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Sonntag, 23. Dezember 2018

ANFANG - GEBEN - ADVENT 23


Vom Geben

Es gibt jene, die von dem Vielen, das sie haben,
wenig geben - und sie geben um der Anerkennung willen,
und ihr verborgener Wunsch verdirbt ihre Gaben.
Und es gibt jene, die wenig haben und alles geben.
Das sind die, die an das Leben und die Fülle des Lebens glauben,
und ihr Beutel ist nie leer.
Es gibt jene, die Freude geben, und die Freude ist ihr Lohn.
Und es gibt jene, die Schmerzen geben,
und der Schmerz ist ihre Taufe.
Und es gibt jene, die geben und keinen Schmerz
beim Geben kennen: weder suchen sie Freude dabei,
noch geben sie um der Tugend willen;
Sie geben, wie im Tal dort drüben die Myrte ihren Duft verströmt.
Durch ihre Hände spricht Gott,
und aus ihren Augen lächelt Er auf die Erde.
Es ist gut zu geben, wenn man gebeten wird,
aber besser ist es,
wenn man ungebeten gibt, aus Verständnis.

Khalil Gibran

Foto Samya Hamieda Lind

Advent mit Freundin Samya


Man sollte die Dinge so nehmen,
wie sie kommen.
Aber man sollte auch dafür sorgen,
dass sie so kommen,
wie man sie nehmen möchte.

Curt Goetz

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Samstag, 22. Dezember 2018

Fürbitten 4.Adventsonntag den Weg gehen, im Vertrauen



23.12.2018  Lk.1.39 mit Maria auf dem Weg

Zwei Frauen begegnen einander heute im Evangelium , zwei Frauen, wie durch ein Wunder  schwanger geworden. Da ist die schon alte Frau Elisabeth, die alle Kinderwünsche schon längst aufgegeben hatte – und das Mädchen Maria, das von Gott überrumpelt worden ist. Noch weiß Maria nicht wirklich, was auf sie zukommen wird, was diese Schwangerschaft bedeutet – aber Maria geht ihren Weg in großem Vertrauen. Sie und Elisabeth: zwei starke Frauen ohne Angst. So bitten auch wir

lass uns mit Maria auf dem Weg sein
wenn wir spüren, dass Zeit und Umstände Neues, vielleicht auch Unbequemes
von uns fordern
Komm Jesus- Maranatha

lass uns mit Maria auf dem Weg sein,
damit wir nicht nur unseren eigenen Ideen hinterherlaufen 
sondern dorthin gehen, wo Du uns haben willst

lass uns mit Maria auf dem Weg sein
wenn wir Geduld haben sollen, um an dem Platz auszuhalten,
wo wir gebraucht werden

lass uns mit Maria auf dem Weg sein
wenn der Alltag mühsam ist, wenn Pläne sich nicht realisieren lassen,
wenn sich Enttäuschung einstellt

lass uns mit Maria auf dem Weg sein
wenn wir auf Andere zugehen sollen, wenn wir Platz schaffen sollen
wenn wir Fremdsein und Ängste überwinden müssen.

lass uns mit Maria auf dem Weg sein
wenn wir Freude in unsere Familien, Gemeinschaften und Partnerschaften bringen sollen,
wenn Schritte der Versöhnung wichtig sind, wenn wir wieder Vertrauen aufbauen müssen,

lass uns mit Maria auf dem Weg sein
und darauf vertrauen, dass es aus dem Elend von Krieg und Not und Krankheit
dass es für das Elend der Millionen Menschen die auf der Flucht sind und der Millionen derer,
die hungern und zu wenig zum Leben haben                             
lass uns mit Maria darauf vertrauen, dass es Erlösung aus allem Leid geben kann

So bitten wir dich guter Gott:
behüte und segne unsere Wege
Lass, dass wir sie gemeinsam gehen können mit all den Menschen, die du uns anvertraut hast.
So wie Jesus mit uns geht, heute und morgen und bis in unsere Ewigkeit. Amen



Knuck 14 Ja, sie können auch Cliff Hänger sagen

Schauen sie, ich bin ja ehrlich.
Vor einem Monat habe ich ganz offen
zugegeben, dass ich mich gerne hängen lasse.
Was heißt "gerne"!!
Ja, ich lasse mich die meiste Zeit am Tag
"hängen" -
Köstlich, köstlich, köstlich ist das.
Heute bin ich DREI MONATE alt -
DREI MONATE!!!
und man lernt natürlich dazu:Tag für Tag,
was heißt Tag für Tag, man
lernt Stunde für Stunde dazu.
JETZT möchte ich mein "abhängen"
 etwas anders formulieren,
Also: "ich bin nicht einer, der sich hängen lässt" - na, wie klingt denn das...
klingt ja wie FAULTIER,
und Faultier bin ich wirklich keines...
fragen sie meinen Bruder
meinen großen Bruder ...
mit dem tobe ich durch die Wohnung ...
okay okay, also gut, das stimmt
noch nicht ganz .... ich würde gerne mit ihm
durch die Wohnung toben... wie der Arthur
da mit seinem Rolli und seinem Laufrad
herum fährt ....ja, das möchte ich schon
auch können ...so ein großer Bruder macht einen echt quirrlig ...zum Glück kann die Mama alles
übersetzen, was ich ihm sagen möchte ...
und am liebsten höre ich, wenn der Arthur sagt
"Keine Sorge Knucki...keine Sorge...
alles wird gut"
Wissen sie, mein großer Bruder rettet jeden
Tag die Welt!
Der ist bei der Paw Patrol,

der Pfoten Rettungsbrigade ...
Ich muss mir daher keine Sorgen machen...ich kann durchaus
einiges riskieren ...
...Also ich hänge nicht einfach mehr so ab ..
ich hänge da nicht nur so einfach an meiner
Mama, die mich Stunde um Stunde geduldig
mit sich trägt - wie ein Känguruh im Beutel
ich stelle mir jetzt etwas viel Gefährlicheres vor:
Ich sage, ich bin ein CLIFF HANGER
Cliff Hänger: das klingt doch gleich viel Aufregender!
Richtig GEFÄHRLICH kann das sein
Dann rufe ich meinen Bruder
"Paw Patrol!!! Einsatz!!! Absturzgefahr!!!"
Sehen sie, da düst er schon heran, mein Retter.
"Keine Sorge, keine Sorge, Knucki..." ruft der Arthur.
Ja, das wird mein Leitspruch fürs ganze Leben:
"Keine Sorge, keine Sorge......"
da kann ich noch vieles planen ....
und wissen sie, was unsere Moa sagt -
wenn sie gerade einmal zum Lachen aufhört -
"Ja, Knucki, "Cliff Hänger" passt eh gut, denn weißt du,
damit kann man ja auch etwas ganz anderes meinen :

Cliffhanger wird hauptsächlich als ein offener Ausgang einer Episode auf ihrem Höhepunkt mit Serials, Fernsehserien, Seifenopern oder seltener mit planvoll fortgesetzten Kinofilmen assoziiert. Die Handlung wird meist in der nächsten oder einer noch späteren Episode fortgesetzt.



Also bitte: keine Sorge, keine Sorge, 
Sie können sicher sein: 
von mir , dem Knucki
werden sie noch eine Menge hören
Fortsetzung folgt







ANFANG meine Seele ruht in Dir - ADVENT 22


Meine Seele ruht in Dir.

Du, Gott, nimmst mich wahr
in meiner innersten Bedürftigkeit.
Meine Seele ruht in Dir
Du heilst das Versehrte,
du schützt das Gefährdete,
du wärmst das Erstarrte;
was gebeugt ist in mir, richtest Du auf.
Du befriedest das Erschreckte,
du birgst das Verängstigte,
du durchlichtest das Verfinsterte;
was darbt in mir, nährst du.
Du tröstest das Bestürzte,
du belebst das Verkümmerte,
du löst das Verkrampfte;
was zur Reife kommen will, behütest Du.

Mein Seele ruht in Dir

Naegli, Antje S., Die Nacht ist voller Sterne. 

Foto Samya Hamieda Lind

Advent mit Freundin Samya


nicht mehr aushalten müssen
die spannung ins unabsehbare,
die flügel kann man jetzt brauchen
zur bergung jener, die fliegen
durch die welt, um die eigene mitte,
zu erreichen einzig im sturz.

erika burkart



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Freitag, 21. Dezember 2018

Fürbitten 22.12 MAGNIFICAT anima mea dominum



22.12.2018 Lk.1.46  das Magnifikat der Maria    

Im Magnifikat singt Maria heute das große Loblied Gottes. Noch weiß die junge Frau nicht, was alles im Leben auf sie zukommen wird, rund um dieses Kind, das sie unter so seltsamen Umständen erwartet. Aber Maria setzt unerschrocken ihre Zukunft auf den Gott Israels. Bitten wir heute mit ihren Worten

Dass Gott auch auf unsere „Niedrigkeit“ schaut, auf unsere große Sehnsucht
nach Leben und Liebe, nach Versöhnung und Frieden
sei du Gott mitten unter uns – Maranata Her Jesus komm

dass wir nicht aufhören, Gott zu loben und zu preisen und ihm zu danken –
auch für ALL DAS, was wir oft nicht verstehen und was uns Angst macht

Dass die Arroganten und Mächtigen, dass alle, die ihren Einfluss missbrauchen, die sich selbst bereichern, die andere ausbeuten, die unser Wirtschaftssystem durch ihre Gier gefährden, dass all die, die als Waffenlieferanten die Kriege am Leben erhalten aber die Menschen vernichten, -  dass all die scheinbar Mächtigen mit ihren Plänen scheitern

Dass die Niedrigen, die Kleinen, die jeden Tag um ihr Leben laufen müssen, für die alles mühsam und beschwerlich und oft auch hoffnungslos ist – dass die Kleinen und Unbedeutenden dieser Welt endlich ohne Not bekommen, was ihnen zusteht und was sie zum Leben brauchen

Dass die Hungernden satt werden, dass die, die Heimat suchen, Sicherheit finden, dass Menschen sich aus erbärmlichen Lebensumständen befreien können -  dass die Reichen endlich verstehen, dass von ihnen nicht Almosen sondern soziale Gerechtigkeit verlangt wird

Und bitten wir mit den Worten Mariens
Dass Gott sich unser aller erbarmt – all der Menschen in großer Not und Verzweiflung, der
Menschen im Krieg, in Gefangenschaft, all der Menschen, die der Willkür anderer ausgeliefert sind. Bitten wir für alle, die Weihnachten nicht mit Freude erwarten 

So flehen wir zu dir guter Gott: stell Deine Gerechtigkeit her auf unserer Erde, schenke Deinen Frieden, schenke Dein Heil – und hilf uns, dich zu loben und dir zu danken. Heute und alle Tage unseres Lebens. Im Namen Jesu Amen

ANFANG: Wir Flüchtigen! ADVENT 21


Wir Flüchtigen! 


Was wir sind, 
schon sind wir es nicht mehr. 
Der Traum eines Schattens, 
das ist der Mensch.

Aber kommt nur ein Strahl von oben her, 

gleich ist es hell und
das Leben scheint uns freundlich.

Pindar

Foto Samya Hamieda Lind

Advent mit Freundin Samya

ein tag wie dieser
hat uns noch gefehlt,
wie einstmals viele fehlten,
um hier anzukommen.

und viele fehlen noch.
um satt zu werden,
satt zu sein,
bedarf es mehr.
all das, was berge spein,
wie flüsse schwellen,
weltbrand schwelt.

und immer ist es dieser tag,
ein tag taghell, ein flügel,
der nicht brechen darf,
der uns noch fehlt.

Elisabeth Borchers

Donnerstag, 20. Dezember 2018

Fürbitten 21.12 höchste Zeit: sich auf den Weg machen

Foto Irmgard Czerny


21.12.2018 Lk.1.39 Maria machte sich auf den Weg

Maria machte sich auf den Weg – das ist der erste, sehr nüchterne Satz heute im Evangelium. Erst vor ganz kurzem ist diesem Mädchen Unbegreifliches passiert – Maria hat sich ganz auf Gottes Wort eingelassen, hat einem Engel vertraut, Maria hat „JA“ gesagt, zu Gottes An-Forderung. Nun ist sie auf dem Weg zu ihrer Verwandten Elisabeth, die ebenfalls durch das geheimnisvolle Wirken Gottes schwanger ist. Maria also hat sich auf den Weg gemacht – das klingt so einfach, aber wir wissen nur zu gut, wie schwer es oft ist, „sich auf den Weg zu machen“. So bitten wir heute

dass wir uns auf den Weg machen, gerade dann
wenn Gott uns immer wieder ins Unbekannte führt

dass wir uns auf den Weg machen, gerade dann
wenn wir uns plötzlich verunsichert und ängstlich fühlen

dass wir uns auf den Weg machen gerade dann
wenn die Begeisterung für eine Sache schon nachlässt

dass wir uns auf den Weg machen, gerade dann,
wenn wir uns in der Routine schon so schön eingerichtet haben

dass wir uns auf den Weg, machen gerade dann
wenn wir eigentlich gerne unsere Ruhe hätten

dass wir uns auf den Weg, machen gerade dann
wenn es uns schwer fällt auf einen Anderen zuzugehen

dass wir uns auf den Weg machen, gerade dann
wenn wir hoffen, es wird sich schon wer anderer finden, der sich engagiert

dass wir uns auf den Weg machen – und all die Freude mitnehmen
die uns deine Nähe Tag für Tag schenkt


Du guter Gott, Maria hat eine große Entscheidung getroffen, ins Ungewisse hinein – und sie hat sich damit auf den Weg gemacht. Hilf auch uns, dass wir jeden Tag wieder JA sagen können, zu Allem, was auf uns zu kommt, gerade wieder auch an diesem heutigen Tag.Lass, dass wir uns auf den Weg machen – so bitten wir im Namen Jesu. Amen

ANFANG: die Hoffnung wachhalten - ADVENT 20


Winterpsalm

Es ist jetzt nicht die Zeit, um zu ernten.
Es ist jetzt auch nicht die Zeit, um zu säen.
An uns ist es, in winterlicher Zeit
Uns eng um das Feuer zu scharen
und den gefrorenen Acker in Treue geduldig zu hüten.
Andere vor uns haben gesät.

 Andere nach uns werden ernten.
An uns ist es, in Kälte und Dunkelheit beieinander zu bleiben
und während es schneit,
 unentwegt wachzuhalten die Hoffnung.
Das ist es. Das ist uns aufgegeben
 In winterlicher Zeit.


Lothar Zenetti


Foto Samya Hamieda Lind

Advent mit Freundin Samya


Nur manchmal, während wir so schmerzhaft reifen,

daß wir an diesem beinah sterben, dann:
formt sich aus allem, was wir nicht begreifen,
ein Angesicht und sieht uns strahlend an.


Rainer Maria Rilke

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Mittwoch, 19. Dezember 2018

Fürbitten 20.12. Wie soll das alles geschehen?

Foto Irmgard Czerny


20.12.2018 Wie soll das geschehen Lk.1.26

Für sein Heilswirken in der Welt BRAUCHT Gott Menschen. Er braucht und ge-braucht Menschen, die sich auf ihn einlassen und JA sagen – JA sagen zu etwas, von dem sie in diesem Augenblick noch gar nicht wissen, was es wirklich bedeutet.  Im Evangelium heute ist es das Mädchen Maria, dem vom Engel Gabriel die Botschaft gebracht wird: „du wirst ein Kind empfangen….Sohn des Höchsten wird es genannt werden“  Maria willigt ein und dennoch fragt sie nüchtern: „Wie soll das geschehen?“  Auch wir spüren immer wieder in unserem Leben den Ruf zur Veränderung – und auch wir fragen immer wieder skeptisch: aber wie soll das geschehen? So bitten wir heute

Lass, dass ich im richtigen Moment meine innere Stimme höre
Dass ich im richtigen Moment spüre, woran ich mich orientieren soll

dass ich im richtigen Moment, den Mut zu klaren Entscheidungen haben
dass ich im richtigen Moment erkenne, wem ich vertrauen darf,

dass ich im richtigen Moment stark genug bin, „Ja“ zu sagen,
wenn es gut und richtig ist.

dass ich im richtigen Moment aber auch stark genug bin, „Nein“ zu sagen,
wenn es nötig ist,

dass ich im richtigen Moment annehmen kann, was sich nicht ändern lässt

dass ich heute und jeden Tag wieder, und in jedem Moment alles in Gottes Hand lege,
voll Vertrauen und Zuversicht

Ja, so „LASS ES geschehen?“ bitten wir dich guter Gott, lass uns mit Maria auf dem Weg, DORTHIN sein, wo du Mensch geworden bist, Mensch in uns und Mensch für uns. Lass uns wie Maria sagen „Dein Wille geschehe“. Amen

ANFANG ganz leise - ADVENT 19


Wie vieles kann man leise tun!

Welche wunderbare Aufgabe: 

Ein Dasein ohne Lärm


Romano Guardini



Ich träume mich satt

an Geschichten
und Geheimnissen
unendlicher Kreis aus Sternen
ich frage sie
nach Ursprung Sinn und Ziel
sie schweigen mich weg
den Orten die ich besuche
gebe ich neue Namen
nach den Wundern
die sie mir offenbaren
nichts bleibt wie es ist
es wandelt sich
und mich

- Rose Ausländer -


Dienstag, 18. Dezember 2018

Fürbitten 19.12. An Wunder glauben?



19.12. 2018 Hören und glauben, ja so schnell geht das oft nicht  Lk..1.5

Die liturgischen Texte dieser Tage führen immer intensiver zum Höhepunkt, zur Geburt Jesu. Erzählt wird heute, wie Gott persönlich in das Leben von Menschen eingreift, wie Gott möglich macht, was Menschen unmöglich ist: Frauen, die unfruchtbar sind, werden dennoch ein Kind zur Welt bringen – weil Gott es so will. In der 1.Bibel ist von Simson die Rede, dem fast unbezwingbaren Kämpfer, dessen Mutter „wie durch ein Wunder“  dieses Kind bekam – und im neuen Testament kündigt der Engel Gabriel dem Priester Zacharias die Geburt eines Sohnes an – was dieser für unmöglich hält. Er und seine Frau sind steinalt. Wie soll denn so etwas möglich sein? Haben wir Geduld genug um „zu er-warten was Gott verspricht“?  
Bitten wir heute

Ja, wir warten, dass du kommst Gott - auch am heutigen Tag
aber wo werden wir dich antreffen?
Kleinigkeiten schockieren uns oft, werfen uns aus der Bahn
machen frustriert und mutlos
wenn es auch heute wieder so ist:
so rufen wir: komm und sei Gott mit uns

wir warten und würden dir so gern Fertiges hinhalten
Perfektes, etwas gut zu Ende Gebrachtes.
aber das Fertige macht uns in Wirklichkeit „fertig“
lass uns wissen, dass nur du es bist, der vollendet
so rufen wir  komm und sei Gott mit uns

wir warten und sind voller Ungeduld
immer suchen wir dich in den Höhepunkten unseres Lebens
aber du willst uns auch im Schmerz begegnen, in unseren Niederlagen
in den Verlusten, dort, wo wir erschrecken vor uns selbst
so rufen wir  komm und sei Gott mit uns

wir warten Gott und so oft kommt niemand an:
wir kommen nicht an: bei den Menschen
wie wenig Mut haben wir, einander unser wirkliches Gesicht zu zeigen
uns zuzuwenden, uns einzulassen
auf das Risiko von Liebe und Nähe
so rufen wir  komm und sei Gott mit uns

Ja, wir warten dass du kommst Gott - auch am heutigen Tag
aber wo werden wir dich antreffen?
Es gibt eine Zeit für das Verwundet sein und das Heilen
es gibt eine Zeit für das Verlieren und das Finden
es gibt eine Zeit für das Loslassen und das Umarmen
Ja, überall DORT wollen wir dich finden
so rufen wir:  komm und sei Gott mit uns

Maranata, komm Herr Jesus - gib uns die Geduld, dich zu er-warten - wo immer
wir dich antreffen werden, auch am heutigen Tag. Lass uns dir danken.Amen

ANFANG die Stille tanzen ADVENT 18


"Tanze,
als würde dich niemand beobachten.
Liebe,
als wärest du niemals verletzt worden..
Singe,
als ob dich niemand hören könnte.
Lebe,
als sei der Himmel auf Erden." 


(Souza)

Foto Samya Hamieda Lind

Advent mit Freundin Samya

Man muss die Stille tanzen.
Und die Violinen.
Auch wenn keine da sind.

Gerardo Portalea




Montag, 17. Dezember 2018

Fürbitten 18.12 der TRAUM vom Frieden



18.12.2018  Zeichen und Träume  

"Träume sind Schäume", sagen wir manchmal. Aber wir sprechen auch von „traumwandlerischer Sicherheit“. Beide Erfahrungen kennen wir. In den Gottesdienst Texten
 ist heute auch von Prophezeihungen und Träumen die Rede. Dem Volk Israel wird über den Propheten Jeremia ein neuer König verheißen, der Gerechtigkeit und Frieden bringt.  
Das Evangelium berichtet von einem anderen Mann, dem ein Engel im Traum erscheint.
Josef, der Verlobte der jungen Frau Maria, ist mit einer Situation konfrontiert, die er nicht einordnen kann. Maria ist aus unerklärlichen Gründen schwanger. Aber Josef entschließt sich – entgegen aller Vernunft – Gott zu vertrauen. „Josef tat, was der Engel ihm im Traum befohlen hatte“, das ist der letzten Satz im Evangelium. Wie sehr sind wir bereit zu vertrauen – gegen alle Vernunft, gegen unseren „normalen Menschenverstand“. Kann Gott unser Schicksal wenden? Bitten wir

Herr und Gott
Täglich sehen wir es in den Medien
Menschen die um ihr Leben laufen und es verlieren
Das unfassbare Leid der Kinder
Die Zukunftslosigkeit ganzer Generationen
Wir legen unsere Hilflosigkeit in deine Hand
wir träumen vom Frieden, zeig du uns den Weg

Herr und Gott
Der nicht enden wollende Hass und die Sucht nach Vergeltung
Zwischen ganzen Volksgruppen und einzelnen Menschen
Kein Frieden dort wo wir vom „Heiligen Land“ sprechen
Wie sicher können wir selbst leben?
Entwicklungen ausgeliefert, die wir nicht steuern können
Wir legen unsere Hilflosigkeit in deine Hand
wir träumen vom Frieden,– zeig du uns den Weg

Herr und Gott
Was wird die Zukunft im eigenen Land bringen
Wie geht es weiter mit Gesundheit und Sozialsystem
Wie geht es weiter mit Schule und Bildung
Da ist auch die Sorge um die Alten und Kranken
Die Sorge, wie wir mit Flüchtlingen und Migranten umgehen
Wir legen unsere Hilflosigkeit in deine Hand
wir träumen vom Frieden,  zeig du uns den Weg

Herr und Gott
Sieh unsere eigene Zerrissenheit, das Gute wollen wir und
schaffen es doch immer wieder nicht
die Müdigkeit und
das Unvermögen selbstlos zu lieben
immer bleiben wir hinter den eigenen Erwartungen zurück
Wir legen unsere Hilflosigkeit in deine Hand
wir träumen vom Frieden,–  zeig du uns den Weg 

Du guter Gott, wie Josef lass uns auf den Engel hören, lass uns deine Stimme hören in
den dunklen Momenten unseres Lebens. Lass uns vertrauen, dass es Frieden und Versöhnung, Heil und Sicherheit für alle Menschen geben kann – Gib uns ein Zeichen, dass Frieden möglich ist- Frieden auch in unseren eigenen Beziehungen, in unserer eigenen Seele. Darum bitten wir im Namen Jesu. Amen

ANFANG - brich das Sternenzelt ab - ADVENT 17



"...Schau tief in deine Nacht
nur dort findet dich der Stern
der dir heimleuchtet
in den helleren Morgen
Brich das gewohnte Sternenzelt ab
und schlaf unter fremdem Himmel
in dir wohnt das Licht
das immerwegs mit dir zieht" 

Andreas Knapp 



Advent mit Freundin Samya

….die
Chöre, damals, die

Psalmen. Ho, ho-
sianna.

Also

stehen noch Tempel. Ein
Stern
hat wohl noch Licht.
Nichts,
nichts ist verloren.

Ho-

sianna.

Paul Celan




Sonntag, 16. Dezember 2018

Fürbitten 17.12 in uns allen leben unsere Vorfahren



17.12. 2018 der Stammbaum Jesus Mt.1,1-17
mit dem 17.Dezember beginnt der liturgische Countdown für Weihnachten. Und er beginnt – im Matthäus Evangelium– mit einem Stammbaum Jesu. Es ist kein Beitrag zur Ahnenforschung im herkömmlichen Sinn – es ist eine theologische Aussage über Jesus und über den Sinn der Geschichte Israels.  – Aber dieser Stammbaum macht auch etwas ganz klar:  Jesus war Jude. Er ist als Bub jüdischer Eltern geboren (wichtig die jüdische Mutter!) - gestorben ist der Jude Jesu mit einem Psalm der jüdischen Bibel auf den Lippen. Das Kind Jesu war jedenfalls eingebettet in die lange Geschichte seines jüdischen Volkes . Welchen Bezug kann das zu unserem Leben haben?  Bitten wir mit den großen Symbolgestalten des Alten Testamentes ...... :
mit Adam so bitten wir, lass uns aushalten, wenn wir aus unseren Träumen vertrieben werden und uns der Wirklichkeit stellen müssen. Wenn der Alltag mühsam ist und es oft leichter wäre, sich ins Paradies zu wünschen
Du Gott unseres Lebens – wir bitten dich erhöre uns

Mit Eva so bitten wir, lass uns erfahren, dass wir an unsere Grenzen gehen dürfen im Vertrauen darauf, dass du auch jenseits des Paradieses der Gott mit uns bist.

mit Abraham so bitten wir, lass uns auch im eigenen Leben den Aufbruch wagen. Gib uns den Mut, im Vertrauen auf dich immer wieder Neues zu riskieren

mit Sara bitten wir lass uns die Hoffnung nie aufgeben, dass das Leben immer wieder neue und gute Wendungen für uns bereit hat.

mit Moses so bitten wir, lass uns durch die Wüste gehen. Gib uns die Kraft, auch anderen Wegweiser und Führer zu sein

mit Miriam bitten wir, gib auch unserer Zeit Propheten und Menschen mit mutigen Worten. Lass uns selbst ein Mensch sein, der von seinem Glauben und seiner Hoffnung spricht

und mit David bitten wir, lass uns nicht aufhören dankbar zu sein und dich zu loben und zu preisen. Mit David lass uns erfahren, dass Du auch unsere Schuld annimmst und wir bereuen dürfen.

Mit Josef, dessen Frau Maria Jesus zur Welt bringt – mit Josef bitten wir dich, mach uns stark und unerschrocken. Lass uns im richtigen Moment das Richtige tun und lass uns im Vertrauen auf deine Führung und Fügung leben


Auch jeder einzelne von uns hat einen Platz im Stammbaum seiner Familie, seiner Geschichte. Aber wir alle sind eingeschrieben in Deine Hand guter Gott. Durch Jesus, in dem du uns wie ein Mensch ganz nahe bist, bitten wir dich, auch unser Leben in Dein göttliches zu verwandeln.  Amen