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Montag, 28. Februar 2022

Fürbitten 1.3. nein, die Liebe ist kein Geschäft

 


25.5.2021 Mk.10.28  wir haben alles verlassen

Diese Frage stellt sich oft in einer Liebesbeziehung: „Ich habe doch ALLES für dich getan, und – was bekomme ich nun dafür?“ Im Evangelium heute ist es Petrus, der zu Jesus sagt:   „Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt...“Es ist wohl ziemlich klar, was Petrus damit andeuten will: „WAS HABEN  wir jetzt davon, WAS KRIEGEN WIR DAFÜR?“  Jesus scheint die Apostel beruhigen zu wollen: Letztlich werden die in seiner Nachfolge das Hundertfache erhalten....  und die Letzten werden die Ersten sein und die Ersten die Letzten.... Also, wird es sich schon „auszahlen“, wenn wir brav und gläubig bleiben? Aber wollen wir mit so einer Motivation leben? Stellen wir uns heute, einen Tag vor dem Aschermittwoch, in den Fürbitten einfach ein paar stille Fragen

 

Glaube ich, lebe ich religiös – damit dann hinterher etwas für mich herausschaut?

 

Würde ich anders leben, wenn DANACH, nach diesem Leben möglicherweise doch kein himmlischer Lohn folgt?

 

Will ich mit meinem Glauben nur auf Nummer sicher gehen?


Mache ich Tauschgeschäfte mit Gott, will ich, dass etwas „für die Ewigkeit“ herausschaut?

 

Ohne „Lohn im Himmel“, was wäre ich bereit auf mich zu nehmen, nur einfach so – aus Liebe?

 

Wie ist es in meinen mitmenschlichen Beziehungen - kann ich "geben", ohne insgeheim auch etwas für mich zu verlangen?


Bitten wir heute –„dass wir lernen zu lieben – einfach so, nur um der Liebe willen …und bitten wir um Frieden für die Ukraine, um das Wunder, dass sich diese Situation zum Besseren entspannt. AMEN


immer wieder einen neuen Blick wagen

 


seit Tagen frage ich mich:

Krieg? Würde ich bleiben? Flüchten?

Möchte ich meinen Sohn kämpfen sehen?

 

"Manchmal handeln wir so, als ob es etwas Wichtigeres gebe als das Leben.
Was denn?" Antoine de Saint-Exupéry


"Einmal am Tag freut man sich, dass man am Leben ist,

das ist ein unwahrscheinliches Kapital". Thomas Bernhard

 

"Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es auf jeden Fall tun,  mag er uns darum bitten oder nicht" Hermann Hesse

 

"das Leben...scheitern, scheitern, immer perfekter scheitern" George Tabori


Nur belehrt von der Wirklichkeit können wir die Wirklichkeit ändern.“ B.Brecht


"Wir nehmen den Schmerz zu schnell weg. Wir geben zu schnelle Antworten,                                      wir suchen zu schnelle Lösungen... Wir dürfen den Schmerz nicht beseitigen,                                 bevor wir gelernt haben, was er uns zu sagen hat." Richard Rohr

 

"Man muss die Gerüste wegnehmen, wenn das Haus gebaut ist." Nietzsche


"Wir können die Umstände unseres Lebens, uns härter werden lassen, so dass wir immer ärgerlicher und furchtsamer werden, oder wir können sie uns weicher und freundlicher werden lassen. Wir haben immer die Wahl". Dalai Lama

 

‎" Unter Intuition versteht man die Fähigkeit gewisser Leute,
eine Lage in Sekundenschnelle falsch zu beurteilen." Friedrich Dürrenmatt


Das Sichere ist nicht sicher.
So, wie es ist, bleibt es nicht.  Brecht

 

"Wenn wir es nur besser wissen,
aber nicht besser machen,
dann sind auch wir schuldig." Peter Turrini


"Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.

Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.

Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.

Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.

Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal"     aus dem Talmud

 

Lass keine Stunde ungenützt vorübergehen. Nimm den heutigen Tag voll in Beschlag;                             dann wirst du weniger von dem Folgenden abhängen."... "omnes horas conplectere .." Seneca

 

"Denke nicht so oft an das, was dir fehlt,
sondern an das, was du hast."   Marc Aurel


"Friede ist nicht die Abwesenheit von Krieg:

Friede ist eine Tugend, eine Geisteshaltung, eine

Neigung zu Güte, Vertrauen und Gerechtigkeit."     Baruch de Spinozza



 "i do not want my pictures in your offices, for the president is not an icon, an idol or a portrait.

hang your kids' photos instead, and look at them each time you are making a decision."

volodymyr zelenskij, president of ukraine

 

 

 

 

 

 

Sonntag, 27. Februar 2022

Fürbitten 28.2. in aller Hilflosigkeit

 


28.2.2022  eine neue Woche   ...was wird sie bringen ??

Ein Monat geht zu Ende. Eine neue Woche beginnt. Eigentlich wäre das heute der „Faschingsmontag“ – aber die meisten von uns werden auch heute früh mit einem flauen Gefühl aufwachen. Wie geht es in der Ukraine weiter. Welche neuen Bedrohungen haben sich über Nacht aufgebaut – gestern hat Putin die Atomstreitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt. Völlig irre, denken wir uns – aber so viel Irrsinn ist schon passiert. Wir können nur bitten und beten und hoffen –

 

Für alle Menschen in der Ukraine, für die Frauen, für die Kinder, für die Alten und Gebrechlichen, für alle, die in Spitälern als Patientin oder Betreuende unter besonderem Druck stehen

 

Für alle, die aus ihrem Alltag herausgerissen wurden und jetzt aufgerufen sind, für die Freiheit und die Unabhängigkeit ihres Landes zu kämpfen,  

 

Wir bitten für die politische Führung, um die richtigen Entscheidungen, dass es eine Chance für Friedensverhandlungen gibt

 

 Wir bitten auch für die Menschen in Russland, die den Mut haben, gegen diesen Krieg offen zu protestieren und dafür mit Repressalien rechnen müssen

 

Für alle Menschen auf der Flucht, die zwar das Glück haben, momentan mit offenen Armen aufgenommen zu werden, die aber dennoch von allem abgeschnitten sind, was ihr Leben bisher war

 

Bitten wir, dass es politisch möglich ist, international angemessen zu reagieren und doch Wege zu einer De-Eskalation zu finden

 

bitten wir für alle die kleinen Menschenkinder, die in diesen Tagen geboren werden, dass sie heil bleiben und letztlich doch in einer friedlichen Welt aufwachsen können

 

So bitten wir, hilflos -und doch mit Hoffnung und Vertrauen. Amen

Samstag, 26. Februar 2022

Fürbitten Sonntag 27.2. sich selbst erkennen - kaum etwas ist schwieriger

 


27.2.2022 Lk.6.39 nicht mit zweierlei Maß messen

Woran erkennt man, wie ein Mensch wirklich ist, oder besser gesagt, woran erkennt man, ob ein Mensch im Herzen gut ist? Woran erkennt man, ob man einem Menschen vertrauen kann, ob man ihm folgen kann. Die Lesung aus dem Alten Testament definiert es nüchtern: „Töpferware wird nach der Brennhitze eingeschätzt“ – so soll man auch seine Freunde überprüfen. Im Evangelium lenkt Jesus den Fokus aber nicht mehr „auf die Anderen“. Nicht mehr darum geht es, wie die Anderen sind oder sein sollten – das wissen wir ja meist nur zu genau. Jesus geht es darum, dass wir erkennen wie wir selbst sind, wie wir denken, wie wir fühlen, wie oft wir mit zweierlei Maß messen. „Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders. aber den Balken in deinem eigenen Auge beachtest du nicht?“ fragt Jesus.  Bitten wir heute


Dass wir ehrlich und kritisch mit uns selbst umgehen, dass wir uns klar sind über unsere eigenen Gedanken und Handlungen, ehe wir über andere urteilen

Dass wir erkennen, dass das, was uns an anderen stört, meist ein Problem in uns selbst ist

Dass wir uns immer wieder bemühen, der eigenen Selbstgefälligkeit zu entgehen

Dass wir uns das herum-kritisieren abgewöhnen und das Besserwissen

Dass wir es uns selbst verbieten, über andere zu tratschen, andere auszurichten oder die Fehler anderer bloßzustellen

Dass wir in erster Linie wohlwollend und positiv denken wollen

Heute ist Faschingssonntag, viele kostümieren sich, genießen es, Masken zu tragen. Bitten wir, dass es uns immer besser gelingt, in unserem Alltag all die Masen abzulegen, mit denen wir uns vor Anderen wichtigmachen oder mit denen wir oft auch nur unsere Unsicherheit verbergen.

 

So bitten wir heute guter Gott, dass wir liebevoll und gütig aufeinander schauen, dass wir in unserem kleinen Alltag zum Frieden beitragen, den wir uns so sehr für die große Welt ersehnen und erbitten. So bitten wir im Namen Jesu Amen

Freitag, 25. Februar 2022

Fürbitten 26.2. unser Blick auf das Leben

 


 26.2.2022  Mk.10.13.das Leben nehmen wie ein Kind?

Die Situation rund um die Ukraine belastet uns wohl alle. Auch wer keine Freunde und Bekannte im Kriegsgebiet hat, macht sich Sorgen, Man kann gar nicht anders, als mitzuleiden. Wo immer wir können, sollten wir wenigstens finanziell helfen, die verschiedenen Hilfsorganisationen unterstützen. Im Evangelium will uns Jesus heute dazu hinführen, das Leben wieder „wie ein Kind“ anzunehmen. „Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind – der wird in das Reich Gottes nicht hineinkommen“ sagt Jesus. Was heißt das: „sein wie ein Kind“? Kinder sind nicht nur kleine Engelchen - man braucht sich nur auf Spielplätzen umzusehen. Jesus war kein Romantiker, ihm ging es ganz sicher nicht um „brave Kinder“. Denken wir nach und bitten wir, was wir uns vielleicht von den Kindern abschauen sollten: 

 

dass wir ganz im Augenblick leben können –  dass wir neugierig bleiben

 

dass wir über einer Sache alles vergessen können – dass wir in Allem die Freude suchen

 

dass wir nicht immer schon alles wissen  dass wir keine großen Pläne brauchen

 

dass wir weinen können, wenn wir traurig sind - dass wir uns aber auch trösten lassen

 

dass wir keine Angst vor Berührung haben – - dass wir auch selbst umarmen können

 

dass wir tief vertrauen können – dass wir Sorgen nicht den ganzen Tag mit uns schleppen

 

dass wir unbekümmert immer wieder von Neuem anfangen - dass wir hinfallen und immer wieder unverdrossen aufstehen

 

und dass wir auch – belastet von allen aktuellen Nachrichten – bereit sind, positiv zu denken und einfach dort zu helfen, wo wir helfen können.

 

So bitten wir, dass dieser unselige Krieg wenigstens schnell ein Ende findet und möglichst wenigen Menschen mehr das Leben kostet. Auch wenn wir davon ausgehen müssen, dass sich die politische Situation wohl für längere Zeit verschärft. Wir bitten um Frieden und Freiheit und Gerechtigkeit. Amen

Jugend eine Welt

Nothilfe für die Menschen in der Konfliktregion
Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000
Spendenkennwort: Ukrainehilfe

Unsere heutige Presseaussendung und die Möglichkeit für Online-Spenden finden Sie hier.
Ihre Spende hilft in der Not!


 

 

Donnerstag, 24. Februar 2022

Fürbitten 25.2. In Hilflosigkeit und Not


 


25.2.2022   Russischer Angriff auf die Ukraine

 

Europa steht unter Schock. Russische Truppen -  in massivem Ausmaß - sind in die Ukraine einmarschiert. Trotz aller Warnungen der letzten Wochen hat letztlich kein westlicher Staat mit diesem Ausmaß an militärischer Aggression gerechnet. Bitten wir – in aller Hilflosigkeit – um Frieden und vielleicht haben wir heute vor dem Hintergrund dieser für ganz Europa bedrohlichen Situation die Worte aus dem Jakobusbrief mit ganz besonderer Aufmerksamkeit gehört: habt Geduld, vertraut der Gerechtigkeit Gottes, schreibt Jakobus, Sein Brief richtet sich an die Armen und Ausgenützten. Denken wir an all die Menschen, die in diesen Stunden und Tagen nicht wissen, wie es mit ihrem Leben weitergeht.

 

Halten wir heute an Stelle der Fürbitten STILLE

 

So bitten wir guter Gott um einen Ausweg aus dieser schweren Krise. Um die richtigen Entscheidungen, und um Hilfe für die von Leid und Krieg betroffenen Menschen. Amen

Mittwoch, 23. Februar 2022

Fürbitten 24.2. Liebe schenkt Freiheit



24.2.2022 Fest des Hl.Matthias Joh.15.9   

Der Apostel Matthias, dessen Fest heute gefeiert wird, war ein Jünger Jesu. Er ist aber erst nach Auferstehung und Himmelfahrt Jesu – als Ersatz für Judas - zu den Aposteln dazu gewählt worden. Petrus stellt zwei Männer zur Wahl - der, auf den das Los fiel, ist Matthias.  Im Evangelium zum heutigen Tag kommt neunmal das Wort „Liebe“ vor. Jesus will es seinen Jüngern regelrecht einhämmern. Liebt einander - Wie ich euch geliebt habe - Wie ich vom Vater geliebt bin. - Genauso müsst auch ihr einander lieben – Liebt einander. Ein Wort, gesprochen – in unsere heutige Gemeinschaft der Kirche aber auch in unser ganz privates Leben. Bitten wir um diesen Geist der Liebe, der letztlich ein Geist der Freiheit ist. Denn auch das sagt Jesus: ich nenne euch nicht mehr Knechte – Freunde seid ihr. So bitten wir:

 

dass wir dankbar sind für alles, was wir an Liebe erfahren und empfinden dürfen , dass unsere Liebe einen langen Atem hat, dass sie geduldig und fürsorglich und großzügig ist

 

dass wir das, was wir lieben, auch freigeben können, dass wir nicht besitzergreifend sind, dass wir in der Liebe niemand von uns abhängig machen wollen

 

dass wir auch den Schmerz annehmen können, ohne den es die Liebe nicht gibt, dass wir auch dankbar sind für unsere Sehnsucht, die uns immer einen Schritt weiter gehen lässt

 

bitten wir für die jungen Leute, dass sie in ihrer Suche nach Liebe und Zärtlichkeit gute Erfahrungen machen und miteinander verantwortlich umgehen

 

für Frauen und Männer in ihren Partnerschaften, dass Gewohnheit und Routine nicht die Liebe und die Zärtlichkeit ersticken

und auch für alle, die keinen Partner haben, dass sie die vielen anderen Formen der Liebe entdecken, die sich in jeder Zuwendung und Freundschaft finden lassen

 

bitten wir, dass die Amts Kirche im Geist Jesu besser verstehen kann, dass es viele Formen der Liebe gibt und "die Kirche" nicht als Richterin gefragt ist, sondern als eine "Segnende"  

 

So bitten wir,  gib unserer Liebe die Kraft, auch in schwierigen Situationen und in schweren Zeiten stand zu halten, gib uns eine Liebe, die letztlich stärker ist „als der Tod“. So bitten wir im Namen Jesu Amen

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


 

 „Kleine Schritte sind besser als keine Schritte“ Willy Brandt

 

"Das Wunder, auf das ich so lange gewartet habe,                                                                                         bin ich selbst". Selma Lagerlöf

 

"Ich bin ein Clown.
Ich sammle Augenblicke" Heinrich Böll


„Ich habe mich so gefreut!" sagst du vorwurfsvoll, wenn dir eine Hoffnung zerstört wurde.    Du hast dich gefreut - ist das nichts?"    Marie von Ebner-Eschenbach


"Die größte Entscheidung deines Lebens liegt darin,

dass du dein Leben ändern kannst,

indem du deine Geisteshaltung änderst". Albert Schweitzer

 

"Wer lebt
muss immer bereit sein sich zu ändern". Goethe


"Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden". Franz Kafka

 

"Viele Menschen sind so gut erzogen, dass sie nicht mit vollem Mund sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun". Orson Welles

 

"Ein Pessimist ist ein Mensch, der sich über schlechte Erfahrung freut,

weil sie ihm recht gibt". Heinz Rühmann

 

„Du bist mit einem kleinen Funken Wahnsinn gesegnet.                                                           Du darfst ihn nicht verlieren“ Robin Williams

 

"In den Beziehungen zwischen Menschen gibt es ebenso wenig einen Stillstand wie im Leben des Einzelnen". Arthur Schnitzler


"Ich möchte leben wie ein Fluss fließt:
getragen von der Überraschung seiner eigenen Entfaltung." John O'Donohue


„Jeder, der dich ärgert
besiegt dich“ Rabbi Charles Klein


„Wirf das Missvergnügen über dein Wesen ab!

Verzeihe dir dein eigenes Ich“ Nietzsche





Dienstag, 22. Februar 2022

Fürbitten 23.2. Ja mach nur einen Plan .....

 


23.2.2022  Jak.4.13  menschliches Planen

Vom Dichter Bert Brecht kennen wir die „Ballade von der Unzulänglichkeit menschlichen Planens.“ Ja, mach nur einen Plan! - Sei nur ein großes Licht! - Und mach dann noch’nen zweiten Plan - Gehn tun sie beide nicht. So heißt es bei Brecht. Zweitausend Jahre früher ist Ähnliches formuliert im sogenannten Jakobus-Brief aus dem Umfeld von Jesus. Wer genau dieser Jakobus war, darüber diskutieren die Theologen, Jedenfalls gibt er den christlichen Gemeinden recht praktische, alltags-taugliche Ratschläge. Im Brief heute warnt er vor all zu großer Selbstgewissheit. Keiner von uns weiß, was morgen sein wird. Planen ist gut, aber letztlich sollen wir alles in die Hand Gottes legen. So bitten wir heute

 

Dass es uns nicht aus der Fassung bringt, wenn manches anders verläuft, als wir geplant haben

dass wir nicht alles auf Punkt und Strich regeln wollen

dass wir mit unseren Bitten Gott nicht in unsere engen Vorstellungen pressen wollen

dass wir uns mit Planen und Vorausschauen das Leben nicht komplizierter machen, als es sein muss

dass wir zwar planen, aber auch die Dinge an uns herankommen lassen

dass wir uns nicht „auf Zukunft“ fixieren, sondern im Hier und Jetzt das Beste tun

dass wir im Vertrauen offen sein können, für das was kommt

dass wir immer gelassener werden, was die Zukunft betrifft und dass wir auch anderen Menschen Angst nehmen können

 

so bitten wir um ein leichtes Herz für einen leichten Tag. Im Namen Jesu Amen


BALLADE 

VON DER UNZULÄNGLICHKEIT MENSCHLICHEN PLANENS

Der Mensch lebt durch den Kopf.
Sein Kopf reicht ihm nicht aus.
Versuch es nur, von deinem Kopf
Lebt höchstens eine Laus.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht schlau genug.
Niemals merkt er eben
Diesen Lug und Trug.

Ja, mach nur einen Plan!
Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch’nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht schlecht genug.
Doch sein höhres Streben
Ist ein schöner Zug.

Ja, renn nur nach dem Glück
Doch renne nicht zu sehr
Denn alle rennen nach dem Glück
Das Glück rennt hinterher.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht anspruchslos genug.
Drum ist all sein Streben
Nur ein Selbstbetrug.

Der Mensch ist gar nicht gut
Drum hau ihn auf den Hut.
Hast du ihm auf dem Hut gehaun
Dann wird er vielleicht gut.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht gut genug
Darum haut ihm eben
Ruhig auf den Hut!

Bert Brecht

 

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Das Übel gedeiht nirgends besser, als wenn ein Ideal davor steht" Karl Kraus

 

"Der Glaube, dass die eigene Sicht der Wirklichkeit die Wirklichkeit schlechthin bedeute, ist eine gefährliche Wahnidee". Paul Watzlawick

 

„Wir sollten immer daran denken, dass es auch noch etwas anderes auf der Welt gibt als die Gewöhnlichkeit.“ Thomas Bernhard

 

„Never be the smartest at the table“                                                                                        Sitze nie als Klügster am Tisch. Such dir immer Leute in der Umgebung, die klüger sind als du, und die dir etwas zu sagen haben.  Jim Watson, Entdecker der Doppelhelix


„80% der Bevölkerung sind 100%ige Volltrotteln. Das ist so.“  Walter Lohmeyer, Urgestein beim „Uhudler“, dessen letzte Exemplare nach 27 Jahren als Straßenzeitung verkauft werden

 

"Der Gedanke ist alles. Der Gedanke ist der Anfang von allem. Und Gedanken lassen sich lenken. Daher ist das Wichtigste: Die Arbeit an den Gedanken". Leo Tolstoi

 

"Das Verlangen nach Gegenliebe

ist nicht das Verlangen der Liebe, sondern der Eitelkeit". Nietzsche

 

"Das Große ist nicht, dass einer dies oder jenes ist, sondern dass er es selbst ist;

und das kann jeder Mensch sein, wenn er will".    Sören Kierkegaard

 

„Wir brauchen keine anderen Herren,

sondern keine.“ (Brecht: Ballade vom Wasserrad).

  

"Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben -
aber es hat nur ganz genau so viel Sinn,
als wir selber ihm zu geben imstande sind." Hermann Hesse


"Wir spielen immer,
wer es weiß, ist klug". Arthur Schnitzler






Montag, 21. Februar 2022

Fürbitten 22.2. KIRCHE HEUTE - sie muss begreifen, worin SCHULD besteht

 


22.2.2021 Fest Kathedra Petri   

Das heutige Kirchen Fest geht eigentlich auf einen heidnischen Brauch im alten Rom zurück. Im Totengedenken hat man dort zu eigenen Feiern Speisen für die Verstorbenen gebracht und für jeden Toten auch einen Sessel, einen Stuhl (cathedra) hingestellt. Die Christen haben bei diesem Totengedenken an Petrus gedacht – aber ab dem 4.Jahrhundert hat Rom diese Feier mit heidnischem Hintergrund verboten. Statt dessen hat man nun den Sessel, den „Stuhl“ des Petrus als „Lehrstuhl“ umgedeutet. Dieser „Lehrstuhl Petri, das wissen wir, hat in der Geschichte der christlichen Kirchen nicht immer eine heilsame Rolle gespielt. Bitten wir heute

Dass die Menschen in den Leitungsämtern der Kirche erkennen können, worin Schuld und Mitschuld im Verbrechen von Kinder-und Jugendlichen Missbrauch besteht

Dass die Bereitschaft bei den Verantwortlichen wächst, etwas an den Strukturen der Kirche zu ändern, dort wo es auch um Wahrhaftigkeit im Leben der einzelnen Priester und Geistlichen geht

Dass die Verpflichtung zum Zölibat fällt, auch in djesem Bereich ist die Kirche für viele nicht mehr glaubwürdig

Dass die Kirche aber auch wirklich bereit ist, nicht nur eine Kirche FÜR die Armen zu sein, sondern dass die Amtsträger selbst Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit leben

bitten wir um eine Kirche, die dankbar ist für kritisches Denken auch in den eigenen Reihen, wo es Raum gibt für Initiativen und Mitentscheidung, auch der Laien, zum Beispiel bei Bischofsernennungen.

Bitten wir für alle Christen, die in vielen Teilen der Welt nach wie vor unter Verfolgung leiden dass wir dankbar sind, weil wir unsere Religion ungefährdet und offen leben können

Und bitten wir, dass sich die Menschen der Kirche auch in dieser Zeit der Pandemie nicht entfremden, sondern dankbar die vielen neuen Formen und Möglichkeiten von Gottesdienst akzeptieren - dass das Bewusstsein für die „Hauskirche“ wächst, für das, was jeder einzelne Christ als priesterliches Charisma leben kann

 so bitten wir vor allem, dass in allen aktuellen Debatten und Problemen nicht Resignation und Rückzug das letzte Wort haben, sondern Hoffnung und Zuversicht. Amen




Denken wir heute an Kardinal König,, er ist am 13.März 2004 gestorben                                                  - seine Vision von "Kirche" lebt - 

"eine Kirche, die die Menschen dort aufsucht, wo sie sind: bei der Arbeit und beim Vergnügen, beim Fabriktor und auf dem Fußballplatz,
in den vier Wänden des Hauses.
eine Kirche, die nicht verhandelt oder feilscht, die nicht Bedingungen stellt oder Vorleistungen verlangt.
eine Kirche, die nicht politisiert. eine Kirche, die nicht moralisiert.
eine Kirche der scheiternden und Gescheiterten im Leben,
im Beruf, in der Ehe.
eine Kirche der Heiligen, aber auch der Sünder.
eine Kirche -
nicht der frommen Sprüche, sondern der stillen helfenden Tat.
Eine Kirche des Volkes" 

Sonntag, 20. Februar 2022

Fürbitten 21.2. Glauben können????? Zweifel gehören zu jedem echten Glauben

 


21.2.2022  Mk. 9.14   Alles kann, wer glaubt!  ist das so?

Im Evangelium bittet heute ein Vater Jesus verzweifelt, seinen Sohn von schweren Anfällen zu heilen. Zuvor hatte der Mann schon Jünger Jesu darum gebeten, doch die hatten es nicht gekonnt. Nun fleht der Vater „Wenn DU es kannst, heile ihn!!“ Und Jesus antwortet sinngemäß: Was soll das heißen: „wenn du es kannst“ - „Alles kann, wer glaubt“ - und so fleht der Vater des kranken Knaben in seiner Verzweiflung:ich glaube, aber hilf meinem Unglauben“. Ist das nicht genau auch unsere Situation. Ja wir glauben …und doch …wir kennen auch die Zweifel . Bitten wir heute

 dass wir dankbar sind für alle Momente, in denen wir mit großer Sicherheit und Vertrauen glauben können


 dass wir es uns mit dem Glauben aber nicht zu einfach machen, dass wir nicht alles ungefragt hinnehmen

 

dass wir uns den Glauben nicht vorkauen lassen, dass wir uns religiös weiterbilden  und dass wir keine Angst davor haben, eigenständig und kritisch zu denken

 

dass wir nicht mutlos und unsicher werden im Glauben, wenn Gebete und Wünsche nicht erfüllt werden

 

dass wir zu Anderen davon sprechen können, woran wir selbst glauben und warum wir glauben und warum unser dieser Glaube froh macht 

 

dass wir aber keine Angst davor haben, wenn uns das Glauben-Können auch einmal abhanden kommt, dass wir dann spüren dürfen, dass Gott selbst uns dennoch nicht verlässt

 

und bitten wir auch, dass wir Anderen, die „anders“ glauben, nicht den „wahren“ Glauben absprechen, sondern Respekt haben vor jedem, der aufrichtig nach Sinn und Liebe im Leben sucht

 

So bitten wir dich guter Gott: halte unseren Glauben lebendig, lass uns keine Angst davor haben, wir könnten ihn verlieren – denn DU bist bei uns, auch in den dunklen und schweren Momenten unseres Lebens. Daran glauben wir, im Vertrauen auf Jesus, Amen

Samstag, 19. Februar 2022

Fürbitten Sonntag 20.2. Verzeihen ist nicht genug ??? man soll sie auch noch lieben ??

 


20.2.2022 7. Sonntag  Lk.6.27 Liebt eure Feinde

 „Liebt eure Feinde, tut denen Gutes, die euch hassen“, das klingt mehr als unrealistisch und provokant – und ist heute im Evangelium die Forderung Jesu. Zuvor hören wir im Alten Testament die Geschichte von König Saul und David. David wird von Saul verfolgt, durch einen Zufall fällt ihm dieser schlafend und wehrlos in die Hände. David aber tötet seinen Feind nicht. Sein Motiv ist zwar noch lange nicht Feindesliebe, wie sie Jesus fordert, aber Respekt vor dem von Gott gesalbten König. In unserer politischen Realität, kriegerische Auseinandersetzungen ringsum, gibt es nicht einmal diesen Respekt vor dem jeweils anderen Menschen …auch nicht im Alltag, wo wir immer wieder hören wie schnell aus Eifersucht, Wut und Gier gemordet wird. Und wie sieht es manchmal auch in uns selbst aus? Nein, Mörder sind wir keine, aber wie viele Fehden tragen wir mit uns herum, wie oft vergiftet unausgesprochene Feindschaft das Zusammenleben. Bitten wir heute

 

Dass wir uns bemühen, allein schon gegen alle Gedanken von Feindschaft, Wut und Hass, von Eifersucht und Neid anzukämpfen

 

Dass wir auch berechtigte Bedürfnisse und Forderungen zurückstellen, um im Frieden miteinander zu leben

 

Dass wir uns auf offene Gespräche einlassen und bereit sind, einzulenken und einen Kompromiss zu finden

 

Dass wir nachgeben können, ohne verbittert zu sein

 

Dass wir einander wirklich Schuld erlassen

 

Dass wir segnen, was uns verletzt und weh tut

 

Dass wir uns um Güte und Barmherzigkeit bemühen, in allen Konflikten

 

Bitten wir, dass auch in Gesellschaft und Politik nicht mit „Feindbildern“ gearbeitet wird

 

Guter Gott, erbarme dich unserer Hilflosigkeit. Lass, dass wenigstens wir in unserem kleinen Bereich Frieden und Versöhnung leben können. Amen

Freitag, 18. Februar 2022

Fürbitten 19.2. mit neuen Augen sehen können

 


 

19.2.2022   Mk.9.2  vor ihren Augen verwandelt 

Von einem ganz neuen sehen berichtet heute das Markus Evangelium. Diesmal geht es aber nicht um die Heilung eines blinden Menschen – sondern drei Jünger Jesu - Petrus, Jakobus und Johannes – sie sehen dieses Jesus plötzlich mit „anderen Augen“. Sie sehen Jesus wie „verwandelt. Oft spricht man bei dieser Evangeliums Stelle von „Verklärung Jesu“ – aber im Text steht nüchtern: „Dort (auf einem hohen Berg) wurde er vor ihren Augen VERWANDELT“.  Die drei Männer sind mit Jesus auf einen hohen Berg gestiegen, wo plötzlich Elija und Moses erscheinen und mit Jesus reden, der nun von einem gleißend hellen Licht umgeben ist. In diesem Licht sehen die Drei Jesus wie „verwandelt“. Letztlich wird dieses "neu sehen können" auch sie selbst verwandeln. Bitten wir heute, dass auch wir im Hinschauen auf Jesus  „verwandelt, mit neuen Augen“ sehen können


 dass wir gut sehen wollen, die Menschen um uns, dass unser Blick sie verwandelt und ihnen gut tut, dass wir das Einmalige an Menschen und Situationen wahrnehmen können

 

 dass wir uns umsehen können, dass wir nicht auf uns selbst bezogen bleiben, dass wir aufmerksam und mitfühlend sind und erkennen, wann wir wo und wie gebraucht werden

 

dass wir hinsehen können, auf die Wirklichkeit in unserem Leben. auf das Gute und das weniger Gute. dass wir uns nichts vormachen, dass wir darauf vertrauen, dass Gott alles verwandeln kann

 

dass wir einsehen können, wenn wir uns falsch verhalten haben, dass wir einsehen können, wenn wir anderen etwas schuldig geblieben sind, dass wir selbst uns „wandeln“ können

 

dass wir nachsehen können, immer dann, wenn wir glauben, gekränkt worden zu sein., dass wir nachsehen können, wenn Menschen um uns nicht perfekt funktionieren, dass wir aber auch uns selbst Fehler und Versagen nachsehen können

 

und nicht zuletzt bitten wir, dass wir auch aufsehen können, aufsehen vor allem immer dann, wenn uns Ängste, und Sorgen niederdrücken, dass wir aufsehen können, gerade in dieser Zeit der Pandemie, die uns noch immer viel an Geduld und Solidarität abverlangt

 

Du guter Gott, unser Leben ist Wandlung. „Nichts bleibt wie es ist,“ schreibt die Lyrikerin Rose Ausländer, „alles wandelt sich und mich““ So verwandle uns in das, was wir sind – „Christus in seiner vollendeten Gestalt,“ wie es Paulus im Brief an die Epheser schreibt. Das erbitten wir im Namen Jesu, der die Freude und die Hoffnung und das Ziel unseres Lebens ist.Amen


immer wieder einen neuen Blick wagen

 


„Will’s denn nie still und dunkel werden, dass wir uns die garstigen Sünden einander nicht mehr anhören und ansehen?   Büchner, Dantons Tod


Komplexitätsforscher Peter Klimek auf die Frage nach einem Wissenschafter Witz:                    „Wissenschafter haben HERAUS-GEFUNDEN – sind dann aber wieder „HINEIN GEGANGEN.“

 

Mystik? Sie ereignet sich im langweiligsten und ereignislosesten Leben, wenn einem plötzlich aufgeht dass man einfach inmitten des Lebens ist, so wie es gelebt wird“.  Zen Meister Suzuki


"Gestern noch vor dem Abgrund, heute schon einen Schritt weiter!" Graffiti


‎"Urteile über keinen, ehe du nicht zwei Monde in seinen Mokassins gegangen bist."                           Weisheit der Dakotas

 

 

"Wer sein Ziel kennt, findet den Weg " Laotse


"Orientierung

mein Herz, diese Sonnenblume auf der Suche nach dem Licht.

welchem der lang vergangenen Schimmer

hebst du den Kopf zu

an den dunklen Tagen? " Hilde Domin

 

‎"Man entdeckt keine neuen Erdteile,
wenn man nicht den Mut hat,
alle Küsten aus den Augen zu verlieren."  André Gide


"Schildkröten können mehr über die Straße erzählen
als Hasen." Khalil Gibran

  

"Was passt, das muss sich ründen,
Was sich versteht, sich finden,
Was gut ist, sich verbinden,
Was liebt, zusammensein.
Was hindert, muss entweichen,
Was krumm ist, muss sich gleichen,
Was fern ist, sich erreichen,
Was keimt, das muss gedeihn.

Gib traulich mir die Hände,
Sei Bruder/Schwester mir und wende
Den Blick ...Nicht wieder weg von mir...
Ein Ort – wohin wir ziehen
Ein Glück – für das wir glühen
Ein Himmel – mir und dir." Novalis

 

"Kein Vormarsch ist so schwer wie der zurück zur Vernunft." B.Brecht –

  

„Um von Liebe sprechen zu können,
braucht es schon eine Weile.“ Lotte Lenya