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Sonntag, 5. August 2018

Fürbitten 6.8. alles wandelt sich - sich und mich



6.8.2018 Fest der Verklärung des Herrn 

Die katholische Kirche feiert heute das Fest „Verklärung des Herrn“. Drei Evangelisten, Mattäus, Markus und Lukas, erzählen übereinstimmend diese Geschichte: Jesus nimmt kurz vor seinem Leiden drei seiner Apostel mit auf einen hohen Berg und dort erleben sie ihn plötzlich in strahlend weißes Licht getaucht und zwei bedeutende Gestalten aus der alten jüdischen Bibel, Mose und Elija, sprechen mit Jesus. Petrus, Jakobus und Johannes sehen Jesus also plötzlich in einem anderen Licht. Im Evangelium wird dafür nicht das Wort „verklärt“ verwendet – sondern dort heißt es, „er wurde vor ihren Augen verwandelt“. Jemand, den man zu kennen glaubt, wird nun in einem anderen Licht wahrgenommen. Ist es nicht das, was auch wir immer wieder brauchen würden. Menschen und Dinge anders zu sehen? So bitten wir heute  

Dass wir uns wandeln lassen
wenn wir gut und gütig hinsehen wollen, auf die Menschen um uns, dass unser Blick sie verwandelt, dass wir das Einmalige an Menschen und Situationen wahrnehmen können

dass wir uns wandeln lassen,
wenn wir von uns selbst ab-sehen, wenn wir aufmerksam und mitfühlend für Andere sind und erkennen, wann wir gebraucht werden

dass wir uns wandeln lassen,
wenn wir einsehen können, dass wir uns falsch verhalten haben, dass wir einsehen können, wenn wir anderen etwas schuldig geblieben sind

dass wir uns wandeln lassen
wenn wir immer wieder nachsehen können, dann wenn wir glauben, gekränkt worden zu sein. Dann, wenn Menschen um uns nicht perfekt funktionieren.
dass wir aber auch uns selbst Fehler und Versagen nachsehen können

dass wir uns wandeln lassen
wenn wir nüchtern hinsehen, auf die Wirklichkeit in unserem Leben. auf das Gute und das weniger Gute. dass wir uns nichts vormachen, aber dass wir etwas von der Verwandlung spüren dürfen, die Tag für Tag auch an uns geschieht.

und nicht zuletzt bitten wir auch um diesen Blick, der schon die „verwandelte Gestalt“ sehen kann auch für unsere Kirche. Dass wir vieles nicht nur kritisch sehen, sondern mit der Liebe, die alles verwandelt.

Du guter Gott, unser Leben ist Wandlung. „Nichts bleibt wie es ist“, schreibt die Lyrikerin Rose Ausländer, „alles wandelt sich und mich““ So verwandle uns in das, was wir sind – „Christus in seiner vollendeten Gestalt,“ wie es Paulus im Brief an die Epheser schreibt. Das erbitten wir durch Christus, der die Freude und die Hoffnung und das Ziel unseres Lebens ist.Amen