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Mittwoch, 8. Januar 2020

Fürbitten 9.1. "SEHEN" heißt noch nicht "ERKENNEN"



9.1.2020  Mk.6.45  vom Sehen und doch nicht sehen

Das Evangelium erzählt heute von einem weiteren Wunder Jesu. Kurz zuvor erst war von der wunderbaren Brotvermehrung die Rede – nun erscheint Jesus den Jüngern, indem er am See über das Wasser geht. Es ist spät am Abend, die Jünger mühen sich beim Rudern mit Gegenwind, da erschrecken sie zu Tode, weil sie glauben, ein Gespenst zu sehen. In den letzten Zeilen der Erzählung heißt es: Sie waren bestürzt und außer sich – noch hatten sie nicht wirklich etwas von Jesus und seinem Wirken verstanden. Geht es uns nicht auch oft so. Wir sehen – und erkennen den tiefsten Kern doch nicht.
So bitten wir

Dass wir nicht beim oberflächlichen hinsehen oder lesen oder hören stehen bleiben

Dass wir uns die Ruhe nehmen, Dingen auf den Grund zu gehen

Dass wir die Geduld haben, Menschen in ihrem inneren Wesen zu verstehen

Dass wir auch uns selbst immer wieder hinterfragen, unsere wirklichen Motive und Beweggründe

Dass wir es uns auch mit dem Glauben nicht zu einfach machen, sondern immer wieder dem nachspüren, was er für uns wirklich bedeutet

Dass wir die Person Jesu nicht so schnell auf das festlegen, was man uns einmal vorgegeben hat – dass wir immer wieder neu und anders die Spur Jesu suchen, der wir nachgehen können

So bitten wir, dass unser inneres Erkennen immer tiefer wird, dass wir keine Scheu davor haben, immer wieder neu zu denken und neu zu sehen. Amen