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Sonntag, 18. Juni 2017

Arthur am Sonntag 25 puh, bist DU wichtig!!!! Mt.9.36

Na gut, also DAZU braucht der Arthur kein
Sonntags-Buch der Moa.
Dass er WICHTIG ist, also das weiß er wirklich .
Ohne ihn, ohne ihn,
da wäre ja die ganze Welt GAR NICHT
Wenn nicht ER, der Arthur, jeden Tag mit seinen Augen die Welt betrachtet,
- wo wäre denn dann Welt? Gibt es eine Welt, wenn es den Arthur nicht gibt?
Arthur erschafft diese Welt doch jeden Tag neu -
Die Welt braucht ihn!
Wer würde sie sonst bewundern, die Welt???
Arthur, ja Arthur ist WICHTIG für die Welt
Daran zweifelt er keine Sekunde:

Die Baustellen brauchen den Arthur -
wer sonst kontrolliert!
Die Spielplätze brauchen den Arthur -
was würde all der Gatsch ohne ihn machen
Die Fiakerpferde brauchen den Arthur -
wer sonst bewundert sie so, wie der Arthur
Die Kirchenglocken wären nichts ohne den Arthur -
wer sonst bleibt so innig mit erhobenem Zeigefinger stehen, um zu lauschen
Die Wohnung, na klar, die braucht den Arthur -
bitte, wäre da sonst ein Leben drin zu finden?
Die Flugzeuge sind nur für den Arthur gemacht - wenn er gerade wieder herumdüsen muss
ja, und auch die Frau Kinderärztin darf sich doch freuen, dass es den Arthur gibt:
was würde die denn sonst mit all ihren Spritzen und Impfungen machen?
Hängt nicht alles, alles
von der Existenz des Arthurs ab?
Mama und Papa??
Na bitte, da reden wir gar nicht davon:
die haben ja sowieso nur EIN Arthur Leben
und wehe, wehe - der Arthur mag gar nicht hinschauen - wenn da die Mama einmal nur den Papa busselt und
nicht ihn, den Arthur, zuerst .....
solche Übergriffe ahndet der Arthur unnachsichtig.
Nichts lässt ihn an seiner unendlichen Bedeutung zweifeln.
Wichtig, Wichtig ist der Arthur
Also vom "wichtig sein" sollte die Moa dem Arthur doch lieber nix erzählen - auch wenn
die heutige Sonntagsgeschichte ganz davon handelt. Nämlich davon:
Wie wichtig ist es, dass Menschen erkennen, wie unendlich wichtig sie sind - unersetzbar wichtig
"berufen" - so nennen die das im Sonntagsbuch

Be-RUFEN sind wir
Be-RUFEN zum ganz WICHTIG sein - 
Alle sind wir das, jeder, jede Einzelne
Aber:
nicht berufen zum Wichtig-Tuen
nicht berufen, um sich selbst zu überschätzen
nicht berufen, um sich nur in der eigenen
Einmaligkeit zu sonnen
nicht berufen, um sich in seiner Besonderheit
besser zu fühlen als andere
nicht berufen, um Herr und Frau WICHTIG zu sein

WICHTIG, unendlich WICHTIG sind wir -
weil wir es FÜREINANDER sein sollen.
Weil nur gerade ICH - JETZT - das oder das für DICH tun kann
weil nur gerade DU   - JETZT - das oder das für MICH tun kannst
Darum sollten wir rund um die Uhr lauter Wichtigmacher sein!
BERUFEN zum WICHTIG machen!
Ja, davon erzählt die Sonntagsgeschichte heute.

Der Arthur nickt,
nickt hoch zufrieden
Na,
ist das nicht eh genau das, was er tut?

TUT ER UNS NICHT SOOOO GUT !!!!!!

Aufmunternd schaut der Arthur die Moa an!

und was sagt die Moa? Ja ...
du unser Herr OBER-WICHTIG
was wäre das Leben ohne DICH



Samstag, 17. Juni 2017

für alle Babies, die sich in diesen Stunden auf den Weg machen

Sieger Köder
Pfarrei Oberwesel

Möge dir ein Engel

seine Leichtigkeit schenken,
damit du den Weg zu uns ganz schnell findest

Möge dir

- wenn du deinen ersten Schrei tust - 

ein jeder Tag

in all seinen Stunden,

seinen Minuten und seinen

unzählbar scheinenden Sekunden

von Augenblick zu Augenblick

gesegnet sein.


Möge dir die Zeit, die dich erwartet,

immer wieder neue Freude und Dankbarkeit

ins Herz buchstabieren,


Komm, geliebtes Kind, komm

Gott ist mit dir 

nach Christa Spilling-Nöker

Fürbitten Sonntag 18.6. mit-fühlen ...dann erst fühlt man sich selbst

18.6.2017 Mt.9.36 Er hatte Mitleid mit ihnen

„Als Jesus die Menschenmenge sah, hatte er Mitleid mit ihnen: denn sie waren müde und erschöpft“ Wie reagieren wir heute, wenn wir Menschenmengen müde und erschöpft sehen. Mit wie viel Angst ist das verbunden, mit der Sorge, wir könnten all die Probleme nicht bewältigen. Wie sehen wir aber auch die einzelnen Menschen neben uns. Spüren wir ihre Müdigkeit, ihre Erschöpfung. Können wir mit-fühlen? So bitten wir heute

Für unsere Familie, für unsere Freunde, für die Kollegen am Arbeitsplatz, für alle,
denen wir heute begegnen werden

Lass uns mit-fühlende Menschen sein
Für alle die in unserem Land Hilfe suchen, die wenigstens unser Mitgefühl und unsere Sympathie brauchen

Lass uns mit-fühlende Menschen sein
Mit den vielen bedürftigen Menschen mitten unter uns, mit all denen, die sich im Leben schwertun und nicht so schnell und tüchtig unterwegs sind wie wir selbst

Lass uns mit-fühlende Menschen sein
Dass wir auf unsere Umwelt achten, dass wir nachhaltig denken, dass wir bescheiden leben, dass wir uns für eine gerechte Entwicklung unserer Welt engagieren

Lass uns mit-fühlende Menschen sein
mit-fühlend und liebevoll auch mit uns selbst, dass wir mit uns selbst und unseren Schwächen Geduld haben, dass wir uns selbst Fehler nachsehen, dass wir uns geborgen wissen, in der Güte Gottes

Das Evangelium heute berichtet über die Berufung der Apostel. Jesus braucht Menschen, die ganz in seinem Namen Menschen für Andere sind. Bitten wir also um „Mit-Arbeiter im Weinberg Gottes“ – um Männer und Frauen, die sich ganz für die Sache Jesu einsetzen wollen


so bitten wir dich guter Gott: In einer Welt, die uns oft Angst macht, lass uns nicht verzweifeln an unserer Hilflosigkeit. Lass uns Menschen sein, die mitfühlen und Sorgen mittragen, wo immer es möglich ist. Wir selbst können den Tod nicht besiegen, aber wir können die Lieb-losigkeit besiegen, darum bitten wir im Namen Jesu Amen

Freitag, 16. Juni 2017

Fürbitten 17.6. Namaste - sich vor dem anderen verneigen


17.6.2017 2 Kor 5.14 von jetzt an, sehen wir den Menschen anders

Das müsste das sichtbare und spürbare Ergebnis unseres Glaubens sein: dass wir anders auf Menschen zugehen, dass wir das auch Göttliche im Anderen respektieren, dass wir anders sehen, dass wir mit den Augen Jesu sehen. „Von jetzt an“ so schreibt Paulus „schätzen wir niemand mehr nur nach menschlichen Maßstäben ein“ 
„Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden“. Bitten wir heute

Dass wir ganz bewusst das im Anderen wahrnehmen, was gut und ganz Besonders ist

Dass wir uns innerlich vor anderen verneigen können, weil wir all das Gute in ihnen sehen

Dass wir dankbar sind, wenn Andere anders sind, weil es ein Impuls für uns selbst sein kann
dass wir Andere ermutigen und ihnen etwas zutrauen
dass wir großen Respekt vor dem Denken und dem Leben Anderer haben
dass wir uns über Erfolg und Anerkennung für Andere mitfreuen können
dass wir den Menschen die mit uns leben das Leben leichter machen
dass wir auch heute wieder Geduld,Geduld, Geduld miteinander haben wollen  - und auch mit uns selbst
so bitten wir im Namen Jesu.Amen




Donnerstag, 15. Juni 2017

Fürbitten 16.6. manchmal muss man zu sich selbst radikal sein


16.6.2017 Mt.5.27  wenn dich dein rechte Auge zum Bösen verführt
                
Die Bibelstelle heute klingt hart und unbarmherzig. Jesus kann radikal sein, aber er trifft den Nagel auf den Kopf. Man muss erst gar nicht etwas Böses tun, das Böse geschieht schon vorher, im Denken. Und genau dort müssen wir auch beginnen, es zu verhindern. In Gedanken, - dann in Worten und in Werken –

bitten wir heute, dass wir vor allem ehrlich zu uns selbst sind und uns nicht einreden, etwas „gut zu meinen“, wenn es für einen selbst oder andere gar nicht gut ist

dass wir entschieden loslassen können, wenn uns etwas nicht gut tut, dass wir uns keine faulen Kompromisse einreden

dass wir merken, wenn sich schon in Gedanken etwas Quälendes oder Böses zusammenbraut
dass wir herausfinden aus manchem Gedanken Karussell, das niemandem hilft und uns in endlosen Selbstgesprächen nur verrückt macht 

dass wir Gedanken erst gar nicht aussprechen, wenn wir wissen, dass sie andere verletzen werden
dass wir zuerst UNS selbst ändern wollen, ehe wir es von anderen verlangen

 dass wir nicht zu stolz sind, Fehler einzugestehen: auch uns selbst gegenüber
dass wir die Richtung ändern, wenn wir uns „verrannt haben

dass wir aber trotzdem gelassener mit unseren eigenen Fehlern und denen der anderen umgehen


um all das bitten wir dich, guter Gott, damit wir immer besser loswerden, was uns innerlich belastet und unfrei macht. Wir bitten durch Jesus unseren Bruder.Amen






Arthur am Feiertag 24 ...wie ein Stückl Brot

Na ja, das muss man verstehen, ganz so viel Zeit hat der Arthur nicht mehr für die Sonntagsgeschichten der Oma. Nicht, dass sie ihn nicht interessieren würden ... aber:
wo bitte soll er das "Sitzfleisch" hernehmen!! Irgendjemand müsste ihm einmal mehrere Kilogramm Sitzfleisch besorgen!!! Der Arthur ist im Hüpfstatus wie sein Flumi .....
und das jetzt auch noch in der Spielplatz - Lazarett - Hochsaison: momentanes Lieblingsrevier:
Gatsch Gatsch Gatsch - und wo immer es geht: Wasserpfützen. Sie können nicht tief und schlammig und schmutzig genug sein.  Die Oma bewundert aus vollem Herzen die Arthur Mama, wie die ihren Aktivi nach drei Stunden Gatsch dreckpaniert wieder nach Hause bringt.
Aber der Arthur ist ja nicht das einzige Kind, das so ganz in seiner Spielplatz Welt versinkt.
Da sind ja unzählige Aktivis unterwegs - so viel Energie ballt sich da, wie schaffen es die Eltern nur, da auch noch für sich sich selbst ein ganz kleines bissi Leben zusammen zu kratzen.

Vielleicht soll man es nicht so pathetisch sehen:
aber ohne HINGABE, ohne totale HINGABE
an diese herumwuselnden Lebendigkeiten, wäre die Evolution ja schon längst zum Stillstand gekommen.
Klar, Kinder können "einem passieren" :
aber wer immer sich dafür mit freien Sinnen entschließt
müsste sich fragen lassen: Wisst ihr überhaupt
auf was ihr euch da einlasst?
Wisst ihr, könnt ihr euch das vorstellen,
dass "das eigene Leben"
(also all das, was eigenes Leben war)
jetzt gleich vorbei sein wird.
Kein Stein wird auf dem anderen bleiben, NICHTS wird mehr sein wie vorher,
wer immer ihr gerade in diesem Moment "seid" - seid sicher, ihr werdet
umgekrempelt vom Scheitel bis zur Sohle.
Ja der Aktivi grinst und weist seine Mama gerade an, WO genau nun sie sich im Bett neben ihn
hinlegen darf. Schon längst ist das nicht mehr das Mama Bett, auch nicht das Mama und Papa Bett - es ist das Arthur Bett - und Arthur der Herr über alles. Das klingt ja ganz lustig - und man könnte auch sagen: na dann wehrts euch halt gegen diesen kleinen Unhold: ABER das ist nicht der springende Punkt. Der springende Punkt ist: dieses kleine Leben hat Vorrang vor allem -
und Mama und Papa geben ihr Leben dafür.
Mit Haut und Haar lassen sie sich auffressen, investieren all ihre eigene Energie in dieses Kind:
es muss nur einmal ein bißchen krank sein, dann weiß man schon, was das bedeutet. Geschweige denn erst: Kinder müssen rund um die Uhr gepflegt werden,
sind krank, bleiben abhängig, brauchen all diese Liebe von Mama und Papa und Geschwistern
"wie ein Stückl Brot". Die Liebe braucht man wie ein Stückl Brot, sonst verhungert man -
und selbst wenn man nicht mehr klein ist, hört die Sehnsucht danach nicht auf.
"Wie ein Stückl Brot" möchte man dieses Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit
wie es Kinder haben, (zumindest träumen wir von diesem Normalfall)
wie es Kinder haben, die sich einfach in die Liebe ihrer Eltern plumpsen lassen können.
Keine Angst davor, die könnten einmal auslassen, wenn man springt ...

WOHER all die Eltern ihre Kraft nehmen
Bewundern wir sie eigentlich genug dafür?
Ist die Gesellschaft ihnen dankbar genug?
Denkt jemand noch daran, was so ein Papa,
was so eine Mama an eigenen Interessen,
Hobbies und Wünschen zurücklassen muss.
Es sind wohl auch "die Hormone", die uns bei unseren Kindern so steuern, dass wir zur Selbstlosigkeit fähig sind, zur Hingabe, zum freiwilligen Verzicht auf das, was einem
vielleicht auch gerade einmal selbst ganz wichtig wäre.
WOHER kommt die Kraft, die aber auch immer wieder so viele andere Menschen fähig macht,
über die eigenen Interessen hinaus zu denken, sich selbstlos für andere einzusetzen
sich zum Deppen zu machen für eine gute Sache, von der man selber gar nichts hat.
"Wie ein Stückl Brot" braucht aber unsere Gesellschaft all diese "Deppen":

Mamas und Papas und die so viel geschmähten Gutmenschen, die über die eigene Familie
hinaus bereit sind, sich zu verausgaben und hintanzustellen.
"Wie ein Stückl Brot" - brauchen wir Selbstlosigkeit und Hingabe und totale Solidarität
Ja, "ein Stückl Brot"
ist heute, am Fronleichnamstag, durch viele Straßen ,
über viele Wege getragen worden, in der Stadt, am Land
Nur ein Stückl Brot ist da getragen worden ....
viele Menschen sind den Weg mitgegangen
ganz viele mit ganz offenem Herzen und der
Bereitschaft, einfach GUT zu sein, für andere
"wie ein Stückl Brot"
Ach, lasst die goldenen Monstranzen weg, das wünscht sich die Oma schon so lange:
wir sollten dieses Stückl Brot in unseren nackten Händen tragen....
lässt es sich so nicht viel besser teilen?


"Teien"? ruft der Arthur jetzt empört!!!, na ER teilt derweil nix.
Ist gerade in der Phase: "Alles gehört MIR - auch wenn ichs nicht brauche"
Mit der unendlichen Geduld der Mamas dieser Welt nimmt es die Arthur Mama heute am
Spielplatz halt einfach auch gelassen hin.....  "Entschuldigen sie,
sagt sie zu einer anderen Mama, der Arthur will grad nicht seinen Puky herleihen
(obwohl er doch eh in der Sandkiste sitzt und man bekanntlich mit EINEM POPO
nicht auf zwei Kirtagen sein kann!!)
Ja, auch den Arthur nehmen wie er ist ... Liebe pur!
Einander nehmen wir wir sind .... puh, auch das könnten wir brauchen
wie ein Stückl Brot







Mittwoch, 14. Juni 2017

Fürbitten FRONLEICHNAM - den WEG GEHEN Joh.6.51

                                                                   Foto Eva Filice

15.6.2017 Fronleichnam  
Wir feiern Fronleichnam
Wir bekennen uns zu dem, woran wir glauben. Wir bekennen uns zu Jesus, und wir tun das in aller Öffentlichkeit, in unseren Fronleichnamsumzügen. Wir GEHEN unseren Weg mit Jesus. Und ER verspricht, dass er ganz bei uns ist: „Ich bin das lebendige Brot“, sagt Jesus im Evangelium - und wir brauchen ihn auf allen unseren Wegen. So bitten wir

Auf all den oft kräfteraubenden Umwegen in unserem Leben,
Herr, da brauchen wir dich - wie ein Stückl Brot: Jesus, geh mit uns

Auf den Irrwegen und den Abwegen, ob wir sie absichtlich oder unabsichtlich gehen.....

Auch auf unseren Schleichwegen, wenn wir uns das Leben manchmal ein bißchen leichter machen wollen...
Herr, da brauchen wir dich - wie ein Stückl Brot: Jesus, geh mit uns

Auf den Rückwegen in unserem Leben, damit wir sie nicht mutlos antreten...
Herr da brauchen wir dich, - wie ein Stückl Brot Jesus, geh mit uns

Auf den Kreuzwegen, dass wir ihnen nicht ausweichen...
Herr da brauchen wir dich, - wie ein Stückl Brot Jesus, geh mit uns

An all den Weggabelungen, dass wir ohne Angst entscheiden können ….
Herr da brauchen wir dich, - wie ein Stückl Brot Jesus, geh mit uns

Und auch da brauchen wir dich für unsere tiefe Freude: auf all unseren Höhenwegen, 
mit ihren Herausforderungen und der Dankbarkeit, wenn man sie bewältigt hat...
Herr immer und überall: Wir brauchen dich, - wie ein Stückl Brot
Jesus, geh mit uns

Jesus geh mit uns, Jesus sei uns Brot auf dem Weg

Jesus, lass, dass dich im Brot teilen – heute und morgen und alle Tage unseres Lebens

Dienstag, 13. Juni 2017

Fürbitten 14.6. Jesus, er war ein jüdischer Bub Mt.5.17


14.6.2017 Mt.5.17 denkt nicht ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben

Eines dürfen wir nie vergessen – Jesus ist Jude. Er ist als jüdisches Kind geboren, er ist als jüdischer Mann gekreuzigt worden und gestorben. Jesus wollte nicht seinen jüdischen Glauben aufgeben – Jesus wollte die Menschen zum tiefen Kern dieses Glaubens führen.
Gott als Vater lieben und preisen und jeden Tag wieder die Umkehr im eigenen Herzen versuchen, das hat Jesus gepredigt. Bitten wir heute

für unsere  Kirche,
dass sie die jüdischen Wurzeln, aus denen sie gewachsen ist
mit Dankbarkeit und großem Respekt bewahrt u verkündigt
du unser gemeinsamer Gott      wir bitten dich erhöre uns

bitten wir für uns selbst, dass wir uns darum bemühen, immer besser zu verstehen,
wie eng unser Glaube mit dem des Judentums verbunden ist
du unser gemeinsamer Gott

bitten wir für die jüdischen Mitbürger in unserem Land
dass sie hier alle in Frieden und Achtung leben können
respektiert auch in ihrem Glauben und ihrer Lebensweise
du unser gemeinsamer Gott ............

bitten wir für die Menschen in Israel und Palästina: dass die
politisch verantwortlichen endlich bereit sind
Frieden, Sicherheit und Gerechtigkeit auch der jeweils anderen
Volksgruppe zuzugestehen
du unser gemeinsamer Gott

bitten wir auch für alle 3 großen monotheistischen Religionen
für x, Juden und Muslime,  die wir  alle an den einen Gott Abrahams glauben
dass wir tiefen Respekt voreinander haben
und so auch in unseren Herzen zueinander finden können
du unser gemeinsamer Gott


Du guter Gott, so lass auch uns in das Gebet der frommen Juden einstimmen 
Schemá Jisraél Adonaj Elohejnu Adonaj Echad. 
„Höre, Israel: Der Herr ist dein einziger Gott. Und du sollst deinen Gott lieben, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und allen deinen Kräften -   Und deinen Nächsten wie Dich selbst.“
Herr, Bewahre uns alle in der Liebe, in der wir dich suchen.

Lass uns zueinander – und gemeinsam zu DIR finden. Amen

Montag, 12. Juni 2017

Fürbitten 13.6. Antonius von Padua, so von Gott reden,dass es nicht abschreckend ist


13.6.2017 Antonius von Padua
so von Gott reden,dass die anderen nicht den Glauben verlieren

Antonius von Padua, der Heilige des heutigen ‚Tages, war im 12.Jahrhundert ein ganz großartiger Prediger. Franz von Assisi hat ihn persönlich damit beauftragt, vor allem den armen und ungebildeten Leuten und den Franziskanerbrüdern zu predigen.                   Franz hat dabei Antonius den Auftrag gegeben: „Ich will, dass du die heilige Theologie so darlegst, dass weder in Dir noch in den anderen der Geist des Gebets ausgelöscht wird“  Das heißt : predige so, dass es nicht abschreckend ist! Das klingt witzig und ist doch sehr weise: Nur Theologisieren und hochwissenschaftlich predigen, das allein führt Menschen nicht zu Gott. Andererseits braucht man aber auch eine wissenschaftlich fundierte Theologie

So bitten wir heute für alle Männer und Frauen, die predigen, die unterrichten, die mit dem Wort Gottes auf die Menschen zugehen. Dass sie eine Sprache finden, die die Jungen verstehen und die Alten nicht abschreckt.

dass wir für unseren eigenen Glauben immer wieder die richtigen Worte finden, wenn Menschen mit Fragen und Problemen zu uns kommen

dass auch kritisches Denken Platz hat in der Kirche, vor allem aber auch Offenheit für die Lebensentscheidung und den Glaubensweg anderer.

dass wir die Bibel nicht als Wort Gottes verstehen, das man ängstlich als Antiquität hüten muss, sondern dass wir dort dem Geist Gottes begegnen, der uns auch in unserer Zeit immer wieder zu neuen Ufern führen will 

bitten wir gerade in diesen Tagen für die Diakone und Priester, die demnächst geweiht werden oder schon geweiht worden sind – bitten wir für alle, die sich für einen solchen Lebensweg in entscheiden wollen.

Nicht zuletzt bitten wir, dass die Kirche sich öffnet für Priester ohne Zölibatsverpflichtung, dass die Priester ohne Amt wieder integriert werden, dass auch um das Priesteramt für Frauen gebetet wird.


So bitten wir – guter Gott - an diesem Gedenktag des heiligen Antonius von Padua um gute Prediger und Predigerinnen, um gute Theologinnen und Theologen, um gute Priester und Ordensleute, aber vor allem bitten wir um Menschen, die in großer Innigkeit und Hingabe beten und lieben können, lieben und beten. Im Namen Jesu. Amen



ca. 1195 – 1231 Franziskaner,Theologe und Prediger


Der Heilige ist Schutzpatron der Städte Padua, Lissabon, Paderborn und Hildesheim sowie der Bäcker, Schweinehirten, Bergleute und Sozialarbeiter. Er wird bei Unfruchtbarkeit, Fieber, Pest, Schiffbruch, Kriegsnöten, Viehkrankheiten und auch für das Wiederauffinden verlorener Gegenstände (daher der Scherzname Schlampertoni) angerufen. Ebenso soll er bei der Partnersuchehelfen, wozu z.B. Single-Wallfahrten nach Padua angeboten werden. Dies wurde auch in mehreren TV-Produktionen thematisiert.Zudem soll er zu einer guten Geburt, zum Altwerden und zu einer guten Ernte verhelfen. Besonders bekannt ist sein Patronat über die Armen (unter dem Namen Antoniusbrot werden Spenden für Notleidende gesammelt).


Sonntag, 11. Juni 2017

Fürbitten 12.6. ein Maulwurfshügel ist kein Berg - selig, wer das erkennt


ein Maulwurfshügel ist kein Berg

12.6. 2017  Mt 5.1 die Seligpreisungen

Die Seligpreisungen der Bergpredigt Jesu sind so etwas wie die Magna Charta der Christen. Alles, was Jesus wichtig war, liegt in diesen Sätzen. Aber ihr Ansatz scheint uns so maßlos, dass wir eher kapitulieren.  Frère Roger Schutz, der Gründer der ökumenischen Bruderschaft von Taizé hat dazu gesagt: "Lebe das Evangelium – lebe, was Du verstanden hast – und sei es auch nur ein einziger Satz!" Die „Kleinen Schwestern Jesu“ in Paris geben in einem Text humorvoll ganz einfache Anregungen auch für unseren kleinen Alltag. So bitten wir

Lass uns versuchen, selig zu sein
weil wir einen Maulwurfshügel von einem Berg unterscheiden können; 
Dann werden wir uns selbst und anderen viele Probleme ersparen
 
Lass uns versuchen, selig zu sein
weil wir im richtigen Moment schweigen und zuhören können. 
Dann werden wir selbst Neues erfahren und kreisen nicht nur um uns selbst

Lass uns versuchen, selig zu sein
weil wir uns freuen und genießen können ohne dafür eine Entschuldigung zu suchen. Dann werden wir anderen nicht auf die Nerven fallen

Lass uns versuchen, selig zu sein
weil wir uns nicht für unentbehrlich halten. Aber lass uns darauf achten, 
was andere brauchen. Dann werden wir Freude säen.

Lass uns versuchen, selig zu sein
weil wir immer besser lernen, die kleinen Dinge des Lebens mit Ernst und die ernsten Dinge mit Gelassenheit zu sehen; Dann werden wir den wahren Wert der Dinge erkennen.

Lass uns versuchen, selig zu
weil wir fähig sind, anderen zu vertrauen und ihnen mit Wohlwollen zu begegnen, auch dann, wenn vieles dagegen spricht.  Dann wird man uns vermutlich für naiv halten, aber die Nächstenliebe ist nicht billiger zu haben
.
So bitten wir Dich Gott um die Gabe einander gut zu sein – damit Dein Reich Hier und Jetzt kommen kann. durch Christus unseren Herrn. Amen


PS zu Arthur am Sonntag 23: Ja die Welt ist kompliziert: Aber die Oma lernfähig!!!!

ui da muss sich die Oma aber beeilen -
ehe der Arthur selber drauf kommt.
Da hat sie doch versucht ihm zu erklären, dass das mit der Taufe ein wenig so ähnlich ist, wie mit seinem Pass. Der Arthur hat natürlich schon lange seinen eigenen Reisepass:
und in dem steht, dass Arthur österreichscher Staatsbürger ist.
Mit der Taufe, so hat die Moa dem Arthur erklärt,
bekommt man nun auch so eine Art Pass ausgestellt.
Damit kann man nachweisen, dass man ab nun, ab der Taufe,
Mitglied in einer christlichen Religionsgemeinschaft ist.
In einer christlichen Kirche. Denn andere Religionen kennen
diese Art von Taufe nicht
Aber nun hat die Moa beim Pass noch etwas weiter
ausgeführt. sie meinte: einen österreichischen Pass bekommt, wer österreichischer Staatsbürger ist.
Ja, DAS stimmt - aber leider meinte die Oma auch:

Österreichischer
Staatsbürger ist, wer in Österreich geboren ist!!!


 DAS IST LEIDER FALSCH; GANZ FALSCH



Ja also da hat sich die Moa ganz geirrt.
denn das würde heißen, dass in Österreich
das jus soli, das Geburtsortprinzip gilt

Schon in aller Früh findet sie diesbezüglich einen liebevollen Hinweis
aus dem schönen Südtirol vor:
"jus soli: leider (noch) nicht in Österreich !!!! "
Wenig später schon melden sich Arthur Tante Julia samt Arthur Onkel Jakob:
ja, die sind auch gscheiter als die Oma!!
"Mama", sagt der Jakob streng (denn die Arthur Oma ist seine Mama):
"Wir in Österreich haben das ius sanguinis"

So also da hammas jetzt, Oma!!

jus soli das heißt: RECHT DES BODENS -
             Staatsbürger eines Landes wird, wer auf dem Territorium dieses Landes geboren wird
             also GEBURTSORT-Prinzip. Hier spielt keine Rolle, welche Staatsbürgerschaft
             die Eltern besitzen
jus sanguinis: aber funktioniert anders: es ist das ABSTAMMUNGSPRINZIP
             man bekommt die Staatsbürgerschaft, die auch die Eltern haben, ganz gleich, wo man
             nun geboren wird.

also der Arthur ist Österreicher, weil seine Eltern Österreicher sind

In den USA regelt der 14. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten dass alle in den USA geborenen Personen US-Staatsbürger sind


na, ist die Moa nicht 


und hier noch eine Zusatz Info 


Anlässlich der aktuellen Diskussion zur Frage, ob Babys ausländischer Eltern, die in Österreich geboren werden, automatisch die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen werden sollte, hat die Österreichische Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) recherchiert, wie dieses Thema in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union gehandhabt wird. Die ÖGfE hat hierzu als Orientierungshilfe einen Kurzüberblick erstellt, in welchen Ländern Elemente eines „Geburtsortsprinzips“ (ius soli) vorhanden sind.


Kein ius soli bei der Geburt sondern jus sanguinis:
Österreich
Bulgarien Tschechien  Ungarn  Italien  Rumänien  Slowenien  Dänemark  Zypern
Malta  Polen  Slowakei  Schweden  Finnland  Estland  Lettland  Litauen

Ius soli bei der Geburt (an Bedingungen geknüpft): 
Belgien  Deutschland  Griechenland  Irland  Portugal
Vereinigtes Königreich
In jenen EU-Ländern, die Elemente des Ius soli handhaben, ist dieses stets an bestimmte zusätzliche Bedingungen geknüpft.
Doppeltes ius soli bei der Geburt:  
Dieses bezeichnet das Prinzip, dass ein Staat seine Staatsbürgerschaft an jene Kinder verleiht, wenn zumindest ein Elternteil bereits im Land geboren ist.
Belgien  Frankreich  Griechenland  Luxemburg  Niederlande  Portugal  Spanien

Samstag, 10. Juni 2017

Arthur am Sonntag 23 "Moa, erklär's mir - was ist TAUFE"

Der Arthur ist unzufrieden. Das kennt er nicht bei seiner Moa, dass sie einmal nichts erklären will.
Diesmal aber hat die Oma hundert Ausreden.
Zuerst sagt sie: "Ja...gleich..." aber ....es kommt nichts
Arthur stupst die Oma! Dann sagt sie:
"du, das ist kompliziert, so viel Zeit haben wir gerade nicht"
Dann sagt die Moa: "Ehrlich gesagt, ich glaub, das verstehst du noch gar nicht"
Dann sagt die Moa: "Du, das ist noch gar nicht so
interessant für dich..."
Aber da hat die Oma die Rechnung ohne den Arthur gemacht. Was für ihn interessant ist oder nicht interessant: also das bestimmt er immer noch selber.
Und jetzt will er es wissen:
Oma - dann schau nach in deinem Sonntagsbuch!
Was ist eine TAUFE!!!
Das fragt der Arthur die Moa - denn er war am vergangenen Freitag
bei einem Fest, das haben sie "TAUFE" genannt - sein Freund Leonidas, kurz Leo,
der ist GETAUFT worden.

Was das ist, will also der Arthur wissen.
Er hat bei der Feier in einem großen Raum
viele Lieder gehört, die Mama und der Papa vom Leo waren natürlich da und viele Menschen, die sind in so engen braunen Bänken gesessen, alle waren besonders schön angezogen,
ein Mann hat den Leo mit Wasser angespritzt, Kerzen hat der Arthur gesehen und über den Leo sollte ein weißes großes Kleid gebreitet werden. Der Leo ist aber schon ein großer Bub, der lauft schon und das mit dem Kleid hat er gar nicht mögen.
Also was ist das eine TAUFE, fragt jetzt der Arthur noch einmal.
Die Oma seufzt: "WIE erklären?"
Mit der Taufe ist das vielleicht so ähnlich wie mit einem Pass.
Du hast auch schon einen eigenen Reisepass, den nehmen die Eltern
mit, wenn ihr eure weiten eisen macht.
Ja, der Arthur nickt: seinen Reisepass kennt er!
Schau sagt die Oma: Der Pass sagt nun, welcher Staatsbürger du bist.
Du, der Arthur, bist ein Österreicher, und das deshalb,
weil du hier, in Österreich geboren bist.
Du hast die österreichische Staatsbürgerschaft.
Das allerdings geht ganz automatisch.
Bist du in Österreich geboren - bist Du automatisch Österreicher.
Mit der Taufe bekommt man auch eine Art Pass.
Mit der Taufe gehört man dann einer bestimmten Religion an.
Das allerdings geht nicht automatisch: dass müssen die
Eltern für ihr Kind "beantragen". Die Eltern wünschen sich, dass ihr
Kind in einer bestimmten Religionsgemeinschaft zu Hause ist.
Später, im Kindergarten, wirst du sicher bald erfahren, dass es verschiedene Arten von solchen Religionsgemeinschaften oder Kirchen gibt.
Die TAUFE , das ist sozusagen der Pass, der nachweist, dass man in einer
christlichen Religion aufwächst -

Denn andere Religionen,
etwa die Juden oder Muslime,
kennen keine TAUFE.
In der christlichen Taufe - der Leo zum Beispiel ist evangelisch getauft: da wird
"Im Namen des Vaters, 
des Sohnes und des Heiligen Geistes" getauft.
Heute Sonntag ist - dazu passend - übrigens ein Kirchenfest: "Dreifaltigkeitssonntag"  (katholisch)
"Trinitatis"  (evangelisch)
 Puh kompliziert, hoffentlich
will da der Arthur nicht auch noch mehr von der Oma wissen.
Aber der Arthur fragt jetzt:
"Moa, WO IST MEINE TAUFE? "-
Hat er die verschlafen?
"Nein" sagt die Oma, "Deine Eltern wollen, dass du jetzt noch nicht
mit den Gedanken und Regeln einer bestimmten Religion aufwächst."
Vielleicht wirst du dich auch nie dafür entscheiden -

und doch hast DU - und hat
jedes Menschenkind den 
EINEN EINZIGEN GÜLTIGEN PASS


ihr seid MENSCHENKINDER - 
ganz gleich welche Hautfarbe, welche Nationalität
welche Religion:
 Es zählt nur das VERBINDENDE und GEMEINSAME

ein MENSCH zu sein

Das, was bei deinem Freund Leo die
Taufe letztlich sagen will, das ist ganz sicher von allem Anfang an zu jedem kleinen Menschenkind
gesagt: DU KIND,
Du wunderbares einmaliges Kind -
hab Vertrauen in dein Leben.
Du sollst beschützt und behütet sein - und wir alle, die Großen, sollten dafür verantwortlich sein.
Trauriges und Weh-tuendes wird dir nicht erspart bleiben, das gehört zum Leben, warum auch
immer - aber Terror,Gewalt,Krieg,Hunger, soziale Ungerechtigkeiten....das sind Verbrechen gegen das Leben, gegen euer kostbares Kinder-Leben ...
wer kann uns helfen, euch vor all dem zu bewahren?

"Schau" sagt die Oma, vielleicht würde dir dieses Lied gefallen?
Ein GEBURTStags-LIED für alle Kinder dieser Welt

Gesegnet sei dieses Kind, 
und helfen wollen wir ihm
damit es sehen lernt mit seinen eigenen Augen, die Gesichter der Eltern
und die Farben der Blumen und die Schönheit der Erde.
damit es hören lernt mit seinen eigenen Ohren
auf den Klang seines Namens, 
auf die Wahrheit der Weisen und
auf die Sprache der Liebe.

Gesegnet sei dieses Kind, und helfen wollen wir ihm
damit es greifen lernt mit seinen eigenen Händen
nach den Händen seiner Freunde, nach Aufgaben und Plänen
damit es reden lernt mit seinen eigenen Lippen von den Freuden und Sorgen,
von den Fragen, die es bewegen
                                                                                    und von den Wundern des Lebens.

Gesegnet sei dieses Kind, und helfen wollen wir ihm
damit es gehen lernt mit seinen eigenen Beinen auf den schönen Straßen der Erde,
aber auch auf den mühsamen Treppen; 
und vor allem alle Tage auf den Wegen des Friedens.
damit es verstehen lernt mit seinem eigenen Verstand 

Gesegnet sei dieses Kind, und helfen wollen wir ihm
damit es das Gute sucht, Freunde schätzt und Freundschaft hält.
dass es lieben lernt mit seinem ganzen Herzen.
sich selbst und die anderen

nach: Lothar Zenetti

Die Heilige Geistin von Urschalling

eine Bildmeditation von Kapuziner Pater Pius Kirchgessner, 


http://www.pius-kirchgessner.de/07_Bildmeditationen/3_Pfingsten/Dreifaltigkeit.htm

"In dem kleinen oberbayrischen Ort Urschalling, der Teil der Markt-Gemeinde Prien am Chiemsee ist, gibt es ein kunsthistorisch bedeutsames kleines und nahezu unverändertes, romanische Kirchlein, das dem Apostel Jakobus geweiht ist. Das Westjoch wurde um 1160 auf dem Unterbau eines Wehrturmes erbaut, der östliche Anbau entstand etwa um 1200 als Station auf dem Jakobusweg. Das Kirchlein besitzt eine figurenreiche Wand- und Deckenbemalung, Fresken aus dem 14. Jahrhundert. Mitte des 16. Jahrhunderts wurden sie überdeckt und tauchten erst 1923 durch Zufall wieder auf als im Zuge einer aufwändigen Renovierung der Innenputz abgeklopft wurde. Zum Vorschein kam ein Freskenzyklus, der in seinem Erhaltungszustand und in seiner Qualität in ganz Süddeutschland einmalig ist.

Ein Fresko zeigt im Zwickel des Chorgewölbes zwischen zwei Bögen die heilige Dreifaltigkeit. Der Maler, der dieses Bild geschaffen hat, war vielleicht kein großer Künstler aber er hatte eine originelle Idee.
Um auszudrücken, dass sich Gott nicht nur auf verschiedene Weise den Menschen zeigt, sondern auch in sich Fülle und Vielfalt enthält, hat er eine Figur mit drei Köpfen bzw. Gesichtern und drei Oberkörpern entworfen. Nach unten zu, wo sich die Gewölberippen treffen, verschmelzen jedoch die drei Körper zu einem einzigen, was auf die Einheit der drei göttlichen Personen hinweisen will.



Leicht zu identifizieren ist rechts Gottvater (mit weißem Haupthaar und Bart) und links Gottsohn (mit dunklem Haar und Bart, umhüllt mit demselben weißen Mantel den der Vater trägt). Beide wenden sich halb zur Mitte und lassen aus sich eine dritte Gestalt hervorgehen, den heiligen Geist.
Oder soll man besser sagen die „heilige Geistin“?
Denn das Besondere und Ungewöhnliche an dieser Darstellung ist nicht das menschliche Antlitz, das Besondere ist eher, dass diese Gestalt klar als Mädchen oder Frau zu erkennen ist mit weiblichem Gesicht, bartlos und rund, freundlich und jugendlich wirkend, mit langem hellbraunem Haar und roten Wangen.
Die Gesichter der drei Gestalten veranschaulichen drei Lebensabschnitte des Menschen: links das Mannesalter, rechts das Greisentum, in der Mitte die Jugend.


„Lasst uns den Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich.
Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie“ (Gen 1, 26 - 27).

Daran mag der Maler gedacht haben, als er die drei Lebensalter in die Gesichter der drei göttlichen Personen legte und gleichzeitig ein weibliches Gesicht für die heilige Geistkraft malte. Alle drei Köpfe sind mit jeweils einem Heiligenschein versehen. Die drei Heiligenscheine gehen ineinander über. Jeder Heiligenschein enthält nur einen Teil des Kreuznimbus. Die drei Köpfe werden so durch die drei Balken eines einzigen Kreuzzeichens verklammert. Wenn man alle drei Heiligenscheine zusammenschiebe, käme der in der Kunst für Christus übliche Kreuznimbus zustande. Ebenfalls ein Hinweis auf die Einheit in der Verschiedenheit von Vater, Sohn und Geist.

Weiter fällt auf, dass die Gesamtgruppe nur zwei Hände hat.
Die beiden Hände, eine groß (männlich?), die andere zartgliedrig (weiblich?) weisen nach innen in die Mitte.
Drei Personen mit nur zwei Händen! Durch die Verschiedenheit der beiden Hände wird die Verschiedenheit der göttlichen Personen angedeutet, aber zugleich auch, dass es sich um ein Wesen handelt, denn sonst müssten es sechs Hände sein.

Alle drei Personen tragen dasselbe dunkelrote Untergewand, das bei der mittleren Gestalt unterhalb der Brust in Falten gestrafft ist.
Der weiße Mantel umhüllt alle drei. Doch er öffnet und schließt sich und öffnet sich noch einmal nach unten hin.

Auffällig ist auch das Weiblichkeitssymbol im Faltenwurf zu Füßen der mittleren Gestalt, eine deutliche Darstellung des Schoßes, trickreich aus den Falten der Gewänder von Vater und Sohn gebildet. Ein Hinweis auf Leben und Fruchtbarkeit.

Das Dreifaltigkeitsfresko von Urschalling ist ein Bild, an das man sich erst gewöhnen muss. Gleichzeitig fasziniert es.

Wollte der Maler – seiner Zeit weit voraus – deutlich machen, dass es im Wesen Gottes nicht nur männliche, sondern auch weibliche Eigenschaften gibt?
Man denkt unwillkürlich an das berühmte Wort von Papst Johannes Paul I.: „Gott ist nicht nur Vater, vielmehr ist er auch Mutter.“

Sicher hat der Künstler im 14. Jahrhundert nichts von Emanzipation, Feminismus, Frauenquote und Geschlechterkampf gewusst. Die Rolle der Frau war im Mittelalter klar umschrieben. Und diese Rolle war alles andere als frauenfreundlich. Dennoch hat es sich der Künstler nicht nehmen lassen, den Heiligen Geist als Frau zu malen.

Es scheint, dass der Maler des Bildes sich nicht nur auf sein Handwerk verstand, sondern auch das hebräische Wörterbuch kannte. Denn im biblischen Originaltext, der ja in der hebräischen Sprache verfasst wurde, wird der Heilige Geist „Ruach“ genannt.
Und „Ruach“ ist im Hebräischen (zwar nicht durchgehend, aber doch meist) Femininum, also mit dem weiblichen Artikel versehen: die Ruach, so weiblich wie die Mutter, die Schwester oder die Gefährtin.
Aber nicht nur grammatikalisch ist „Ruach“ weiblich, auch die Vorstellung ihres Wirkens in der Welt entstammen dem Erfahrungsbereich von Frauen:
Die Ruach schwebt (F. Stier übersetzt „brütet“) über dem Wasser.
Sie ist die Kraft, die schon bei der Schöpfung am Anfang der Bibel wirksam war. Sie schafft („gebiert“) das Leben.
Sie inspiriert, motiviert, bewegt und fördert es.
Sie lässt den Menschen atmen, leben, handeln.



Diese Tradition findet sich auch im Neuen Testament, wenn etwa Jesus dem Nikodemus erklärt, dass der Mensch „neu geboren werden muss aus dem Geist“, um in Gottes Reich zu gelangen  (Joh 3, 3f).
Etwas davon drückt sich auch heute noch darin aus, wenn wir Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes, als „Geburtsfest“ der Kirche bezeichnen.

Gottes Geist: die Liebe und die Güte – die Zuwendung – die Glut, die uns im finsteren Tal und in der kalten Nacht des Lebens wärmt und uns schützend umgibt – die Stimme, die uns ruft, die uns mit ihrer Weisheit begleitet und uns die Richtung weist.

Wir kommen mit unserer Sprache an die Grenzen des Sagbaren.
Doch der Maler, der vor 600 Jahren dieses Bild gemalt hat, er kommt uns zu Hilfe. Er sagt uns auf seine Weise: Stellt euch die Liebe und die Güte, die Weisheit und die Herrlichkeit Gottes nicht einseitig, nicht nur männlich vor. Gott hat auch weibliche Züge.

Das Deckenfresko in Urschalling war ein mutiger Schritt, die weibliche Seite Gottes buchstäblich ins Zentrum zu rücken.
Die „Heilige Geistin“ bildet hier die Mitte der Trinität und weist hin auf die Seite in Gott, die neues Leben gebiert. Es ist die Seite Gottes, die treffend besungen wird: „Komm, heilger Geist, der Leben schafft, erfülle uns mit deiner Kraft. Dein Schöpferwort rief uns zum Sein, nun hauch uns Gottes Odem ein.“

Bei aller Betonung des Weiblichen in Gott soll das allerdings auch nicht dazu führen, das Männliche, das lange Zeit überbetont war, gegen das Weibliche auszutauschen.
Eigentlich ist Gott weder Mann noch Frau, sondern er ist Gott!
Gott kann weder durch sein Mann-Sein noch durch sein Frau-Sein definiert werden, sondern nur durch sein Gott-Sein!


Er lässt sich nicht festnageln auf ein Merkmal, auf einen Wesenszug, auf eine Eigenschaft. Gott ist „alles in allem“.
Es sind gerade die vielfältigen Erscheinungen Gottes in der Geschichte des Menschen mit seinem Gott, von denen uns die Trinität erzählt:
Gott als Vater und Mutter, als Schöpfer und Ruach (Geisteswehen) von Anbeginn der Welt spürbar.
Er spricht zu uns als Bruder, Freund, Geliebter, als Heiland und Erlöser in den Erzählungen des Neunen Testamentes.
Und er ist, solange es Menschen gibt, in uns, betet in uns, wirkt in uns als Heiliger Geist. Er wohnt ins uns und ist in unserem Leben erfahrbar, wo wir uns für ihn öffnen, uns von ihm durchdringen und uns von seinem Licht und seiner Kraft, von seiner Freude und Liebe erfüllen lassen.

„Von ihm und durch ihn und zu ihm hin sind alle Dinge“ (Röm 11, 36). – „In ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir“ (Apg 17, 28). – „Gottes Liebe ist ausgegossen in unseren Herzen durch den Geist, der uns gegeben ist“ (Röm 5, 5).

 http://www.pius-kirchgessner.de/07_Bildmeditationen/3_Pfingsten/Dreifaltigkeit.htm