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Dienstag, 24. März 2020

C Tagebuch Dienstag 24.3.2020

Die Statistik ist täglich nur ein Annäherungswert.
Stand 8.00 in der Früh und 15.00 gibt das Sozialministerium täglich die offiziellen Zahlen bekannt. Für heute sieht das so aus:


Stand in Österreich, 24.03.2020, 15:00 Uhr
Bisher durchgeführte Testungen: 28.391

Bestätigte Fälle: 4.876
nach Bundesländern: Burgenland (84), Kärnten (141), Niederösterreich (620), Oberösterreich (795), Salzburg (429), Steiermark (558), Tirol (1.253), Vorarlberg (379), Wien (617).
Todesfälle in Österreich : 28
nach Bundesländern: Burgenland (2), Kärnten (1), Niederösterreich (3), Oberösterreich (2), Steiermark (5), Tirol (4) Wien (11).
zur Stunde dürfte es aber schon über 5.ooo Infizierte geben
nun will die Regierung die Testrate dramatisch erhöhen - nicht zuletzt die SP Vorsitzende
Pamela Rendi Wagner fordert das seit Tagen, jetzt auch die WHO
Insgesamt dürfte ja die Dunkelziffer viel höher sein

Heute sind die Olympischen Spiele abgesagt worden, verschoben auf 2021

Die Caritas öffnet ab morgen drei Lebensmittelnotausgabestellen in Wien. Eine vierte wird in Kooperation mit dem Roten Kreuz betrieben. Wie Klaus Schwertner, der Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien, berichtet, melden sich derzeit zahlreiche Personen, vor allem ätere und armutsbetroffene Menschen, weil sie vor einem leeren Kühlschrank stehen. - oft verfügen  sie auch über keine finanziellen Reserven mehr. Die erste Ausgabe findet Morgen vormittag im Caritas-Lager (carla) Mittersteig statt: „Dort können ab sofort einmal wöchentlich Lebensmittel wie zum Beispiel Nudeln, Mehl, Zucker, Reis, Linsen von armutsbetroffenen Menschen abgeholt werden.“

Menschen wie ich sind ja so gut wie gar nicht von der Krise betroffen. Die Einschränkungen
lächerlich marginal. Schlimm wird es dort, wo Menschen nun auch in finanzielle Notlagen
kommen. Vor allem auch alleinerziehende Frauen trifft es nun massiv. In Österreich gab es 2019 rund 167.000 Familien mit Alleinerziehenden, 91 Prozent davon Frauen. Viele von ihnen kämpfen jetzt damit, Arbeit, Kinderbetreuung, Schulbildung und den Haushalt weitgehend allein zu managen. 

Das Lernen der Schulkinder von zu Hause sehe ich kritisch. Auch hier sind Kinder aus ärmeren Familien oder Migranten Familien extrem benachteiligt. Während in anderen Haushalten ganz sicher auch Eltern brav mitarbeiten, stehen diese Kinder vermutlich beim neuen Schulbeginn mit
leerem Portfolio da. Vielleicht sollte auch für diese Kinder Hilfe von Freiwilligen
organisiert werden - aber wie, wo es keine Kontakte geben soll? 

Die Zahl der Arbeitslosen steigt - während aber auch von der Bereitschaft vieler die Rede ist, als Erntehelfer oder in anderen Notlagen aus zu helfen.

Was ich  gut finde: Die Beschäftigten in den Supermarktketten bekommen Prämien. Das haben jedenfalls Spar und REWE (Billa, Merkur, Penny, Bipa) zugesagt.

Das Leben in den Medien ist spannend: bei den Zeitungen viel home office ja und auch Radio  wird immer häufiger von daheim produziert. So liest man im Ö1 facebook

"Ja, auch wir bleiben derzeit zuhause. Und die Ö1 Redakteurinnen und Redakteure geben ihr Bestes, um in den eigenen vier Wänden eine sanft gedämpfte Radio-Akustik zu zaubern. #FastwieimTonstudio #stayathome



Mein Leben wird immer unaufregender: 
lesen, schreiben, telefonieren, spazieren gehen

Soll ich beginnen, neuen 
ernsthaften Fragen nachzugehen?
Auf meinem täglichen Spazierweg wird mir 
zB immer wieder diese eine gestellt?

Vielleicht verrate ich morgen die Antwort

"morgen" ist zu einem seltsamen Begriff geworden.
Morgen ist wie heute - und wie gestern
ich, für mich, bin in einer Art Zeitlosigkeit 
angekommen
Wenn ich nicht über WhatsApp die Lebendigkeit der
Kinder mitbekäme .... wie würde es sich da  anfühlen??? 


„Kleine Schritte sind besser
als keine Schritte“ sagte Willy Brandt

ja, ich mache jetzt viele viele kleine, ganz unbedeutende Schritte, 
weiß noch gar nicht, wohin sie letztlich führen. Eigentlich eh spannend 

Man muss im Leben sehr aufpassen,
wenn das Stichwort kommt."  Sören Kierkegaard
unser Stichwort "Corona"

"Wer A sagt, muss nicht B sagen.
Er kann auch erkennen, dass A falsch war." Bertolt Brecht
ich glaube, genau an diesem Punkt sind wir doch jetzt

"Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben -
aber es hat nur ganz genau so viel Sinn,
als wir selber ihm zu geben imstande sind."   Hermann Hesse

"Bewahrt möchte ich sein
vor dem naiven Glauben, es müsse im Leben alles glatt gehen.
Die nüchterne Erkenntnis möchte ich haben,
dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge
eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind,
durch die wir wachsen und reifen."   Antoine de Saint-Exupéry


"In jede Gesellschaft gehört ein Idiot,
der die naiven Fragen stellt,
vor denen man selbst zurückschreckt." Mark Twain
darum darf aber auch immer wieder Kritik sein
und muss sein


Das Land Tirol jedenfalls sieht sich in diesen Tagen mit vielen Fragen konfrontiert