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Samstag, 22. Februar 2020

Buben 22 Da bekomm ich ja gleich einen Herzinfarkt

"Da bekomm ich ja gleich einen Herzinfarkt" - der Arthur schreit das, der bei der Moa am Schoss sitzen muss, weil die U Bahn so überfüllt ist und immer noch weiter Menschen in den Waggon drängen. Es ist 14.30, wo kommen bloß all die Menschen her?? Arthur macht Spaß, die Moa weiß das, aber die Leute wissen das natürlich nicht. Einige schauen erschrocken. Arthur wirft den Kopf zurück, hechelt nach Luft, wachelt mit beiden Armen ....  "Arthur" flüstert die Moa, damit darf man keinen Spaß machen. Eben fährt der Zug bei Pilgramgasse vorbei, eine ganz liebe Freundin der Moa wohnt dort,
zwei Infarkte hat sie vor gar nicht so langer Zeit erlitten, nein, damit macht man keinen Spaß. Arthur ist voll Mitgefühl - aber der Satz gefällt ihm trotzdem und er wird ihn gleich an diesem Tag noch mehrmals anwenden .....Alles, was KÖRPER ist, fasziniert ihn. Immer wieder müssen wir daheim seine "Medizinbücher" durchblättern, momentan ist es der Darm, der ihn speziell interessiert. Wie lang ist der Dickdarm, wie lang ist der Dünndarm, wozu braucht man den einen, wozu den anderen ....und damit verbunden natürlich auch alle Einzelheiten der Ausscheidung ....aber das will die Moa ja gar nicht erzählen. Wobei es immer schwieriger wird, etwas vom Arthur zu erzählen. 

Wäre es ihm denn recht, wenn er wüsste, dass die Moa über ihn schwätzt?  Unsere Diskussionen - über Gott und die Welt, im wahrsten Sinn des Wortes - sie sind schon längst top secret, nein, das erzählt man einfach nicht weiter ....Arthur über den grünen Klee loben kann die Moa auch nicht, das wäre total peinlich. Was er schon alles kann, wie souverän er ist, wie witzig und amüsant. Die Moa genießt die Zeit mit Arthur wie mit einem Erwachsenen. Nun haben wir auch Kino für uns entdeckt, "LATTE IGEL" heißt der Film, den wir gesehen haben - 
Beim ersten Mal schauen war Arthur atemlos vor Spannung, beim

zweiten Mal, als er schon weiß, welchen Verlauf alles nimmt, so ein befreites Lachen und Mitleben. Hunderte Einzelheiten merkt er sich, über die er dann Bescheid wissen will - jede Nuance kann er deuten, Mimik, Körperhaltung, er kann die Gefühle der "Protagonisten" nach voll ziehen ... und was ihm am besten gefällt: es ist auch eine Geschichte über das "AUFEINANDER AUFPASSEN" - da ist das Igelmädchen Latte und der kleine Eichkätzchen Bub Tjum - und auch wenn sie nicht gleich dicke Freunde sind, einer aber passt immer auf den anderen in den gefährlichen Situationen auf. Und das ist dem Arthur ja wie auf den Leib 

geschrieben. Denn der Arthur ist der aller-aller-allerbeste     BIG BROTHER den man sich vorstellen kann. Und das, obwohl der Knucki, der Damian, nun schon ganz schön zu nerven beginnt. Was heißt "nerven", nein das ist der falsche Ausdruck: Der Damian ist einfach das, was man einen RACKER nennt. Heute übrigens ist der Damian genau 17 Monate alt - nicht einmal noch eineinhalb Jahre, aber unterwegs ist er wie ein ganz Großer und Wilder. Und wo immer es geht ist der große fürsorgliche Bruder zur Stelle. Was muss er unlängst entdecken: der narrische Bruder hat es geschafft, allein in die Badewanne zu klettern. Zum Glück:Badewanne ohne Wasser - Damian ja komplett angezogen. Aber wie ist der da in die hohe Wanne gekommen? Wie gefährlich kann das sein!!!!! Was, wenn Damian auch noch das Wasser aufdreht!!!! Nicht auszudenken: heißes Wasser. Die Mama schlägt die Arme  über den Kopf zusammen!! Arthur entdeckt: da steht am Rand der Wanne ein Mistkübel  mit geschlossenem Deckel, da ist Damian hinauf geklettert 
und von dort hinein in die Wanne. 
"Mama" ruft der Arthur - "ich trage sofort den Mistkübel weg". Dem Damian ruft Arthur dabei lachend zu:  "Komm heraus auf trockenen Grund" . Aber der Racker möchte viel lieber von der Wanne aus zu all den verlockenden Tuben und Dosen und Flaschen kommen, die da am Rand stehen. Ein besonderer Albtraum für den Arthur das ist: Damian im learning tower. Der learning tower, der Hochstuhl, den der Arthur noch in der Küche benützt, wenn er neben dem Papa steht und beim Kochen hilft. Arthur kann perfekt Gurken schälen und ist eine unverzichtbare Hilfe für den Papa. Aber der Knucki:
der benützt den learning tower zu waghalsigen Klettereien. Der schiebt sich den Hochstuhl zur Abwasch,
weil er dort gerne planschen möchte...
der Knucki schiebt sich den Hochstuhl zur Küchenzeile, weil er doch dort hinauf klettert und strahlend hoch oben sitzend der Mama zuwinkt - und und jetzt könnte der Arthur  wirklich wieder schreien "Ich bekomme gleich einen Herzinfarkt" - der Damian schiebt sich den Hochstuhl von einem Zimmer ins andere, bis ins Vorzimmer, wo er versucht, sich so die Tür zum Clo aufzumachen .... was immer er dort drinnen will?? Ja, der Arthur hat alle Hände voll zu tun, hinter dem kleinen Bruder her zu sein und wo immer es geht, einen Streich zu verhindern oder es der Mama zu melden. Der Damian verübelt dem großen Bruder das gar nicht. Der Arthur ist für den Damian der aller-aller-aller-aller liebste Bruder. Wer immer es wagt mit dem Arthur zu keppeln, der bekommt es mit dem Knucki zu tun.  Denn die Beiden sind

ein Herz und eine Seele