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Montag, 31. August 2020

Fürbitten 1.9. es gibt DAS BÖSE - auch in uns selbst

 1.9.2020  Lk.4.31 Jesus treibt Dämonen aus

 „Ja bist du denn von allen guten Geistern verlassen?“ Wir kennen den Satz recht gut und verwenden ihn, wenn wir sagen wollen: Das und jenes kann doch kein vernünftiger Mensch tun. In unserem Alltag handelt es sich wohl zumeist um Harmloses. Aber es gibt auch unbegreiflich Grausames, wie wir es fast täglich aus den Medien erfahren: was ist da BÖSES im Menschen, dass er so unmenschlich, so ent-menscht handeln kann? Früher hat man Unbegreifliches den „Dämonen“ zugeschoben – im Evangelium treibt Jesus heute einen solchen Dämon, vielleicht eben DAS BÖSE, aus einem Menschen aus. Aber auch in uns selbst kennen wir Gefühle, die uns erschrecken. Oder: man will doch gar nichts Böses tun, und doch passiert einem manchmal etwas, was einem danach zutiefst leid tut.  Bitten wir Gott 

dass wir nicht so hilflos unseren Gefühlen ausgeliefert sind: wenn wir unfreundlich sind, wenn uns Depressionen plagen, wenn wir Andere nicht akzeptieren wollen, wenn wir antriebslos und lustlos sind

dass wir unsere Launen beherrschen können, Wut, Zorn, Eifersucht, Neid,

dass wir uns nicht in fixe Ideen und Vorstellungen verrennen, bei der Arbeit, in der Familie,                bei unseren Projekten

dass wir bewahrt werden von Abhängigkeiten und Zwängen, dass wir aber auch andere nicht in ein Korsett unserer Vorstellungen zwängen

dass uns auch die Liebe nicht besessen macht und den Anderen besitzen will

dass wir dem guten Geist Gottes in uns vertrauen können                                                                          dass wir auch in andere einen guten Geist legen, Freude und Zuversicht

bitten wir auch, dass in unserer Politik ein guter Geist herrscht, Anstand, Respekt und Toleranz , Solidarität mit den Armen, Flüchtlingen und Fremden

beten wir ganz bewusst für all die Menschen, die nicht herausfinden aus Wut und Hass, aus Fremdenfeindlichkeit und Rassismus

Heute, am 1.September, ist auch Weltgebetstag um die Bewahrung der Schöpfung. 2015 hat Papst Franziskus diesen Tag eingeführt, quasi im Anschluss an seine Umwelt Enzyklika „laudato si“. Bitten wir um gemeinsame internationale Anstrengungen zu Klimaschutz und ArtenschutzDu guter Gott, behüte und schütze uns alle, die wir aus deinem Geist leben wollen – heute, morgen und alle Tage unseres Lebens  Amen



Sonntag, 30. August 2020

Fürbitten 31.8. sich sehen, so, wie man ist

 


31..8.2020 Lk.4.16 sie gerieten in Wut,die Wahrheit sehen

Von heute an bis zum Ende des Kirchenjahres wird das Lukas Evangelium gelesen. Das heißt, es beginnt heute mit dem 4.Kapitel. Jesus tritt in der Synagoge von Nazareth auf, er interpretiert Worte des Propheten Jesaja und bezieht sie auf sich selbst. Der Geist des Herrn ruht auf mir“, heißt es hier. Zunächst sind die Menschen begeistert. Plötzlich aber kippt die Stimmung, Man hält Jesus vor, dass er auch nur einer der Ihren ist, nichts Besonderes, einer aus Nazareth. Jesus wiederum hält den Menschen vor Augen, wie sie innerlich wirklich denken und nun wird er von einem wütenden Mob aus der Synagoge getrieben, ja, man will ihn sogar einen Berg hinunterstürzen. Wer will schon mit der Wahrheit über sich selbst konfrontiert werden – auch wir reagieren oft nicht anders. Bitten wir heute

 dass wir uns über uns selbst nichts vormachen

 dass wir immer wieder bei all dem, was wir tun, ehrlich unsere Motive und Beweggründe hinterfragen

 dass wir Kritik annehmen können

 dass wir erkennen, ob wir etwas falsch gemacht haben und dass wir das auch zugeben können

 dass wir die Menschen um uns so respektieren wie sie wirklich sind.

Dass wir uns die Menschen nicht nach unseren eigenen Vorstellungen zurecht biegen wollen

 dass wir ehrlich und kritisch, aber immer fair und mitfühlend miteinander umgehen

 dass wir, wenn wir anderen helfen, es nicht nur „gut meinen“, sondern immer prüfen, ob unser Ratschlag, unsere Hilfe so auch wirklich gebraucht werden

 und bitten wir, dass wir es auch aushalten, dass nie etwas so perfekt sein wird, wie wir es uns wünschen -  auch wir selbst nicht

Die österreichische Schriftstellerin Ingeborg Bachmann schrieb einmal: „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“   Du Gott siehst uns, wie wir wirklich sind. Auch an unseren Schwierigkeiten werden wir wachsen. Darauf vertrauen wir, und danken Dir, weil Du Jesus mit uns sein lässt. Heute und morgen und alle Tage. Amen


Samstag, 29. August 2020

Fürbitten Sonntag 30.8. Anders denken, neue Perspektiven suchen

 


30.8.2020 Sonntag   Röm.12.1  lasst euch verwandeln, erneuert euer Denken                                                                        

Einen ganz wichtigen Satz hören wir heute in den Lesungen. „Lasst euch Christen in Rom. Eine Ermahnung, eine Aufforderung, wie sie aktueller nicht sein könnte. Ist es nicht auch das, was wir Tag für Tag brauchen? Immer wieder die Dinge neu bedenken, nicht mit den alten Gewohnheiten und auch Vorurteilen in einen neuen Tag gehen. So bitten wir an einem dieser letzten Sonntage in der Ferienzeit

Dass wir nicht glauben, es müsste alles so bleiben, wie es immer schon war.                                              Dass wir auch uns selbst Veränderung zutrauen, ein neues Denken

Dass wir es schaffen, uns von alten Gewohnheiten zu trennen,                                                              dass wir wahrnehmen, was uns selbst und anderen nicht mehr gut tut

Dass wir bewusst anfangen, etwas Neues zu lernen                                                                              Auch wenn wir glauben, uns kann man nichts Neues mehr bieten

Dass wir auch anderen zutrauen, sich zu verändern                                                                                Dass wir anderen dabei helfen, immer wieder neu anzufangen

Dass wir unseren Politikern gute Lösungen zutrauen                                                                                    Dass wir uns in diesen Tagen nicht durch die Angst vor Corona lähmen lassen                                          Dass wir die neuen Herausforderungen annehmen

Dass wir auch unserer Kirche Veränderung zutrauen                                                                            Dass wir uns getrauen, an Frieden und Versöhnung zu glauben

Und bitten wir nicht zuletzt: Dass wir gut auf uns selbst achten                                                                  Dass wir uns jeden Tag bewusst selbst etwas Gutes gönnen

So bitten wir dich guter Gott, gib uns immer wieder Kraft und Mut, Neues zu denken, Neues zu beginnen, dir immer wieder neu zu vertrauen. Krempel uns um, mach uns lebendig, auch wenn es manchmal weh tut. Im Vertrauen auf Jesus suchen wir unseren Weg und deinen Willen. Amen


GEBURTSTAGS GEBET - wenn man alt und älter wird

 


Oh Gott, lass mich annehmen,                                                                                                                dass ich von Tag zu Tag älter und eines Tages alt sein werde.

Erlöse mich von der Leidenschaft,
die Angelegenheiten anderer ordnen zu wollen.

Bewahre mich vor der Einbildung ,bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema                                          etwas sagen zu müssen.                                                                                                                                Lehre mich die wunderbare Weisheit, dass ich mich irren kann.

Lehre mich, sensibel und nachdenklich, aber nicht grüblerisch,                                                                  Hilfreich, aber nicht aufdringlich und dominant zu sein.

Bewahre mich vor Aufzählung endloser  Einzelheiten und
gib mir die Gnade, mir meine Freundschaften zu erhalten.

Lehre mich schweigen über meine Krankheiten und Beschwerden.
Sie nehmen zu - und die Lust, sie zu beschreiben, wächst von Jahr zu Jahr.
Hilf mir die Krankheitsschilderungen und Sorgen anderer geduldig anzuhören.                                      Hilf mir, mitfühlend und hilfreich zu sein

Erhalte mich so liebenswert wie möglich.                                                                                                  lass mich kein Spielverderber und kein Grantscherm werden

Lehre mich, an anderen Menschen all das Gute und ihre Talente zu entdecken,                                          und lass mich nicht vergessen,  für all das auch immer wieder dankbar zu sein.

Lass mich erkennen, dass mich nichts ängstigen, mich nichts erschrecken muss.                                        Lass mich erkennen, dass Alles seine Zeit hat                                                                                        Lass mich dem Leben vertrauen.                                                                                                          Heute und morgen und an seinem Ende                                                            .


Gebet nach Worten der hl.Theresia von Avila 

Freitag, 28. August 2020

Fürbitten 29.8 Wenn alles verloren scheint: worauf hoffen?

 


29.8.2020 Enthauptung Johannes der Täufer

Wir trösten uns so oft mit einem liebevollen, gütigen, rettenden Gott. Aber die Geschichte der Menschen, die sich auf IHN eingelassen haben, sieht oft ganz anders aus. Propheten sind elend zugrunde gegangen, Jesus selbst wurde gekreuzigt, eine nicht überschaubare Zahl von Menschen, bis heute, wird auf Grund ihres Glaubens getötet. Millionen von Juden, auch tief gläubige Juden, haben Jahwe nicht als Retter erfahren. An welchen Gott glauben wir? Worin besteht unsere Hoffnung – heute an diesem seltsamen  Gedenktag der „Enthauptung Johannes des Täufers“. Johannes war nur wenige Monate älter als Jesus, er lebt lange Jahre als Asket in der Wüste, später ruft er die Menschen zur Bekehrung auf und tauft sie im Jordan. Auch Jesus unterzieht sich dieser Taufe, durch sie erfährt er seine Berufung. Johannes wird wenig später auf Befehl von König Herodes enthauptet – das Schreckliche wird als Stoff in Oper, Literatur und Malerei fast verharmlost. Worin also besteht unsere Hoffnung? In der Lesung hören wir, wie Jahwe zum Propheten Jeremias spricht: nichts wird dich bezwingen „ich bin mit dir, um dich zu retten“ So bitten wir

Für alle, die verunsichert sind und ängstlich in die Zukunft schauen.                                                     Für alle, denen die gegenwärtig Pandemie Angst macht und die um ihre Lebensgrundlagen fürchten dass auch sie eine gute innere Stimme hören können                                                                                der sie vertrauen und die ihnen Mut zum Leben gibt

Gott des Lebens   wir bitten dich erhöre uns

Für alle, die voll Unruhe und Sehnsucht auf etwas warten                                                                     Auf Liebe, auf Geborgenheit auf Sicherheit                                                                                            auf einen guten Menschen, auf ein gutes Wort                                                                                            für alle die auf eine Veränderung in ihrem Leben warten

Gott des Lebens

Für alle, die eben erst dabei sind, das Leben zu lernen.                                                                           Für die Kinder und Jugendlichen, für ihre Lehrer und Lehrerinnen.                                                      Für unsere Schulen und alle, die sich um Bildung bemühen.                                                                      für die Mädchen und Burschen                                                                                                                 die sich nach einer Liebesbeziehung sehnen und sich in ihr bewähren sollen

Gott des Lebens

Für alle, die um das Leben kämpfen                                                                                                              Für die Benachteiligten in unserem Land                                                                                                  für die Flüchtlinge und die Heimatsuchenden an Europas Grenzen                                                              für die Hungerleidenden und von Kriegen und Krisen heimgesuchten Menschen dieser Welt.               für alle Schwerkranken und alle Sterbenden

Gott des Lebens

 So bitten wir im Namen Jesu, der durch die Taufe des Johannes seine Berufung erfahren hat. Auch Jesus hast du durch den Tod zum neuen Leben geführt. Führe auch uns zur Auferstehung  aus allem, was uns Angst macht und was wir nicht verstehen . Amen


Donnerstag, 27. August 2020

Fürbitten 28.8. Liebe und dann tu, was du willst - hl.Augustinus

 


28.8.2020 Hl Augustinus

Heute ist der Gedenktag des heiligen Augustinus. Über ihn sind wir gut unterrichtet durch seine eigene Biografie, seine „Bekenntnisse“, die „Confessiones“. Augustinus, in Afrika, in Tagaste geboren, war Rhetoriker, Philosoph und Theologe, ein hochgebildeter Mann, der leidenschaftlich lebte, der leidenschaftlich liebte, und der sich letztlich auch leidenschaftlich Gott zuwenden konnte. Verwandeln wir Worte von ihm in unsere eigenen Bitten:

 

Liebe, und dann tu, was du willst, sagt Augustinus                                                                                  So lass uns ohne Angst die Freiheit suchen, in der wir leben sollen

Denen, die Gott lieben, verwandelt ER alles in Gutes.                                                                             Lass uns vertrauen, dass auch Irrwege und Fehler letztlich zu etwas Gutem führen können.

 

In dir muss brennen, was du in anderen entzünden  willst.                                                                    Gib uns den Mut, uns zu engagieren, uns mit vollem Herzen für eine Sache einzusetzen                      und auch andere dafür zu begeistern

 

Ohne Schmerz liebt kein Herz.                                                                                                            Hilf uns, Enttäuschungen auszuhalten, hilf uns zu lieben, ohne Gegenleistung zu erwarten, hilf uns, das Wesentliche im Auge zu haben

Wir müssen unseren Nächsten lieben, entweder weil er gut ist oder damit er gut werde!             Gib uns genug Humor und Toleranz, dass wir uns in Andere einfühlen und sie auch sein lassen können, wie sie sind

Alle Gebote Gottes sind erfüllt, wenn das, was nicht erfüllt wird, verziehen wird.                    Bitten wir auch um die Fähigkeit wirklich verzeihen zu können – sowohl anderen, die uns weh getan haben als auch uns selbst, wenn wir glauben, unseren Ansprüchen nicht zu genügen. 

Es gibt zwei Arten, Gutes zu tun: geben und vergeben.                                                                      So lass uns aus Freude und eigener Dankbarkeit heraus großzügig und großherzig sein

Gute Arbeiter sind die, in denen Gott arbeitet.                                                                                       Lass uns gelassen bleiben und darauf vertrauen, dass letztlich DU es bist, der zu einem guten Ende bringt, was wir nur beginnen können

Gott fragt nach der Wurzel, nicht nach der Blume.                                                                          Hilf uns, weniger Applaus und Anerkennung zu brauchen, so dass wir gute Dinge auch im Stillen wachsen lassen können

Bete, als hinge alles von Gott ab. Handle, als hinge alles von dir ab.                                                 So hilf uns, dass wir selbst TUN, was immer wir TUN können, aber dass wir uns auch nicht sinnlos abstrudeln und lieber auf dich vertrauen

Die Seele nährt sich von dem, an dem sie sich erfreut.                                                                              Zeige uns immer wieder, wie wichtig es ist, uns selbst Gutes zu tun, Freude zu haben, dankbar zu sein

So bitten wir guter Gott: lass uns an das Abenteuer der Liebe glauben.“Liebe und tu,was du willst“ sagte Augustinus. Lass uns in dieser Liebe immer wieder den Sprung ins Ungewisse tun . Lass, dass wir uns ganz DIR  überlassen. Im Vertrauen auf Jesus, der unser Leben teilt. Amen


Mittwoch, 26. August 2020

Fürbitten 27.8. Hl.Monika - die Tränen der Mütter

 

27.8.2020 Hl Monika Lk.7.11 Jüngling von Nain

Die hl. Monika gehört zu den berühmtesten Müttern der Geschichte. Ihr Sohn Augustinus berichtet in seinen Bekenntnissen von ihrer starken unerschütterlichen mütterlichen Liebe und von den Sorgen, die sie seinetwegen hatte. Monika war eine gebildete Christin aus Tagaste in Nordafrika, sie war mit einem Nicht Christen verheiratet und hatte drei Kinder. Eines davon, Augustinus machte ihr lange Jahre wegen seiner unbekümmerten Art zu leben Sorge. So war er kein Christ, nicht verheiratet und hatte einen Sohn. Ein Bischof soll Monika mit den Worten getröstet haben „Ein Sohn solcher mütterlicher Tränen geht nicht verloren“.  Monika erlebte die tiefe Wandlung ihres Sohnes, sie folgte ihm nach Rom und Mailand ehe sie 387 in Ostia starb.  Auch in der heutigen Evangeliums Geschichte vom “Jüngling von Nain“ gibt es sozusagen ein „happy end“. Hier bekommt eine vorher trauernde Mutter ihren toten Sohn wieder lebend zurück.  Aber wir wissen nur zu gut, wie viel Trauriges im Leben, gerade oft für Frauen und Mütter ungetröstet bleibt. Bitten wir heute

für die unzähligen Mütter, die mit ihren Babys, mit ihren Kleinkindern oder oft auch hochschwanger auf der Flucht sind -  für all die Mütter, die ihre Kinder unbegleitet auf den Weg in die Fremde gehen lassen müssen – für alle Mütter in Kriegsgebieten

Herr erbarme dich –

für alle Mütter, die Sorge um ein krankes Kind haben                                                                              für alle, deren Kinder ein Leben lang ihre Hilfe brauchen werden                                                              für alle Mütter, die um ein totes Kind weinen

Herr erbarme dich

für alle schwangeren Frauen, die mit Problemen allein gelassen sind                                                        für Mütter, die selbst Gewalt erfahren                                                                                                      für all die Mütter, die es nicht schaffen, gute Mütter zu sein

 für alle Mütter, die nur das Beste für ihre Kinder wollen                                                                            dass sie ihre Kinder aber auch nicht einengen und überfordern mit ihren eigenen Lebensvorstellungen – für alle Mütter, dass sie lernen, ihre Kinder auch wieder los zulassen und ihnen Freiheit zutrauen

bitten wir für alle, die andere Menschen mütterlich und väterlich begleiten                                              dass sie Geduld und Vertrauen haben und auch Enttäuschungen aushalten

wir bitten aber auch:  Herr, hilf uns aufstehen, mach uns wieder lebendig, so wie im Evangelium den Jüngling von Nain: immer dann, wenn wir glauben, dass nichts mehr geht                                            wenn wir uns mit einer Situation nicht abfinden können                                                                          wenn wir wie tot sind vor Erschöpfung oder auch vor Kränkung und Enttäuschung,                                hilf uns dann wieder auf …

so bitten wir im Namen Jesu Amen


Dienstag, 25. August 2020

Fürbitten 26.8. SCHEIN oder SEIN - DOPPELMORAL

 

26.8.2020 Mt.23.27 SCHEIN und SEIN

Auch heute geht es im Evangelium um die sogenannten Scheltreden gegen die Pharisäer.         "Weh euch", so leitet Jesus seine fundamentale Kritik an den religiösen Führern seiner Zeit ein. "Weh euch, ihr Pharisäer, die ihr nach außen hin so ganz anders tut, als ihr selbst in Wirklichkeit lebt". Auch uns könnte es leicht fallen, hier gleich mit dem Finger auf Wunden in unserer eigenen Kirche zu zeigen. Da gibt es höchste Kirchenvertreter, die im Luxus schwelgen, wie viele schreckliche Fälle von sexuellem Missbrauch sind nur widerwillig eingestanden worden. Aber denken wir heute einmal einfach nur an uns selbst.  Messen nicht auch wir gerne mit zweierlei Maß: was wir anderen zum Vorwurf machen, lassen wir uns selbst oft kritiklos durchgehen. Bitten wir heute

dass wir niemanden belasten oder das Herz schwermachen, weil wir das Einhalten strikter Regeln verlangen

Dass wir zuallererst unser eigenes Tun hinterfragen, ehe wir andere kritisieren

dass wir nicht von anderen verlangen, was wir selbst nicht tun

dass wir uns vor den Leuten nicht anders geben, als wir wirklich sind

dass wir uns vor jedem äußerlichen und unehrlichen „so tun als ob“ hüten

dass wir Respekt vor der Lebensform und den Überzeugungen anderer haben

dass wir uns nicht anmaßen, besser oder gläubiger als andere zu sein

dass wir aber auch uns selbst nicht mit religiösen Idealen überfordern

bitten wir, dass all die Menschen, die eine Funktion in der Kirche haben, nicht mit einer doppelten Moral leben

bitten wir, dass kirchliche Vorschriften Menschen nicht niederdrücken, sondern ihnen vielmehr            Mut und Trost fürs Leben geben

und bitten wir, dass unser Glaube uns hilft, auch anderen Menschen das Leben leichter zu machen      und ihnen Ängste zu nehmen 

Du guter Gott, lass uns wahrhaftige und authentische und vor allem gütige und barmherzige Menschen sein. Das erbitten wir durch Jesus unseren Herrn und Bruder Amen


Montag, 24. August 2020

Fürbitten 25.8. aufrichtig sein - keine Doppelmoral

 

25.8.2020 Mt 23.27 Weh Euch ihr Pharisäer-  aufrichtige Menschen sein

Jesus findet harte Worte für die Pharisäer. Das waren die Theologen des Judentums der damaligen Zeit. Jesus kritisiert nicht die jüdischen Gesetze und Vorschriften an sich, auf deren Einhaltung die Pharisäer strikt geachtet haben. Jesus verurteilt die Diskrepanz zwischen Sein und Schein. Dass diese „Geistlichen“ selbst ganz anders leben, als sie das den Menschen predigen und von ihnen verlangen. Bitten wir heute 

dass die Kirche in ihren Repräsentanten auch das selbst lebt, was sie predigt und von den einfachen Gläubigen einfordert.

dass es in der Kirche nicht um das ängstliche Hüten und Bewahren alter Vorschriften geht, sondern darum, den Menschen den Zugang zur Liebe und Barmherzigkeit Gottes zu geben

Wir alle sind Kirche: darum bitten wir auch für uns                                                                                    Dass wir uns nach außen hin nicht anders geben als wir wirklich sind                                                  dass wir nicht von anderen verlangen, was wir selbst nicht tun

dass wir uns niemals besser als andere vorkommen                                                                                      dass wir auch keinen Wettbewerb in äußerer Frömmigkeit veranstalten

dass wir nicht gar so fixe Vorstellungen davon haben, wie Andere zu sein haben

dass wir andere nicht überfordern und nicht mehr von ihnen verlangen,                                                  als sie zu geben imstande sind, 

dass wir aber auch uns selbst nicht überfordern und einem falschen Idealbild nachlaufen

Du guter Gott, lass uns wahrhaftige und authentische Menschen sein. Hilf, dass unser Glaube uns lebensfroh und nicht ängstlich und engstirnig macht. Wir bitten im Namen Jesu. Amen


Irmgard - Vom ÜBER-leben zum LEBEN


Am 8.Mai 2014 habe ich das erste Mal in diesem blog über meine Freundin Irmgard erzählt - das heißt, sie gebeten, über sich selbst zu erzählen. Wir haben lange Jahre miteinander im ORF gearbeitet, Irmgard pumperlgesund. Danach scheint eine Tragödie nach der anderen über sie herein zu brechen - 2008 beginnt alles mit der schrecklichen Diagnose: "Zungenuntergrundkrebs" !         Nach einer ersten Operation und der Hoffnung, "nun ist alles ausgestanden", beginnt das Elend von Neuem ….Ein neuer Tumor, eine neue OP, eine lange, schwere, belastende Bestrahlungsserie danach. Das aktuelle Foto von damals sollte zeigen: Irmgard lässt sich nicht unterkriegen ...Ich bitte sie, über sich selbst zu erzählen: "Irmgards Beispiel soll allen Mut machen, die Schweres erleben" - schrieb ich damals zu Beginn der Irmgard Serie. Keiner von uns konnte ahnen, was Irmgard in den folgenden Jahren noch bevorstand. So im Jänner 2017 nach einer akuten urologischen Sepsis eine Spondylodiszitis: ein unheimlicher Keim in der Wirbelsäule.             Irmgard monatelang mit Schmerzen und schweren Behandlungen ans Spitals Bett gefesselt. Lange eine Zeit, in der es um das nackte Überleben dieser Sepsis ging.  Mit unglaublicher Kraftanstrengung ging es danach an die Rehabilitation - bis im Sommer 2018 ein Herzinfarkt passierte. Na klar, "aus heiterem Himmel".  Am 17.August 2019 dann ein zweiter Infarkt. So schwer, dass Irmgard reanimiert werden musste. Wieder Wochen, um vom Modus "Überleben" - ins Leben zu kommen.  

Das Foto unten zeigt Irmgard bei ihrer Herz Rehabilitation im Herbst 2019 in Großgmain.                Eine Irmgard, die sich ihr Lächeln und ihr Mitfühlen mit anderen nicht nehmen lässt. Eine Irmgard, die sich nicht unterkriegen lässt. Unerschütterlich scheint sie - und doch beutelt man nicht so leicht ab, was einem geschehen ist. Was tut das mit einem - so Schweres immer wieder aushalten zu müssen???

Wieder habe ich Irmgard um einen eigenen Bericht gebeten: 

Vom Überleben zum Leben

Erst vor kurzem hat meine liebe Freundin Ilse hier an dieser Stelle mit berührenden Worten 'meines Schicksals' gedacht, wofür ich ihr nochmals ganz herzlich danken möchte.

Täglich gewinnen die Worte, die über meinen Blog-Eintragungen stehen, immer mehr an Bedeutung. Denn täglich nehmen Gedanken Besitz von mir, die in früheren Jahren, bzw. vor meinen Erkrankungen überhaupt kein Thema waren, was aber allein schon dadurch bedingt ist, daß jeder meiner gesundheitlichen Schicksalsschläge Narben hinterlassen hat – sichtbare wie z.B. die am Hals nach den beiden Zungengrundkarzinomen, aber vor allem viele nach außen unsichtbare. Denn zu diesen gesellt sich nun auch noch der zum Teil auch sichtbare altersbedingte Abbau des Körpers, der zusätzlich verkraftet werden muss; Muskeln und Gewebe werden schlapp, Haut und Haare verändern sich, etc. Glück im Unglück – da meine Reanimation vor einem Jahr schnell und gut verlief - hat zumindest 'der Kopf' keinen nachhaltigen Schaden erlitten; das Schreiben wäre schwer eingeschränkt, muss ich doch ohnehin aufgrund der dreißig Bestrahlungen bereits den Verlust der Singstimme beklagen und auch einsehen, dass so vieles nicht mehr machbar und möglich ist, denn ich kann mich auf meinen Körper nicht wirklich verlassen.

Ich war nie hysterisch, und möchte es natürlich auch nicht werden, dennoch drängt sich immer öfter die Frage auf, wieweit soll (muss) ich meinen Körper beobachten, in ihn hineinhören und bei auftretenden Beschwerden gleich einen Arzt aufsuchen, und wieweit kann ich meinem Instinkt vertrauen und die Situation gelassen und vor allem richtig einschätzen. Ein Gedanken-und Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten, bzw. Betroffenen kann da manchmal hilfreich sein. Und  dieser findet zum Glück regelmäßig mit Freundin Ilse statt, wenn wir beklagen, welche Wehwehchen oder Ungeschicklichkeiten uns schon wieder ereilt haben. Noch können wir über so manches lachen, aber....

Was jedoch in jedem Fall hilfreich ist – und das kann ich nur allen älteren (alleinstehenden) Personen empfehlen zur eigenen Beruhigung und der der Familie und Betreuungspersonen – ein 'Vorsorgepaket': In erster Linie ein Notruftelefon (inkl.Schlüsselsafe), eine Patientenverfügung, eine Vorsorgevollmacht, ein Testament und eine finanzielle Absicherung der Beerdigung. Ich habe das alles in den letzten Jahren sukzessive erledigt.

Bleibt nur noch, meinen (Tag)traum zu erwähnen: unbeschwert beschwerdefrei zu sein. Vielleicht gelingt es ja doch noch hin und wieder – wenigstens tageweise."



Wie viele Jahre liegen wohl zwischen der kleinen Irmgard auf dem großen Zeitungs-Titel-Blatt          und der tapferen 75 Jahre alten Frau,                          die jetzt ein ganz anderes Titel Blatt "zieren" könnte

Vom Überleben zum Leben

Irmgard schafft das Leben, immer wieder.                    Schon ist sie dabei, wieder die Theater Abos für die neue Saison zu ordern. Der Blick geht immer nach vorn. Oft und oft schaue ich mir das von ihr ab.

An der "Wegwarte" kann man sich ein Beispiel nehmen, schreibt Irmgard zu dem Foto, das sie aufgenommen hat:       

"so robust müsste man sein"

 

 



Ja, so robust ist Irmgard, trotz allem, was passiert ist. Da steht auch bereits ein nagelneuer PC am Schreibtisch - Irmgard ist mit vielen Freunden in Kontakt, aber genau so mit Ämtern und offiziellen Stellen: sie hält nicht zurück mit Kritik und Anregungen - was immer wieder sogar dankbar aufgenommen wird. Und wer weiß, vielleicht werden wir sie über diesen PC ja im Herbst wieder über you tube mit neuen "Gutenachtgeschichten" im Internet hören.


 



Sonntag, 23. August 2020

Fürbitten 24.8. Hautnahe - mitleiden, mitfühlen



Michelangelo, Sixtinische Kapelle, Hl. Barthlomäus

24.8.2020  Hl.Bartholomäus  Hautnahe Schmerz spüren

Heute ist das Fest des heiligen Bartholomäus – sein Name wird in den Apostellisten der ersten drei Evangelien erwähnt. Höchstwahrscheinlich ist Bartholomäus mit jenem skeptischen Nathanael gleichzusetzen, von dessen Berufung heute im Johannesevangelium erzählt wird. Bartholomäus, so glaubt man, predigte nach dem Tod Jesu in Indien, Mesopotamien, Parthien und Armenien, wo er gemartert wurde (enthauptet oder geschunden und gekreuzigt). Michelangelo, der ihm im Gerichtsbild der Sixtina sein Selbstbildnis gab, lässt ihn die abgeschundene Haut tragen. Das ist ein starkes Bild, ein Bild das „unter die Haut“ geht – bitten wir heute

für all die Menschen, die bis auf die Haut geschunden werden –  die für Schwerarbeit mißbrauchten Kinder, die Opfer von Menschenhändlern, ausgebeutete Menschen auf der Flucht

für alle, die ihre Haut zu Markte tragen müssen: die modernen Arbeitssklaven, Menschen ohne fixe Anstellung, junge Leute im Prekariat, alle auf der Suche nach neuen Lebensmöglichkeiten

für alle, die ihre eigene Haut retten wollen und retten müssen: Frauen, Kinder, Männer in den Kriegs-und Krisengebieten unserer Welt, auf der Flucht, heimatlos

für alle, die das Elend der Welt hautnah spüren und versuchen zu helfen: die vielen humanitären Organisationen und so viele Einzelpersonen, die sich um Andere annehmen

für alle, die schon abgestumpft oder zynisch geworden sind, denen Elend und Not nicht mehr unter die Haut gehen – dass sie wieder fähig sind, Mitleid zu empfinden

bitten wir für uns alle, dass wir das sind, was man eine „gute Haut“ nennt, Menschen, die in ihrem kleinen Umfeld zu helfen versuchen, so gut es geht

Nathanael-Bartholomäus ist Jesus begegnet, weil ihn sein Freund Philippus zu Jesus mitgenommen hat. Er sagte „Komm und sieh“. Herr lass auch uns Menschen sein, die andere zu dir mitnehmen

Und bitten wir nicht zuletzt, dass wir als Christen Menschen sind, bei denen man sich mit Haut und Haar wohlfühlen kann

Der heilige Bartholomäus wird besonders von den Armeniern hoch verehrt - in Armenien soll er sein Martyrium erlitten haben. Vor knapp mehr als 100 Jahren geschah der türkische Genozid an diesem Volk. Wir bitten für die heute in vielen Länder verstreut lebenden Armenier und wir bitten für alle Menschen, die auch heute aus ethnischen oder religiösen Gründen um ihr Leben fürchten.  Erbarme dich ihrer, erbarme dich unser: Amen

Samstag, 22. August 2020

Fürbitten Sonntag 23.8. JESUS - nicht nur in der Kirche

 

23.8.2020  Mt. 16.13 KIRCHE - Du bist Petrus

Der heutige Evangeliumstext ist sozusagen die Grundlage, auf der die Idee und die Struktur der römisch-katholischen Kirche beruhen. Aus diesem Text leiten die Theologen den Willen Jesu ab, eine Kirche zu gründen. Und Oberhaupt dieser Kirche ist Petrus – beziehungsweise in der Folge der Jahre und Jahrhunderte, der jeweilige Papst. Dass das nicht unwidersprochen geblieben ist, zeigt die Geschichte der Kirche ja ganz deutlich.  Es gibt aber auch den ganz anderen Ansatz: dass es Jesus letztlich um eine radikale Reform der persönlichen und auf den Nächsten ausgerichteten Gottesbeziehung ging, und nicht um die Gründung einer neuen Kirche, einer neuen Religion. Bleiben wir bei der zentralen Frage dieses Textes, Jesus selbst stellt sie: „Für wen halten mich die Menschen – und wer, wer bin ich für EUCH.“ Letztlich ist das die Frage, die wir selbst beantworten müssen. So bitten wir

dass wir immer wieder auch den Menschen Jesus ansehen, dass wir ihn als einen von uns spüren, und ihn nicht nur verklärt sehen

dass wir viel öfter das Ungewöhnliche, das Provokante, das so ganz Andere an Jesus wahrnehmen und es mit unseren eingefahrenen Gewohnheiten vergleichen

dass wir auch „Anstoß“ an Jesus nehmen, einen An-Stoss, der uns hilft, Festgefahrenes in unserem Leben um-zustoßen

dass wir nie aufhören, uns um eine persönliche Jesus und Gottesbeziehung zu bemühen

Dass nicht nur Kirchen sondern auch unsere Wohnungen, unsere Familien und Gemeinschaften            Orte der Begegnung mit Jesus sind

bitten wir, dass die Kirche, wie sie heute ist, für die Menschen wieder wahrhaftig und glaubwürdig wird. Dass es gelingt Schuld und viele tiefe Wunden und Verletzungen der Vergangenheit aufzuarbeiten

dass so viele engagierte Menschen in den Pfarren nicht die Freude und den Glauben an den Sinn ihrer Arbeit für die Kirche verlieren. Dass die Mitarbeit der Laien unverzichtbar bleibt

Bitten wir zuletzt für alle, die aus der Kirche ausgetreten sind – dass sie dennoch einen guten Weg in einer persönlichen Gottes - Beziehung gehen können.

So bitten wir im Namen Jesu. Amen


Freitag, 21. August 2020

Fürbitten 22.8. Dem "Engel" vertrauen, der inneren Stimme

 

22.8.2020 Maria Königin Lk.1.26

Erst 1954 ist dieses Marienfest eingeführt worden – 7 Tage nach dem viel älteren Fest Maria Himmelfahrt. Fast in allen Religionen gibt es mütterliche Gottheiten – kein Gotteidee kommt ohne eine weibliche, eine mütterliche Idee aus. Im Katholischen ist Maria aber keine Gottheit, keine Göttin. Auch als gedachte „Maria Königin“ ist sie ein Mensch, ein Mädchen aus einem Volk, das auf einen Messias gewartet hat. Im Evangelium heute hören wir die Geschichte von diesem ahnungslosen jungen Mädchen, das durch einen Engel vor eine riesige Entscheidung gestellt wird. Ist sie bereit, ein Kind zu bekommen, in dem Gott selbst als Mensch geboren wird? Ganz nüchtern fragt Maria: „Wie soll das geschehen?“ Dann aber ist sie bereit, sich einfach auf das einzulassen, was auf sie zukommt. „Mir geschehe, was du gesagt hast“ – antwortet Maria dem Engel. Auch wir stehen immer wieder vor Situationen, die uns unbegreiflich sind. Bitten wir heute ganz persönlich:

 

Lass, dass ich im richtigen Moment auf meine innere Stimme höre 

Dass ich im richtigen Moment spüre, woran ich mich orientieren soll

dass ich im richtigen Moment, den Mut zu einer klaren Entscheidung habe   

dass ich im richtigen Moment erkenne, ob und wem ich vertrauen darf,

 dass ich im richtigen Moment stark genug bin, „Ja“ zu sagen, wenn es gut und richtig ist. 

dass ich im richtigen Moment aber auch stark genug bin, „Nein“ zu sagen,wenn es nötig ist

dass ich im richtigen Moment annehmen kann, was sich nicht ändern lässt

und dass ich heute und jeden Tag wieder, und in jedem Moment alles in Gottes Hand lege,                 voll Vertrauen und Zuversicht

 

Gott im Himmel, mit unserem Blick auf Maria bitten wir heute ganz besonders für unsere Kinder, unsere Familien, unsere Freunde und für die Menschen überall in der Welt. Um deinen Frieden bitten wir, um Schalom – mach du möglich, wozu wir Menschen scheinbar nicht imstande sind. Im Namen Jesu bitten wir, Amen

 

 

 

 


BUBEN 32 MEHR gibts auch ohne MEER

 

Ja, MEER , das war gestern. Oder besser gesagt, das allerallerletzte Meer-Erlebnis ist nun gerade ein Jahr her. Da waren die beiden Burschen mit Mama und Papa auf Ischia.  Inzwischen ist einiges mit Corona baden gegangen - aber das hat auch bewiesen: unterkriegen lasst sich davon keiner: Es gibt MEHR als MEER. 
Wer etwa hätte gedacht, dass der Arthur nun ausgerechnet in Wien (mit seiner Chiara) zum DONAUDAMPFSCHIFFAHRTSKAPITÄN WIRD -

 

(hier muss nun die Moa einem kleinen Frust Platz machen - dieser blog hat eine neue "Oberfläche" bekommen, und in der gelingt es zumindest der Moa nur zufällig, so die Fotos herumzuschieben und einzufügen wie früher. Bitte Nachsicht, es wird vermutlich einiges "herumhupfen))
Jedenfalls erleben Arthur und Damian einen so spannenden, aufregenden, ausgefüllten
WIEN Urlaub, dass die Moa sogar ein bißchen den Überblick verloren hat. 
Jetzt jedenfalls wissen die Burschen, warum Wien an der Donau liegt. Links und rechts der Neuen Donau zumindest haben sie Programm, Schifferlfahren, Trampolin hüpfen, am Copa beach im Sand wühlen. Die Strandbäder der Alten Donau ausprobieren - an anderen Tagen wieder neue Wasserspiel-Plätze,
neue Parks - 
fast alles, alles wird zu zweit erkundet. 


Bisweilen sind sie da im "Doppeldecker" unterwegs, im Zwillingswagerl, schon fast zu eng für sie - aber gerade das genießen sie. Eng aneinander gekuschelt sein. Manchmal schläft so sogar der eine, dann wieder der andere. Das Kopferl an die Schulter des Bruders gelehnt. So wie sie auch daheim im großen Doppelbett MITEINANDER heia machen, aneinander gekuschelt, umschlungen einfach beisammen! beisammen, beisammen
Das war wohl eines der ganz positiven Mitbringsel der Corona Zeit: Arthur war seit Mitte März nicht mehr im Kindergarten - und diese Zeit hat die Burschen zu Hause wirklich eng und innig aneinander geschweißt. Auch wenn der große Arthur bisweilen seufzt "Nervensäge": sobald aber nur irgendjemand anderer dem Damian zu nahe rückt - ein Mäderl will sich zB.ein Spielzeug von ihm grapschen - 
da baut sich der Arthur auf und ruft "Stop - das gehört meinem Bruder".
Natürlich: "Kultur" gab's auch - 
also jedenfalls als Museumsbesuch 
im Naturhistorischen. Pflichtprogramm für Burschen

und Zeit gab es auch für Besuch im Prater. 
Der Damian kennt auch da keine Ängstlichkeit.   
Ganz im Gegenteil, aufpassen muss man, was er sich alles zutraut. Das Damian Motto lautet: 

"DAMIAN KANN ES"
so sagt er es über sich selbst

Ja, Damian ist sich sicher: 
was der große Bruder kann, das kann auch er. 
Klettern, springen, 
Rolli fahren, balancieren


Auch beim Basteln daheim - mit Hilfe von Daniela - 
macht der Damian ganz ernst und konzentriert mit: 
"Kindergartenbub" sagt er über sich selbst - 
mit der Schere schneiden kein Problem,                 
"Damian kann es"  
Aber diesen Roboter, den hat dann doch der Arthur allein gebastelt, 
da ist der Knucka dann auch gar nicht neidig, 
und freut sich, wenn der im Kinderzimmer baumelt


Über die steilsten Wiesen läuft der Damian bergauf  - und steiiiil hinunter, na klar auch. Gibt's dann doch einen Plumps: der Damian steckt das weg wie nix. Manche Beule, manche Aufschürfung entdeckt die Mama dann erst daheim. Auch zu Fuß ist der Damian unterwegs wie ein Großer


Ausflug zur Ruine  
(Name ???? Moa vergisst leider!!) - 
Damian bewältigt jede Steigung




und danach das Restaurant genießen - piccobello benehmen sich die Burschen. 
Für die muss sich keiner genieren. Wie schön sie nun auch schon die Würstel schneiden
können. Perfekt. Klar, der Damian auch!!! Muss man jetzt gar nicht mehr
erwähnen

Mit Anfang August aber gibt es etwas ganz ganz Neues


Die Familie entdeckt GOLF - mit Begeisterung ist der Arthur dabei - regelmäßig gibt es Training.
Und Mama und Papa schwingen nun auch den Schläger. 
Mama beginnt auch eben erst - wie der Arthur - 
der Papa aber  hat schon als Junggeselle lange Jahre gespielt: jetzt aber "als Familie" ist es
ein doppeltes, dreifachen und auch vierfaches Vergnügen. 
Ein vierfaches Vergnügen?
Ja, denn wenigstens auf den Minigolf Platz vor dem Museumsquartier darf der Knucka mit. Und na klar:

DER DAMIAN KANN ES



wird der Damian auch bald sein Profi Set bekommen? Wie der große Bruder?


Von so vielen Ausflügen sollte die Moa noch erzählen (aber leider: da hat die Moa zwar die Fotos, aber wo sind bloß die dazu passenden Namen?) eh alles nicht so wichtig: soll ja letztlich nur eines sagen: 

Nein, es braucht kein MEER um so viel MEHR zu haben. 
Es war ein traumhaft schöner Urlaub für die zwei Burschen, ein Urlaub der langsam zu Ende geht. 
Ja, zum Glück, auch Zeit war in all diesen Tagen, um die Moa zu besuchen: Danke, danke, danke
ihr wilden Kerle!!!! Wobei Arthur  zu Moas Lieblingsphilosoph avanciert: 
mit ihm kann sie über Gott und die Welt quatschen


Die Geschichte, die ich jetzt erzähle, ist allerdings schon ein bißchen älter, aber sie fällt mir ein, weil heute der Todestag von der Omama ist, also der Mama der Moa. Arthur hat sie zum Glück noch einige Jahre gekannt. 
Auf seine Frage nach ihrem Tod 
"Moa, wo ist die Omama jetzt"
hat die Moa gesagt: "Der Omama geht es jetzt ganz ganz gut ...sie ist im Himmel und passt ganz gut auf uns auf".  
Das hat der Arthur so hingenommen, wie das Kinder wohl so tun. Einige Wochen später, wir sitzen eben in der U Bahn, sagt der Arthur in voller Lautstärke
Moa, ich habe nachgedacht. Die Omama ist nicht im Himmel!!!
OOOh, die Moa staunt - und auch andere U Bahn Mitfahrer horchen jetzt neugierig
Warum,fragt die Moa, soll die Omama nicht im Himmel sein??
"Moa", sagt der Arthur:  "Da wäre sie schon längst herunter gefallen"!!!!"

Ja, das liebt die Moa an den Burschen: mit frommen Worten allein lassen die sich nicht abspeisen!!!
Die Omama ist trotzdem ganz bei uns ... mir wird schon noch was einfallen, was den Arthur überzeugt

MONTAG beginnt wieder der Kindergarten für den Arthur - er ist ja schon ein "alter Hase"
Zwei Wochen später wird der Damian zum allerersten Mal ein Kindergarten - Kind
Damian - Kindergartenbub!!! So sehr freut er sich darauf!!!
Die Moa kann beiden Burschen und 
allen Kindern 
und auch allen anderen nur wünschen:









Fürbitten 21.8. Was DAS WICHTIGSTE ist???

 

21.8. 2020 Mt.22.34 Gottesliebe Nächstenliebe  Ja, der NÄCHSTE ist uns oft viel zu nah

Was ist das Wichtigste aller Gebote, wird Jesus heute im Evangelium von einem Schriftgelehrten gefragt. Immerhin über 600 Gesetze und Vorschriften muss man als frommer Jude einhalten. Aber auch heute in unserer Kirche sieht man oft vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Das heißt, man sieht vor lauter Gesetzesparagrafen nicht, worum es einzig und allein geht: Jesus formuliert es ganz einfach. Das sind die zwei wichtigsten Gebote, sagt er: und das Erste ist ohne das Zweite nicht denkbar:     „Du sollst Gott mit deinem ganzen Herzen lieben- und -  du sollst du deinen Nächsten lieben, wie dich selbst“   Wie einfach könnte das sein: NUR zwei Gebote. Dabei wissen wir, wie sehr es sich so oft schon bei der Nächstenliebe „spießt“ Bitten wir heute für unsere „Nächsten“:

Bitten wir mit ganzem Herzen für diesen einen „nächsten“ Menschen, dem wir heute am liebsten aus dem Weg gehen würden

Bitten wir für genau diesen einen „nächsten“ Menschen, mit dem wir vielleicht momentan ein ganz besonderes Problem haben

Bitten wir mit für diesen einen „nächsten“ Menschen, von dem wir uns vielleicht schon länger gekränkt fühlen

 

Bitten wir für diesen einen „nächsten“ Menschen, der uns überfordert und immer wieder zu viel von uns verlangt

 

Bitten wir im Bereich von Politik und Gesellschaft, dass man auch im Andersdenkenden „den Nächsten“ sehen kann, bitten wir um eine solidarische Gesellschaft, in der kein „Nächster“ ausgegrenzt wird

 

bitten wir aber auch darum, dass wir uns selbst – ohne Egoismus - „der Nächste“ sind

dass wir in diesem Sinn auch mit uns selbst barmherzig und liebevoll umgehen

 

bitten wir um eine Gottes-Liebe, in der wir uns nicht verbiegen und nicht krampfhaft „Opfer“ bringen müssen, sondern um eine Hingabe, die uns glücklich und lebensfroh macht und uns und den Menschen mit uns guttut

Du bist der Gott, den wir mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele, mit unserem ganzen Denken und all unserer Kraft lieben wollen. Hilf uns, dass wir auch füreinander liebevoll da sind, dass uns ein gutes Miteinander gelingt: so bitten wir im Namen Jesu. Amen

Mittwoch, 19. August 2020

Fürbitten 20.8. GÖNNE DICH DIR SELBST

 

20.8.2020 Bernhard von Clairvaux Gönne dich dir selbst 1091 – 1153  Zisterzienserabt

 Bernhard von Clairvaux, dessen Gedenktag heute ist,  war einer der bedeutendsten Mönche des Hoch Mittelalters. In einer Zeit großer Wirren und Zerrissenheit reformierte er den Zisterzienserorden. Er vermittelte in einem Papst-Schisma und mobilisierte Massen mit seinem Aufruf für einen Kreuzzug, in dem es vor allem um machtpolitische Ansprüche ging. Am Ende seines Lebens soll Bernhard dieses Engagement bedauert haben.  Bernhard war aber auch ein scharfer Kritiker innerer Zustände der Kirche und so schrieb er unter anderem einen sehr mahnenden Brief an den damaligen Papst Eugen III, der zuvor ebenfalls Zisterziensermönch gewesen war. Bernhard weist den Papst darauf hin, dass er in zu viele Aktivitäten verwickelt ist und sein Herz und seine Seele zu kurz kommen. „Gönne dich dir selbst“ ist wohl ein sehr aktueller Ratschlag. Bitten wir mit Gedanken aus diesem Brief

Bernhard mahnt : Du vergeudest Zeit - Du verausgabst Dich in sinnloser Mühe, die nur das Herz aushöhlt. Ich fürchte, sage ich, dass Du dich, eingekeilt in Deine zahlreichen Beschäftigungen verhärtest; dass Du Dich nach und nach des Gespürs für ein durchaus richtiges und heilsames Selbsterkennen entledigst“

Bitten wir: Gott lass auch uns zur Ruhe kommen, - wir bitten dich erhöre uns

Bernhard mahnt: Wenn Du Dein ganzes Leben und Erleben völlig ins Tätigsein verlegst und keinen Raum mehr für die Besinnung vorsiehst, wie kannst Du voll und echt Mensch sein, wenn Du Dich selbst verloren hast?  Wie lange noch schenkst Du allen andern Deine Aufmerksamkeit, nur nicht Dir selber?

Gott, lass auch uns zur Ruhe kommen

Bernhard mahnt: Ja, wer mit sich selbst schlecht umgeht, wem kann der gut sein? Denk also daran: Gönne Dich Dir selbst. Ich sage nicht: tu das immer, ich sage nicht: tu das oft, aber ich sage: tu es immer wieder einmal. Sei wie für alle anderen auch für Dich selbst da, oder jedenfalls sei es nach allen anderen.

Gott,  lass auch uns zur Ruhe kommen

Bernhard mahnt: Es ist viel klüger, Du entziehst Dich von Zeit zu Zeit Deinen Beschäftigungen, als dass sie Dich ziehen und Dich nach und nach an einen Punkt führen, an dem Du nicht landen willst. Du fragst, an welchen Punkt? An den Punkt, wo das Herz hart wird. Wenn Du jetzt nicht erschrickst, ist Dein Herz schon so weit.

Gott, lass auch uns zur Ruhe kommen

Bernhard mahnt: Fange damit an, dass Du über Dich selbst nachdenkst, damit Du Dich nicht selbstvergessen nach anderem ausstreckst. Keiner ist weise, der nicht über sich selbst Bescheid weiß.  Fang also damit an, über Dich selbst nachzudenken, und nicht nur dies: Sei Du für Dich der erste und der letzte Gegenstand des Nachdenkens.

Gott, lass auch uns zur Ruhe kommen

Du guter Gott, so bitten wir in diesen letzten Sommertagen, dass wir auch dann zur Ruhe finden, wenn uns der Alltag wieder voll in Beschlag nimmt. Lass uns immer wieder Ruhe und auch Selbsterkennen finden - in Dir. Amen