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Sonntag, 28. Februar 2021

Fürbitten 1.3. den anderen und sich selbst das Leben leichter machen

 


1.3.2021 Lk 6.36, seid barmherzig, richtet nicht

Bisweilen scheint es, als wären die Forderungen Jesu weit überspannt: etwa „Liebet eure Feinde“ – das aber, was Jesus heute im Evangelium einfordert, das sollten wir doch mit einigem guten Willen schaffen können? Seid barmherzig, richtet nicht, verurteilt nicht, vergebt einander. Wie sehr könnte das unser aller Leben erleichtern. so bitten wir


lass uns „barmherzig“ sein

dass wir die Fehler der anderen nicht auf die Goldwaage legen

hilf uns Geduld und Verständnis zu haben

 

lass uns aufhören, zu „richten“

dass wir uns nicht so schnell ein Urteil über Andere anmaßen

dass wir Vorurteile und fixen Meinungen ablegen

 

lass uns nicht verurteilen

dass wir niemand als hoffnungslos und unverbesserlich abschreiben

dass wir alte Fehler nicht aufrechnen

 

lass uns einander vergeben

dass wir aus einer Mücke keinen Elefanten machen, wenn uns etwas kränkt

dass wir nach einem Konflikt wirklich einen Schlussstrich ziehen

 

Herr lass aber, dass wir auch mit uns selbst barmherzig sind, 

dass wir uns nicht mehr abfordern als uns guttut, dass wir nachsichtig sind,

wenn wir vielleicht gerade jetzt in der Fastenzeit nicht all das durchhalten,

was wir uns vorgenommen haben

 

mach uns vor allem großzügig Gott

bewahre uns vor Wehleidigkeit und Selbstmitleid,

mach uns bewusst

dass auch wir jeden Tag

auf das Verzeihen und die Barmherzigkeit Anderer angewiesen sind.

– und auf deine Vergebung -

 

Um all das bitten wir im Namen Jesu Amen

Samstag, 27. Februar 2021

Fürbitten 2.Fastensonntag 28.2 mit neuen Augen sehen

 

                                                               Foto Elisabeth Arzberger

28.2.2021 2.Fastensonntag  Mk.9.2  Verklärung   Jesu

 Der 2.Fastensonntag gilt als Sonntag der „Verklärung Jesu“ - aber eigentlich ist im Evangelium gar nicht von „Verklärung“ die Rede. Hier steht nüchtern: „Dort wurde er vor ihren Augen VERWANDELT“. Den, den sie seit langem kennen, sehen die Jünger plötzlich ANDERS. Sie sind mit Jesus auf einen hohen Berg gestiegen, wo plötzlich Elija und Moses erscheinen und mit Jesus reden, der  nun selbst von einem gleißend hellen Licht umgeben ist. Die drei Männer Petrus, Jakobus und Johannes sehen Jesus wie „verwandelt“ . Dieses "neu sehen können" wird letztlich auch sie selbst verwandeln. Bitten wir heute, dass auch wir im Hinschauen auf Jesus  „verwandelt“ sehen können

 dass wir gut sehen wollen,  die Menschen um uns, dass unser Blick sie verwandelt und ihnen gut tut, dass wir  das Einmalige an Menschen und Situationen wahrnehmen können 


dass wir uns umsehen können, dass wir nicht auf uns selbst bezogen bleiben, dass wir aufmerksam und mitfühlend sind und erkennen, wann wir gebraucht werden


dass wir hinsehen können, auf die Wirklichkeit in unserem Leben. auf das Gute und das weniger Gute. dass wir uns nichts vormachen, dass wir darauf vertrauen, dass Gott alles verwandeln kann


dass wir einsehen können, wenn wir uns falsch verhalten haben, dass wir einsehen können, wenn wir anderen etwas schuldig geblieben sind, dass wir selbst uns „wandeln“ können


dass wir nachsehen können, immer dann, wenn wir glauben, gekränkt worden zu sein.                          dass wir nachsehen können, wenn Menschen um uns nicht perfekt funktionieren.                              dass wir aber auch uns selbst Fehler und Versagen nachsehen können


dass wir auch aufsehen können, dann, wenn uns Ängste, und Sorgen uns niederdrücken                    dass wir aufsehen können, gerade in dieser Zeit der Pandemie, wenn wir nicht mehr so recht weiterwissen,


und nicht zuletzt bitten wir auch um diesen Blick, der schon die „verwandelte Gestalt“ sehen kann - auch in unserem Hinsehen auf  unsere Kirche. Dass wir sie „mit Liebe sehen, die auch uns verwandelt.

 

Du guter Gott, unser Leben ist Wandlung. „Nichts bleibt wie es ist,“ schreibt die Lyrikerin Rose Ausländer, „alles wandelt sich und mich““ So verwandle uns in das, was wir sind – „Christus in seiner vollendeten Gestalt,“ wie es Paulus im Brief an die Epheser schreibt. Das erbitten wir im Namen Jesu, der die Freude und die Hoffnung und das Ziel unseres Lebens ist.Amen


FASTENVORSATZ 11 GEDULD GEDULD GEDULD

 


Habe Geduld gegen alles Ungelöste in deinem Herzen und versuche, die Fragen selbst lieb zu haben  Forsche jetzt nicht nach Antworten, die dir nicht gegeben werden können,                                          weil du sie noch nicht leben kannst.                                                                                                              Lebe jetzt die Fragen - vielleicht lebst du dann allmählich ohne es zu merken in die Antwort hinein."  

Rainer Maria Rilke 


Freitag, 26. Februar 2021

Für bitten 27.2. ein DEAL mit Gott - aber WER ist GOTT

 


27.2.2021 Dtn.26.16  Vertrag mit Gott  Mt.5.43 Liebt eure -feinde

Wie eine Sitzung beim Notar liest sich heute die erste Lesung aus der jüdischen Bibel (wir nennen sie Altes Testament) Es wird ein Vertrag geschlossen zwischen dem Volk der Israeliten und dem Gott Jahwe, es ist ein Vertrag zwischen Gott und Mensch. Ganz nüchtern abgefasst. Auf der einen Seite der Mensch, der sich verpflichtet in der Einhaltung aller Gebote Gottes Eigentum zu werden – und auf der anderen Seite Gott selbst, der verspricht Gott mit uns zu sein. So fügen wir in diesen Vertrag auch alle unsere Erwartungen! 

 

sei uns kein Gott, der uns mit Ängsten und Verboten quält 

sei uns kein Gott, dessen Strafe wir auf Schritt und Tritt fürchten müssen

 

sei uns kein Gott, der uns nur prüfen und in Versuchung führen will

sei uns kein Gott, vor dem wir uns verbiegen müssen

 

sei uns kein Gott der Autoritäten und Hierarchien, der Bücher und Lehrmeinungen

sei uns kein Gott, der uns aufs Jenseits vertröstet

 

Lass, dass wir alle Freude in Dir finden, Gott

Dass wir aber auch allen Schmerz und alles, was wir nicht verstehen, im Vertrauen auf dich  annehmen können

 

dass wir ohne Angst in der Freiheit der Kinder Gottes leben können

dass wir aber auch alle anderen Menschen frei geben und sie nicht ängstlich an uns binden

 

Dass wir das Eins-sein mit Dir immer tiefer erfahren

Dass alles, was wir tun, Gebet ist, weil es dich meint, - auch die vielen banalen Dinge

die wir gerade auch heute wieder zu erledigen haben

 

Ja, wir schließen diesen Vertrag mit dir, guter Gott – sei DU bei uns und mit uns, wir vertrauen dir. Ganz besonders legen wir dir alle Menschen ans Herz, die in dieser Zeit der Pandemie ganz besonders Hilfe brauchen – dass wir selbst helfen, wo immer wir helfen können. Amen

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Man verliert die meiste Zeit damit, dass man Zeit gewinnen will"   John Steinbeck

 

"Wer sich selbst im Weg steht,
kann nicht vorwärts gehen" Lothar Zenetti

 

"Man ist nur so jung wie man sich fühlt.

Man denkt nur so tief wie man sich wühlt.

Man kriegt nur so viel wie man sich gibt.

Man lebt nur so lang wie man sich liebt." Robert Gernhardt


"In jedem von uns steckt eine einmalige Chance,
die niemand stellvertretend für uns ergreifen kann." Erwin Ringel


"Ich bin ein Clown. Ich sammle Augenblicke" Heinrich Böll


Nur belehrt von der Wirklichkeit können wir die Wirklichkeit ändern.“ B.Brecht


„Seine eigenen Erfahrungen bedauern,
heißt die eigene Entwicklung aufhalten“ Oscar Wilde


"Wer sich entschließen kann,
besiegt den Schmerz"....
Leonore in Goethes Torquato Tasso

 

"Wolken von Zärtlichkeit
fangen mich ein,
und das Glück beißt
seinen kleinen Zahn
in mein Herz" Hilde Domin




 

 


FASTENVORSATZ 10 so oft wie möglich: NICHTS TUN

 


"Auch die Pause gehört zur Musik "  

Stefan Zweig


"NICHTS ist

- sagt der Weise.

Du lässt es erstehen.

Es wird mit dem Wind

Deines Atems verwehen

Unmerklich und leise.

NICHTS ist. Sagt der Weise." 


Mascha Kaléko


Donnerstag, 25. Februar 2021

Fürbitten 26.2 ohne UMDENKEN geht es nicht

 


26.2.2021  Mt.5.20 jeder seinem Bruder auch nur zürnt  Ez. 18.21

Es muss anders werden, ihr müsst umdenken, so könnt ihr nicht weitermachen, ihr müsst ganz anders leben – das sind eigentlich die Kernaussagen aller Texte in der Fastenzeit. Auch heute wieder. Du glaubst, es genügt und du bist ok, wenn du bloß niemand umbringst  - sagt Jesus – aber da irrst du dich. Es wird viel mehr von uns verlangt. Viel früher muss unser „gut sein“ ansetzen: schon bei den ersten bösen Gedanken, beim 1.Streit…aber auch in der Gesellschaft muss es zu einem radikalen Umdenken kommen, die Umweltsituation zeigt es uns zu deutlich Bitten wir heute um ein Umdenken im Kleinen - für uns selbst:


dass wir aufhören, Fehler nur bei anderen zu sehen und zu suchen

dass wir im Zweifelsfall immer verzeihen und besser verstehen wollen

Dass wir nicht stecken bleiben in Selbstzufriedenheit und Selbstgewissheit

dass wir uns immer mehr bemühen „gut“ zu denken, gut auch über andere zu denken

dass wir immer zuerst das Positive sehen wollen, und nicht grundsätzlich das Bedenkliche

dass wir nicht zu stolz sind, Fehler einzugestehen und uns zu ändern

und bitten wir für unsere Gesellschaft - dass wir gerade in dieser Zeit der Pandemie aufeinander achten und umeinander besorgt sind

dass wir bereit sind Einschränkungen mitzutragen, wenn sie allen nützen

 

Du guter Gott. Im Kleinen und bei uns selbst müssen wir anfangen, besser zu werden und uns zu verändern. Aber auch in unserer Gesellschaft braucht es ein radikales Umdenken in vielen Bereichen. Hilf uns allen, den richtigen Weg zu finden. So bitten wir im Namen Jesu

Amen


immer wieder einen neuen Blick wagen

 


Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
So lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
...sich viele Blüten schenken lässt..." Rilke


„Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphus als einen glücklichen Menschen vorstellen.“   Albert Camus


'Würde' ist die konditionale Form von dem, was einer ist." Karl Kraus


"es geht nicht darum herauszufinden, wer man ist, sondern wer man wird"   Michel Foucault


"Wer nicht an sich arbeitet, bleibt banal"
Komponist u Trompeter Franz Kogelmann

 

"Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in andere, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft, zu leben..
Wohlan denn Herz, nimm Abschied und gesunde! "Hermann Hesse


"Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen." Meister Eckhart


"Wie geht's, sagte ein Blinder zu einem Lahmen.
Wie Sie sehen, antwortete der Lahme."    Georg Christoph Lichtenberg


"the secret to getting ahead is getting started" Mark Twain

 

"manche kommen aus dem Staunen nicht heraus /
manche nie hinein"
Elfriede Gerstl


„Auch heute viel zu tun, ich bereite meinen nächsten Irrtum vor.“     Bert Brecht




 

 


FASTENVORSATZ 9 Den gesunden Menschenverstand trainieren

 


"start where you are.

use what you have.

do what you can." 

Arthur Ashe


Mittwoch, 24. Februar 2021

Fürbitten 25.2. wenn es ganz eng wird: bitten und vertrauen

 


 25.2.2021 Gebet in Todesnot  Königin Ester, 4.17   Mt.7,2 bittet dann wird euch gegeben

 In der 1.Lesung aus der jüdischen Bibel hören wir das verzweifelte Gebet einer jungen Frau. Es ist Königin Esther, sie ist Jüdin, aber vor Jahren an den persischen Hof verschleppt worden, wo sie der König zur Frau nahm. Nun hat sie erfahren, dass ihre jüdischen Landleute in Todes Gefahr sind und Ester will beim König für sie Fürsprache einlegen. Zuvor aber betet die Königin zu ihrem jüdischen Gott. Es ist ein Gebet in größter Not und Todesangst. Bitten und flehen wir mit den Worten der Königin Ester, denken wir wir vor allem auch an Frauen und Mädchen, die Opfer von Menschenhandel oder Opfer häuslicher Gewalt sind 

 

Herr unser Gott, in unserer Todesnot rufen wir zu Dir

du bist der Einzige

wohin sonst können wir uns wenden

Wir bitten Dich: HILF allen Menschen in Angst und Not

 

Wir sind allein und haben keinen Helfer außer dir

Die Gefahr steht greifbar vor uns

Wir bitten Dich: HILF allen Menschen in Angst und Not

 

Von Kindheit an, wollten wir nichts anderes als „leben“

Du hast uns doch das Leben geschenkt, bewahre es uns

Wir bitten Dich: HILF allen Menschen in Angst und Not

 

Denk an uns Gott,

komm, hilf uns, in dieser Zeit der Not

hilf auch in dieser Zeit der Pandemie, die weltweit Menschenleben fordert

Wir bitten Dich: HILF allen Menschen in Angst und Not

 

Gib uns Mut Gott

Befreie Menschen aus der Hand ihrer Unterdrücker

Sei an der Seite der Verfolgten und Heimatlosen

Wir bitten Dich: HILF allen Menschen in Angst und Not

 

Herr rette uns mit deiner Hand

Hilf uns, denn wir sind allein

wir haben niemand außer Dir, oh Herr – dir vertrauen wir

Wir bitten Dich: HILF allen Menschen in Angst und Not

 

So bitten wir, wie uns auch Jesus zu Bitten gelehrt hat, wir haben es im Evangelium gehört: „Bittet dann wird euch gegeben, sucht, dann werdet ihr finden, klopft an, dann wird euch aufgetan“ So vertrauen wir in allen Sorgen und Nöten guter Gott. amen


immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"Wenn die Sterne zu fern sind,
heb den Kieselstein zu deinen Füßen auf
und lerne alles von ihm." Margaret Fuller

 

"DU                                                                                                                                                           bist ICH"... (Tat twam asi).... Buddha


"Erst in der Hinwendung zum Du
gewinnt das Ich seinen Bestand.
Wenn wir uns auf Begegnungen nicht mehr einlassen,
verlieren wir einen entscheidenden
Bestandteil unseres Lebens.
Es ist so, als würden wir aufhören zu atmen." Martin Buber


"Das Leben schafft Ordnung,
aber Ordnung bringt kein Leben hervor" Antoine de Saint Exupery

 

"Ich will nicht dorthin kommen
wo an der Stelle
der erschöpften Liebe
die Gleichgültigkeit sich breitmacht
wo, wenn das Weinen vorbei ist
das Gähnen beginnt..." Erich Fried

 

Vergangenheit muss abgeschlossen sein, um Gegenwart herzustellen
Margarete Mitscherlich


"Wer eine Veränderung der Verhältnisse für Unmöglich erklärt, trägt selbst dazu bei,                            sie unmöglich zu machen." Simone de Beauvoir


"Nichts ist

- sagt der Weise.

Du lässt es erstehen.

Es wird mit dem Wind

Deines Atems verwehen

Unmerklich und leise.

Nichts ist. Sagt der Weise." Mascha Kaléko

 

„Auf Dauer nimmt die Seele
die Farben der Gedanken an.“ Marc Aurel


„Nicht alles was man zählen kann, zählt auch,
und nicht alles was zählt, kann man zählen.“ Albert Einstein


"Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein"                                         Marie von Ebner Eschenbach


nicht fürchten -  zu Tod gefürchtet, ist auch gestorben




FASTENVORSATZ 8 Keine Angst vorm Kind sein

 

 

"Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit"   

Erich Kästner

„Wenn man seine Kindheit bei sich hat,  wird man nie älter“ 

Goethe


Du musst das Leben nicht verstehen,

dann wird es werden wie ein Fest.

Und lass dir jeden Tag geschehen

so wie ein Kind im Weitergehen

von jedem Wehen

sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,

das kommt dem Kind nicht in den Sinn.

Es löst sie leise aus den Haaren,

drin sie so gern gefangen waren,

und hält den lieben jungen Jahren 

nach neuen seine Hände hin.     Rilke



Dienstag, 23. Februar 2021

Fürbitten 24.2. Von der LIEBE - Fest hl.Matthias

 


24.2.2021 Fest des Hl.Matthias Joh.15.9   Liebe schenkt Freiheit

Der Apostel Matthias, dessen Fest heute gefeiert wird, ist erst nach Auferstehung und Himmelfahrt Jesu – als Ersatz für Judas - zu den Aposteln dazu gewählt worden. Petrus stellt zwei Männer zur Wahl - der, auf den das Los fiel, ist Matthias.  Nach der Legende soll Matthias in Äthiopien gewirkt und das Martyrium erlitten haben. Im Evangelium zum heutigen Tag kommt neunmal das Wort „Liebe“ vor. Jesus will es seinen Jüngern regelrecht einhämmern. Liebt einander - Wie ich euch geliebt habe - Wie ich vom Vater geliebt bin. - Genauso müsst auch ihr einander lieben – Liebt einander. Ein Wort, gesprochen – in unsere heutige Gemeinschaft der Kirche aber auch in unser ganz privates Leben. Bitten wir um diesen Geist der Liebe, der letztlich ein Geist der Freiheit ist. Denn auch das sagt Jesus: ich nenne euch nicht mehr Knechte – Freunde seid ihrSo bitten wir:

 

dass wir dankbar sind für alles, was wir an Liebe erfahren und empfinden dürfen                               dass unsere Liebe einen langen Atem hat, dass sie geduldig und fürsorglich und großzügig ist

 

dass wir das, was wir lieben, auch freigeben können, dass wir nicht besitzergreifend sind,                  dass wir in der Liebe niemand von uns abhängig machen wollen

 

dass wir auch den Schmerz annehmen können, ohne den es die Liebe nicht gibt,                                 dass wir auch dankbar sind für unsere Sehnsucht, die uns immer einen Schritt weiter gehen lässt

 

bitten wir für die jungen Leute, dass sie in ihrer Suche nach Liebe und Zärtlichkeit gute Erfahrungen machen und miteinander verantwortlich umgehen

 

für Frauen und Männer in ihren Partnerschaften, dass Gewohnheit und Routine nicht die Liebe              und die Zärtlichkeit ersticken   -  und auch für alle, die keinen Partner haben, dass sie die vielen anderen Formen der Liebe entdecken, die sich in jeder Zuwendung und Freundschaft finden lassen

 

bitten wir, dass die Amts Kirche im Geist Jesu besser verstehen kann, dass es viele Formen der Liebe gibt und "die Kirche" nicht als Richterin gefragt ist, sondern als eine "Segnende"  

 

Gib unserer Liebe die Kraft, auch in schwierigen Situationen und in schweren Zeiten stand zu halten, gib uns eine Liebe, die letztlich stärker ist „als der Tod“

 

 

 

So bitten wir im Namen Jesu Amen


FASTENVORSATZ 7 Beten, tut ja nicht weh

 


Warum heißt es "GEBET", wenn ich mit Gott spreche?

und warum heißt es "PSYCHOSE", wenn Gott mit mir spricht? 


„Beten ist riskant.                                                                                                                       Es besteht die Gefahr, dass unsere eigenen Gebete zwischen Gott und uns geraten.   Wenn wir am andächtigsten beten, gehen wir direkt zu Gott − ganz ohne Gebete.      Wenn das Aufsagen eurer Gebete ein Hindernis zum Beten wird, lasst es weg.                                               Der beste Weg zu beten ist: aufhören.“ 

Thomas Merton US Trappistenmönch, Friedensaktivist und Mystiker


Montag, 22. Februar 2021

Fürbitten 23.2. Macht BETEN einen SINN?

 


23.2.2021 Mt.6.7 Vater unser  Beten nicht plappern, sagt Jesus

Macht es überhaupt Sinn zu beten? Wie viele Gebete um Frieden gibt es, und WIE sieht dennoch die Welt aus. Wie viele Gebete um Heilung gibt es, und wie wenige davon werden erhört? Was hat all unser Beten in diesem zurückliegenden Jahr der Pandemie gebracht? Zu Ende ist sie jedenfalls nicht!  Jesus hat, wie alle gläubigen Juden, gebetet – nicht zuletzt die Psalmen, die auch uns heute noch ganz nahe sind. Und dennoch lehrt Jesus seine Jünger ein neues Gebet. Ein Gebet, nicht mehr zum fernen Jahwe, sondern ein Gebet zu „unserem Vater im Himmel“. Vertrauen wir und bitten wir mit den Worten Jesu

 

Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt: 

hilf uns auszuhalten, dass es so vieles im Leben gibt an Ungerechtigkeit, Schmerz, Verzweiflung – – hilf uns anzunehmen, worauf wir keine Antwort finden.  


Dein Reich komme:

hilf uns spüren, was wir gerade heute und Jetzt tun sollen -  lass uns nicht aufhören, in unserem kleinen Alltag ein Stück Himmel zu leben: in Mitgefühl und Versöhnung

 

dein Wille geschehe

Lass uns immer wieder JA sagen zu vielem, was wir in unserem persönlichen Leben nicht verstehen können, was uns unerträglich und sinnlos erscheint. Lass uns vertrauen und die richtigen Entscheidungen treffen

 

Gib uns heute das Brot, das wir brauchen:

hole unsere Gesellschaft heraus aus der Oberflächlichkeit und Hartherzigkeit, aus Gier und Geiz und Korruption. Lass uns selbst Menschen sein, die Not sehen und helfen -  aber gib uns auch all das, was wir selbst an Zuwendung, Anerkennung und Liebe brauchen – wie ein Stück Brot. 

 

und erlass uns unsere Schulden,

hilf uns heraus aus allem, womit wir anderen und uns selbst das Leben schwermachen,                  vergib uns Trägheit und Gleichgültigkeit                                                                                                       bitten wir auch, dass ehrlich um Frieden gerungen wird, um Anständigkeit in Politik und Wirtschaft

 

denn auch wir vergeben jedem, der in unserer Schuld steht:  

lass uns Menschen sein, die verzeihen können und Konflikte entschärfen die anderen das Leben leichter und erträglich machen, hilf, dass wir Gutsein und Vertrauen in unsere Familien und Gemeinschaften bringen,

 

und hilf uns IN all unseren Versuchungen

bewahre uns davor mutlos zu sein, gekränkt, verbittert, nachtragend. Bewahre uns vor Neid und Eifersucht und vor jeder Lieblosigkeit. Bewahre uns vor Resignation, Pessimismus und Hoffnungslosigkeit.

 

um all das bitten wir mit den Worten Jesu – und Tag für Tag bitten wir um Frieden, um Hilfe für alle Menschen in Krankheit, Gefahr, in der Verfolgung und auf der Flucht. Hilf du guter Gott und lass UNS helfen .Amen




Es war in der Fastenzeit 2004, da hat im ORF Radio Pfarrer Wolfgang Fank aus Dechantskirchen provokant ein etwas anderes, realistischeres? Vater unser formuliert

Vater unser,

bleib schön brav oben im Himmel, und misch dich ja nicht in meine eigenen Angelegenheiten ein. Ich bin mein eigener Herr.

Und wenn es schon sein muss, dann soll mein Einfluss größer werden, in der Familie und in der Öffentlichkeit.

Es soll geschehen, was ich will, nicht nur auf Erden, sondern auch im Himmel, wenn es den,     den Himmel überhaupt gibt.

Das tägliche Brot möchte ich haben und noch einen Luxus dazu.

Und wenn schon von Schuld gesprochen wird, dann soll der andere sich entschuldigen.

Denn ich bin ja o.k.

Und sei kein Spielverderber in der Versuchung und droh nicht mit dem Bösen.

Denn mein ist das Reich, groß mein Einfluss und mein Ansehen. Amen. So sei es!

Abschließend meinte Pfarrer Fank: Ist dieses Gebet eine reine Erfindung? Ist es nicht ein Gebet, das aus dem Herzen kommt? Aus dem noch sehr unerlösten Herzen?


http://religionv1.orf.at/projekt02/tvradio/ra_morgen/ra_mor040229.htm

 

immer wieder einen neuen Blick wagen

 


"wieder ein Morgen
ohne Gespenster..
du darfst dich...verlieren und wiederfinden
in klarerer Gestalt
du darfst ein Mensch sein
arglos
der Morgentraum erzählt dir
Märchen du darfst
die Dinge neu ordnen
Farben verteilen
und wieder
schön sagen
an diesem Morgen
du Schöpfer und Geschöpf" Rose Ausländer

   

„Mitleid  - ist Liebe im Neglige“ Marie von Ebner-Eschenbach


"Dem Klugen nützen seine Feinde mehr                                                                                                   als dem Dummen seine Freunde"      Balthasar Gracian Handorakel 17.Jh

 

„Alles was ist - groß oder klein                                                                                                               erfüllt seinen Zweck - bewegt seine Zeit                                                                                                und geht wieder vorbei.“ Franz von Assisi

 

„Wenn fasten dann fasten, wenn Rebhuhn dann Rebhuhn. Teresa von Avila“

 

„Es gibt keinen Glauben ohne Zweifel. Hört auf, den Zweifel zu unterdrücken.                             Zweifel und Glaube sind zwei Seiten der derselben Wirklichkeit.                                                   Glaube wächst aus Zweifel, aus echtem Zweifel.                                                                                   Wir beten nicht richtig, wenn wir dem Zweifel ausweichen.“                                                               Thomas Merton US Trappistenmönch, Friedensaktivist und Mystiker

 

"Denken ist schwer, darum urteilen die meisten" C.G.

 

"Wir streben mehr danach,
Schmerz zu vermeiden
als Freude zu gewinnen." Sigmund Freud

 

„Nirgends, Geliebte, wird Welt sein, als innen.
Unser Leben geht hin mit Verwandlung.....“ Rilke





FASTENVORSATZ 6 MIT-einander und FÜR-einander

 


"Sei du selbst die Veränderung,

die du dir wünschst für diese Welt."  


Mahatma Gandhi


Sonntag, 21. Februar 2021

Fürbitten 22.2. Kirche HEUTE - in Zeiten der Pandemie

 


22.2.2021 Kathedra Petri

Das heutige Kirchen Fest geht eigentlich auf einen heidnischen Brauch im alten Rom zurück. Im Totengedenken hat man dort zu eigenen Feiern Speisen für die Verstorbenen gebracht und für jeden Toten auch einen Sessel, einen Stuhl (cathedra) hingestellt. Die Christen haben bei diesem Totengedenken an Petrus gedacht – aber ab dem 4.Jahrhundert hat Rom diese Feier mit heidnischem Hintergrund verboten. Statt dessen hat man nun den Sessel, den „Stuhl“ des Petrus als „Lehrstuhl“ umgedeutet. Dieser „Lehrstuhl Petri, das wissen wir, hat in der Geschichte der christlichen Kirchen aber auch zu vielen Problemen geführt. Denken wir aber jetzt an die Kirche HEUTE, nicht zuletzt in dieser Zeit der Pandemie


Dass die Kirche in dieser Zeit trotz vieler Einschränkungen Zuversicht und Hoffnung geben kann –  dass sie gerade heute mehr Ort der Barmherzigkeit ist, als „Lehrstuhl“

 

Dass sich die Menschen der Kirche nicht entfremden, sondern dankbar die vielen neuen Formen und Möglichkeiten von Gottesdienst akzeptieren

 

Dass das Bewusstsein für die „Hauskirche“ wächst, für das, was jede Christin und jeder Christ            als priesterliches Charisma leben kann

 

Dass die Kirche den Geist der Solidarität und des Mitgefühls wachhält, so dass vor allem auch auf die geschaut wird, die in dieser Zeit mit großen Problemen kämpfen

 

Bitten wir für alle Christen, die in vielen Teilen der Welt nach wie vor unter Verfolgung leiden dass wir dankbar sind, weil wir unsere Religion ungefährdet und offen leben können

 

bitten wir um eine Kirche, die dankbar ist für kritisches Denken auch in den eigenen Reihen, wo es Raum gibt für Initiativen und Mitentscheidung, auch der Laien, zum Beispiel bei Bischofsernennungen.

 

bitten wir auch um mehr Mut und Entscheidungsfreudigkeit, was die Weihe von Frauen betrifft, wenigstens als Diakoninnen.

 

Bitten wir um Aufrichtigkeit und Loyalität Papst Franziskus gegenüber und um einen mutigen Erneuerungsprozess in der Kirche, der nicht ängstlich auf das schaut, was verloren gehen kann, sondern wo man sich mutig auf ein neues Denken und neue Strukturen einlässt

 

so bitten wir vor allem, dass in allen aktuellen Debatten und Problemen nicht Resignation und Rückzug das letzte Wort haben, sondern Hoffnung und Zuversicht. Amen

 

 

 

 

 


FASTENVORSATZ 5 immer wieder die PERSPEKTIVE wechseln

 

In die Haut eines anderen schlüpfen:

- der Lehrer in den Schüler
- der Schüler in den Lehrer
- der Lehrling in den Meister
- der Meister in den Lehrling
- die Studentin in die Professorin
- die Professorin in die Studentin
- Kinder, in die ihrer Eltern
- Eltern, in die ihrer Kinder
- Erwachsene in die Haut von Kindern und Jugendlichen

- ...
Das heißt, mit den Augen eines anderen sehen
mit den Ohren eines anderen hören,
mit dem Herzen eines anderen fühlen

Damit beginnt ein lohnendes Experiment, das mich Verstehen lehrt
Warum der andere so fühlt, so denkt, so redet und so handelt.

Ich kann in der „Froschperspektive“ oder in der "Vogelperspektive"
Manchen guten Eindruck gewinnen:
Der Frosch schaut von unten, der Vogel von oben,
der eine hat die Übersicht, der andere hat es schwer sich zu orientieren,
weil er nicht sehr viel erblicken kann –
so ergeht es oft Kindern in der Welt der Erwachsenen.

Perspektivwechsel ist angesagt!

In die Rolle eines anderen schlüpfen – meine Perspektive wechseln,
kann ein lohnender Versuch sein, die Welt zu verändern.

Gilt auch diese Perspektive: Mach‘s wie Gott, werde Mensch?!


Kolpingwerk im Erzbistum Köln e. V., Präses-Richter-Platz 1a, 51065 Köln
Redaktion: Dr. Tobias Kanngießer

 

 


Samstag, 20. Februar 2021

Fürbitten 1.Fastensonntag Gibt es den REGENBOGEN der HOFFNUNG?

 


21.2.2021  1.Fastensonntag  Gen.9,8 nach der Sintflut der Regenbogen, Gottes Bund mit den Menschen   Mk.1.12 der Geist trieb Jesus in die Wüste

Was sind die Versprechungen Gottes wert, könnten wir heute nach der 1.Lesung fragen.  „NIE MEHR WIEDER“ sagt Gott im Buch Genesis zu Noah, „nie mehr wieder“, wird das Wasser zur Flut werden und Menschen vernichten. Der Regenbogen soll ein Zeichen dafür sein, dass Gott an sein Versprechen denkt. Was aber ist mit den Tsunamis, die wir erlebt haben, mit Erdbeben, Wirbelstürmen und anderen Naturkatastrophen? Ja, auch an unsere Zeit der Pandemie dürfen wir denken. Was ist mit allem Leid und Elend in der Welt, den sozialen Ungerechtigkeiten? Ist Gott schwächer als das Böse oder will er unser Leid?  Vielleicht waren auch das Fragen, die Jesus in den 40 Tagen der Wüste gequält haben. Davon erzählt heute das Markus Evangelium. Aber das lange Ringen Jesu in der Wüste endet in der Gewissheit:  Das Reich Gotts ist nahe. Bekehrt euch, glaubt! Bitten wir heute – nach jedem Gedanken einfach ein kurzes Schweigen

 

Um den Mut bitten wir,

dass wir auch hinter allem Unbegreiflichem und allem Leid immer wieder den

Regenbogen des Vertrauens und der Hoffnung sehen

 

Um den Mut bitten wir,  

dass auch wir uns immer wieder der Wüste aussetzen, auch all unseren zwiespältigen Gedanken, unseren Glaubenszweifeln und oft auch der Mutlosigkeit

 

Um den Mut bitten wir,

dass wir es aushalten, wenn es auf viele „WARUM“ Fragen in unserem Leben  noch keine Antwort gibt

 

Um den Mut bitten wir,

dass wir Traurigkeit und Schmerz auszuhalten

dass wir uns nicht allzu schnell mit billigen Tröstungen abfinden

 

Um den Mut bitten wir,

Suchende zu bleiben, ein Leben lang Suchende zu bleiben

 

um den Mut bitten wir, wie Jesus,

dass auch wir von dem sprechen, was wir selbst als Himmelreich erfahren

 

und so bitten wir, um den Mut, das Leben auszuhalten, wie es ist – so wie Jesus sich der Wüste ausgesetzt hat – mit all den „wilden Tieren, dem Teufel und den Engeln“

 

Ja, um all das bitten wir, in den vielen Ratlosigkeiten unseres Lebens. Sei du mit uns, Jesus, lass uns immer wieder den Regenbogen der Zuversicht und Freude sehen. Amen