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Donnerstag, 26. März 2020

C Tagebuch langsam aber sicher: "Decke am Kopf"


Donnerstag 

26.03.2020, 15:00 Uhr Info Sozialministerium

Bestätigte Fälle: 6.398   Burgenland (115), Kärnten (183), Niederösterreich (873), Oberösterreich (1.054), Salzburg (591), Steiermark (699), Tirol (1.623), Vorarlberg (435), Wien (825).

Todesfälle: 49  Burgenland (2), Kärnten (2), Niederösterreich (12), Oberösterreich (3), Salzburg (1), Steiermark (11), Tirol (4), Wien (14).
Bisher durchgeführte Testungen: 35.995

Inzwischen haben wir gelernt, dass die Zahlen nicht absolut zu nehmen sind. Sie sind zentral kompliziert zu erheben.  Ich notiere bei den Berichten: wie viele Menschen derzeit in Krankenhäusern, wie viele auf Intensivstationen – schon wenig später finde ich den Zettel nicht mehr. Viele Möglichkeiten gibt es ja so kaserniert, eigentlich nicht, etwas zu verlegen …. 
aber das „nicht finden“ nimmt zu. 


Die Mitarbeiter/innen der Hotline 1450 stehen unter massivem Druck. Bis zu 20.000 Anrufe an nur einem Tag musste man abwickeln. Überbelastet und ausgelaugt – so wird der Zustand des Teams beschrieben. Alle seien am Limit, wenn etwa 80 bis 100 Anrufer in der Warteschleifen seien, hieß es im Ö1-Mittagsjournal: „Da wirft man das Handtuch.“ Wenigstens haben nun alle eigene Head Sets …

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Die Frau an der Kassa beim Spar trägt Mundschutz und Gummihandschuhe. Nach einigen Kunden beginnt sie neu zu desinfizieren. Es sind zu mittag wenige Leute, korrekt im Mindestabstand, mir kommen die Regale schon fast überladen vor – ich brauche aber eigentlich nichts, hab nur Sehnsucht nach frischem Gebäck. 
Das am vorigen Montag gekaufte Brot hat jetzt einen zahngefährdenden Beißzustand erreicht …  obwohl ich altes Brot liebe

ich beginne meine Zeit zu verblödeln und zähle nach, wie viele Riskofaktoren ich für
mich schon auflisten könnte. 
Punkt 1: der Geschmacksinn heute früh - beim alten Dachstein Brot - tja, der war schon irgendwie eingebremst ...
P 2 Körperliche Erschöpfung: langsam stellt sie sich vom nichts-tun ein
P 6 ja die Augen brennen seit zwei Tagen -
aber solange bei Punkt 4 nix zu bemerken ist: Appetitlosigkeit, kein Hunger - solange
 schicke ich mich noch nicht in  Quarantäne



Wir können die Umstände unseres Lebens, uns härter werden lassen, so dass wir immer ärgerlicher und furchtsamer werden, oder wir können sie uns weicher und freundlicher werden lassen. 
Wir haben immer die Wahl. Dalai Lama


"Sei doch unbesorgt.
Auch die Blätter fallen
ohne Murren ab" Kobayashi Issa
und neue kommen nach ...

‎" Jeder Augenblick im Leben
ist ein neuer Aufbruch,
ein Ende und ein Anfang,
ein Zusammenlaufen der Fäden
und Auseinandergehen"    Yehudi Menuhin


"Mut ist genauso ansteckend wie Angst"   Saul Bellow


"Wenn du kein Virtuose im Vergessen bist,
verblutest du auf der Intensivstation Erinnerung"  Martin Walser
immer und immer wieder das Unangenehme vergessen, ratzeputz


Ausnahmen
sind nicht immer die Bestätigung der alten Regel;
sie können auch die Vorboten einer neuen Regel sein.
Marie von Ebner-Eschenbach
auch "Beschränkungen" - darum "aufpassen"!!!


“Es kommt darauf an, das Hoffen zu lernen”  Ernst Bloch

"Tanze,
als würde dich niemand beobachten.
Liebe,
als wärest du niemals verletzt worden.
Singe,
als ob dich niemand hören könnte.
Lebe,
als sei der Himmel auf Erden." (Souza)


‎" Reiß deine Gedanken von deinen Problemen fort,
an den Ohren, an den Fersen oder wie immer.
Das ist das Beste,
was der Mensch für seine Gesundheit tun kann."    Mark Twain.