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Mittwoch, 25. Dezember 2019

Fürbitten 26.12. Schon Ende der Weihnachtsidylle?



26.12. 2019 Hl.Stephanus  
Muss das sein  - kann man denn nicht in Ruhe und romantisch Weihnachten feiern? Warum denn einen Tag nach dem Weihnachtsfest heute die Geschichte eines Menschen, den man zu Tod gequält hat? Wir denken an Stephanus, den ersten Märtyrer der jungen Jesus Gemeinde. Es ist ein großer Sprung vom Kind in der Krippe zu einem, der wegen seines Glaubens an Jesus zu Tode gesteinigt wurde – – ja, auch den gekreuzigten und auferstandenen Jesus müssen wir nun mitdenken. Die Idylle vom neu geborenen Kind in der Krippe währt kurz. Die Vision einer neuen Welt des Friedens scheint schnell ausgeträumt. Auch die Weihnachtsansprachen des Papstes zeigen unmissverständlich auf die Krisenherde der Gegenwart und er spricht von "Mauern der Gleichgültigkeit.". Wir können und dürfen nichts beschönigen. So bitten wir

Du, Gott, Mensch geworden - wir flehen zu dir,
für alle, die hilflos und schutzlos übermächtiger Gewalt ausgeliefert sind
für die Kinder und Frauen, die immer öfter bewusst als Opfer ausgewählt werden
für alle Menschen, die wegen ihrer politischen Überzeugung, wegen ihres Glaubens
oder wegen ihrer Rasse verfolgt werden

Du, Gott, Mensch geworden – wir bitten dich erhöre uns

Du, Gott, Mensch geworden - wir flehen zu dir
für all die Kinder, denen man die Schulbildung vorenthält
für alle, deren Arbeitskraft für Billigproduktionen ausgebeutet wird
für alle, die von Epidemien oder Naturkatastrophen heimgesucht werden
wir bitten für alle, die gerade auch in diesen Weihnachtsfeiertagen
bei Unfällen tragisch ums Leben kommen

Du, Gott, Mensch geworden - wir flehen zu dir
für die Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind
für die Unzähligen, die in Europa Zuflucht und Sicherheit suchen,
wir bitten für all die schutzlosen und schuldlosen Kinder im Elend der Flüchtlingslager
wir bitten für uns selbst, dass wir nicht versagen, dort, wo wir helfen sollen
und helfen können

Du, Gott, Mensch geworden:
sei ein Gott der Versöhnung in den unlösbar scheinenden Konflikten dieser Welt
aber auch für uns selbst, wenn es uns schwerfällt, wieder die Hand auszustrecken
sei ein Gott voll Liebe und Nähe für alle, die im Leben zu kurz kommen,
für alle, deren Tag mehr Mühe als Freude hat
sei ein Gott des Lebens für alle, deren Leben zu Ende geht

Du guter, uns naher, mit uns leidender Gott: begleite uns auf den Wegen unseres Lebens, und lass uns selbst anderen beistehen, in guten und in schweren Tagen – wir bitten im Namen Jesu, der Mensch geworden ist. Ein Mensch wie wir: im Geboren werden, im Leben und im Sterben und im Auferstehen.  Im Blick auf ihn erwarten unsere Auferstehung. Amen