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Sonntag, 31. Mai 2020

Fürbitten PFINGSTMONTAG was soll schon passieren



1.6.2020  Pfingstmontag   

Ganz bewusst dürfen wir heute noch einmal Pfingsten feiern. Schnell werden wir dann wieder in unseren Alltag entlassen, dorthin, an diesen Platz, wo uns dieser Geist Gottes Tag für Tag braucht. Nicht immer wird uns das leicht fallen – aber wir haben sie ja, die „sieben Gaben des Heiligen Geistes“ . Bitten wir heute: um Weisheit, Einsicht, Rat, Erkenntnis, Stärke, Frömmigkeit und Gottesfurcht. Bitten wir mit den Worten sende aus deinen Geist

Hauch uns deine Weisheit ein – dass wir suchen Gott allein
dass wir Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden können
dass wir mit dem Herzen sehen können
darum rufen wir     sende aus deinen Geist

Um Verstand und Licht wir flehen – dass wir Gottes Wort verstehen
dass wir nicht hängen bleiben an alten Bildern und Geschichten -  dass wir uns immer wieder offen und neu auf die Sehnsucht nach Gott einlassen     darum rufen wir

Steh uns bei mit deinem Rat – dass wir gehen den rechten Pfad
dass wir den Mut zu klaren Entscheidungen haben
dass wir unserem Gewissen vertrauen und keine Mitläufer sind   
darum rufen wir

Mach uns stark in Leid und Streit -  salb uns mit Standhaftigkeit
dass wir Krankheit, Sorgen, Angst Behinderung Unsicherheit - in Geduld aushalten
dass wir keine falschen Kompromisse suchen und doch immer offen für Verständigung sind
darum rufen wir

Gib uns heilge Wissenschaft, aus dem Quell der Glaubenskraft
dass wir nicht stecken bleiben in Äußerlichkeiten, in leeren Formeln und Ritualen
dass wir uns auch in unserem Glauben weiterbilden, bereit sind für neues Denken und Erkennen
darum rufen wir

Uns mit deiner Lieb entzünd, dass wir ganz gottselig sind
dass wir nicht „Frommes“ tun, weil es „Pflicht“ ist -
sondern dass unser Glauben uns Freiheit schenkt, Mut und Offenheit für alles, was uns immer wieder anders herausfordert
darum rufen wir


So bitten wir : Du guter Gott, so lass uns be-geisterte Menschen sein, die auch andere  be-geistern können. Hilf uns „das Angesicht der Erde zu verändern“, unsere kleine Welt, in der wir leben und in der wir für die große Welt beten und bitten. Im Namen Jesu, der uns in seine Auferstehung hineinnimmt. Heute und Jetzt und in alle Ewigkeit. Amen

Die SCHIACHSTE von allen

Beim Neu-schlichten in meinem Bücherregal fällt mir plötzlich eine kleine Holzfigur hinunter. Die Bücher stehen dicht gedrängt, aber im „Abteil“ Lyrik ist ein Platz ausgespart, 

extra für diese kleine Schnitzerei – 
die EINES nicht ist: nämlich schön 
oder wenigstens „ansprechend“. 
Aber die kleine Figur hat eine Geschichte, die mich begleitet

Vor einigen Jahren hat mir mein Sohn von einer Israel-Reise kleine Schnitzereien aus dem palästinensischen Bethlehem mitgebracht. Darunter ist ein Päckchen - als ich DAS aufmache,
muss ich zunächst tief Luft holen!

"Du meine Güte!! Eine kleine Muttergottes Statue -
aber sooo hässlich!!!
Ein schiefes, verzerrtes Gesicht hat die Maria ....


vielleicht die Zahnweh Madonna?
oder hat sie Mumps...?

Nein, nein, meinem Sohn gegenüber sage ich natürlich nichts von dem, was mir da spontan durch den Kopf geht. 
Aber noch ehe ich Freude heuchle sagt J: 


"Weißt du Mama, 
DIESE Muttergottes habe ich genommen, 
weil sie im Geschäft
die Schiachste  von allen war
Ich hab mir gedacht, die nimmt sonst keiner....."

WIE kostbar sie mir ist!!!! 

Ja da steht sie, eingerahmt ua von Paul Celan, Ernst Jandl, Said, H.C.Artmann, Hilde Domin
Rilke, Erich Fried und Heinrich Heine, Khalil Gibran  .... 

HEUTE, am Pfingssonntag, 
ist übrigens der letzte Tag im Marien-Monat Mai.



Unter deinen Schutz und Schirm

fliehen wir,

o heilige Gottesgebärin;

verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten,
sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren,

o du glorreiche und gebenedeite Jungfrau,


unsere Frau,
unsere Mittlerin,
unsere Fürsprecherin.


Versöhne uns mit Deinem Sohne,

empfiehl uns Deinem Sohne,
stell uns vor Deinen Sohne.

Amen.


das ist angeblich das erste vollständig erhaltene Mariengebet, das auf einem Papyrus aus dem Ende des dritten Jahrhunderts in Oberägypten gefunden wurde

Samstag, 30. Mai 2020

Fürbitten PFINGSTEN 31.5. Wer fürchtet sich vorm Heiligen Geist



31.5.2020 PFINGSTSONNTAG  Hl.Geist: Achtung vor Wirkung und Nebenwirkungen

Was wir als AUFERSTEHUNG Jesu vor 50 Tagen gefeiert haben – das führt uns nun hinein in unsere eigene AUFERSTEHUNG.  Auferstehung in einem neuen Geist. Was in der Sprache der Theologie  "Heiliger Geist" heißt, das ist die Kraft der totalen Erneuerung, Es ist die Kraft, aus der heraus Um-Stürzlerisches möglich ist. Nichts muss bleiben, wie es war. Er, dieser heilige Geist, kann unser Leben auf den Kopf stellen. „Achtung vor Wirkung und Nebenwirkungen“ – das darf man ruhige dazu sagen Bitten wir mit Gedanken von Anton Rotzetter, dem bekannten Schweizer Kapuzinerbruder und Schriftsteller.

Ruf in mir Heiliger Geist
Ruf in uns - nach Gott und seiner Gerechtigkeit,
auch hier in unserer Welt und zeige uns, wo wir es sind, die handeln müssen

KOMM HEILIGER GEIST – Komm heiliger Geist

Bete in mir Heiliger Geist
Bete in uns - Um Freude und Zuversicht –
dass wir uns nicht den Angstmachern ausliefern, dass wir Mut machen und
aufrichten können

Schrei in mir Heiliger Geist
Schreie in uns - Nach Freiheit und Leben und Gerechtigkeit –
Lass uns all die nicht vergessen, die verzweifelt auf dieser Welt Frieden suchen
und Sicherheit und Heimat

Weine in mir Heiliger Geist
Weine in uns - Vor Schmerz und Trauer –
weil wir so oft keine Antwort finden für die Ungerechtigkeit in dieser Welt.
Weil uns auch oft die Worte fehlen, für die Trauer der Menschen neben uns

Klage in mir Heiliger Geist
Klage in uns - Über Trennung und Tod –
Dort, wo wir als Christen Gemeinsamkeit nicht schaffen, dort, wo Liebe zerbricht, dort, wo wir Menschen verloren haben, die uns nahe sind

Singe in mir Heiliger Geist
Singe in uns - Das Lied der Befreiung –
Dann können wir herausfinden aus Enttäuschungen und Kränkungen,
dann ist verzeihen möglich und ein neuer Anfang

Juble mit mir Heiliger Geist
Juble mit uns - Im Land der Lebendigen
Damit das kleine ICH den Weg zum WIR  findet   . in DIR    
dass wir uns immer wieder aufrichten können
voll Lebendigkeit und Freude und Dankbarkeit


so danken wir Dir: Denn du bis mitten UNTER uns und IN uns, 
Du, Heiliger Geist Gottes. Amen

Freitag, 29. Mai 2020

Fürbitten 30.5. Er wird vieles durcheinander wirbeln - der heilige Geist



30.5.2020 Hl Geist  Samstag vor Pfingsten

Samstag ist heute, der Tag vor dem Pfingstsonntag. 50 Tage nach dem Ostersonntag führt uns die Auferstehung hinein, mitten hinein in den GEIST GOTTES. Bitten wir um Lebensfreude, um Lebensmut, um Dankbarkeit für alles, was wir empfangen haben. Bitten wir um Kraft und Entschiedenheit für alles, was vor uns liegt.
Komm – Komm heiliger Geist

Komm Heiliger Geist - 
Überrasche uns – in unserer Routine, im Alltag, JETZT –    Komm heiliger Geist

Komm Heiliger Geist –
Treib uns an - wenn wir vor Schwierigkeiten resignieren wollen

Komm Heiliger Geist –
Beflügle uns - wenn wir lustlos sind, wenn uns die Freude fehlt

Komm Heiliger Geist –
Wecke unsere Talente - damit wir sie erkennen und nützen

Komm Heiliger Geist –
Verwandle uns – dort, wo alte Lebensmuster nicht mehr weiter helfen

Komm Heiliger Geist –
Lass nicht locker  - wenn wir uns lieber vor neuen Aufgaben drücken wollen

Komm Heiliger Geist –
Hol uns ein - wenn wir versuchen, vor uns selbst davon zu laufen


Komm heiliger Geist und mach uns neu. Amen

PLÖTZLICH: die Erinnerung, an einen, der gestorben ist


Ja, der ZU-FALL
Plötzlich fällt mir etwas zu - was eigentlich schon fast vergessen war, aber mir ausgerechnet
JETZT wieder in die Hände fällt. Kurze Aufzeichnungen, über ein paar Krankenbesuche,
die ich vor 5 Jahren gemacht habe. Es war auch damals die Zeit vor Pfingsten.
Ich besuche einen älteren Ordensmann, den ich sehr schätze -
er ist einer, den man einen "Querkopf" nennt.
Jetzt ist Pater Franz sehr krank, wenn man realistisch ist, wird er nicht mehr lange leben.
Allerdings: wenn er eine bestimme Behandlung zulassen würde, dann gäbe es vielleicht
eine Chane dass ...... Aber das will er nicht.
Und doch ist jeder Besuch "heiter" - nicht, oberflächlich, nicht verblödelt -
aber in der Gelassenheit von EINEM, der offensichtlich den Tod wirklich nicht fürchtet.

Drei Begegnungen habe ich damals festgehalten

"Als ich komme, verabschiedet sich eben ein Mitbruder von Pater Franz, 
Ich sehe: der Mitbruder hat an seinem Bett gebetet. 
Kaum ist er draußen, flüstert mir der Todkranke verschmitzt zu: 
„Das ist heut schon der zweite Segen von einem Mitbruder, die beten mich zu Tod“. 
Ab da beginnen wir zu lachen und Pater Franz sagt dann irgend wann: 
„Sehen sie, so will ich sterben. Mit einem Lachen.“ 

Wieder ein Besuch bei Pater Franz. 
Diesmal  keppel ich mit ihm, weil er das Essen verweigert und gar so bereitwillig sterben will. Irgendwann frage ich ihn auch: 
„Warum geht so ein kritischer Mensch wie sie überhaupt in einen Orden?“ 
Lang sieht er mich an,dann sagt er:
„Damit ich davor sicher bin, nicht unter eine Fuchtel wie ihre zu kommen“.
Am Ende meines Besuchs streich ich ihm trotz seiner Proteste ein Weißbrot mit ganz dick Paprika-Käse. E
r isst - offensichtlich mir zuliebe -  ein wenig davon  und sagt gelassen: 
„Des wird’s a net mehr retten“



Mein letzter Besuch: 
Auch am Krankenbett habe ich immer wieder Kontroversen mit Pater Franz, auch wenn er schon sterbenskrank ist. Er mag das, wenn man ihn provoziert und er ist ja selbst ein Querdenker.
Bei manchem aber, es geht um kirchliche Theologie, gehe ich ihm dann doch "zu weit". 
"Sie sind eine alte Ketzerin" sagt er liebevoll. 
Ich frage ihn: "Kommen Ketzer dann auch in den Himmel?" 
Seine Antwort:
"Wir Ketzer tragen den Himmel schon in uns“



WO er jetzt wohl ist? 

Und welche Botschaft ich dem ZU-FALL entnehme, der mir wieder diese Gedanken zugespielt hat!

Ilse, keine Angst vor'm ANDERS-DENKEN
Es passt schon 





Donnerstag, 28. Mai 2020

Fürbitten 29.5. nicht immer hat man selbst alles in der Hand



29.5.2020 Joh.21.1 ein anderer wird dich gürten

In drei Tagen feiern wir Pfingsten. Sollen wir uns auf das einlassen, was Jesus seinen Jüngern versprochen hat. Vertraut dem heiligen Geist, der euch nun begleiten wird. Jesus selbst ist nicht mehr bei den Jüngern. Er ist auch nicht sichtbar bei uns. Und doch haben wir seine Zusage, dass er uns führen wird. Auch in schwierigen Zeiten. Im Johannesevangelium sagt Jesus etwas sehr Berührendes zu Petrus: „Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wird ein anderer dich gürten und führen, wohin du nicht willst.“  Es geht wohl nicht nur ums biologisch alt und hilflos werden – Jesus nachfolgen heißt auch, einwilligen, dass ab jetzt ein anderer das Heft in der Hand hat. – bitten wir den heiligen Geist:

dass wir DEN finden, dem wir die Richtung in unserem Leben anvertrauen
komm heiliger Geist

dass wir dann auch immer wieder ins Unsichere aufbrechen können

dass wir nicht nur den eigenen Ideen nachrennen

dass wir loslassen können, was uns nicht guttut                                                

dass wir das wirklich Wichtige erkennen

dass wir auch uns selbst vertrauen

dass wir keine Angst davor haben, wenn wir am Ende unseres Lebens 
uns "selbst aus der Hand geben müssen".

So führe uns, guter Gott, wohin auch immer. Oft werden wir Angst haben, oft werden wir unsicher sein. Aber mit Jesus finden wir den Weg zu Dir, heute und morgen und in der Ewigkeit. Amen



Mittwoch, 27. Mai 2020

Fürbitten 28.5. sich als EINS erfahren



28.5.2020  Joh.17.20 Alle sollen eins sein

„Alle sollen eins sein“ immer wieder formuliert Jesus diese Bitte in seiner großen Abschiedsrede. Meist beziehen wir dieses „alle mögen eins sein“ – auf die Einheit der christlichen Kirchen, auf die Zusammengehörigkeit unter uns Christen – aber steht dahinter nicht auch die grundsätzliche Sehnsucht, dass wir als Menschen einander nicht fremd und verständnislos gegenüberstehen. Bitten wir um den heiligen Geist, dass wir dieses Eins-sein spüren dürfen

Dass wir das Zueinander gehören spüren
auch wenn wir einander durch Herkunft und Sprache fremd sind
auch wenn es äußerlich soziale oder kulturelle Unterschiede gibt
Komm heiliger Geist

Dass wir das Zueinander gehören spüren, dass wir eins sind
auch wenn wir verschiedenen Religionen angehören
auch wenn es Menschen ohne Religionsbekenntnis sind
dass wir uns miteinander EINs-fühlen im Mensch-sein

Dass wir das Zueinander gehören spüren, dass wir eins sind
auch dort, wo uns politische Vorstellungen trennen
Wo es Unterschiede im Denken und Fühlen gibt
Dass uns aber immer der Respekt füreinander eint

Dass wir das Zueinander gehören spüren, dass wir eins sind
gerade auch in unserem kleinen Alltag,
wo es Menschen gibt, denen wir manchmal lieber aus dem Weg gehen würden
dass wir Geduld und Verständnis füreinander aufbringen

dass wir das „eins-sein“ erfahren
auch in uns selbst, wo wir immer wieder zerrissen sind
zwischen Gefühl und Verstand,
dass wir uns in allen einander widersprechenden Gefühlen
eins fühlen in Gott


So bitten wir um diesen heiligen Geist, der uns zur Einheit führt, zum EINS-SEIN
mit Menschen und Natur, zum EINS SEIN mit uns selbst
Wir bitten im Namen Jesu. amen

Dienstag, 26. Mai 2020

Fürbitten 27.5. ganz NEUES kann beginnen



27.5.2020 Apg.20.28   Joh.17.6

Auch heute spüren wir sie in allen Texten: die Wehmut des Abschiednehmens. Bei Jesus, bei Paulus. Immer geht etwas zu Ende – immer gibt es auch in unserem Leben Momente der Unsicherheit und Leere. Genau das sind aber auch Momente großer Freiheit -  Bitten wir, dass wir sie mit dem richtigen Geist füllen

Komm Heiliger Geist – komm du uns entgegen, wenn wir selbst nicht wissen „WOHIN

Komm Heiliger Geist – lass uns besser verstehen, wenn wir nicht verstehen können oder
                                       verstehen wollen

Komm Heiliger Geist – brich Du uns auf, wenn wir uns nicht mehr öffnen wollen

Komm Heiliger Geist – beutel uns durch, wenn wir stur und starr sind

Komm Heiliger Geist – sei wie Regen in der Dürre, wenn wir wie ausgetrocknet sind

Komm Heiliger Geist - finde uns dort, wo wir uns selbst nicht mehr zurechtfinden

Komm Heiliger Geist – sei zärtlich, weil wir so viel Liebe brauchen

Komm heiliger Geist – komm auch dorthin, wo Politik gemacht wird
                                        Damit es eine Politik FÜR Menschen ist


So bitten wir: Komm heiliger Geist, entzünde in uns das Feuer deiner Liebe und wir werden uns selbst verändern. amen


Montag, 25. Mai 2020

Fürbitten 26.5. viele Arten von ABSCHIED gibt es



25.5.2020 Abschied nehmen Apg 20.17 Joh.17.1  Di 7.OW

Vom Abschied-nehmen ist heute in den Lesungen die Rede. Jesus bereitet seine Jünger darauf vor und Paulus auf seinen Missionsreisen ahnt, dass Schlimmes auf ihn zukommen wird: „nur das bezeugt mir der Heilige Geist ...dass Fesseln und Drangsale auf mich warten“. Mit diesen Worten verabschiedet sich der Apostel von der Gemeinde in Ephesus. Auch wir kennen diese Unruhe, diese Verstörung, wenn Altes zu Ende geht und man noch nicht weiß, was neu auf einen zukommt. Ganz drastisch hat uns das doch auch die Corona Krise gezeigt. Bitten wir umso mehr: Komm heiliger Geist

wenn uns Umstände zwingen, neue Wege anzudenken

wenn immer wieder Vieles anders kommt als geplant

wenn wir liebgewordene Gewohnheiten aufgeben sollen

wenn wir unter Pläne, unter ein Projekt einen Schlußstrich ziehen müssen

wenn wir Angst davor haben, uns Neues zuzutrauen

wenn wir auch an Menschen festhalten wollen und nicht loslassen können

wenn wir an einen Punkt kommen, wo wir von anderen abhängig sind

wenn uns nur noch das Vertrauen bleibt


Du guter Gott, wie schwer fällt es uns immer wieder, zu akzeptieren, dass nicht Alles machbar, nicht alles planbar ist. Dass nicht alles in unserer Hand liegt. Hilf uns loslassen und lass uns vertrauen. Lass uns DIR vertrauen aber auch den Menschen, die du uns mit auf den Weg gegeben hast. So bitten wir im Namen Jesu, Amen

Sonntag, 24. Mai 2020

Fürbitten 25.5. WARTEN AUF .....



25.5.2020 warten – auf einen neuen Geist  Mo vor Pfingsten

Eine seltsame, wehmütige Stimmung spürt man seit Christi Himmelfahrt in den liturgischen Texten. Etwas ist zu Ende gegangen, aber noch weiß man nicht, was kommt. Den „Helfer-Geist“ hat Jesus seinen Freunden versprochen, aber was konnten sie sich darunter vorstellen? Wie sehr sehnen auch wir uns oft nach „einem neuen“ Geist, nach einem neuen Klima in unseren Gemeinschaften, in unserer Gesellschaft. Gerade jetzt in der Corona Krise braucht es viel neuen Geist, um uns alle wieder zu be-leben.          Bitten wir heute


Um einen neuen Geist
um Mut, Zuversicht, Hoffnung,
um Solidarität mit den Schwächeren und Gefährdeteren
Herr ….. sende uns deinen Geist

dass wir uns keine Ängste einreden lassen
dass wir selbst aber auch keine Ängste schüren
dass wir gelassen und vernünftig handeln,
gerade jetzt, in einer Zeit des Umbruchs

dass wir als Christen für ein Klima der Toleranz, der Offenheit und des Wohlwollens sorgen
dass wir eine Stimme der Vernunft und der Mäßigung sind
dass wir  unterschiedliche Meinungen versöhnlich austragen
 
dass wir im eigenen Leben offen für Veränderung sind
dass wir neuen Entwicklungen vertrauen
dass wir Geduld haben und abwarten können
Geduld mit anderen und auch mit uns selbst

Bitten wir um einen Geist der Freude und Dankbarkeit
Dass wir jeden Tag mit seinen Höhen und Tiefen annehmen 
Dass wir eine Hilfe sein dürfen, für alle, die uns brauchen

So bitten wir: Komm heiliger Geist – mach uns lebendig, hilf uns, das Angesicht der Erde zu erneuern  - und lass uns dabei bei uns selbst beginnen. Im Namen Jesu Amen

Samstag, 23. Mai 2020

Fürbitten 7. Ostersonntag 24.5. LIEBEN .... der Weg zu überall hin



24.5.2020 Joh.17.1 Dies ist das ewige Leben: dich .. Gott…zu erkennen

In einem Kommentar zum heutigen Sonntag heißt es: 
„Jesus ist nicht gekommen, um alle Probleme dieser Welt zu lösen. Im Grunde gibt es nur ein Problem: dass der Mensch Mensch bleibt oder, dass er es wird. Dadurch wird Gott geehrt. Jesus hat den Weg gezeigt; er selbst ist der Weg: der Weg Gottes zum Menschen und der Weg des Menschen zu Gott. Gott ist für uns sichtbar geworden in der Person des Menschen Jesu: sein Gesicht ist das Gesicht Gottes. Aber wo sehen wir Jesus? Er will, dass wir ihn in den Menschen erkennen, denen wir jeden Tag begegnen.  Es gibt kein Gottsuchen, kein Gottfinden, das am Menschen vorbeigeht.“
Um diese suchende und auf-suchende Liebe füreinander bitten wir:  bitten wir „komm heiliger Geist“

dass wir dankbar sind, weil wir Liebe empfinden dürfen,
weil wir Liebe bekommen, weil wir Liebe geben können
dass wir auch dankbar sind für alle Sehnsucht in uns, in der Liebe wachsen kann
so bitten wir – komm heiliger Geist

dass unsere Liebe großzügig ist und nicht besitzergreifend, geduldig und fürsorglich
dass unsere Liebe vieles aushalten kann, auch unser eigenes Versagen, all das, was
wir nicht selbst an „gut-sein“ schaffen

dass wir auch ein wehes Herz und Schmerz annehmen können,
ohne die es die Liebe nicht gibt
dass die Liebe uns immer wieder hilft: weiter zu machen, durch zu halten, nicht aufzugeben

bitten wir für die jungen Menschen, die Mädchen und Burschen, dass sie sich in ihrer Suche nach Liebe und Zärtlichkeit füreinander verantwortlich fühlen
bitten wir für alle, die in Partnerschaften und Gemeinschaften leben, dass Liebe und Fürsorglichkeit nicht von Gewohnheit und Routine erstickt werden

Bitten wir für die, die alleine leben, dass sie sich in der Zuwendung anderer geborgen und aufgehoben fühlen
Bitten wir für die Kranken und Sterbenden, dass sie mit Liebe begleitet werden, und in Liebe loslassen können 

Und bitten wir für uns alle, dass wir immer mehr erkennen, wie sehr wir einander brauchen
um Gott zu suchen und zu ahnen

so bitten wir im Namen Jesu. Amen

Zwangsneurotisch 23 Na dann, HELF' GOTT

Ja, da freut sich doch
wenigstens irgendwer,
dass ich unterwegs bin.
Endlich, endlich
raffe ich mich hoch aus der
Corona Trägheit und entsinne
mich meiner
"Lebens-Schützer" -
Verpflichtung.
Lebens-Schützer sein -
seit Mitte März haben wir das
eingehämmert bekommen.
Maske tragen, Abstand halten...
Nie vergessen:
Onkel Flex
hat ein wachsames Auge -
wir Wiener bekommen das
ja jetzt fast täglich

im Vor-Vor-Vor Wahlkampf als innerministerliche Droh-Froh-Botschaft serviert.
"Du, Du Wien, schlimm,aufsässig..
undankbar....lehnt Polizei Mithilfe ab!"
Mahlzeit! Danke!! es reicht!
ICH habe doch eh alles an Warnung, Erlass,
Verordnung oder auch nur so irgendwie daher Gesagtem VERINNERLICHT.
War ja, wie wir jetzt wissen, nicht alles
"so ganz genau so genau"
gemeint, wie es gesagt wurde. Also zb das
"NICHT ins Freie gehen,
NICHT Freunde treffen...."
Aber was solls: NICHT nach -tragend sein -
mit MUND SCHUTZ lässt
es sich ja eh schlecht meckern!
Was für ein Symbol wir da
mit uns herum tragen!!!
"Goschen halten, Hände falten..."
Nein nein nein ....DAS hat sicher nix mit uns zu tun.
Unser Motto bleibt:
"Bring Corona nicht
zur Oma"


Wobei "DIE OMA", das bin ich ja selbst!
Aber weil der OMA niemand die CORONA bringt,
und weil deswegen die OMA ziemlich deppat
allein herum kurvt - dh zwar täglich schon in aller Früh
elendslange Spaziergänge unter Wolkenhimmel
hatscht - aber sonst CORONA-FREI
tadellos als NICHT LEBENSGEFÄHRDER lebt -
da hat sich die Oma nun doch endlich
dazu aufgerafft: ihre auch
LEBENS-SCHÜTZENDE FUNKTION
als Konsumentin wahr zu nehmen.
Ich brauch zwar wirklich NIX:
mit einem Blick in Kasten und Schränke
ECHT WIRKLICH NIX
aber bin ich als ALTE nicht verpflichtet,
als jemand, den die JUNGEN so brav mit lockdown
behütet haben: bin ich nicht verpflichtet, nun auch
meinen Oldie Beitrag zur Wiederbelebung
unserer Wirtschaft zu

leisten?

Raff dich auf Corona-Oma, sage ich mir,
raff dich auf - such dir die passende Maske
zum outfit - und mach dich auf den Weg!!!!
IRGENDWAS braucht man immer
Ich habe ein Lieblingsgeschäft,
schon seit vielen Jahren -
ein älteres chinesisches Ehepaar führt es.
Nie war ich unzufrieden, die Sachen sind
recht chic und auch preiswert -
vor allem, die beiden älteren Herrschaften
sind so zuvorkommend und reizend.
Umtausch nie ein Problem, immer bekommt man
für den Einkauf noch ein "Leckerli" drauf.
Also ich weiß: wenn ich einkaufe, dann vorerst einmal DORT.
Frau und Herr H freuen sich wirklich:
Ja, für sie sind das auch sehr harte Zeiten.

Ein winzig kleines Geschäft, voll bestückt ...aber noch scheint die Kundschaft aus zu bleiben.
Jedenfalls kann ich "im Vollen" wühlen, bin die einzige Kundschaft
(mehr ginge sowieso nicht in den Laden)
Ich liebe vor allem die "Leinen-Sachen" - wobei, wie ich glaube, das meiste wohl aus der chinesischen Textilproduktion in Norditalien kommt - das macht ein recht schlechtes Gewissen, (abgesehen davon, dass auch Corona in diesen Zentren eine große Rolle gespielt hat) Andererseits: "meine chinesischen Geschäftsleute" leben von dieser Ware:.....
ein Dilemma!!!
Wie immer werde ich "fündig": drei
Leinen Hosen, zwei Leinen Blusen .....
Während ich noch mit Frau H nette Worte wechsle, packt Herr H meine Sachen ein:
DA PLÖTZLICH    -  ich sehe nur aus dem Augenwinkel wie Herr H plötzlich seine
Maske hinunter zieht - und DANN ......
DANN  kräftig, kräftig niest.
Dreimal von Herzen niest Herr H
Ja, ohne MNS vorm Gesicht niest es sich einfach leichter!
DANN zieht Herr H sich artig, als wäre nichts gewesen,
seine Maske wieder hoch,
und macht mein Packerl fertig.
(Sorgfältig wird jedes Kleidungsstück gefaltet)
Danach nimmt Herr H meine Bankomat Karte ...und ......
na ja.... ich zahle, wie man das halt so tut - und
"HELF GOTT" - ich denke es mir nur
                                                      so sagen doch Omas beim Niesen?
WIE IMMER aber bekomme ich von Frau H
für meinen Einkauf noch ein Leckerli
ein Fächer ist es diesmal!!!


DANKE, DANKE - 
und noch einmal HELF GOTT
euch allen, 
die ihr jetzt mühsam eure Geschäfte wieder hochfahrt
Ein wenig habe ich "meinen Teil" geleistet
die Corona-Oma





Freitag, 22. Mai 2020

Fürbitten 23.5. WIR sind Kirche




22.5.2020 HAUSKIRCHE Priscilla und Aquila Apg.18.23

Die heutige Lesung in der Apostelgeschichte zeigt uns deutlich, wie frühchristliche Gemeinden funktioniert haben. Es waren HAUSKIRCHEN: Christen kamen in ihren Häusern und Wohnungen zusammen. Man hat gebetet, man hat miteinander gegessen – und man hat auf diese Weise die Erinnerung an Jesus und seine Botschaft wach gehalten. Ekklesia heißt diese Art von Versammlung auf griechisch … die Hauskirchen waren der ursprüngliche Begegnungsort der Christen. Uns Christen heute hat die Corona Pandemie wieder zu den Wurzeln zurückgeführt. In der heutigen Lesung ist aber auch die Rede von einem Ehepaar, das eine wichtige Rolle für die Christengemeinde in Ephesus spielte. Die Frau Priszilla und ihr Mann Aquila. Sechsmal werden sie in der Bibel erwähnt, so wichtig war ihr Einfluss. Bitten wir heute

Dass auch unsere Wohnungen, unsere Familien und Gemeinschaften offene Orte der Begegnung mit Jesus sind – komm heiliger Geist

Dass wir immer Jesus in unserer Mitte wissen, auch wenn wir uns nicht in einer Kirche versammeln

Dass Jesus zu unserem Alltag gehört und keine Sonntagsangelegenheit ist

Dass gerade auch Frauen ein spirituelles Zentrum dieser Hauskirche sind

Dass wir unkompliziert, in unserer Alltagssprache, von dem sprechen, was unsere Freude am Glauben ist

Dass wir keine leeren Rituale leben, weil es „Pflicht“ ist, sondern dass wir mit unserem Leben und unserer ganzen Liebe dahinterstehen

bitten wir, dass wir Kirche in Freude und Freiheit, in Verantwortung und Solidarität leben


Du guter Gott, WIR alle sind Kirche, Jeder und Jede von uns, und WIR, Frauen und Männer, Junge und Alte suchen Dich und den Weg. der zu Dir führt. Unseren Weg, den wir mit Jesus gehen wollen, zusammen mit allen Menschen und in Ehrfurcht vor der ganzen Schöpfung. Amen



PS. In der Apostelgeschichte ist heute von einem Ehepaar die Rede, das eine wichtige Rolle für Paulus und die ersten Christen gespielt hat. Priszilla und Aquila, sie leben in Ephesus. Sechsmal werden sie in der Bibel erwähnt und immer zusammen genannt. Dreimal wird Aquila, der Mann zuerst und dreimal die Frau, Priszilla  zuerst erwähnt. Trotz der lateinischen Namen sind sie Juden, die aber wegen ihres Christus Glauben aus Rom vertrieben worden sind und nun in Korinth leben. Von Beruf sind beide Zeltmacher, ebenso wie Paulus. Die beiden Eheleute waren schon gläubig, ehe sie Paulus treffen – ihr Haus ist offen für viele Gläubige, so auch für den jungen Mann Apollos, von dem in der Lesung die Rede ist. Das Besondere an dieser Stelle: hier wird deutlich, dass die christliche Urkirche eine Kirche in den Häusern der Menschen war, hier kam man zusammen um zu beten und um gemeinsam Mahl zu halten, in Erinnerung an Jesus.