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Samstag, 21. Dezember 2019

Fürbitten 4.Adventsonntag den Träumen vertrauen



22.12.2019   4. Adventsonntag Zeichen und Träume
Mt.1.18 Josef tat, was der Engel ihm befohlen hatte – Jes.7.10 erbitte dir ein Zeichen

Von Zeichen und Träumen ist heute am 4.Adventsonntag in den Gottesdienstlesungen die Rede. Wollen wir uns auf so etwas einlassen? Sagt man nicht: Träume sind Schäume? „Erbitte dir ein Zeichen von Gott“ – so fordert der jüdische Prophet Jesaia den König Achas auf – aber der glaubt nicht so recht an Zeichen und redet sich lieber heraus.  Das Evangelium berichtet von einem anderen Mann, dem ein Engel im Traum erscheint. Josef, der Verlobte der jungen Frau Maria, ist mit einer Situation konfrontiert, die er nicht einordnen kann. Maria ist aus unerklärlichen Gründen schwanger. Aber Josef entschließt sich – entgegen aller Vernunft – Gott zu vertrauen. Er vertraut einem Traum: „Josef tat, was der Engel ihm im Traum befohlen hatte“, das ist der letzten Satz im Evangelium. Wie sehr sind wir bereit zu vertrauen – gegen alle Vernunft, gegen unseren „normalen Menschenverstand“. Sind wir offen für unsere innere Stimme? Bitten wir

Gib uns den Mut, auf unsere innere Stimme zu hören

Gib uns die Fähigkeit, die oft unterschiedlichen Stimmen in uns richtig zu deuten

Gib uns die Kraft, gegen den Strom zu schwimmen, wenn wir von unseren Gedanken überzeugt sind

Gib uns die Gelassenheit, auf Andere bisweilen als seltsam zu wirken, wenn wir uns für Zukunftsprojekte engagieren

Gib uns das Vertrauen, dass wir immer wieder auch aus dem Gebet Impulse und „Visionen“ schöpfen werden

Gib uns wie Josef diese traumwandlerische Sicherheit, dass wir DEINE Stimme heraushören werden, auch heute wieder und an jedem unserer Tage

So bitten wir in diesen letzten Tagen des Advents: Guter Gott, lass uns die Widersprüchlichkeit aushalten, dass wir auf dich WARTEN, auch wenn wir doch immer schon in deiner Gegenwart leben. DU, mitten unter uns, DU in uns – dafür danken wir im Namen Jesu, Amen

ADVENT 21 Festhalten - widerspricht dem Leben

Foto Irmgard Czerny
Rehabzentrum Großgmain

Spirituelle Wege sollten uns lehren,
dass alles Festhalten,
- auch das Festhalten
an unseren lieb gewonnenen
religiösen Bildern,
- auch das Festhalten
an unserem Wunsch nach Erleuchtung,
dem Leben zuwider läuft. 
Im Zen heißt es:
„Stirb auf deinem eigenen Kissen!“ 
              In dem Maße,
in dem unser kleines Ich stirbt – 
dieses ängstliche, verzweifelte,
aggressive und
viel zu selten
auch heitere Konglomerat
an psychischen Abläufen -, 
in demselben Maße
entfalten sich
Vertrauen, Zuversicht, Liebe und Glück

Willigis Jäger, 
Benediktinerpater, Zen-Meister, Mystiker


und wie immer im Advent 
hier auch die Gedanken meiner Freundin Samya 
aus ihrem wunderbaren Advent-Blog: 

auch Foto: Samya Hamieda Lind




licht einundzwanzig.

Frage dich
Du weißt, dass hinter den Wäldern blau
 die großen Berge sind.
Und heute nur ist der Himmel grau
und die Erde blind.
Du weißt, dass über den Wolken schwer
die schönen Sterne stehn,
Und heute nur ist aus dem goldenen Heer
kein einziger zu sehn.
Und warum glaubst du dann nicht auch,
dass uns die Wolke Welt
nur heute als ein flüchtiger Hauch
die Ewigkeit verstellt.

Eugen Roth

Freitag, 20. Dezember 2019

Fürbitten 21.12 sich auf den Weg machen



21.12.2019  Lk.1.39 Maria machte sich auf den Weg

Maria machte sich auf den Weg – das ist der erste, sehr nüchterne Satz heute im Evangelium. Erst vor ganz kurzem ist diesem Mädchen Unbegreifliches passiert – Maria hat sich ganz auf Gottes Wort eingelassen, hat einem Engel vertraut, Maria hat „JA“ gesagt, zu Gottes An-Forderung. Nun ist sie auf dem Weg zu ihrer Verwandten Elisabeth, die ebenfalls durch das geheimnisvolle Wirken Gottes schwanger ist. Maria also hat sich auf den Weg gemacht – das klingt so einfach, aber wir wissen nur zu gut, wie schwer es oft ist, „sich auf den Weg zu machen“. So bitten wir heute

dass wir uns auf den Weg machen, gerade dann
wenn Gott uns immer wieder ins Unbekannte führt

dass wir uns auf den Weg, machen gerade dann
wenn wir eigentlich gerne unsere Ruhe hätten

dass wir uns auf den Weg machen, gerade dann,
wenn wir uns in der Routine schon so bequem eingerichtet haben

dass wir uns auf den Weg machen, gerade dann
wenn wir uns nicht mehr vorstellen können, uns für Neues zu begeistern  

dass wir uns auf den Weg, machen gerade dann
wenn es uns schwerfällt, auf einen Anderen zuzugehen

dass wir uns auf den Weg machen, gerade dann
wenn wir hoffen, es wird sich schon wer anderer finden, der sich engagiert

dass wir uns auf den Weg machen – und all die Freude mitnehmen
die uns deine Nähe Tag für Tag schenkt


Du guter Gott, Maria hat eine große Entscheidung getroffen, ins Ungewisse hinein – und sie hat sich damit auf den Weg gemacht. Hilf auch uns, dass wir jeden Tag wieder JA sagen können, zu Allem, was auf uns zu kommt, gerade wieder auch an diesem heutigen Tag.Lass, dass wir uns auf den Weg machen – so bitten wir im Namen Jesu. Amen

ADVENT 20 JESUS bleib oben

Foto Irmgard Czerny
Rehabzentrum Großgmain

Jesus
Was würde sein, wenn es Jesus wirklich gibt
von dem jeder behauptet, daß er ihn liebt
Und er steigt zu uns runter, uns zu befrein
was ihm da passierte in unserm Verein
das stell ich mir vor und dann wird mir ganz leer
Kein Mensch erkennt ihn, wenn er unter uns wär.
Ein silberner Mercedes und ein schwarzer BMW
fahrn mit blutigen Reifen durch klaren Schnee

Jesus - steig nie herab
du kriegst keine Wohnung
und vom Kuchen nichts ab
Du kriegst keine Arbeit
und du kommst in den Knast
weil du radikal und leise
Widerstand geleistet hast

Denn Jesus war Pole (Afghane) und Jude dazu
Jesus war ein Schwarzer und kam aus Peru
Jesus war Türke und Jesus war rot
Mensch Jesus, bleib oben, sonst schlagen die dich tot!

Bettina Wegner *Jesus*


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auch Foto: Samya Hamieda Lind



licht zwanzig.

Nicht das Geschrei, sondern das Gemurmel.

Der Atem, der irregeht
im Labyrinth der Konsonanten, ohne zu wissen,
wann er endlich etwas zu trinken finden wird. Das
Gekritzel, das auf einem
Eselsohr döst, versunken in
heiliger Unlesbarkeit, träumt von
kaputter Materie. Das Moos, das zu beten versucht
über den kariösen Zähnen der Erde.
Das verstreute Gras, das dieselbe unerlöste Silbe
wiederholt. Die Vögel, die
auf die Rückseite des Himmels schreiben,
was sie von den Bäumen hören.
Die Bäume, die den Vögeln die Botschaft
überbringen, die sie von den Toten hören.

Unter all dem der frei Haus gelieferte lichte Brei deiner Stimme

Adalber Salas Hernández

Donnerstag, 19. Dezember 2019

Fürbitten 20.12 wie soll das geschehen?



20.12.2019 Wie soll das geschehen Lk.1.26

Für sein Wirken in der Welt BRAUCHT Gott Menschen. Er braucht Menschen, die sich auf ihn einlassen und JA sagen – JA sagen zu etwas, von dem sie in diesem Augenblick noch gar nicht wissen, was es wirklich bedeutet.  Heute im Evangelium ist es das Mädchen Maria, dem vom Engel Gabriel die Botschaft gebracht wird: „du wirst ein Kind empfangen….Sohn des Höchsten wird es genannt werden“  Maria willigt ein und dennoch fragt sie nüchtern: „Wie soll das geschehen?“  Auch wir spüren immer wieder in unserem Leben den Ruf zur Veränderung – und auch wir fragen immer wieder skeptisch: aber wie soll das geschehen? So bitten wir heute

Lass, dass ich im richtigen Moment meine innere Stimme höre
Dass ich im richtigen Moment spüre, woran ich mich orientieren soll

dass ich im richtigen Moment, den Mut zu klaren Entscheidungen habe
dass ich im richtigen Moment erkenne, wem ich vertrauen darf,

dass ich im richtigen Moment stark genug bin, „Ja“ zu sagen,
wenn es gut und richtig ist.

dass ich im richtigen Moment aber auch stark genug bin, „Nein“ zu sagen,
wenn es nötig ist,

dass ich im richtigen Moment annehmen kann, was sich nicht ändern lässt
dass ich heute und jeden Tag wieder, und in jedem Moment alles in Gottes Hand lege,
voll Vertrauen und Zuversicht

Ja, so „LASS ES geschehen?“ bitten wir dich guter Gott, lass uns mit Maria auf dem Weg, DORTHIN sein, wo du Mensch geworden bist, Mensch in uns und Mensch für uns. Lass uns wie Maria sagen „Dein Wille geschehe“. Amen

ADVENT 19 erwarten - aber keine Erwartungen haben

Foto Irmgard Czerny

Rehabzentrum Großgmain

Manche Wörter passen ausgesprochen gut in adventliche Tage – und das Wort „erwarten“ gehört mit Sicherheit dazu. Wir erwarten etwas, warten auf etwas hin, auf etwas zu. Wir sind gespannt, neugierig, ungeduldig ...Manchmal aber tappen wir dabei ganz schnell in die Falle: Statt erwartend zu sein, haben wir plötzlich Erwartungen. Beides hört sich ähnlich an – und doch liegen Welten dazwischen. „Ich erwarte von dir ...“ – und dann kommen ganz konkrete Vorstellungen, was der andere zu tun und zu lassen hat. Und wehe, wenn nicht! Ganz anders hört es sich an, wenn das junge Mädchen am Telefon zu ihrem Freund sagt: „Ich erwarte dich! Komm! Ich bin da!“
Wir erwarten Weihnachten nicht mehr, sondern haben Erwartungen: Es möge bitte alles so schön wie jedes Jahr sein! Und harmonisch und friedlich und nett! Und wehe, wenn nicht!
Wer Weihnachten erwartet, der ist offen für das, was eventuell geschehen mag – vielleicht ganz anders, als es bisher war. Der sagt nicht: „Das haben wir aber immer schon so gemacht!“, sondern der ist offen für das Neue, das kommt.
Wie das genau aussieht, das kann nur jeder ganz alleine erfahren. Dafür aber muss man erwartend sein – und eben keine Erwartungen haben.
Andrea Schwarz, Um Antwort wird gebeten. 52 Einladungen ins Leben,

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hier auch die Gedanken meiner Freundin Samya 
aus ihrem wunderbaren Advent-Blog: 
auch Foto: Samya Hamieda Lind



licht neunzehn.

»Es kommt für jeden der Augenblick der Wahl und der Entscheidung: Ob er sein eigenes Leben führen will, ein höchst persönliches Leben in tiefster Fülle, oder ob er sich zu jenem falschen, seichten, erniedrigenden Dasein entschließen soll, das die Heuchelei der Welt von ihm begehrt.«

Oscar Wilde

Mittwoch, 18. Dezember 2019

Fürbitten 19.12. Erwarten und HÖREN




19.12.2019 Lk.1.5 Ankündigung Johannes  Ri 13ff Simson
Die liturgischen Texte dieser Tage sollen immer intensiver zum Höhepunkt, zur Geburt Jesu, hinführen. Erzählt wird heute, wie Gott persönlich in das Leben von Menschen eingreift, wie Gott möglich macht, was Menschen unmöglich ist: Frauen, die unfruchtbar sind, werden dennoch ein Kind zur Welt bringen – weil Gott es so will. In der jüdischen Bibel ist von Simson die Rede, dem fast unbezwingbaren Kämpfer – im neuen Testament kündigt der Engel Gabriel dem Priester Zacharias die Geburt eines Sohnes an – was dieser für unmöglich hält. Er und seine Frau sind steinalt. Es geht um den späteren Johannes den Täufer. Glauben wir an Engel, die uns etwas von Gott ausrichten?  Haben wir Geduld genug um „zu er-warten was Gott verspricht“?  Bitten wir heute Bitten wir heute
Gott lass mich hören, Worte, die mich aufrichten und mir helfen
Gott lass mich hören, Worte, die mir neuen Sinn erschließen und Antworten geben
Gott lass mich hören, Worte, die ich weitergeben kann und die anderen guttun
Gott lass mich hören, Worte, die ich nicht hören will, weil sie unbequem sind
Gott lass mich hören, auf Menschen, die du mir schickst mit einer Botschaft für mich
Gott lass mich hören, – auf Dich, dort, wo ich Dich nicht erwarte
So vieles kann ich nicht glauben, Gott, du allein weißt es – schick mir trotzdem deinen Engel. Hilf mir, DICH immer besser in all dem herauszuhören, was auch dieser Tag mir wieder bringen wird. Darum bitten wir im Namen Jesu. Amen

ADVENT 18 werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit

Foto Irmgard Czerny
Rehabzentrum Großgmain

Lass dich fallen,

lerne Schlangen beobachten, 
pflanze unmögliche Gärten.
Lade jemanden Gefährlichen zum Tee ein,
mache kleine Zeichen, die "Ja" sagen und
verteile sie überall in deinem Haus.
Werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit.
Freue dich auf Träume.
Weine bei Kinofilmen, 
schaukle so hoch du kannst
mit deiner Schaukel bei Mondlicht.
Pflege verschiedene Stimmungen,
verweigere "verantwortlich zu sein",
tue es aus Liebe.
Glaube an Zauberei, 
lache eine Menge,
bade im Mondlicht.
Träume wilde phantasievolle Träume,
zeichne auf die Wände.
Lies jeden Tag.
Stell dir vor, du wärst verzaubert,
kichere mit Kindern, 
höre alten Leuten zu.
Spiele mit allem, 
unterhalte das Kind in dir,
du bist unschuldig, 
baue eine Burg aus Decken,
werde nass, 
umarme Bäume,
schreibe Liebesbriefe.


Josef Beuys 

und wie immer im Advent 
hier auch die Gedanken meiner Freundin Samya 
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auch Foto: Samya Hamieda Lind



licht achtzehn.


Wenn es nur einmal so ganz stille wäre.

Wenn das Zufällige und Ungefähre

verstummte und das nachbarliche Lachen,

wenn das Geräusch, das meine Sinne machen,

mich nicht so sehr verhinderte am Wachen -:

Dann könnte ich in einem tausendfachen

Gedanken bis an deinen Rand dich denken

und dich besitzen (nur ein Lächeln lang),

um dich an alles Leben zu verschenken

wie einen Dank.



Rainer Maria Rilke

Dienstag, 17. Dezember 2019

Fürbitten 18.12. den Träumen vertrauen

Foto Samya Hamieda Lind


18.12.2019  Zeichen und Träume   mit traumwandlerischer Sicherheit
Mt.1.18 Josef tat, was der Engel ihm befohlen hatte

Träume sind Schäume, sagen wir manchmal. Aber wir sprechen auch von „traumwandlerischer Sicherheit“. Beide Erfahrungen kennen wir. In den Gottesdienst Texten
 Ist heute auch von Prophezeihungen und Träumen die Rede. Dem Volk Israel wird über den Propheten Jeremia ein neuer König verheißen, der Gerechtigkeit und Frieden bringt.  
Das Evangelium berichtet von einem anderen Mann, dem ein Engel im Traum erscheint.
Josef, der Verlobte der jungen Frau Maria, ist mit einer Situation konfrontiert, die er nicht einordnen kann. Maria ist aus unerklärlichen Gründen schwanger. Aber Josef entschließt sich – entgegen aller Vernunft – Gott zu vertrauen. „Josef tat, was der Engel ihm im Traum befohlen hatte“, das ist der letzten Satz im Evangelium heute. Wie sehr sind wir bereit zu vertrauen – gegen alle Vernunft, gegen unseren „normalen Menschenverstand“. Kann Gott unser Schicksal wenden? Bitten wir

Herr und Gott
Täglich sehen wir es in den Medien
Menschen die um ihr Leben laufen und es verlieren
Das unfassbare Leid der Kinder
Die Zukunftslosigkeit ganzer Generationen
Wir legen unsere Hilflosigkeit in deine Hand
wir träumen vom Frieden, zeig du uns den Weg

Herr und Gott
Der nicht enden wollende Hass und die Sucht nach Vergeltung
Zwischen ganzen Volksgruppen und einzelnen Menschen
Kein Frieden dort wo wir vom „Heiligen Land“ sprechen
Wie sicher können wir selbst leben?
Entwicklungen ausgeliefert, die wir nicht steuern können
Wir legen unsere Hilflosigkeit in deine Hand
wir träumen vom Frieden,– zeig du uns den Weg

Herr und Gott
Was wird die Zukunft im eigenen Land bringen
Wie geht es weiter mit Gesundheit und Sozialsystem
Wie geht es weiter mit Schule und Bildung
Da ist auch die Sorge um die Alten und Kranken
Die Sorge, wie wir mit Flüchtlingen und Migranten umgehen
Wir legen unsere Hilflosigkeit in deine Hand
 wir träumen vom Frieden   zeig du uns den Weg

Herr und Gott
Sieh unsere eigene Zerrissenheit, das Gute wollen wir und
schaffen es doch immer wieder nicht
wir spüren Müdigkeit und
das Unvermögen selbstlos zu lieben
immer bleiben wir hinter den eigenen Erwartungen zurück
Wir legen unsere Hilflosigkeit in deine Hand
wir träumen vom Frieden,–  zeig du uns den Weg 

Herr und Gott

Da ist aber auch unser Traum
Von Freiheit, vom Mut zum eigenen Leben
Der Traum von Aufbruch und Neu Anfang
Der Traum von Versöhnung und Liebe
Wir legen unser Leben in deine Hand
–  zeig du uns den Weg 



Du guter Gott, wie Josef lass uns auf den Engel hören, lass uns deine Stimme hören in
den dunklen Momenten unseres Lebens. Lass uns vertrauen, dass es Frieden und Versöhnung, Heil und Sicherheit für alle Menschen geben kann – Gib uns ein Zeichen, dass Frieden möglich ist- Frieden auch in unseren eigenen Beziehungen, in unserer eigenen Seele. Darum bitten wir im Namen Jesu. Amen

ADVENT 17 schau tief in deine Nacht

Foto Irmgard Czerny
Rehabzentrum Großgmain

...Schau tief in deine Nacht
nur dort findet dich der Stern
der dir heimleuchtet
in den helleren Morgen
Brich das gewohnte Sternenzelt ab
und schlaf unter fremdem Himmel
in dir wohnt das Licht
das immerwegs mit dir zieht 


Andreas Knapp 

und wie immer im Advent 
hier auch die Gedanken meiner Freundin Samya 
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auch Foto: Samya Hamieda Lind



licht siebzehn.

Wir sehen die Dinge nicht,
wie sie sind,

wir sehen sie so,
wie wir sind.


Anaïs Nin

Montag, 16. Dezember 2019

Fürbitten 17.12. eingebettet in die Geschichte aller Menschen



17.12. 2019 der Stammbaum Jesus Mt.1,1-17
mit dem 17.Dezember beginnt der liturgische Countdown für Weihnachten. Und er beginnt – im Matthäus Evangelium – mit einem Stammbaum Jesu. Es ist kein Beitrag zur Ahnenforschung im herkömmlichen Sinn – es ist eine theologische Aussage über Jesus und über den Sinn der Geschichte Israels.  – Aber dieser Stammbaum macht auch etwas ganz klar:  Jesus war Jude. Er ist als Bub jüdischer Eltern geboren (wichtig die jüdische Mutter!) - gestorben ist der Jude Jesu mit einem Psalm der jüdischen Bibel auf den Lippen. Das Kind Jesu war jedenfalls eingebettet in die lange Geschichte seines jüdischen Volkes . Welchen Bezug kann das zu unserem Leben haben?  Bitten wir mit den großen Symbolgestalten des Alten Testamentes ...... :
mit Adam so bitten wir, lass uns aushalten, wenn wir aus dem Paradies unserer Träume vertrieben werden und uns der Wirklichkeit stellen müssen. Wenn der Alltag mühsam ist und es oft leichter wäre, sich in einen Garten Eden zu wünschen
Du Gott unseres Lebens – wir bitten dich erhöre uns

Mit Eva so bitten wir, lass uns erfahren, dass wir uns auch über Grenzen und Gebote hinauswagen dürfen, im Vertrauen darauf, dass du auch jenseits des Paradieses der Gott mit uns bist.

mit Abraham so bitten wir, lass uns auch im eigenen Leben den Aufbruch wagen. Gib uns den Mut, im Vertrauen auf dich, immer wieder Neues zu riskieren

mit Sara bitten wir lass uns die Hoffnung nie aufgeben, dass das Leben immer wieder neue und gute Wendungen für uns bereit hat.

mit Moses so bitten wir, lass uns in die Freiheit aufbrechen. Lass uns auch den Weg durch die Wüste wagen. Gib uns Kraft und Weitsicht, auch anderen Wegweiser und Führer zu sein

mit Miriam bitten wir, gib auch unserer Zeit Prophetinnen und Propheten, Frauen und Männer, aber auch junge Menschen mit Visionen und  mutigen Worten. Lass auch uns selbst von unserem Glauben und unserer Hoffnung sprechen

mit König David bitten wir, lass uns nicht aufhören dich zu loben und zu preisen und dankbar zu sein. Mit David lass uns erfahren, dass wir bereuen dürfen und du auch unsere Schuld verzeihst

Mit Josef, dessen Frau Maria Jesus zur Welt bringt – mit Josef bitten wir dich, mach uns stark und unerschrocken. Lass uns im richtigen Moment das Richtige tun und lass uns im Vertrauen auf deine Führung und Fügung leben


Auch jeder und jede einzelne von uns hat einen Platz im Stammbaum seiner Familie, seiner Geschichte. Aber wir alle sind eingeschrieben in Deine Hand guter Gott. Durch Jesus, in dem du uns als Mensch ganz nahe bist, bitten wir dich, auch unser Leben in Dein göttliches zu verwandeln.  Amen

ADVENT 16 es kann dir nichts geschehen

Foto Irmgard Czerny
Rehabzentrum Großgmain

Es kann dir nichts geschehen
Solang du bei dir bleibst
Im Guten und im Wehen
Dich niemals selbst entleibst
Und liegst du gleich im Dunkeln
So bleibt bei dir die Nacht
Und red von Sternenfunkeln
Zu dir mit aller Macht.

Es kann dir nichts geschehen
Solang du nicht entfliehst
Im Guten wie im Wehen
Den gleichen Himmel siehst
Und Wolken, Luft und Winden
Hast du ja nichts getan
Es wird sich niemand finden
Der dich verstoßen kann. 

Bertold Brecht
Lobgesang nach: 

Befiehl du deine Wege (1920) 

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licht sechzehn.


wir lagen auf der Wiese 
und baumelten mit der Seele.


Kurt Tucholsky


Sonntag, 15. Dezember 2019

Fürbitten 16.12. Jesus?



16.12. 2019 Mt.21.23  der Mensch Jesu, mit welchem Recht tust du das

Mit welchem Recht tust du das alles, fragen empörte Tempelpriester Jesus. Kurz zuvor hat Jesus Händler und Käufer aus dem Tempel gejagt, ihr macht ein Haus des Gebetes zu einer Räuberhöhle, wirft er ihnen vor. Lahme und Blinde aber, die zu ihm kommen, die heilt Jesus. Nun wird er von den Priestern gefragt: wer gibt dir das Recht so zu handeln! Sie werden keine Antwort bekommen, weil ihre Frage hinterhältig ist. Für uns aber kann sie eine Überlegung sein: wer ist Jesus eigentlich für mich?      Bitten wir heute

dass wir immer wieder auch den Menschen Jesus ansehen, dass wir ihn als einen von uns spüren, und ihn nicht nur verklärt sehen

dass wir viel öfter das Ungewöhnliche, das Provokante, das so ganz Andere an Jesus wahrnehmen und es mit unseren eingefahrenen Gewohnheiten vergleichen

dass wir auch „Anstoß“ an Jesus nehmen, einen An-Stoss, der uns hilft, Festgefahrenes in unserem Leben um-zustoßen

dass wir mit dem Blick auf Jesus Geduld und Respekt vor allen Menschen haben, die aus dem Rahmen fallen, die nicht angepasst sind, die ihren eigenen Weg gehen und damit  oft anecken

bitten wir, dass vor allem auch unsere Kirche – mit Blick auf Jesus - niemanden ausgrenzt, der „anders“ ist

bitten wir auch, dass wir uns aus dem Leben Jesu Geduld abschauen, Toleranz, einen langen Atem für alles, was wir nicht gleich verstehen


So bitten wir zu Beginn dieser dritten Adventwoche.  Amen

ADVENT 15 tanze liebe, singe, lebe

Foto Irmgard Czerny
Rehabzentrum Großgmain

"Tanze,
als würde dich niemand beobachten.
Liebe,
als wärest du niemals verletzt worden..
Singe,
als ob dich niemand hören könnte.
Lebe,
als sei der Himmel auf Erden." 

(Souza)

und wie immer im Advent 
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auch Foto: Samya Hamieda Lind


licht fünfzehn.
auf der suche

nach etwas schönem wie schnee
ging ich leer aus
bis es des wegs zu schneien begann.


Elisabeth Borschers

Samstag, 14. Dezember 2019

3.Adventsonntag FREUDE - auch in sie muss man hineinwachsen



15.12.2019  3.Adventsonntag A  GAUDETE  Jes.35.1  Mt.11.2 

Freude, Freude, Freude: ja, das ist das Thema am 3.Adventsonntag. „Gaudete-freuet euch“ heißt es im Eingangspsalm zum heutigen Gottesdienst. Freuet euch!!!
„Wüste und Öde sollen sich freuen, die Steppe solljubeln und blühen“ – so dichtet der Prophet Jesaia schon 750 Jahre vor Christi Geburt.  „Stärkt die schlaffen Hände, festigt die weichen Knie. Sprecht zu den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht“, so der Aufruf des Propheten  – und Jesus macht es wahr:   Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Tote sind weder lebendig …so hören wir es heute im Evangelium.
Natürlich, wir sind Realisten: so rosig sieht die Welt nicht aus, es gibt viel unfassbares Leid rund um uns: und doch wollen wir der Sehnsucht vertrauen.

So bitten wir heute
um so viel Freude, dass wir all das Gute um uns wieder mit neuen Augen sehen können
Maranatha – Herr Jesus komm

um so viel Freude bitten wir,
dass Enttäuschung und Resignation keine Chance haben, dass wir zurücklassen können, was uns lähmt

um so viel Freude bitten wir,
dass wir offen für alles Neue sind, dass wir niemand ängstlich ausgrenzen müssen

um so viel Freude bitten wir,
dass wir immer wieder neu anfangen können, im Warten auf dich

um so viel Freude bitten wir,
dass wir uns neidlos mit freuen können, mit der Freude anderer

um so viel Freude bitten wir,
dass wir jeden Tag wieder Freude an uns selbst haben, weil Gott uns so unendlich liebt


Du guter Gott, um so viel Freude bitten wir in diesen Tagen des Advents. Weil es die Freude ist, in die hinein Jesus geboren werden soll, auch in uns selbst. Denn auch in uns willst du Mensch sein. Dazu hilf uns im Namen Jesu. Amen