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Dienstag, 29. März 2016

Fürbitten 30.3. "Halt mich nicht fest" ... loslassen können



30.3.2016 Joh.20.11 halt mich nicht fest – noli me tangere

"Halt mich nicht fest", sagt Jesus zu Maria Magdalena, als sie in der Nähe des leeren Grabes den Auferstandenen endlich erkennt, als sie ihn umarmen und halten will - "Halt mich nicht fest"sagt Jesus zu der Frau, die ihn so sehr liebt.  Eigentlich dürfen einem dabei auch die Tränen kommen. Weil es so deutlich ist, dass wir eigentlich nichts festhalten sollen und weil das sehr, sehr schwer ist. Bitten wir heute

Dass wir Vertrautes immer wieder loslassen können, damit wir Neuem begegnen

Dass wir nicht Besitz ergreifen von Menschen, auch nicht von Menschen, die wir lieben

Dass wir den Anderen Freiheit und genug Spielraum in der Begegnung mit uns geben

Dass wir aufhören, uns an fixe Ideen und Vorstellungen zu klammern

Dass wir auch alte Gottes-Bilder loslassen, damit wir neu sehen können

Dass wir nicht ängstlich an alten Ritualen und Gesetzen festhalten

du guter Gott, so bitten wir um Vertrauen - Vertrauen - Vertrauen: dass wir nicht klammern und festhalten. Das uns das „loslassen“ gelingt, dass uns die Freiheit gelingt, hinein in die Hoffnung unserer Auferstehung. Durch Jesus Christus unseren Bruder Amen

nicht gewöhnen ans Totsein Auferstehen 3



Über Auferstehung 

Sie fragen mich nach der Auferstehung
sicher sicher gehört hab ich davon
dass ein Mensch dem Tod nicht mehr entgegenrast
dass der Tod hinter einem sein kann
weil vor einem die Liebe ist
dass die Angst hinter einem sein kann
die Angst verlassen zu bleiben
weil man selber so ganz wird
Gehört hab ich davon dass nichts da ist
das fortgehen könnte für immer
Ach fragt nicht nach der Auferstehung
ein Märchen aus uralten Zeiten
das kommt dir schnell aus dem Sinn
Ich höre denen zu
die mich austrocknen und kleinmachen
ich richte mich ein
auf die langsame Gewöhnung ans Totsein
in der geheizten Wohnung
den großen Stein vor der Tür
Ach frag du mich nach der Auferstehung 
Ach hör nicht auf mich zu fragen.
Dorothee Sölle, fliegen lernen

blatt und blüte


„noch treibt mir kälte
die grünen flausen
aus dem kopf

doch unter der erde
werden erste worte geübt:
blatt und blüte

gabriele pflug

Montag, 28. März 2016

Fürbitten 29.3 Wie von Auferstehung sprechen?




29.3.2016 Dienstag nach Ostern

Wie sollen wir von Auferstehung sprechen? Ist es billiger Trost den wir anbieten,
eine hilflose Illusion? – allein angesichts all der Terroranschläge ringsum.
In Pakistan: Mütter und Kinder, bewusst ausgesucht auf einem großen beliebten Spielplatz, werden von einer Terrorbombe zerfetzt. Es soll möglichst viele Christen treffen – es ist Ostersonntag in Lahore. Über 70 Tote. Kinder mit schwersten Verletzungen vor allem auch durch die Nägel, die absichtlich in den Sprengsatz gemischt worden sind.
Wie sollen wir von Auferstehung sprechen…

Suchen wir heute ganz still
nach unseren eigenen Bitten, nach unseren eigenen Worten
oder bleiben wir auch wortlos …
Gott hört auch das unhörbare

Jesus, wir feiern deine Auferstehung und stehen doch fassungslos 
unter dem Kreuz von so viel unbegreiflichem Leid in dieser Welt. 
Erbarme dich …. Sei bei den Leidenden –  und erbarme dich.