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Donnerstag, 23. August 2018

Fürbitten 24.8 was einem alles "unter die Haut" geht

die geschundene Haut des hl.Bartholomäus - 
Michelangelo Sixtinische Kapelle


24.8.2018  Hl.Bartholomäus
Heute ist das Fest des heiligen Bartholomäus – sein Name wird in den Apostellisten der ersten drei Evangelien erwähnt. Höchstwahrscheinlich ist Bartholomäus mit jenem skeptischen Nathanael gleichzusetzen, von dessen Berufung heute im Johannesevangelium erzählt wird. Bartholomäus, so glaubt man, predigte dann nach dem Tod Jesu in Indien, Mesopotamien, Parthien und Armenien, wo er gemartert wurde (enthauptet oder geschunden und gekreuzigt). Michelangelo, der ihm im Gerichtsbild der Sixtina sein Selbstbildnis gab, lässt ihn die abgeschundene Haut tragen. Das ist ein starkes Bild, ein Bild das „unter die Haut“ geht – 
bitten wir 

für all die Menschen, die bis auf die Haut geschunden werden –
die für Schwerarbeit mißbrauchten Kinder, die Opfer von Menschenhändlern, ausgebeutete Menschen auf der Flucht

für alle, die ihre Haut zu Markte tragen müssen: die modernen Arbeitssklaven, Menschen ohne fixe Anstellung, junge Leute im Prekariat

für alle, die ihre eigene Haut retten wollen und retten müssen: Frauen, Kinder, Männer in den Kriegs-und Krisengebieten unserer Welt, auf der Flucht, heimatlos

für alle, die das Elend der Welt hautnahe spüren und versuchen zu helfen:
die vielen humanitären Organisationen und so viele Einzelpersonen, die sich um Andere
annehmen

für alle, die schon abgestumpft oder zynisch geworden sind, denen Elend und Not nicht mehr unter die Haut gehen – dass sie wieder fähig sind, Mitleid zu empfinden

bitten wir für uns alle, dass wir das sind, was man eine „gute Haut“ nennt, Menschen, die in ihrem kleinen Umfeld zu helfen versuchen, so gut es geht

Nathanael-Bartholomäus ist Jesus begegnet, weil ihn sein Freund Philippus zu Jesus mitgenommen hat. Er sagte „Komm und sieh“. Herr lass auch uns Menschen sein, die andere zu dir mitnehmen

Der heilige Bartholomäus wird besonders von den Armeniern hoch verehrt - in Armenien soll er sein Martyrium erlitten haben. Vor 103 Jahren geschah der türkische Genozid an diesem Volk - auch mit Billigung der österreichisch-ungarischen Monarchie. Gott, wir bitten um Verzeihung für dieses Verbrechen, wir bitten für die heute in vielen Länder verstreut lebenden Armenier und wir bitten für alle Menschen, die heute aus ehtnischen oder religiösen Gründen um ihr Leben fürchten.  Erbarme dich ihrer, erbarme dich unser: Amen