Station - Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz

nicht einmal wird es es ihm passieren - 

auch wir kennen das 

"Das Leben: scheitern, scheitern, scheiten,

immer perfekter scheitern"  

so sagt das der verstorbene Theatermann George Tabori

                  

 

 



4. Station  Jesus begegnet seiner Mutter

da muss eine Mutter ihr Kind in auswegloser Situation sehen

Wie ertragen Mütter das: schwerkranke Kinder, 

sterbenskranke Kinder,  drogensüchtige Kinder

Kinder, die einen anderen Lebensweg einschlagen







5. Station - Simon von Cyrene hilft Jesus beim Kreuz tragen

 wie dankbar sollen wir sein für jeden, der uns eine Last

 abnimmt, für jeden, der ein Stück Weg mit uns geht.

Für jeden, der "tragen" hilft - und wie sehr sollen auch wir

bereit sein, im Notfall eine Last abnehmen, 

wenigstens DA sein

   

 

 


6.Station - Veronika reicht Jesus das Schweißtuch

und wieder ist da jemand, den du gar nicht kennst - 

ein Mensch, der zeigt dir sein Mitgefühl, 

der berührt dich,

ein Mensch, der lässt sich nicht abschrecken von deinem

erbärmlichen Zustand

 Du bist in deiner Verlassenheit für einen Moment

nicht allein


10. Station - Jesus wird seiner Kleider beraubt

es gibt diese Momente im Leben: 

plötzlich steht man wie nackt da,

blamiert, gedemütigt, absolute Hilflosigkeit,

der Gemeinheit und dem Spott anderer ausgeliefert -

am Weg zuvor noch zweimal gestürzt ......

am Ende der Kräfte





11. Station - Jesus wird ans Kreuz genagelt

,,,und jetzt bist du am Ende angekommen

sie haben dich festgenagelt - 

du hast keine Chance mehr davon zu kommen,

die Meinung der anderen hat dich abgeschrieben,

da hängst du jetzt, selbst schuld

Warum  Warum  Warum




12 Station  Jesus stirbt am Kreuz

9.397  Menschen sind bis heute allein in Österreich an

Covid gestorben. Mehr als 2,8 Millionen Corona Tote gibt es

weltweit.  Aber so viele andere grausame Todesarten gibt es.

Wie viele Menschen haben ihr Leben auf der Flucht

verloren, untergegangen an den Grenzen Europas

 Jedes Sterben ist eine ganze Welt, die in diesem Moment

 untergeht. Für den Sterbenden - und so oft auch

für die Menschen an seiner Seite.




in der leeren Kirche, Karfreitag Vormittag - da steht eine Seitentüre offen

Wie ein Ausgang aus einer Höhle, ein Ausgang aus dem Dunkel, aus dem wie begraben sein


Ein Blick ins LICHT - 


FASTENVORSATZ 39 akzeptieren, dass es oft keine Antwort gibt

 

Karfreitag


"Die FRAGE

ist oft das letzte Gebet,

das Gott uns gibt". 


Max Frisch


“Das Leid?...man hört sich nicht mehr leben.” 

Julian Barnes