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Sonntag, 24. September 2017

Arthur am Sonntag 35 Gerechtigkeit? warum die Moa immer öfter ratlos ist Mt.201.

Der Arthur hat immer viel zu tun - und das macht er im
Sause-Schritt. Die Zeit, als er noch gerne ruhig und still am Moa Schoss saß und die Beiden viele, viele Bücher lasen ... ja, die Zeit war schnell vorbei. Die Moa nimmt zwar immer noch ein Buch zur Hand, aber der Arthur saust um sie herum und lässt sich nur so "als Hintergrundprogramm" erzählen, was die Moa da gerade liest. Da ist die Moa ja heute direkt froh, wenn sie in ihr dickes Sonntagsbuch schaut.
Denn manchmal, na ja, eigentlich immer öfter,
seufzt die Moa schon ein wenig, wenn sie dem Arthur jetzt erzählen soll, was da in ihrer Sonntags Geschichte steht.
Es sind kluge Geschichten, aber gerade auch deshalb, so findet die Moa, gibt es oft mehr Fragezeichen als Antworten. Die Überschrift zur Geschichte heute ist schnell gefunden.

Um "GERECHTIGKEIT" geht es
Da wird von einem Unternehmer erzählt, der Arbeiter sucht. Die Geschichte spielt vor 2000 Jahren, da gab es noch keine kollektiven Löhne und keine Gewerkschaften: da haben sich am Marktplatz
die Männer eingefunden, die Arbeit suchten
und diejenigen, die Arbeit zu vergeben hatten.
Der Unternehmer, in der Erzählung ist er ein Gutsherr, hat dann mit den Arbeitern den Tageslohn vereinbart ... und los gings.
In der Geschichte der Moa ging der Unternehmer aber nicht nur in der Früh, sondern auch noch zu Mittag und am Nachmittag auf den Markt, um Arbeiter zu holen. Als er dann am Abend das Geld an alle auszahlte,
war die Empörung groß.
Was!!!
Die, die seit der Früh gearbeitet hatten,
die bekamen gleich viel, wie die, die erst am nachmittag auf die Baustelle kamen?
Eine Sauerei!!! Der Unternehmer aber sagte:
"Freunde, wir haben doch genau diesen Lohn ausgehandelt, ihr ward einverstanden damit, warum seid ihr jetzt empört?  Kann ich mit meinem Geeld nicht machen, was ich will. Oder seid ihr neidig?"
Na bitte, hundert Gründe gibt es da, empört zu sein:
GERECHT ist das nicht.
Die Sonntagsgeschichten der Moa erzählen ja immer im Hintergrund vom lieben Gott, wie stellt man sich den so vor? Er ist hier der Unternehmer, der eben nicht kleinlich abrechnet, sondern jedem gibt, soviel er zum Leben braucht. Klingt schön aber die Moa seufzt: leider, leider - so sieht die Welt  auch nicht aus. (Für den Arthur lässt die Moa den lieben Gott aber immer ganz bewusst zur Seite -
darüber kann er, wenn er will, selber einmal nachdenken).
Aber was sagen, wenn der Arthur einmal nach GERECHTIGKEIT fragt?
Was ist gerecht? Was hält die Moa für Gerechtigkeit? Ist sie selbst gerecht?

Mama und Papa vom Arthur sind Anwälte:
Na sorgen die nicht für Gerechtigkeit?
Die Moa schüttelt skeptisch den Kopf.
Wie die Richter helfen sie natürlich "das Recht" durchzusetzen
aber ist RECHT schon GERECHTIGKEIT?
Da gibt es die römische Göttin JUSTITIA mit ihrer Waage
bei den Griechen hieß sie Themis - Tochter des Uranus und der Gaia
(uijegerl, der Arthur wird um die Götter nicht herumkommen)
Themis war Göttin der Gerechtigkeit, der Ordnung und der Philosophie.
Also viel zu tun und - ehrlich gesagt - viel haben auch die antiken Damen sschon damals nicht weiter gebracht - in Sachen Gerechtigkeit.
Woran es liegt? Rundum Ungerechtigkeit -
Wer und was entscheidet in welche Lebenssituation ein Kind hineingeboren wird ...?
in welche Umwelt, in welches Klima, in welche Gesellschaft, in welches Land ...?
Da kommen sie "die Wirtschaftsflüchtlinge": viele Frauen mit ihren Babys am Arm ...na zum puren Spaß sind sie wohl auch nicht unterwegs. Denn da soll es Länder geben, wo man als Mensch
ganz anders leben kann!! Also versuchen sie - auch unter Lebensgefahr - ihr Glück.
Der Arthur lebt in so einem "gelobten" Land - mit seinen Eltern hat er das Glückslos gezogen ....
es wird ihm an wenig fehlen im Leben - ist das GERECHT?


Aber der Arthur kann auch nichts dafür,
dass es "un-gerecht" ist,
UNGERECHT aus der Sicht derer,
denen es eben schlechter geht
Nein, die Moa ist ratlos -
Für Gerechtigkeit gibt es kein
Patentrezept
Der griechische Philosoph Platon sagt:
"Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit"
Also lieber gleich eingestehen, wie unendlich schwer es ist, auch für sich selbst, im Kleinen,
"gerecht" zu sein. Wird nicht der Arthur manchmal aus dem Kindergarten, aus der Schule nach Hause kommen und maunzen: "Ur ungerecht alles, unfair ....."
Jetzt schon kann er es am Spielplatz erleben:
da sitzt ein Kind ewig in der Schaukel...und er??? UNGERECHT
Ja, das nächste Mal sitzt der Arthur ewig in der Schaukel und ein anderes Kind .... UNGERECHT
Arthur, sagt die Moa, es ist so kompliziert - reden wir lieber über etwas anderes ....