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Freitag, 17. Januar 2020

Fürbitten 18.1 VOR-URTEILE sind letztlich Urteile über uns selbst



18.1.2020 Mk.2.13 er isst mit den Sündern  

Von den Pharisäern seiner Zeit, wird Jesus kritisiert, weil er sich mit „Sündern“, wie sie es nennen, einlässt. Jesus verkehrt unter anderem mit Zollbeamten, die bei den Juden wegen ihrer Zusammenarbeit mit der römischen Besatzung scheel angesehen waren. Ja, Jesus lässt sich von Zöllnern zum Essen einladen, er fordert sogar einen von diesen Leuten auf, mit ihm zu gehen. Seinen Kritikern entgegnet Jesus kurz und bündig: „nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken“ Aber sind nicht auch wir selbst manchmal zu schnell mit unserem Urteil über die Anderen. Pflegen nicht auch wir nur all zu oft Vorurteile? Mit den Augen Jesu müssten wir anders sehen. Bitten wir heute:

Dass wir alle zusammen die Überheblichkeit der Frommen und Anständigen ablegen

Dass wir uns nicht denen anschließen, die schwierige und auch straffällige Menschen in Bausch und Bogen verurteilen und als Menschen abschreiben

Dass wir immer mehr erkennen, wie sehr wir selbst vom barmherzigen Blick Gottes auf uns selbst leben

Dass wir dankbar dafür sind, dass uns selbst so viel Fehlverhalten und böse Gedanken nachgesehen werden

Dass wir erkennen, dass „Gott lieben“ keine Beckmesserei ist, wo es darum geht,
stur Gesetze und Vorschriften einzuhalten,

dass wir erkennen, dass es als Maßstab der Barmherzigkeit Gottes nur die Liebe gibt – die Liebe, die wir einander schulden und nicht das Aufrechnen von Fehlern

Bitten wir nicht zuletzt, dass sich auch sogenannte kirchliche Würdenträger nicht anmaßen, Menschen als Sünder abzuschreiben.

so bitten wir guter Gott, verzeih uns alle Urteile, die wir so vorschnell fällen, verzeih uns alle Anmaßung, – lass uns vielmehr mit den Augen Jesu auf die Menschen zugehen und selbst Tag für Tag dankbar für dein Erbarmen mit uns sein. amen