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Samstag, 23. Dezember 2017

Advent 23.12. Wasser schöpfen mit dem Sieb


Wasser schöpfen mit dem Sieb

im Advent
oft gegen jede Vernunft

schon zu spät für Vorsätze?



Alles hat Zeit – Allem seine Zeit lassen


MIT DEM SIEB

Mit dem Sieb
schöpfe ich Wasser
für meine Mühle
halte die Flügel in Gang 
mit meinem Atem
mahle
den Hunger 



Rose Ausländer

Freitag, 22. Dezember 2017

Fürbitten 23.12. bereit sein ....


 23.12.2017 Lk 1.57  Geburt Joh d.Täufer

Gott löst seine Verheißung ein, davon berichtet heute das Evangelium Sosehr hatte sich Zacharias mit seiner Frau ein Kind gewünscht. Erst als er nicht mehr daran glaubt, geschieht das „Wunder“. Gott handelt auf eine Weise, die unsere Vorstellung übersteigt.
„Was wird aus diesem Kind werden“ fragen die Leute damals…Wie verläuft unser Leben? Was alles ist schon passiert, was alles wird noch auf uns zukommen?
Sich auf Gott einlassen heißt: offen für das Wunder zu sein. Aber auch Schmerzvolles wird uns nicht erspart bleiben. So bitten wir in diesen Stunden des Wartens:

mach uns bereit,
beides aus deiner Hand anzunehmen. Das Gute und das, was oft weh tut
und für das es so oft keine Erklärung gibt
Du Gott auf den wir warten - wir bitten dich erhöre uns

mach uns bereit
aufeinander zuzugehen, dass wir Kränkungen überwinden, dass wir verzeihen können, dass
wir das Göttliche in den Menschen mit uns erkennen können

mach uns bereit,
dass wir uns selbst sehen wie wir sind. Das Gute, Vertraute in uns, aber noch mehr manches Fremde und Dunkle. Damit wir uns nichts vormachen und unsere Liebe echt ist

mach uns bereit
loszulassen, was uns lieb geworden ist, viele Dinge, viele Gewohnheiten aber auch Menschen, die wir an uns binden wollen, damit wir offen sein können für alles Neue

mach uns bereit,
gerade in diesen Tagen des Schenkens und des Beschenkt-werdens, auch die Leere in uns anzunehmen, die Bedürftigkeit, das Wissen, dass wir selbst uns niemals genügen können.

mach uns bereit Dir entgegenzugehen und Dich zu sehen, in all den Menschen und Aufgaben die auf uns warten – auch heute wieder und gerade dort, wo es nicht aufregend ist und uns oft am wenigstens freut



Du Gott mit uns – auf dein Kommen warten wir. Und doch bist du schon DA. Lass uns dich finden in den Menschen um uns. Lass uns deine Gegenwart auch immer mehr in uns selbst erfahren. Darum bitten wir im Namen Jesu, amen

Advent 22.12 Wasser schöpfen mit dem Sieb


Wasser schöpfen mit dem Sieb

im Advent
oft gegen jede Vernunft


schon zu spät für Vorsätze?

FREI SEIN – 
nicht nur "wovon"

WOFÜR?



 MIT DEM SIEB

Mit dem Sieb
schöpfe ich Wasser
für meine Mühle
halte die Flügel in Gang 
mit meinem Atem
mahle
den Hunger 



Rose Ausländer

Donnerstag, 21. Dezember 2017

Advent mit Samya 21.12

Fotos Samya Hamieda Lind

manchmal
setzt der himmel zeichen
dann
fallen blätter
aus nächtlichen träumen 
dann
 biegen sich stunden
um werdendes
dann 
wächst gestalt 
aus glühender form 
manchmal 
wenn der himmel 
zeichen setzt.
  

Adelheid Bienmüller


Nur kurze Zeit den Augenblick genießen:
ganz Baum ganz Wind ganz Erde sein
und traumhaft in Unendlichkeit zu fließen,
wir werden williger das Glück begrüßen,
ganz Mensch zu sein.


Irma Grote


https://baldschonistweihnachten.jimdo.com/2017zwischendenjahren2018/21-dezember-2017/

Fürbitten 22.12. stürze die Mächtigen vom Thron und erhebe die Niedrigen

22.12.2017 Lk.1.46  das Magnifikat der Maria    

Im Magnifikat singt Maria das große Loblied Gottes. Noch weiß die junge Frau nicht, was alles im Leben auf sie zukommen wird, rund um dieses Kind, das sie unter so seltsamen Umständen erwartet. Aber Maria setzt unerschrocken ihre Zukunft auf den Gott Israels. 
Bitten wir heute mit ihren Worten

Dass Gott auch auf unsere „Niedrigkeit“ schaut, auf unsere große Sehnsucht
nach Leben und Liebe, nach Versöhnung und Frieden
sei du Gott mitten unter uns – Maranata Her Jesus komm

dass wir nicht aufhören, Gott zu loben und zu preisen und ihm zu danken –
auch für ALL DAS, was wir oft nicht verstehen und was uns Angst macht

Dass die Arroganten und Mächtigen, dass alle, die ihren Einfluss missbrauchen, die sich selbst bereichern, die andere ausbeuten, die unser Wirtschaftssystem durch ihre Gier gefährden, dass all die, die als Waffenlieferanten die Kriege am Leben erhalten aber die Menschen vernichten, -  dass all die scheinbar Mächtigen mit ihren Plänen scheitern

Dass die Niedrigen, die Kleinen, die jeden Tag um ihr Leben laufen müssen, für die alles mühsam und beschwerlich und oft auch hoffnungslos ist – dass die Kleinen und Unbedeutenden dieser Welt endlich ohne Not bekommen, was ihnen zusteht und was sie zum Leben brauchen

Dass die Hungernden satt werden, dass die, die Heimat suchen, Sicherheit finden, dass Menschen sich aus erbärmlichen Lebensumständen befreien können -  dass die Reichen endlich verstehen, dass von ihnen nicht Almosen sondern soziale Gerechtigkeit verlangt wird

Und bitten wir mit den Worten Mariens
Dass Gott sich unser aller erbarmt – all der Menschen in großer Not und Verzweiflung, der
Menschen im Krieg, in Gefangenschaft, all der Menschen, die der Willkür anderer ausgeliefert sind. Bitten wir für alle, die in diesen Tagen vor Weihnachten großen Schmerz erfahren


So flehen wir zu dir guter Gott: stell Deine Gerechtigkeit her auf unserer Erde, schenke Deinen Frieden, schenke Dein Heil – und hilf uns, dich zu loben und dir zu danken. Heute und alle Tage unseres Lebens. Im Namen Jesu Amen

Advent mit Samya 22.12

                                                           Foto Samya Hamieda Lind

Winternacht

Es war einmal eine Glocke,
die machte baum, baum ...
Und es war einmal eine Flocke,
die fiel dazu wie im Traum ...

Die fiel dazu wie im Traum ...
Die sank so leis hernieder
wie ein Stück Engleingefieder
aus dem silbernen Sternenraum.

Es war einmal eine Glocke,
die machte baum, baum ...
Und es war einmal eine Flocke,
so leis als wie im Traum ...

So leis als wie im Traum ...
Und als vieltausend gefallen leis,
da war die ganze Erde weiß
als wie vom Engleinflaum.

Da war die ganze Erde weiß
als wie vom Engleinflaum.


Christian Morgenstern





Advent 21.12 Wasser schöpfen mit dem Sieb


Wasser schöpfen mit dem Sieb

im Advent
oft gegen jede Vernunft


schon zu spät für Vorsätze?

„ES“ gut sein lassen, so wie es ist.
„Isseso“  - sagte meine kleine türkische Nachhilfeschülerin

 MIT DEM SIEB


Mit dem Sieb
schöpfe ich Wasser
für meine Mühle
halte die Flügel in Gang 
mit meinem Atem
mahle
den Hunger 



Rose Ausländer

Mittwoch, 20. Dezember 2017

Fürbitten 21.12. und dann mache ich mich auf den Weg....

Foto Eva Filice

21.12.2017 Lk.1.39 Maria machte sich auf den Weg

Maria machte sich auf den Weg – das ist der erste, sehr nüchterne Satz heute im Evangelium. Erst vor ganz kurzem ist diesem Mädchen Unbegreifliches passiert – Maria hat sich ganz auf Gottes Wort eingelassen, hat einem Engel vertraut, Maria hat „JA“ gesagt, zu Gottes An-Forderung. Nun ist sie auf dem Weg zu ihrer Verwandten Elisabeth, die ebenfalls durch das geheimnisvolle Wirken Gottes schwanger ist. Maria also hat sich auf den Weg gemacht – 
das klingt so einfach, aber wir wissen nur zu gut, wie schwer es oft ist, „sich auf den Weg zu machen“. So bitten wir heute

dass wir uns auf den Weg machen, gerade dann
wenn Gott uns immer wieder ins Unbekannte führt

dass wir uns auf den Weg machen, gerade dann
wenn wir uns plötzlich verunsichert und ängstlich fühlen

dass wir uns auf den Weg machen gerade dann
wenn die Begeisterung für eine Sache schon nachlässt

dass wir uns auf den Weg machen, gerade dann,
wenn wir uns in der Routine schon so schön eingerichtet haben

dass wir uns auf den Weg, machen gerade dann
wenn wir eigentlich gerne unsere Ruhe hätten

dass wir uns auf den Weg, machen gerade dann
wenn es uns schwer fällt auf einen Anderen zuzugehen

dass wir uns auf den Weg machen, gerade dann
wenn wir hoffen, es wird sich schon wer anderer finden, der sich engagiert

dass wir uns auf den Weg machen – und all die Freude mitnehmen
die uns deine Nähe Tag für Tag schenkt

Du guter Gott, Maria hat eine große Entscheidung getroffen, ins Ungewisse hinein – und sie hat sich damit auf den Weg gemacht. Hilf auch uns, dass wir jeden Tag wieder JA sagen können, zu Allem, was auf uns zu kommt, gerade wieder auch an diesem heutigen Tag.Lass, dass wir uns auf den Weg machen – so bitten wir im Namen Jesu. Amen






Advent mit Samya 20.12.


Fotos Samya Hamieda Lind

wird welken wie gras ∙ auch meine hand und die pupille
 wird welken wie gras ∙ mein fusz und mein haar mein stillstes wort
 wird welken wie gras ∙ dein mund dein mund
 wird welken wie gras ∙ dein schauen in mich
 wird welken wie gras ∙ meine wange meine wange und die kleine blume
 die du dort weiszt wird welken wie gras
 wird welken wie gras ∙ dein mund dein purpurfarbener mund
 wird welken wie gras ∙ aber die nacht aber der nebel aber die fülle
 wird welken wie gras ∙ wird welken wie gras
  
friederike mayröcker


Ich kehre in mich selbst zurück
und finde eine Welt
  

Johann Wolfgang von Goethe

https://baldschonistweihnachten.jimdo.com/2017zwischendenjahren2018/20-dezember-2017/

Ach Arthur 157 Wenn der Arthur "ANGST" träumt

Ja, der Arthur träumt ....
die Arthur Mama und der Arthur Papa
HÖREN es.
Sie liegen gemeinsam mit dem Arthur im ganz großen Bett und da HÖREN sie ihn immer öfter "beim Träumen".
Der Arthur wacht dabei nicht auf, aber so,
wie am hell-lichten Tag,
ruft er und redet er und
klingt bisweilen zornig oder verzweifelt.

"WER IST DER MANN" ruft der Arthur zum Beispiel im Traum.
Wen er meint? Meint er den Papa? Hat er ihn nicht erkannt?
Kaum anzunehmen. Es bleibt ein Rätsel.
"WER IST DER MANN"
Klar und eindeutig ist:
"ARTHUR WILL NICHT ESSEN"
"ARTHUR WILL NICHT ESSEN"
Ja, das ist unmissverständlich
Nicht nach "Angst" - eher als Wunsch klingt sein
"MEHR ELSA SPIELEN"
"MEHR ELSA SPIELEN" Das ist sein Spiel am Tablett, und manchmal sagen Arthur Mama und Arthur Papa eben dann doch streng: Jetzt ist Schluss mit "Elsa"
Dann muss sich der Arthur , wie man hört, sogar noch im Traum darüber ärgern.
Aber plötzlich taucht im Traum auch etwas auf, das ganz konkret mit ANGST zu tun hat.
Mit einer ANGST, die den Arthur aus heiterem Himmel überfallen hat und für die die Moa, die dabei war, einfach keine Erklärung
finden kann. Es ist fast zwei Wochen her, da stehen wir beide wieder einmal am Bahnhof, schauen den Zügen zu, den Einfahrenden,
den Abfahrenden ... wir hören die Zugansagen "Bahnsteig drei:
Zug aus .....fährt ein" ... alles ist wie immer... Der Zug fährt ein...
...da aber plötzlich gerät der Arthur in Panik
"FALSCHER ZUG  FALSCHER ZUG" ruft er ....
Der Arthur packt die Moa an der Jacke und zieht sie weg
vom Bahnsteig: "Gemma, gemma" sagt der Arthur
Zielstrebig will er nur hinaus, in die Bahnhofshalle
FALSCHER ZUG  FALSCHER ZUG sagt er immer wieder.
Die Moa ist so perplex, dass sie gar keinen Widerstand leisten kann.
Nichts kann der Arthur beruhigen. Er ist überzeugt, dieser Zug ist FALSCH
Es ist ein blauer Zug, auf diesem Bahnsteig fahren sonst nur rote Züge ein

behauptet er jedenfalls. Der Moa, muss sie zugeben,  fallen solchen Einzelheiten gar nicht auf. Zug ist Zug....
aber nicht für den Arthur:
Blauer Zug, Blauer Zug  FALSCH
na gut, war halt eine Marotte von ihm, denkt sich die Moa...aber wenig später erkennt sie:
Arthur hat richtig ANGST - ANGST
nein, er will jetzt nicht mehr auf den Bahnhof,
eine Menge Ausreden findet er dafür ....aber  dann vergisst auch die Moa das Thema,
so gerne geht sie ja selbst gar nicht auf den zugigen Bahnhof. Bis die Arthur Mama erzählt:
Aus dem Schlaf schreckt der Arthur hoch: voll ANGST
FALSCHER ZUG  FALSCHER ZUG 
Da sagt sich die Moa: "nein, so können wir das nicht stehen lassen". So eine irrationale Angst darf einfach nicht bleiben - auch wenn sie noch so lächerlich ist und der Arthur noch so klein. Wer weiß, was er sonst  30 Jahre später einmal mühsam auf einer Psychotherapeuten Couch herausfinden muss???? Diese Angst ist für die Moa nicht nachvollziehbar. Da hilft nix:
Wir müssen zurück zum Bahnhof.
Mit dem Rolli darf der Arthur beim Weggehen am Montag mit der Moa fahren, das macht ihn immer sehr selbstbewusst .... im D Wagen allerdings wird er stutzig: "Wohin, Moa??? "Arthur kennt die Richtung - und als wir nach

zwei Stationen aussteigen,
macht er sich sofort stocksteif.
NEIN
NEIN  NICHT BAHNHOF
BAHNHOF FALSCHER ZUG
FALSCHER ZUG  NEIN NICHT BAHNHOF
die Moa nimmt den Arthur ganz fest an die Hand,
jetzt trägt sie auch den Roller, die Arthur Finger sind
eiskalt und die Moa redet jetzt auf den Arthur ein,
als wäre er schon ein ganz kluger erwachsener Mensch
Arthur sagt sie " ANGST ist eine wichtige Sache. Oft
warnt uns die Angst vor Situationen, die gefährlich sind. Aber es gibt auch ANGST, die unsinnig ist, die unerklärlich ist. So eine Angst darf man sich nicht durchgehen lassen. Da muss man noch einmal hingehen, zu dieser "Angst",
 dann schaut man sich "diese Angst" noch einmal genau an ...
und plötzlich wird man wissen:  das ist ja nur eine kleine dumme Angst ... die Moa redet und redet, aber den Arthur muss sie fast nachschleifen....Nein, er will nicht hinein in die Bahnhofshalle.
Nein, nein, nein
Komm, komm, lockt die Moa: GLEICH wirst du so eine
Freude haben, weil die ANGST einfach wegfliegt ....
Wirst sehen .... puh einfach ist nicht. Den Arthur von der Bahnhofshalle dann noch hinaus auf den Bahnsteig bringen:
und:
schon wieder steht ein blauer Zug da
FALSCHER ZUG  FALSCHER ZUG
sagt der Arthur sofort wieder - aber nun klingt es nicht mehr panisch, eher ist sein Ordnungssinn gestört. Warum blau und nicht rot? Die Moa sagt, ich weiß es auch nicht, aber du siehst, es ist ein ganz normaler Zug. Einmal schauen sie halt so aus und ein anderes Mal halt anders. Er ist ANDERS , aber nicht FALSCH
Noch einmal sagt der Arthur, aber nun schon in ganz normalen Tonfall
"FALSCHER ZUG"  - genau in diesem Moment lässt die Lok "Dampf" ab
(oder wie immer man das nennt)ein lautes Brummen: und die Moa sagt
Hörst du, jetzt sagt der Zug " GUUUT, dass du wieder da bist Arthur, ich hab ja schon so auf dich gewartet!!!" Da lacht der Arthur "LAUT LAUT" sagt er jetzt nur mehr ..... ANDERS

So, aber jetzt kommt noch der Abschluss der Arthur Angst Geschichte: während der Arthur schon wieder völlig entspannt auf weitere Züge wartet, steigt direkt vor uns der Lokführer vom Zug
auf Bahnsteig 4 aus: er geht auf den Arthur zu
und drückt ihm einen Fahrschein in die Hand:
"Na, fahr bald einmal mit uns, junger Mann",
sagt er
....da ist der Arthur nur mehr sprachlos - den Fahrschein stecken wir tief in eine seiner Parka Jackentaschen .... den werden wir ganz sicher
bald brauchen!!! Eine Zugfahrt, zusammen mit der Arthur Mama: schon geplant!!!
und wenn der Arthur jetzt wieder träumt, vom Zug, dann ruft
er das nächste mal vielleicht schon: ZUG FÄHRT AB   ZUG FÄHRT AB






Advent 20.12 Wasser schöpfen mit dem Sieb


im Advent
oft gegen jede Vernunft


schon zu spät für Vorsätze?

DA SEIN -  wo ich gerade bin


 MIT DEM SIEB


Mit dem Sieb
schöpfe ich Wasser
für meine Mühle
halte die Flügel in Gang 
mit meinem Atem
mahle
den Hunger 



Rose Ausländer

Dienstag, 19. Dezember 2017

Fürbitten 20.1. Wie soll all das geschehen? Lk.1.26


 20.12.2017 Wie soll das geschehen Lk.1.26

Die Lesungen der letzten Adventwoche kreisen um ein Thema: Gott sucht sich Menschen aus, die er für sein Heilswirken braucht. Heute ist es das Mädchen Maria, dem vom Engel Gabriel die Botschaft gebracht wird: „du wirst ein Kind empfangen….Sohn des Höchsten wird es genannt werden“  „Wie soll das geschehen?“ fragt Maria – und ist das nicht auch immer wieder unsere eigene Frage an Gott: "Wie soll das geschehen". Denn spüren nicht oft auch wir ganz deutlich, dass es im eigenen Leben den Ruf zur Veränderung gibt

 „Wie soll das geschehen?“ Gott
dass ich mit meiner Enttäuschung fertig werde, mit Krankheit, mit Schmerz, mit dem Alleinsein?
Komm Herr Jesus, Maranatha

„Wie soll das geschehen?“ Gott
Dass ich nicht so kritiksüchtig bin, dass ich andere Leute nicht AUS-richte
sondern statt dessen AUF-richte?
Komm Herr Jesus, Maranatha

„Wie soll das geschehen?“ Gott
dass ich mich nicht mehr über jeden Schmarrn aufrege? Dass ich ruhig und gelassen werde
Komm Herr Jesus, Maranatha


„Wie soll das geschehen?“ Gott
Dass ich doch noch zur Ruhe komme, in diesen letzten Tagen vor dem Weihnachtsfest
und auch anderen Ruhe gönne
Komm Herr Jesus, Maranatha

„Wie soll das geschehen?“ Gott
Dass Menschen Frieden finden
Dass ein gutes Leben für alle möglich ist
Dass die Herbergssuche so vieler Menschen sie offene Türen finden lässt
Komm Herr Jesus, Maranatha

„Wie soll das geschehen?“ Gott
Dass wir jungen Menschen gute Zukunftschancen geben
Dass die Armen mehr bekommen und die Reichen sich mit dem begnügen, was sie haben
Dass wir das wirklich Neue schaffen
Komm Herr Jesus, Maranatha

„Wie soll das geschehen?“ Gott
 ja bitte lass, dass es geschieht –
dass wir die Freude in unserem Leben erkennen und immer wieder genug dankbar sind!!

Ja, „LASS ES geschehen?“

so bitten wir dich guter Gott, lass uns mit Maria auf dem Weg, DORTHIN sein, wo du Mensch geworden bist, Mensch in uns und Mensch für uns. Lass uns wie Maria sagen „Dein Wille geschehe“. Amen

Advent mit Samya 19.12.


Fotos Samya Hamieda Lind


und im Vorbeigehn
ganz absichtslos,
zünde ich die eine oder andere Laterne an
in den Herzen am Wegrand.



Hilde Domin





zu dritt
zu viert
ungezählte, einzeln

allein
gehen wir diesen tunnel entlang
zur tag- und nachtgleiche

drei oder vier von uns
sagen die worte
dies wort:

"fürchte dich nicht"
es blüht
hinter uns her.


Hilde Domin

https://baldschonistweihnachten.jimdo.com/2017zwischendenjahren2018/19-dezember-2017/

Advent 19.12. Wasser schöpfen mit dem Sieb


im Advent
oft gegen jede Vernunft


schon zu spät für Vorsätze?

wandeln lassen   
nichts bleibt wie es ist - es wandelt sich - und mich  

 MIT DEM SIEB

Mit dem Sieb
schöpfe ich Wasser
für meine Mühle
halte die Flügel in Gang 
mit meinem Atem
mahle
den Hunger 


Rose Ausländer

Montag, 18. Dezember 2017

Fürbitten 19.12. Hören und glauben? so schnell geht das oft nicht



19.12.2017 Lk.1.5 Zacharias Ankündigung Geburt Johannes  Ri 13ff Simson

Die liturgischen Texte dieser Tage sollen immer intensiver zum Höhepunkt, zur Geburt Jesu, hinführen. Erzählt wird heute, wie Gott persönlich in das Leben von Menschen eingreift, wie Gott möglich macht, was Menschen unmöglich ist: Frauen, die unfruchtbar sind, werden dennoch ein Kind zur Welt bringen – weil Gott es so will. In der 1.Bibel ist von Simson die Rede, dem fast unbezwingbaren Kämpfer, dessen Mutter als unfruchtbar galt und doch ein Kind bekam – im neuen Testament kündigt der Engel Gabriel dem Priester Zacharias die Geburt eines Sohnes an – was dieser für unmöglich hält. Er und seine Frau sind steinalt. Wie soll denn so etwas möglich sein? Haben wir Geduld genug um „zu er-warten was Gott verspricht“?  Bitten wir heute

Ja, wir warten, dass du kommst Gott - auch am heutigen Tag
aber wo werden wir dich antreffen?
Kleinigkeiten schockieren uns oft, werfen uns aus der Bahn
machen frustriert und mutlos
wenn es auch heute wieder so ist:
so rufen wir: komm und sei Gott mit uns

wir warten und würden dir so gern Fertiges hinhalten
Perfektes, etwas gut zu Ende Gebrachtes.
aber das Fertige macht uns in Wirklichkeit „fertig“
lass uns wissen, dass nur du es bist, der vollendet
so rufen wir  komm und sei Gott mit uns

wir warten und sind voller Ungeduld
immer suchen wir dich in den Höhepunkten unseres Lebens
aber du willst uns auch im Schmerz begegnen, in unseren Niederlagen
in den Verlusten, dort, wo wir erschrecken vor uns selbst
so rufen wir  komm und sei Gott mit uns

wir warten Gott und so oft kommt niemand an:
wir kommen nicht an: bei den Menschen
wie wenig Mut haben wir, einander unser wirkliches Gesicht zu zeigen
uns zuzuwenden, uns einzulassen
auf das Risiko von Liebe und Nähe
so rufen wir  komm und sei Gott mit uns

Ja, wir warten dass du kommst Gott - auch am heutigen Tag
aber wo werden wir dich antreffen?
Es gibt eine Zeit für das Verwundet sein und das Heilen
es gibt eine Zeit für das Verlieren und das Finden
es gibt eine Zeit für das Loslassen und das Umarmen
Ja, überall DORT wollen wir dich finden
so rufen wir:  komm und sei Gott mit uns

Maranata, komm Herr Jesus - gib uns die Geduld, dich zu er-warten - wo immer

wir dich antreffen werden, auch am heutigen Tag. Lass uns dir danken.Amen