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Dienstag, 18. September 2018

Fürbitten 18.9. Fühlt man sich manchmal nicht "wie tot"?



17.9.2018 Lk.7.11 Jüngling von Nain

Im Evangelium hören wir heute die „Geschichte vom Jüngling von Nain“
Ein junger Mann wird zur Beerdigung getragen, der einzige Sohn seiner Mutter. 
Jesus sieht die Verzweiflung der Frau, ihren Schmerz – und Jesus macht das Wunder möglich: er berührt den Sarg und sagt zu dem Toten: „Junger Mann, ich sage dir, steh auf“. 
Und der junge Mann findet tatsächlich ins Leben zurück. Der Jüngling von Nain und seine Mutter, sie sind auch ein Symbol, eine Metapher für uns alle. Immer wieder müssen auch wir Hoffnungen begraben, Sehnsüchte, Wünsche, Pläne. Immer wieder müssen wir ganz konkret Abschied nehmen, so wie es die Mutter muss. Immer wieder aber auch fühlen wir uns selbst „wie tot“, haben das Gefühl, SO geht das Leben nicht mehr weiter. 
Bitten wir, dass Jesus auch uns „DAS LEBEN, unser Lebendigsein wieder zurückgibt – und alle Hoffnung.  „Hilf uns neu anzufangen“

immer dann, wenn uns die Kraft zum Weitermachen fehlt
immer dann, wenn wir uns mit einer Situation nicht abfinden können
immer dann, wenn wir glauben, dass nichts mehr geht,
immer dann bitten wir dich: „Hilf uns neu anzufangen“

immer dann, wenn wir resignieren wollen oder verbittert sind
immer dann, wenn wir wie tot sind vor Kränkung und Enttäuschung,
immer dann, wenn wir keinen Schritt mehr auf einen anderen zugehen wollen, weil
Versöhnung unmöglich scheint
immer dann bitten wir dich: „Hilf uns neu anzufangen“

immer dann, wenn wir uns und Anderen nichts mehr Neues zutrauen
immer dann, wenn wir aufhören wollen uns einzumischen und zu engagieren, weil ohnehin nichts einen Sinn hat
immer dann, wenn uns die Zukunft Angst macht
immer dann bitten wir: „Hilf uns neu anzufangen“

immer dann, wenn wir eigentlich nicht mehr viel Neues erwarten
immer dann, wenn wir glauben, „ICH bin halt wie ICH bin und da kann man nichts machen“ immer dann, wenn wir eigentlich alles so lassen wollen, wie es ist
immer dann bitten wir: „Hilf uns neu anzufangen“

Du guter Gott, du allein weißt, wie oft wir erschöpft und mutlos sind, wie oft wir uns „wie tot“ fühlen. Lass uns vertrauen, dass der Abschied von Altem ein Zugehen auf etwas Neues sein wird, und dass DU es bist, der uns schützt und behütet – heute, und über dieses Leben hinaus.  amen

Sonntag, 16. September 2018

Fürbitten 17.9. Hildegard von Bingen - der GANZE Mensch


Hildegard von Bingen - Vision des Menschen


 17.9.2018 Hildegard von Bingen

Hildegard von Bingen ist eine der ganz großen Frauengestalten der Kirche, nicht nur des Mittelalters. Sie war Prophetin, Predigerin, Medizinerin und Künstlerin. Selbstbewusst, charismatisch, umfassend gebildet, vertraut mit Körper und Seele. Das Zentrum ihrer Kraft war ihre leidenschaftliche mystische Hingabe an Gott – das gab ihr die Fähigkeit, zum eigenständigen Denken, auch gegen die Lehrmeinungen ihrer Zeit
Bitten wir mit Worten und Gedanken von Hildegard von Bingen – hier eines ihrer wunderbaren Gedichte

Wir müssen auf die Stimme unserer Seele hören, wenn wir gesunden wollen...
Solange wir uns nicht selbst in den Augen und Herzen unserer Mitmenschen begegnen,
sind wir auf der Flucht.
Solange wir nicht erlauben, dass unsere Mitmenschen an unserem Innersten teilhaben,
gibt es keine Geborgenheit.
Solange wir fürchten durchschaut zu werden, können wir weder uns selbst noch andere erkennen.
- Solange bleiben wir allein
so bitten wir:

Lass uns auf die Stimme unserer Seele hören, damit wir im tiefsten Inneren gesund werden
und damit wir auch anderen eine Hilfe zu ihrem Heil-werden sind

Lass, dass wir uns selbst in den Augen und Herzen unserer Mitmenschen erkennen,
dass wir nicht halbherzig spenden, sondern uns selbst in denen erkennen, die unsere Hilfe brauchen

lass, dass wir die Menschen um uns auch an unserem Inneren teilhaben lassen,
dass wir ehrlich und tolerant sind, ohne Angst, den Kürzeren zu ziehen

lass, dass wir uns öffnen und keine Angst haben, „durchschaut“ zu werden – es soll Gott sein, der durch uns durchschaut

schenk uns Frieden und Geborgenheit, dann können wir uns selbst und die Anderen erkennen
schenk uns Güte und Gemeinschaft mit allen Lebewesen, so haben wir Gemeinschaft mit dir
lass uns die Schöpfung bewahren, sie ist uns anvertraut

so bitten wir in diesen Tagen ganz besonders: Herr lass uns Menschen sein, die anderen Menschen GUT tun. Hilf uns, die richtigen Entscheidungen zu treffen und keine Angst vor den Herausforderungen der Zukunft zu haben. Denn wir vertrauen auf Dich, an der Seite Jesu. Amen

Knuck 5 Warum es noch ganz schön lustig ist

Ehrlich gesagt, ich, der Knuck,
kenne mich da noch nicht so genau aus,
was man alles tun muss, um ein braver Bub zu sein.
Was ist ein "braver Bub"?
Die Moa von meinem Bruder Arthur hat jetzt nämlich
ein paarmal zu mir gesagt:
"Knuck, sei ein ganz braver Bub!!!
Lass dir ruhig noch ein bissi Zeit, bis du dich auf den
Weg machst"
Mein Bruder ist ja schon ein groooooßer Kinder-
garten Bub (keine Ahnung was das ist? ich höre das
einfach immer )
und grooooße Kindergarten-Buben die bringen dann schnell auch einmal einen grooooßen Schnupfen mit nach Hause
und so sagt eben die Moa zu mir "Knuck, sei ein braver Bub....
warte einfach noch ein bissi, noch bist du eh "in der Zeit"
"Aber ist doch gar kein Problem, Moa", sage ich -
(ob sie mich eh hört, die Moa?(
Du, Moa, ich habe es ja noch soo gut in meinem
Mama Bauch. Beste Bedingungen - auch wenn es
jetzt schon recht eng ist , ja, das schon. -
aber unsereins kuschelt sich da hinein, auch in
die allerengste Höhle. Das geht ja ganz automatisch, das muss
man gar nicht lernen. Kein Stress, einfach
wachsen, und wachsen und einfach
DA-SEIN ..... DA-SEIN
ja, so einfach ist das
Aber LUSTIG ist es wirklich auch in meiner Höhle.
Soll ich dir verraten, was ich vor ein paar Tagen mit dem
Arthur gespielt habe?
Na, der hat sich gewundert, was ich alles kann.
Oh die Moa ...
ja sie hat die Videos gesehen, und den
Arthur schon lauthals jauchzen gehört.
Spielstunde mit dem Knuck!!!!
Nicht nur, dass der Arthur Dampflock-Geräusche in
den Mama Bauch hinein macht - diesmal hat
sich der Arthur ein besonderes Spiel ausgedacht.
Mama liegt am Rücken - und auf ihren Bauch legt der
Arthur jetzt plötzlich eines seiner Bücher ..
und .....
der Arthur jauchzt und lacht schallend und weint fast
Tränen vor Lachen:
der Knuck schauckelt das Buch auf dem Mama Bauch
hin und her - hin und her
der Knuck spielt ja richtig mit!!!!
Super Bruder - ist ja fast wie Fußball.
Da legt der Arthur gleich noch ein anderes Buch für den Knuck
auf den Mama Bauch - ja - und
JETZT ....
JETZT kickt der Knuck das Buch einfach hinunter
Der Knuck im Mama Bauch der ist schon
ur-stark
der kickt das Buch wie einen Fußball ...
peng - hinunter .....
Arthur lacht und lacht und lacht
Knuck DAS KANNST DU WIRKLICH!!!
sagt der Arthur!
Das muss er neidlos anerkennen. Denn wie oft sagt der Arthur sonst:
"Knuck, DAS kannst du noch nicht!"
"Nein Knuck, DAS  kannst du noch laaange nicht"
Aber kicken,
kicken kann der Knuck
DAS KANN ER
Alle Achtung!!!
Ja, und sobald
die Arthur Nase wieder Rotzi- frei ist
da wird der Arthur gleich rufen:
und JETZT Knuck
JETZT:

BAHN FREI !!!!





Samstag, 15. September 2018

Fürbitten Sonntag 16.9 Jesus? Wer soll das sein?



16.9.2018 Mk.8.27 Für wen halten mich die Menschen?
„Wer bin ich, für wen halten mich die Menschen?“ fragt Jesus die Jünger heute im Evangelium.  Fragt er das heute und jetzt nicht auch uns? Was antworten wir, wenn uns andere fragen: Wer ist Jesus für dich? – Ja, ganz konkret: wer ist Jesus für mich? Und was macht diese Antwort mit mir selbst – spiegelt sich darin nicht mein eigener Lebensentwurf. Bitten wir heute, in dem wir nur hinhören
Du selbst ein Baby, unter Schmerzen aus dem Bauch seiner Mama geschlüpft,
mit den Eltern auf der Flucht, arm und gefährdet und bedeutungslos

Lass mich dich sehen Jesus:
ein Kind in seiner Familie, Vater, Mutter, Geschwister -
neugierig bist du und auch eigenwillig, vielleicht auch unverstanden

Lass mich dich sehen, Jesus:
ein junger Mann, mit Beruf
mit einer Sehnsucht, die ihn unruhig macht
du wirst dein zu Hause verlassen, eine Familie, die ratlos ist

Lass mich dich sehen, Jesus:
Dort und dann, wenn du deine Berufung erfährst,
dort und dann, wenn du hörst, wie GOTT DICH ruft, Dich, sein Kind

Lass mich dich sehen, Jesus:
wie du unter den Menschen bist. Freunde hast du, Feste feierst du
immer aber bist du: voll Mitgefühl, machst heil und gesund
siehst die Not der Anderen

Lass mich dich sehen, Jesus:
wie du mehr willst als nur braves Gesetze befolgen
wie du zur Freiheit befähigen willst
wie du nicht anderes einforderst, als Liebe für den Vater im Himmel

Lass mich dich sehen, Jesus:
wie du in deiner Kompromisslosigkeit scheiterst,
Todesangst und Todesurteil,
ob du wartest, dass Gott dich rettet?

Lass mich dich sehen, Jesus: ein Ostermorgen, ein leeres Grab
und doch unsere ganze Hoffnung
Glauben über den Tod hinaus.
Jesus – wer bist du für mich

Ja um das bitten wir dich: lass uns dich sehen, immer wieder mit neuen Augen, mit neuer Sehnsucht und mit neuem Glauben. Amen

Freitag, 14. September 2018

Ach Arthur 202 WARTEN, warten auf den KNUCK

WER da sitzt und wartet?
Der Arthur kann es nicht fassen:
Was? SEINE MAMA ist das?
Die kleine Katharina -
Vor sooooo vielen Jahren
saß sie da an vielen Abenden
am Fensterbrett -
im Arm Puppe Mimi und umgeben von ihren Lieblingstieren  -
und da hat die kleine Kathi auf ihre
Mama gewartet. Auf ihre Mama, die heute
doch die Moa vom Arthur ist. (Na, kompliziert!)

Die Katharina Mama kam ja oft erst spät abends nach Hause,
nach ihrer Sendung im Radio -
aber die kleine Katharina war ein
Nachtvogel und wollte unbedingt das Taxi hören und sehen,
mit dem die Mama dann endlich nach Hause kam,
wenn das ORF Nachtjournal um 22.15 zu Ende war
Ja, soo GEWARTET hat die Katharina
wie heute der Arthur wartet.
Der Arthur aber wartet auf SEINEN KNUCK
Und das ist ja vieeeel komplizierter als bei der
Katharina damals: der KNUCK kommt ja nicht zu einer
bestimmten Zeit nach Hause
der KNUCK kommt nicht mit einem Taxi angefahren
niemand weiß - WANN  wird er sich auf den Weg machen?
WANN passt es ihm? WANN verlässt er seine
gemütliche Mama Höhle, der Knuck!
Ja, auch die KNUCK Mama - und das ist doch die kleine Katharina von DAMALS - ja nicht einmal DIE weiß, wann
der Herr Knuck bereit sein wird, endlich, endlich zum Arthur zu düsen.
Gerade jetzt aber hoffen noch alle, dass er sich doch noch ein bissl Zeit
lässt, der KNUCK, denn der Arthur hat seinen ersten Kindergarten
Saison Schnupfen mit nach Hause gebracht
und mit einem kräftigen "Hatschi" will er seinen KNUCK ja doch
nicht begrüßen, der Arthur.
Wie viele Tage wird es noch dauern?
Wie viele Stunden vielleicht nur noch?
Ja, das ist toll spannend, dass man nur WARTEN kann,
nur WARTEN
Hallo KNUCK
WIR alle
WARTEN -  -  -   -   BIS .....
Aber wie gesagt KNUCK: warte ruhig noch bis der Arthur Schnupfen baba ist








Fürbitten 15.9. Die Schmerzen Mariens - die Schmerzen der Frauen

Mutter von Stalingrad - Zeichnung eines Soldaten in Stalingrad


15.9.2018  Gedächtnis der Schmerzen Mariens

Einen Tag nach dem Fest „Kreuzerhöhung“ ist heute das Gedächtnis der Schmerzen Mariens. Es ist wohl nicht nur der Tod des Kindes, der für eine Mutter unerträglich ist – auch viele andere Entwicklungen können weh tun, können unbegreiflich sein. Es gibt keine Liebe, die nicht auch mit Schmerz und Kummer und Sorgen verbunden wäre.
Und doch hält die Liebe durch und findet ihren Platz dort, wo sie gebraucht wird.
Bitten wir mit unserem Blick auf Maria heute vor allem für die Frauen:


Du guter Gott: Segne alle Mütter, die dir ihre Kinder entgegenhalten
Mütter in Todesgefahr, Mütter auf der Flucht,
Mütter, deren Kinder man ermordet
Mütter, die ihre Kinder durch Krankheit oder Unfälle sterben sehen
Mütter in Sorge um ein gefährdetes Kind
Lebendiger Gott   -  wir bitten Dich erhöre uns

Du guter Gott: Segne die vielen Frauen, die müde geworden sind unter ihren Belastungen
die sich allein gelassen fühlen mit Beruf, Kindern und Familie
dass sie Kraft und Mut für ein Stück eigenes Leben finden
Lebendiger Gott   -  wir bitten Dich erhöre uns

Du guter Gott: Segne alle Frauen, die Opfer von Gewalt, Missbrauch und Demütigung sind
segne alle, die sich nicht aus eigener Kraft aus ihren Lebensumständen lösen können
Segne die Bemühungen aller, die sich für Menschenwürde und Gleichberechtigung
der Frauen engagieren
Lebendiger Gott   -  wir bitten Dich erhöre uns

Du guter Gott: segne die Mädchen und die jungen Frauen
Segne ihre Sehnsucht nach Nähe und Zärtlichkeit
dass sie sich Liebe und Partnerschaft nicht erkaufen müssen mit dem Verzicht
auf ihre eigenen Bedürfnisse und Talente
Lebendiger Gott   -  wir bitten Dich erhöre uns

Du guter Gott: Segne den oft so unbedankten Dienst der vielen Frauen in der Kirche
dass man ihre Berufung und ihr Charisma ernst nimmt
segne auch die Frauen,
die Sehnsucht nach einem priesterlichen Dienst in dieser Kirche haben
Lebendiger Gott   -  wir bitten Dich erhöre uns

Du guter Gott: Segne uns Frauen und Männer in dieser Gesellschaft
auf dem schwierigen Weg zueinander und miteinander
dass wir – wie Maria es konnte - einander vertrauen
auch dann, wenn manches weh tut und wir vieles nicht verstehen
Lebendiger Gott   -  wir bitten Dich erhöre uns

So bitten wir mit unserem Blick auf Maria: Guter Gott, so vieles bleibt auch uns oft nicht „erspart“ im Leben. Wie oft möchten wir nach dem „Warum“ und dem „Sinn“ fragen. Gib DU uns Mut und Zuversicht. Hilf uns in Geduld auszuhalten, was wir oft noch nicht verstehen, führe uns Wege, die ins Leben führen, darum bitten wir durch Jesus unseren Bruder und Herren. Amen

Donnerstag, 13. September 2018

Fürbitten 14.9. so vieles ist "ein Kreuz"


14.9.2018 Fest der Kreuzerhöhung

In Zeiten wie diesen - ein Fest wie dieses! Fest der Kreuzerhöhung
Für uns war das Kreuz eigentlich doch lange nur mehr ein harmloses religiöses Symbol – zwar seit einigen Jahren immer wieder in Klassenzimmern umstritten – aber doch als Symbol etwas, das seinen Schrecken verloren hat. Dann erlebten wir islamistischen Terror - Menschen wurden plötzlich wieder gekreuzigt – Da hat das Kreuz wieder konkretes Entsetzen ausgelöst, tiefstes Mitleid mit den Opfern. Aber auch in unserem eigenen kleinen Alltag kommen wir um das Kreuz-tragen nicht herum. Auch nicht religiöse Menschen verwenden den Ausdruck „ist das ein Kreuz“ …
bitten wir heute mit unserem Blick auf Jesus, den Gekreuzigten

Für die Opfer von Terror und Mord und Krieg, besonders in diesen Tagen für die Menschen im syrischen Idlib, die hilflose Geiseln eines schrecklichen Bürgerkrieges sind - 
Jesus hilf uns, unser Kreuz zu tragen

Für all die Menschen, die eine Zukunft und neues Leben jenseits ihrer Heimat suchen

Für die Kinder dieser Welt, die bisher nur Armut, Hunger, Krieg, Angst und Gewalt erlebt haben 

Für Alle, die von Katastrophen heimgesucht werden,

für die kranken Menschen, es gibt im Privaten so viel Schmerz und Leid und Angst

für alle, die um tote Angehörige weinen und Schicksalsschläge nicht verstehen können

bitten wir für uns selbst, dass wir das tragen können, was wir „unser Kreuz“ nennen:
Wenn uns Verantwortung und Pflichten zu viel werden
Wenn wir eigene Bedürfnisse für andere zurückstecken müssen
wenn wir in Versuchung sind, neidvoll auf das Leben anderer zu sehen
wenn wir oft mehr Pflicht erfüllen als Liebe empfinden

so bitten wir heute: Allmächtiger Gott, gib dass wir in aller Verzweiflung im Angesicht des Kreuzes dennoch deine Macht und Liebe erkennen und nie aufhören, an die Auferstehung aus allem Tod und Leid zu glauben, durch Christus, Jesus unseren Herrn und Bruder. amen



 Kreuzerhöhung, 
Fresko von Piero della Francesca im Chor von San Francesco in Arezzo 

Das Fest der Kreuzerhöhung hat seinen Ursprung in Jerusalem; dort war am 13. September 335 die Konstantinische Basilika über dem Heiligen Grab feierlich eingeweiht worden.
Der 13. September war der Überlieferung nach auch der Tag, an dem im Heiligen Land angeblich das Orginal Kreuz gefunden wurde, an dem Jesus starb. Helena,  die Mutter von Kaiser Konstantantin, hatte danach suchen lassen  Neben dem Heiligen Kreuz sollen auch die Nägel und das Heilige Grab wiedergefunden worden sein  Am 14. September, dem Tag nach der Kirchweihe, wurde in der neuen Kirche dem Volk zu ersten Mal das Kreuzesholz gezeigt („erhöht“) und zur Verehrung dargereicht. Später verband man das Fest auch in Verbindung mit der Wiedergewinnung des heiligen Kreuzes durch Kaiser Heraklius im Jahr 628; in einem unglücklichen Krieg war das Kreuz an die Perser verloren gegangen, Heraklius brachte es feierlich an seinen Platz in Jerusalem zurück.



Mittwoch, 12. September 2018

Fürbitten 13.9. die Feinde lieben???

Ausschnitt aus dem Rembrandt Bild "der barmherzige Vater" 
interessant: die rechte Hand , die den heimgekehrten Sohn umarmt, ist eine Frauenhand

13.9.2018 Lk.6.27 Liebt eure Feinde
An diesem Evangelium heute, an diesen Forderungen Jesu, können wir eigentlich nur scheitern. Scheitern, weil wir die persönliche Größe nicht haben, aber auch scheitern, weil die Realität all diese „romantischen“ Forderungen gar nicht zulässt. Schauen wir auf die aktuelle politische Situation, kriegerische Auseinandersetzungen rundum, im kleinen Bereich auch genug Mord und Totschlag und schweres Unrecht, das einer dem anderen zufügt. Wie sollen wir da sagen: „Liebet eure Feinde
– und doch: bitten wir heute naiv, Wort für Wort,  – um das, was Jesus sagt

Dass wir unsere Feinde lieben –
Dass wir denen Gutes tun, die uns hassen - wir bitten dich erhöre uns

Dass wir die segnen, die uns Böses angetan haben
Dass wir für die beten, die Andere misshandeln

Dass wir uns nicht zur Wehr setzen, wenn man uns überfällt und noch mehr als das geben, was der andere mit Gewalt fordert

Dass wir Allen auf diese Weise Gutes tun, wie wir es für uns selbst wünschen

Dass wir über niemand richten, niemanden verurteilen

Dass wir einander alle Schuld erlassen

Dass wir geben, was immer wir geben können, ohne selbst etwas zu erwarten

Dass wir barmherzig sind – weil Du Gott barmherzig bist:

Guter Gott, erbarme dich unserer Hilflosigkeit. Lass, dass wenigstens wir in unserem kleinen Bereich Frieden und Versöhnung leben können. Amen

Dienstag, 11. September 2018

Fürbitten 12.9. Maria Namen - ein Fest, das auch missbraucht wird

Gnadenbild "Mariahülf" in der Mariahilferkirche in Wien
1660 ist dieses Bild geweiht worden - 
1683 bei der zweiten Türkenbelagerung konnte es vor

Zerstörung in Sicherheit gebracht werden


12.9.2018 Maria Namen – 

Das Fest Maria Namen ist 1683 als Dank für den Sieg gegen die Türken vor Wien eingeführt worden. Es gibt aber gerade heute verhetzende Stimmen, die dieses Datum benutzen, um vor einem drohenden Siegeszug des Islam über das Christentum zu warnen. Gerade dieser Tag wird gerne benützt, um Ängste zu schüren. Wir als Christen können gar nicht anders, als dem entschieden entgegen zu treten

Im Namen Jesu rufen wir zu dir Maria
Dass wir andere Religionen nicht als Bedrohung ansehen, dass wir vielmehr dankbar sind für die Chance, uns nun vielleicht wieder bewusster als Christen zu sehen

Wir rufen zu dir Maria
Für all die Menschen und Familien, die Opfer von Terroranschlägen geworden sind und die vielleicht ein Leben lang darunter leiden werden –

Wir rufen zu dir Maria
Und bitten um eine menschenwürdige Antwort Europas auf die Situation von Migranten und Flüchtlingen

Für rufen zu Dir Maria
Für alle Menschen, die nicht wie wir in Sicherheit und Frieden leben dürfen. Wir bitten für die Opfer von Gewalt, Vertreibung aber auch von Naturkatastrophen

Wir rufen zu dir Maria
Um Anstand und Verantwortlichkeit in der Politik, dass nicht Ängste geschürt, Menschen diffamiert und Gräben aufgerissen werden

Wir bitten für unser Land.
dass wir hier im Kleinen mit Krisen richtig umgehen, dass es wieder ein Klima der Offenheit und Gemeinschaftlichkeit gibt –

Du guter Gott, so bitten und wir  – lass uns selbst in unserem eigenen Umfeld zum Frieden und zur Versöhnung in dieser Welt beitragen .  Amen 

Montag, 10. September 2018

Fürbitten 11.9 einfach: GUT-tun



11.9.2018 Lk.6.12 eine Kraft, die alle heilte

Drei Dinge sind es, über die heute im Evangelium berichtet wird. Jesus betet die ganze Nacht – Jesus wählt 12 Jünger aus, enge Gefolgsleute - und Jesus geht zu den Menschen, um ihnen gut zu tun. „Es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte“, heißt es wörtlich.  Das ist wohl eine Berufung, die uns allen anvertraut ist: Einander gut zu tun. Bitten wir heute

Dass wir gerne tun, was wir füreinander tun - dass wir uns nicht „aufopfern“

Dass wir uns nicht krampfhaft etwas Gutes auflasten, sondern die richtige Situation erkennen können

Dass wir so helfen, wie es dem Anderen guttut und nicht wie wir glauben, dass es sein soll

Dass wir keine Gegenleistungen für unser „Gut-sein“ erwarten

Dass wir Menschen nicht nur „betreuen“, sondern ihnen vor allem Mut machen und Selbstvertrauen geben

Dass wir Menschen nicht von uns abhängig machen, wenn wir helfen

Dass wir aber auch „Nein“ sagen können, wenn uns manchmal Aufgaben zu schwer sind
so bitten wir guter Gott, dass auch von uns „eine Kraft ausgeht“, die heil macht, die Kraft Jesu, die nicht verwundet und zerstört. In seinem Namen lass uns heute unsere Aufgaben erfüllen. amen

Sonntag, 9. September 2018

Ein gutes NEUES JAHR 5779


Ein gutes, frohes, friedliches 
NEUJAHR
 allen jüdischen Freuden und Mit-Menschen

Das zweitägige jüdische Neujahrsfest Rosch ha-Schana dauert vom Abend vor dem 10. September bis zum 11. September 2018 und wird immer 163 Tage nach dem Pessachfest gefeiert.


Rosch ha-Schana ist ein rabbinischer Begriff und bedeutet wörtlich übersetzt "Kopf des Jahres". 
Es ist der Jahrestag der ersten Sünde des Menschen und von Reue und Buße geprägt. Die Gebete an diesem Feiertag gelten der Verbindung zwischen Gott und seinem Volk Israel. Außerdem bereitet man sich auf den Tag des göttlichen Gerichts vor und betet für ein Jahr voller Fruchtbarkeit.

Das Fest wurde bereits in der Mischna, der bedeutendsten Sammlung von religiösen Überlieferungen jüdischer Rabbiner, als Beginn des Jahres und als Stichtag für die Kalkulation der Kalenderjahre festgelegt. An Rosch ha-Schana schließen sich zehn Tage der Reue an, die mit dem Versöhnungstag Jom Kippur enden.




Der moderne hebräische Neujahrswunsch lautet 
"Shanah Tovah!" 
"Frohes neues Jahr!"



Fürbitten 10.9. Die Freiheit annehmen



10.9.2018 Lk.6.6 Jesus heilt wieder am Sabbat 

Wieder führt Jesus die bösartigen Spitzfindigkeiten der Theologen seiner Zeit ad absurdum.
„Ist es erlaubt am Sabbat Gutes zu tun, statt Böses – ein Leben zu retten, statt es zu Grunde gehen zu lassen“ fragt Jesus die Pharisäer, die wütend sind, weil Jesus sich einmal mehr über das Sabbat Gesetz hinwegsetzt und in der Synagoge einen Mann heilt, dessen Arm gelähmt war. Jesus will auch uns in die Freiheit der Liebe Gottes führen, dorthin, wo wir nicht mehr ängstlich auf Gesetze schauen müssen, sondern als einzige Leitschnur Liebe und Barmherzigkeit haben. So bitten wir

Dass auch wir nicht ängstlich auf Vorschriften schauen, vor allem dann nicht, wenn Menschen  Hilfe und Unterstützung brauchen

dass wir für uns selbst nicht unsicher an Äußerlichkeiten festhalten, an leer gewordenen Gewohnheiten

dass wir uns nicht hinter Vorschriften und Autoritäten verschanzen, dass wir nicht
 zu bequem oder zu feig für eine Entscheidung sind

Dass wir immer wieder überlegt und bewusst selbst entscheiden

dass wir unserem Gewissen vertrauen, in der jeweiligen Situation das Richtige zu tun

dass wir nicht „fromm“ sind, weil es „Pflicht und Vorschrift“ ist, sondern dass wir , so gut es eben geht,  immer aus Liebe heraus leben und handeln

Du guter Gott, hilf uns, immer besser die Freiheit anzunehmen, die uns geschenkt ist. Im Vertrauen auf Jesus gehen wir unseren Weg. Du wirst gut machen, was wir nicht vermögen, darauf vertrauen wir und danken wir dir.Amen

Samstag, 8. September 2018

Fürbitten Sonntag 9.9. Sagt den Verzagten: habt Mut



9.9.2018 Mk.7.31 Effata  öffne dich Jes.35.1 „Sagt den Verzagten, habt Mut"

„Sagt den Verzagten, habt Mut, fürchtet euch nicht“ hören wir heute beim Propheten Jesaia.  
Er sieht als Vision das Wirken Gottes: Die Augen der Blinden werden sehen, die Tauben wieder hören, die Stummen sprechen und der Gelähmte wird gehen.  Auch das Evangelium ist eine Mutmacher-Geschichte. „Effata! – Öffne dich“: sagt Jesus zu einem Taubstummen – und sofort kann der Mann wieder hören und reden.  „Öffne dich“ – vielleicht sagt es Jesus auch zu uns? Es gibt wohl vieles, man sich öffnen sollte. So bitten wir heute

Dass wir uns öffnen wofür
Für neue Gedanken, für neue Ideen, für neue Menschen

Dass wir uns öffnen
In einem Streit, in einer Verstimmung, überall dort, wo wir uns lieber zurückziehen wollen

Dass wir uns öffnen
für die Gefühle in uns selbst, dass wir die Sehnsucht an uns heranlassen und auch
manchmal die Leere zulassen

Dass wir uns öffnen
dass wir uns politisch interessieren, dass wir Stellung beziehen, dass wir uns engagieren

dass wir uns öffnen
das Herz weit aufmachen, für die Not und die Sorgen Anderer

Dass wir uns öffnen
Für all die Freude und die Dankbarkeit, die immer wieder in jedem neuen Tag stecken

Du guter Gott, öffne unsere Augen, öffne unsere Ohren, öffne unseren Mund, öffne unser Herz: damit wir voll Dankbarkeit das Leben spüren, heute und jeden Tag wieder – auch in allen Schwierigkeiten. Besonders bitten wir für die von neuen schweren Kämpfen bedrohten Menschen in Idlib, in Syrien. Sei auch Ihnen ein Gott, der aus der Gefahr errettet. So bitten wir im Namen Jesu. Amen

Freitag, 7. September 2018

Fürbitten 8.9. Der STAMMBAUM - die Herkunft prägt uns



8.9.2018 Fest Maria Geburt Stammbaum Jesus Mt.1,1-17

Es ist ein altes Fest, das wir heute feiern: Maria Geburt. Wobei es natürlich um kein historisches Datum geht - aber es soll die Bedeutung dieser jungen Frau hervorheben, die Jesus geboren hat - und die zuvor ja selbst von Eltern geboren worden ist. Maria war ein jüdisches Mädchen, eine jüdische Frau – eingebettet in die lange Geschichte ihres Volkes. Das Matthäus-Evangelium bringt heute den sogenannten „Stammbaum Jesu“ - eine komplizierte theologische Konstruktion, mit der die Abstammung Jesu vom Königshaus David nachgewiesen werden soll. Denn von dort, so heißt es in der Bibel, soll der Messias kommen. Auch Jesus war Jude und er war Jude bis zu seinem letzten Atemzug. Seine letzten Worte am Kreuz waren die eines frommen Juden. Bitten wir heute mit den großen Symbolgestalten des Alten Testamentes ...... :

mit Adam so bitten wir, lass uns aushalten, wenn wir aus unseren Träumen, aus unserem „Paradies“ vertrieben werden.  Wenn wir  uns der Wirklichkeit stellen müssen, wenn der Alltag mühsam ist und es oft leichter wäre, sich etwas vorzumachen
Du Gott unseres Lebens – wir bitten dich erhöre uns

Mit Eva so bitten wir, lass uns den Mut haben, nach den Sternen, nach dem Apfel der Erkenntnis zu greifen. Lass uns erfahren, dass wir an unsere Grenzen gehen dürfen im Vertrauen darauf, dass du auch jenseits des Paradieses der Gott mit uns bist.

mit Abraham so bitten wir, lass uns auch in unserem eigenen Leben den Aufbruch wagen. Gib uns den Mut, immer wieder Neues zu riskieren und alles Vertrauen auf dich zu setzen

mit Sara bitten wir, lass uns die Hoffnung nicht aufgeben, dass das Leben immer wieder neue und gute Wendungen für uns bereit hat. Mit Sarah gib uns den Mut, auch zu zweifeln
und kritisch zu sein.

mit Moses bitten wir, lass uns auch durch die Wüste gehen. Lass uns jeden Tag wieder die Herausforderung unseres Lebens annehmen, lass uns auf dich hören und gib uns die Kraft, auch anderen Wegweiser und Führer zu sein

mit Miriam bitten wir, gib auch unserer Zeit starke und prophetische Frauen, Menschen mit mutigen Worten. Lass auch uns von unserem Glauben und unserer Hoffnung singen

mit David bitten wir, lass uns nicht aufhören dankbar zu sein und dich zu loben und zu preisen. Mit David lass uns erfahren, dass Du auch unsere Schuld annimmst und wir bereuen dürfen.

Mit Maria so bitten wir, lass uns JA sagen zu allen Wegen unseres Lebens, die du mit uns gehen willst- und die du uns zumutest. Lass, dass mit der Zu-mutung der Mut wächst und das absolute Vertrauen

Auch jeder einzelne von uns hat einen Platz im Stammbaum seiner Familie, seiner Geschichte. Aber wir alle sind eingeschrieben in Deine Hand guter Gott. Durch Jesus, in dem du uns wie ein Mensch ganz nahe bist, bitten wir dich, auch unser Leben in Dein Göttliches zu verwandeln.  Amen

Donnerstag, 6. September 2018

Fürbitten 7.9. Dass NEUES möglich wird




7.9.2018 Lk.533 Neuer Wein gehört in neue Schläuche

"Neuer Wein gehört in neue Schläuche", sagt Jesus heute im Evangelium. Nichts muss bleiben, wie es ist, immer kann alles NEU werden, können wir NEU anfangen, können wir Anders sein, als bisher! Wie sehr bräuchten wir in unserer Gesellschaft gerade jetzt einen solchen Mut zum neu Denken und neu Handeln. Aber auch Papst Franziskus wünscht es sich für die Kirche, und stößt dabei auf Widerstand in den eigenen Reihen. So bitten wir
Dass Neues möglich wird
auch wenn viele meinen, gerade in der Kirche sollte man Konflikte vermeiden

Dass Neues möglich wird
auch wenn viele meinen, dass man lieber keine Fehler riskieren soll

Dass Neues möglich wird
auch wenn viele meinen, dass es besser ist, sich aus allen Diskussionen herauszuhalten

Dass Neues möglich wird
auch wenn viele meinen, die Menschen und die Zeiten würden immer schlimmer

Dass Neues möglich wird
auch wenn viele meinen, wir sollten uns nur um unsere privaten Probleme kümmern

Dass Neues möglich wird
auch wenn viele meinen, man soll sich besser vor Enttäuschungen schützen

Dass Neues möglich wird
gerade dann,wenn wir selber meinen: „ICH bin halt wie ICH bin, und da kann man auch nichts mehr ändern“ – du guter Gott, dann ÄNDERE DU UNS

So bitten wir, Gott gib uns immer wieder Kraft und Mut, neu anzufangen. Krempel uns um, mach uns lebendig, auch wenn es manchmal weh tut. Im Vertrauen auf Jesus suchen wir unseren Weg und deinen Willen. Amen