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Montag, 9. März 2020

Fürbitten 10.3. wo steckt "der Pharisäer" in mir selbst?



10.3.2020  Mt.23.1  gegen die Pharisäer

Ein „Pharisäer“sein, das ist zum geflügelten Wort geworden. Es meint: für Andere strenge Vorschriften erlassen, die man aber selbst nicht einhält. Im Evangelium hören wir heute wieder die Kritik Jesu an den Pharisäern, sie waren die fromme Oberschicht seiner Zeit. Wohl nicht alle Pharisäer haben so doppelbödig gelebt – aber wir selbst müssen uns angesprochen fühlen.  Messen nicht auch wir manchmal mit zweierlei Maß: was wir anderen zum Vorwurf machen, lassen wir uns selbst oft kritiklos durchgehen. Was Jesus vor allem auch anprangert, ist diese nach außen hin streng-fromme Wohlanständigkeit, hinter der sich letztlich oft NICHTS oder wenig Gutes verbirgt. So bitten wir heute

dass wir nicht von anderen verlangen, was wir selbst nicht tun
dass wir uns nach Außen hin nicht anders geben, als wir wirklich sind

dass wir niemanden belasten oder ein schlechtes Gewissen machen, weil wir das Einhalten strikter Regeln verlangen
dass wir Respekt vor der Lebensform und den Überzeugungen anderer haben

dass wir uns nicht anmaßen, besser oder gläubiger als andere zu sein
dass wir aber auch uns selbst nicht mit religiösen Idealen überfordern

bitten wir, dass auch die Kirche in ihren Repräsentanten das lebt, was sie predigt. Nicht zuletzt im Bereich der Sexualität.
dass Geistliche in der Kirche kein Ärgernis geben, weil sie unangemessen luxuriös leben

dass es in der Kirche allgemein nicht um das ängstliche Hüten und Bewahren alter Vorschriften geht, sondern darum, den Menschen Mut und Trost fürs Leben geben

und bitten wir, dass unser Glaube uns hilft,
immer mehr in die Freiheit der Kinder Gottes hinein zu wachen und
auch anderen Menschen das Leben leichter zu machen.

Du guter Gott, lass uns wahrhaftige und authentische und vor allem gütige und barmherzige Menschen sein. Das erbitten wir durch Jesus unseren Herrn und Bruder Amen