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Mittwoch, 18. März 2020

C Tagebuch Mittwoch 18.3.



„Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht,
soll man nicht den Kopf hängen lassen“. Walter Matthau

"Vergessen sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit"
Rilke, er schreibt das an eine Freundin, als er selbst schon ziemlich krank ist

"Binde deinen Karren an einen Stern." Leonardo da Vinci   
Jetzt umso mehr


"Ich bin ein Clown.
Ich sammle Augenblicke"
Heinrich Böll
um genau das geht es JETZT


"..erwarte dir keinen Weg ohne Hindernisse.
verwandle dein Leiden in dein Heilmittel
nutze den Sturm zu deiner Befreiung"  ZEN


"Nicht die Glücklichen sind dankbar. 
Es sind die Dankbaren, die glücklich sind."  Francis Bacon


"Ein dankbares Leben?
Das ist ein alchemistischer Vorgang,
der "erbärmliche" Dinge 
zu dankbaren Ereignissen wandelt." Raimundo Panikkar
auch das wieder lernen

"Wer sich Lust verbietet,
dem stößt das Leben sauer auf" Anselm Grün
irgendwas findet sich schon, was "Lust" macht


Verbringe jeden Tag einige Zeit allein.
Öffne der Veränderung deine Arme,
aber verliere dabei deine Werte nicht aus den Augen.
Bedenke, dass Schweigen manchmal die beste Antwort ist."
Dalai Lama
was man alles lernen kann

"Man muss es schaffen, mit einer schweren Situation so umzugehen, dass sie einen nicht verzweifeln lässt.  Und dann ist plötzlich wieder Glück möglich - mitten in der Katastrophe. Es ist erstaunlich, wie viel man in der Dunkelheit sieht,wenn man in ihr ist"
Arno Geiger über seinen demenzkranken Vater


Wächst die Gefahr - wächst auch der rettende Humor. Lachen das Gegen-Gift



Der Paketzusteller ist noch gesund. Er hat sogar weniger Arbeit als sonst erzählt er. Wir tratschen „übers Fenster“. Jetzt darf er die Pakete vor der Tür abstellen. Er braucht keine Unterschrift mehr, kein naher Kontakt. Wie viel Umständlichkeit verlernen wir

Rezepte gibt es per Fax oder email nd gleich in der Apotheke abzuholen.
Krank melden kann man sich per Telefon, 
Chefarztbewilligungen sind plötzlich auch nicht mehr nötig. 
So schnell kann das Leben sinnvoll unkompliziert werden

Wieviel Klimaschutz plötzlich möglich ist in Zeiten der Krise. Tausende Demos rundum haben es nicht geschafft. Jetzt tagen die EU Minister per Video – geht auch und geht noch schneller, wie es scheint. Bleibt doch auch künftig zu Hause!!! 

Zweimal täglich spazieren gehen, was für ein Luxus. Den genießen heute, bei fast 20 Grad, aber auch tausende andere in ganz Wien ... vor allem auch Kinder. Corona schau weg.

Der Rest des Tages? Plötzlich werden wieder alte Kontakte aktiv, die Bücher, die ich mir zum Lesen heraus gelegt habe, sind noch gar nicht angerührt. Wollte ich nicht mehr Klavier üben? 

Versuche heute mir  da und dort Gottesdienste im livestream anzusehen: ich schaffe es nicht. Für mich ist es gespenstisch, geisterhaft, es passt nicht. Wenn es anderen gut tut, soll es sein. Der Wiener Dogmatiker Prof. Jan-Heiner Tück sagt: Es sei schlicht nicht das Gleiche : „Wir feiern Realpräsenz, nicht Virtual-Präsenz“. Andererseits hätten die Bischöfe richtig gehandelt – „mit dem Aussetzen der öffentlichen Liturgie ist die Kirche in der Moderne angekommen.“ Die Kirche nimmt die Humanwissenschaften ernst  

ich mag auch nicht mehr die Infizierten zählen, 1.646 waren es am Nachmittag.
Sieben Menschen sind bis jetzt gestorben

Auch in Salzburg sind jetzt Gemeinden unter Quarantäne gestellt worden. Skigebiete.

Die Regierung kündigt ein 38 Milliarden Hilfspaket an - die Probleme vor allem auch der kleinen Betriebe übersteigt meine Vorstellung. Ich denke an meine Osteopathin, an die Friseurin: von heute auf morgen ohne Einnahmen      

Rundum fehlt Schutzbekleidung in den Spitälern. Nun fertigen Schneidereien Schutzmasken für Spitäler - auf den ersten Blick halte ich das für einen Jux. Aber es entspricht den Tatsachen und es eilt: Allerdings sind es nur einfache OP Schutzmasken - unter anderem produziert die Firma Wäscheflott . Bravo . 1000 Masken pro Tag sollen es werden,wird es reichen?  


Wienerinnen und Wiener, die älter als 65 Jahre sind, erhalten Taxigutscheine im Wert von 50 Euro . Damit könnten Besorgungen einfacher erledigt werden. Die betreffenden Personen erhalten ein Schreiben der Stadt.

Künstlerinnen und Künstler in Wien, die ohne Auftrittsmöglichkeiten da stehen, können im Ronacher ihr Programm zeigen. Das Zusehen ist möglich, weil Live-Übertragungen – im Gegensatz zu Publikum – erlaubt sind. 


Endlich: Supermärkte rüsten die Kassen mit Plexiglasscheiben aus. 
Die Frau an der Kasse würde sich sicher doppelt freuen, wenn ich auch noch mit Bankomat zahle. Aber noch schaffe ich es nicht, auf das Papiergeld zu verzichten? Warum?