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Samstag, 5. August 2017

Fürbitten 6.8. alles wandelt SICH ... und MICH


6.8.2017 Mt.17.1  Verklärung des Herrn

„Verklärung des Herrn“ nennt sich das heutige Fest, aber eigentlich ist im Evangelium gar nicht von „Verklärung“ die Rede. Hier steht nüchtern: „Dort wurde er, Jesus, vor ihren Augen VERWANDELT“. Den, den sie seit langem kennen, sehen die drei Apostel Petrus, Jakobus und Johannes nun ANDERS, sie sehen ihn „verwandelt“. Dieses "neu sehen können" wird letztlich auch sie selbst verwandeln. Vermutlich sind es immer nur Sternstunden“ – „Taborstunden“ – in denen wir plötzlich „wie anders“ sehen können. Bitten wir heute, dass auch wir verwandelt werden in das, was wir voll Güte sehen

dass wir gut und gütig hinsehen wollen, auf die Menschen um uns, dass unser Blick sie verwandelt und ihnen gut tut, dass wir das Einmalige an Menschen und Situationen wahrnehmen können,

dass wir uns umsehen können, dass wir nicht auf uns selbst bezogen bleiben, dass wir
aufmerksam und mitfühlend sind und erkennen, wann wir gebraucht werden

dass wir auch aufsehen können, dann, wenn uns Ängste und Sorgen niederdrücken
dass wir aufsehen können, wenn wir nicht mehr so recht weiterwissen,

dass wir einsehen können, wenn wir uns falsch verhalten haben, dass wir einsehen können, wenn wir anderen etwas schuldig geblieben sind, dass wir selbst uns „wandeln“ können

dass wir nachsehen können, immer dann wenn wir glauben, gekränkt worden zu sein.
dass wir nachsehen können, wenn Menschen um uns nicht perfekt funktionieren.
dass wir aber auch uns selbst Fehler und Versagen nachsehen können

dass wir immer hinsehen können, auf die Wirklichkeit in unserem Leben. auf das Gute und das weniger Gute. dass wir uns nichts vormachen, aber dass wir etwas von der Verklärung ahnen, die auch an uns geschieht.

und nicht zuletzt bitten wir auch um diesen Blick, der schon die „verwandelte Gestalt“ sehen kann auch für unsere Kirche. Dass wir vieles in ihr nicht nur kritisch sehen, sondern mit der Liebe, die auch uns verwandelt.

Du guter Gott, unser Leben ist Wandlung. Nichts bleibt wie es ist, schreibt die Lyrikerin Rose Ausländer, alles wandelt sich und mich“ So verwandle uns in das, was wir sind – „Christus in seiner vollendeten Gestalt,“ wie es Paulus im Brief an die Epheser schreibt. Das erbitten wir durch Christus, der die Freude und die Hoffnung und das Ziel unseres Lebens ist.Amen

"Einfach unterwegs sein, 
dorthin, 
wohin einen die Sehnsucht verführt. 
Was wir im Auge haben, das prägt uns, 
dahinein werden wir verwandelt 
und wir kommen, 
wohin wir schauen".  


Heinrich Spaemann