Seiten

Sonntag, 30. April 2017

Fürbitten 1.Mai SOLIDARITÄT


1.Mai 2017 um Arbeit und eine gesicherte Zukunft für Alle

Wir Christen dürfen keine Berührungsängste mit dem 1.Mai haben. Der internationalen Arbeiterbewegung verdanken wir ein Bewusstsein, das auch Papst Franziskus immer wieder anspricht. Wir brauchen gerechte Arbeitsstrukturen, der Kapitalismus darf die Menschen nicht auffressen, denn das Gefälle zwischen arm und reich wird nach wie vor größer statt kleiner. Auch bei uns. Noch immer spüren wir die Wirtschaftskrise, dazu kommen viele Fragen rund um die Zukunft der Menschen, die aus Krisengebieten zu uns gekommen sind. Auch die großen weltpolitischen Unruheherde machen Angst. Viele Menschen haben Sorge um die Zukunft.

Bitten wir heute – auf die Fürsprache des hl.Josef, desse
Um den sozialen und gesellschaftlichen Frieden in Österreich.

Um Ehrlichkeit und Anstand in der Politik, dass um Gemeinsames gerungen wird 
anstatt Trennendes zu provozieren

Bitten wir für die Flüchtlinge in unserem Land und darum, dass wir gute und richtige Lösungen finden

Bitten wir für alle, die Arbeit suchen, für alle die Sorge um ihren Arbeitsplatz haben
Bitten wir für unsere Schulen,für unser Bildungssystem -  bitten für die Lehrer, aber auch die Eltern und die Kinder. Dass alle gemeinsam gute Weichen für die Zukunft stellen.

Gerade die Zukunftschancen für die Jungen sehen nicht rosig aus. Bitten wir ,dass alles getan wird, um die  Ausbildungs -und Arbeitplätze zu sichern. Dass man junge Menschen nicht in unsicheren Arbeitsverhältnissen ausnützt. Für Junge wird es immer schwerer, die Zukunft zu planen

Bitten wir für die alten Menschen, die Pflegebedürftigen, die Kranken, dass unser Gesundheitssystem aber auch unser Sozialsystem nicht ausgehöhlt – aber auch nicht  ausgenützt wird

Bitten wir in dieser Zeit der großen Verunsicherung für die Verantwortlichen in den Medien. Dass Journalisten und Meinungsmacher verantwortungsbewusst informieren, dass die Menschen nicht mit oberflächlicher Panik verunsichert werden, dass aber auch weiter Missstände aufgedeckt werden und kritisch berichtet wird.

Bitten wir für auch für uns selbst, um Freude an unserer Arbeit, dass sie nicht in Routine erstarrt oder in Arbeitswut ausartet - dass wir das richtige Maß in Allem finden, um Geduld und Gelassenheit und um die Fähigkeit zur guten Zusammenarbeit


Guter Gott, hilf uns besonders als Christen solidarisch zu denken und solidarisch zu leben: 
dass wir das Miteinander und das Wohl aller suchen. Amen

für Brita - auf dem Jakobsweg

"Jeder Augenblick im Leben 
ist ein neuer Aufbruch,
ein Ende und ein Anfang, 
ein Zusammenlaufen der Fäden 
und Auseinandergehen" 

Yehudi Menuhin


Da gingen ihnen die Augen auf,
und sie erkannten ihn;
doch auf einmal
war er nicht mehr zu sehen

Lk.24.31 Tagesevangelium



Gib mir die Gabe der Tränen Gott
gib mir die Gabe der Sprache
 


Führ mich aus dem Lügenhaus
wasch meine Erziehung ab
nimm meinen Schutzwall ein
schleif meine intelligente Burg

Reinige mich vom Verschweigen
gib mir die Wörter die neben mir zu erreichen
erinnere mich an die Tränen der kleinen Studentin die ich war
wie kann ich reden wenn ich vergessen habe wie man weint
mach mich nass
versteck mich nicht mehr

Zerschlage den Hochmut mach mich einfach
lass mich Wasser sein das man trinken kann
wie kann ich reden wenn meine Tränen nur für mich sind
nimm mir das private Eigentum und den Wunsch danach
gib und ich lerne geben

Gib mir die Gabe der Tränen Gott
gib mir die Gabe der Sprache
gib mir das Wasser des Lebens

Dorothee Sölle


Samstag, 29. April 2017

Fürbitten 3.Ostersonntag MITEINANDER sieht man mehr


30.4. 2017 die Emmausjünger Lk.24.13

Gerade das heutige Evangelium macht es wieder ganz deutlich: Alle Auferstehungsgeschichten sind Begegnungsgeschichten. Jesus begegnet nach seinem Tod den Menschen, die ihm nahe waren. Und diese Menschen wiederum sind untereinander verbunden, sind gemeinsam auf dem Weg. Wie die Frauen die zum Grab laufen, wie die Emmausjünger, wie die 11 Apostel, die ihr Alltagsleben nach dem Tod Jesu wieder aufgenommen haben. Immer kommt Jesus in die Gemeinschaft. Er ist UNTER UNS, miteinander erleben wir Auferstehung. so bitten wir

dass wir dich erkennen, 
wenn wir befangen sind in unseren Alltagssorgen
wenn wir immer wieder den Kopf hängen lassen

dass wir dich erkennen, 
gerade dort, wo viele Illusionen verflogen sind
wenn wir in manchem den Sinn nicht mehr erkennen

dass wir dich erkennen, 
in den Menschen, an denen wir achtlos vorübergehen wollen
in all denen, wo wir uns überfordert und hilflos fühlen

dass wir dich erkennen, in den Menschen, die uns Mut machen
in all denen, die uns annehmen, wie wir sind
                      
dass wir dich erkennen, weil wir deine Stimme heraus hören aus den vielen Stimmen des Alltags  - damit wir offen sein können, für alles was uns begegnet, auch HEUTE wieder


so bitten wir dich guter Gott, stärke unsere Gemeinschaften, unsere Freundschaften, unsere Beziehung untereinander, dass wir Jesus dort begegnen, wo wir gerade sind. Mach unsere Gemeinschafen offen für alle Menschen. die unsere Hilfe brauchen, damit wir im "miteinander gehen" DICH erkennen. Heute und morgen und in deiner Ewigkeit. amen

für Brita - auf dem Jakobsweg


"Sei doch unbesorgt.
Auch die Blätter
fallen
ohne Murren ab"
Kobayashi Issa


Kommt alle zu mir…
Ich werde euch Ruhe verschaffen…
Mt.11.28  


"Nicht der Beginn wird belohnt, 
sondern einzig und allein das Durchhalten.“

Katharina von Siena, heute ihr Gedenktag


"Unser Besitz ist Verlust. Je kühner, je reiner
wir verlieren, je mehr." 
Rilke

Freitag, 28. April 2017

Fürbitten 29.4. die Eigenliebe ist es, die die Welt vergiftet - Katharina von Siena

29.4.2017 Katharina von Siena

Katharina von Siena war eine ungewöhnliche Frau. Sie war eine große Mystikerin, mutig und selbstbewusst. Sie hat mit scharfem Blick erkannt, was in der Kirche aber auch in der Gesellschaft falsch läuft und sie hat sich nicht gescheut, ihre Meinung auch gegenüber den „Großen“ ihrer Zeit deutlich zu sagen. Dennoch war sie eine zutiefst innig Liebende. Aus ihrer tiefen Gott- und Christus-Verbundenheit hat sie ihr Leben gestaltet. Mit Worten der heiligen Katharina wollen wir heute unsere Bitten zu Gott tragen:
mein Wesen ist Feuer sagt Katharina, und so bitten auch wir um die Fähigkeit, alles was wir tun leidenschaftlich und von Herzen gern zu machen. zu leben zu arbeiten zu lieben und nicht zu letzt: Gott zu suchen.   
Niemandem ist so schwer zu helfen wie einem lauen Menschen sagt Katharina:
bewahre uns davor gleichgültig und mittelmäßig zu sein. Dass wir nicht Gelassenheit und Ruhe mit Desinteresse und Wurstigkeit verwechseln.

„Die Eigenliebe ist es, die die Welt vergiftet “ sagt Katharina.
bewahre uns davor, eitel und egoistisch zu sein, aber hilf uns, dass wir uns doch selbst mit guten, liebevollen  Augen sehen können.

Das wichtigste Heilmittel gegen die Eigenliebe ist die Selbsterkenntnis.“ sagt Katharina. Hilf uns, dass wir uns nichts vormachen, dass wir uns nicht in den Sack lügen, dass wir, in allem was wir  tun, unsere wirklichen Motive und Absichten erkennen

Nicht der Beginn wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.“ sagt Katharina:
Schenk uns Geduld und einen langem Atem, für alles, was nicht immer gleich so glückt,
wie wir es gerne hätten.
„Für den Tapferen sind Glück und Unglück wie seine rechte und linke Hand, er bedient sich beider.“ sagt Katharina.   Lass uns erkennen, dass alles seinen Sinn hat, dass es keine Sackgassen im Leben gibt und dass uns auch Rückschläge weiter bringen und manchmal sogar ein Segen sein können.

Du guter Gott, auf die Fürsprache der heiligen Katharina, die auch Kirchenlehrerin und Mit-Patronin Europas ist bitten wir ganz besonders um eine friedliche Lösung der Krise um die Ukraine. Wir bitten um Frieden und soziale Gerechtigkeit für die Länder Europas , wir bitten für Papst Franziskus und seine Versöhnungsmission in Ägypten  und für alle Christen um Freude an ihrem Glauben und dem österlichen Weg mit Jesus. Amen  

Ach Arthur 106 - deiner Mama kann man auch nix ausreden

Also ich sag dir nur eines - sagt die Oma zum Arthur -
mit "deiner Mama" hats ihre Mama auch nicht leicht.
"Ihre Mama" fragt der Arthur, und kennt sich wirklich nicht aus: das sieht die Oma ihm an.
"Na weißt ja", sagt die Oma,
ICH  bin ja die Mama von deiner Mama ...."
was der Arthur nicht wirklich so ganz überzeugend in seinen Kopf bekommt. Noch dazu, wenn auch noch
die Omama ins Spiel kommt.
"Also, die Omama ist die Mama von deiner Oma....
Und  die Omama ist die Oma von deiner Mama.
Und deine Oma ....."
na, da ist der Arthur schon futsch .... weil, um sich diese Litanei anzuhören ....
nein, dafür hat er wirklich keine Zeit.
Aber jetzt: Beschwerde der Oma über die Arthur Mama!!
Was die nämlich macht!!!!
Die entführt uns doch glatt den Arthur!!!
Arthur Papa ohne Arthur! --  Arthur Oma ohne Arthur!

Denn die Arthur Mama steigt jetzt am Nachmittag mit dem Arthur -
ja, nur SIE und ER, der Arthur
die beiden steigen heute nachmittag
ins Flugzeug nach Köln!!!
Köln!!! sagt die Oma ... (und ist innerlich doch ein bißchen erleichtert: wenigstens
nicht stundenlang im Flugzeug"
Die Arthur Mama besucht eine Freundin aus Studenten-Tagen
Die Arthur Mama hat viel Glück mit "guten Freundinnen" gehabt - und Juliane,
so heißt die Studienfreundin aus England - die hat nun auch einen Buben, fast gleich alt
wie der Arthur: und da gibt es also nun "Wochenend-Besuch"
Die Arthur Mama schafft das ganz alleine - die Oma mag gar nicht daran denken:
Diese Packerei, was man da alles für 3 Tage bedenken muss
Der schwere Autositz muss mit, der Buggy -
ein großer Koffer, puh, die Oma hat
ihn schon gestern gepackt gesehen
...ja, und den Arthur-Aktivi noch ....wie wird die Mama wohl den allein bändigen???
Aber auch die Oma glaubt zu wissen, was die Arthur Mama immer wieder wie ein
Mantra sagt: Der Arthur
der Arthur ist total kooperativ, 
wenn's drauf ankommt, klappt alles.
Die Oma kann das nur total unterschreiben!!
Denn wieder kann sie nur ein hohes Lied auf den Arthur singen!!!
Gestern, die Oma ist seit Tagen irgendwie immer mehr "zerlempert" - nun hat sie sich
auch noch das Kreuz verrissen - denkt voll Sorge: wie schaffe ich das heute????
Wickeln, Anziehen .....!!! Den fange ich ja nicht einmal ein!
Zur Not bleiben wir halt zu Hause, denkt sich die Oma ...
ABER - sie kennt ihren Aktivi offensichtlich noch immer nicht gut genug.
Denn als sie den Versuch startet: "du, die Oma will dir jetzt die Windel wechseln,
ist das ok??? Du weißt eh, die Oma hat aua, aua ..... wie schaffen wir das???"
DA hupft der Arthur in sein großes Bett, legt sich auf den Rücken, liegt dort wie
hingezeichnet, und deutet:
Los gehts: Jean herunter, Body aufmachen, Windel herunter ...
Die Oma ist baff .....
echt? so brav bleibst du liegen??
Vor lauter baff verwurschtelt die Oma diesmal etwas an der Windel und die pickt nicht ... Geduldig hebt der Arthur den Popo, und er hebt ihn noch einmal
er liegt, als würde er nie etwas anderes tun,
als am Rücken liegen
und dann schafft die Oma doch die Windel
"du bist der allerallerallerbeste sagt sie zum Arthur"
und während die Oma schon die neue Ausgeh Jean hinauf ziehen will, zeigt der Arthur noch:
zuerst muss der body im Schritt zugemacht werden
Ah supi!!!! Und dann bleibt der Aerthur gleich weiter liegen
denn so kann ihm die Oma auch noch die Schuhe problemlos anziehen ....
Echt wahr!!!! Wo das doch immer ein solches Theater ist und der Arthur seiner Mama
zehnmal davon lauft ....
Schon sind die Schuhe angezogen, Arthur steigt vom Bett,
problemlos jetzt die Wolljacke anziehen,  darüber den dünnen Anorak -
Arthur sucht auch schon seine Haube

da merkt er,
die Oma ist ja noch gar nicht so weit ....
Arthur bringt Omas Straßenschuhe
und stellt auch gleich ihre Hausschuhe richtig zur Ablage
Arthur lässt sich die Haube aufsetzen
Arthur nimmt jetzt Spiel Kübel und große Schaufel,
das braucht er ja unterwegs,
wir verlassen die Wohnung, -
wir steigen in den Lift ....
(kein Herumgeplärre: Stiegen steigen, Stiegen steigen...)
WIR sind unterwegs -
und die Oma hat kein einziges Mal "AUA" gesagt -

alles, alles kein Problem mit dem Arthur!!!
SO wird er sich wohl auch heute mit seiner Mama auf den Weg machen
(Denn seiner Mama kann man da nix ausreden!!!!)
Bussi Bussi ihr Zwei!!!!!


PS ja und der Arthur, der ist wieder einmal ein ganz prima Bursche, 
der keine Mandln macht:
Denn Ablug erst mit mehr als einer Stunde Verspätung, 
na, da wäre die Oma schon längst wieder "ausgestiegen"

Fotos zeigen, dass sich Arthur die Wartezeit mit "putzen" vertreibt
Das schlägt sich hoffentlich in einer Airline-Gutschrift nieder!!!!


für Brita - auf dem Jakobsweg



Nichts bleibt wie es ist
Es wandelt sich
und mich


Rose Ausländer


Sagt nicht: 
"Ich habe die Wahrheit gefunden", 
sondern lieber: 
"Ich habe eine Wahrheit gefunden." 
Sagt nicht: 
"Ich habe den Pfad der Seele gefunden." 
Sagt lieber: 
"Ich habe die Seele auf meinem Pfad wandelnd getroffen." 
Denn die Seele wandelt auf allen Pfaden. 
Die Seele wandelt nicht auf einer Linie, 
noch wächst sie wie ein Schilfrohr. 
Die Seele entfaltet sich wie eine Lotusblume 
mit zahllosen Blättern.

Khalil Gibran


"...Hier ist ein kleiner Junge,
Der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische;
doch was ist das
für so viele!..."
Joh.6.1, vom Tag

Es genügt, 
wenn wir hinhalten

was wir im Körbchen haben



Donnerstag, 27. April 2017

Fürbitten 28.4. es ist mehr als genug für Alle da


28.4.2017  Joh 6.1 Die wunderbare Brotvermehrung 
Im Evangelium heute die Geschichte der wunderbaren Brotvermehrung. Jesus lässt an tausende Menschen, so heißt es, fünf Gerstenbrote und zwei Fische verteilen. Und es wird erzählt: „Alle aßen und wurden satt und es blieben noch 12 Körbe mit Brot übrig. Ja, wie sehr würden wir so ein Wunder brauchen: eine wunderbare Quartier-und Aufnahmevermehrung für all die Flüchtlinge, allein hier in Österreich und nicht zu schweigen im übrigen Europa oder in anderen Ländern.  Bitten wir heute

Dass wir von dem Vielen, das wir haben, mit weniger Angst und mehr Großzügigkeit, Vertrauen
und Freude teilen können,

dass in unserer Gesellschaft die Gier nach „immer mehr“ eingedämmt wird, dass wenigstens wir als Christen bedürfnisloser leben, anständig und korrekt und mitfühlend mit anderen

Dass wir Geiz nicht als geil empfinden, als positive Sparsamkeit - dass wir nicht auf Kosten der Menschen in anderen Ländern mit Billig – Produkten am falschen Platz sparen

dass wir die Angst verlieren, wir selbst könnten zu kurz kommen, könnten zu wenig haben, wenn auch andere Menschen eine Chance bekommen

lass uns wie der kleine Junge im Evangelium sein und Dir als „Körbchen“ entgegenhalten, was immer du von uns brauchen kannst

Lass uns beim „Teilen“ aber nicht nur an Finanzielles denken, wie oft ist es auch wichtig Zeit und Nähe zu teilen und zu verschenken

und still Du unseren Hunger den wir nur zu gut kennen, unseren eigenen Hunger nach Zuwendung, Liebe und Anerkennung


Du guter Gott, mache uns offen für all das, was Du uns auch Heute und jeden Tag immer wieder mitgibst als „Brot fürs Leben “, das uns und Anderen zum Leben hilft. Dafür danken wir dir, Amen

für Brita - auf dem Jakobweg


"..es gibt Zukünftiges, 

das wiegt alle früheren Leben auf" 

Jean Baudrillard


Ihr werdet Wasser schöpfen voll Freude
aus den Quellen des Heils
    
Stundengebet heute, Jes.12



…durchhalten … weitermachen
   
Motto Petrus Kanisius

Mittwoch, 26. April 2017

Fürbitten 27.4. durchhalten...weitermachen


27.4.2017 Petrus Kanisius:  durchhalten weitermachen

In der Kirche denkt man heute an Petrus Kanisius, einen der ersten Männer im neu gegründeten Jesuitenorden – der zur Zeit der Gegenreformation als Seelsorger in Deutschland aber auch in Österreich, in Wien wirkte. Hier war er ab 1550 Hofprediger, half aber auch in allen Pfarren der Umgebung aus, wo es keine Seelsorger gab. Predigt, Ausbildung, Unterricht: für den Klerus aber auch für die Laien, das war ihm wichtig. Alles stellte Petrus Canisius unter sein Motto: „Durchhalten, weitermachen“ Wie aktuell ist das für unsere heutige Situation in der Kirche. so bitten wir

Dass wir erkennen, wie wir weitermachen können, damit die Kirche für die Menschen wieder wahrhaftig und glaubwürdig wird:

dass wir erkennen, wie wir weitermachen können, um viele Wunden und Verletzungen – begangen auch innerhalb der Kirche - wieder gut zu machen

dass wir erkennen, wie wir weitermachen können, damit unsere Kirche wieder eine Kirche der Barmherzigkeit und eine Kirche für die Armen und Benachteiligten wird

dass wir erkennen, wie wir weitermachen können, damit wieder mehr junge Menschen, Frauen und Männer zu einem speziellen Dienst in der Kirche bereit sind

dass wir auch in unserer Gesellschaft erkennen, wie wir weitermachen können – wie wir Probleme und neue Herausforderungen gerade als Christen besser lösen können

dass wir für uns selbst erkennen, wie wir weitermachen können, dort wo wir unsicher sind und oft der Mut für Neues fehlt


Du guter Gott: Gib uns immer wieder Kraft und Zuversicht, zum „Durchhalten, zum Weitermachen“. Denn im Vertrauen auf dich werden auch unsere verschlungenen Wege zu unserem Ziel führen: zu Jesus Christus, unserem Herren und Bruder. amen

Ach Arthur 105 "...da passt ja kein Blattl dazwischen"


"Na, zwischen euch passt ja kein Blattl",
sagt ein guter Freund, männlich, der immer
wieder mal die Arthur Geschichten liest.
"Ein Herz und eine Seele, Enkel und Oma!!"
Den ironischen Unterton will die Oma erst gar nicht gehört haben (männlich!!!)
ABER hier ist eine Richtigstellung angebracht.
Der Arthur ist keinesfalls ein
unkritischer Applaus-Oma-Bub.
Kein Bub, der  "Oma Oma" jauchzt
und alles gut findet, was seine Oma tut.
Als er noch ganz ganz klein war, da hat er seine Oma überhaupt eher negiert.
Sie war DA - na gut ....
Wie gerührt war die Oma über die Momente, wo der Arthur
vertrauensvoll auf ihr eingeschlafen ist -
eine Stunde hat sie sich nicht gerührt, damit er so liebevoll auf ihr picken bleibt!!!
Aber die Oma ist von keinem giftigen Anaconda-Wut-Geschrei verschont geblieben -

wenn der Zeitpunkt kam, wo der Arthur seine Mama wollte: da hätte die Oma am
Kopf stehen können, der Arthur hätte trotzdem nur
"Mama, Mama" gebrüllt -
kein Blick mehr auf die Oma geworfen,
die eben noch bei jedem Wetter mit ihm spazieren war.
Futsch, weg, war die Oma.
Der Oma tut das nix,
sie ist keine "Bussi Bussi" Oma
sie kommt ja zum Arthur, weil SIE den Arthur liebt -
und nicht, weil sie
VON IHM geliebt werden will.
"MOA MOA"  nennt der Arthur jetzt die Oma, ja, und es stimmt, wir sind sehr liebevoll
miteinander unterwegs.
ABER es geht beim Arthur auch ganz anders - zum Beispiel erst vor kurzem.
Arthur kommt mit seiner Mama auf Besuch zu Tante Julia, die ganz in der Nähe der Oma wohnt. Tante Julia gibt ein kleines Fest - ein "VOR-MAMA" Fest, denn Mitte Juni wird der Arthur
"Cousin" - Na, das wird was werden!!
Also, auf dem Weg zur Tante Julia und dem Onkel Jakob - will die Arthur Mama schnell bei der
Oma Station machen, um ihr ein paar Sachen zu bringen.
Oma holt also Arthur und Mama bei der U Bahn ab, wunderbares Wetter, Sonne, Arthur
wieder wie ein kleiner Blitz unterwegs, alles friktionsfrei: Da sagt die Oma
und TUT es leider auch
schon:: "Geh komm, zieh den Sweater aus, es ist so warm".
Na mehr hat die Oma in ihrem Übereifer nicht gebraucht. Ohne Erlaubnis, ohne Zustimmung,
dem Arthur den Pullover ausziehen. (noch dazu DEN, den ihn
seine Eltern zu einer Zeit gekauft haben, wo er, der Arthur selbst erst im Bauch der Mama gereist ist!!)
Wütend bleibt der Arthur stehen, wütend zeigt er auf seine jetzt nackten Unterarme ....und ja
SOFORT - SOFORT
verlangt er  "wieder ..... anziehen",  - unmissverständlich sind seine Gesten!!!!
Na gut, ziehen wir die Weste halt wieder an, sagt die Oma - aber irgendwie nimmt sie den
Arthur nicht so ernst, denn 10 Minuten später - die Oma meint, es wird immer wärmer -
greift sie jetzt gleich ohne Vorankündigung hin, und zieht dem Arthur den Sweater
nun gleich über den Kopf. "So, hamma!!!"
Du meine Güte, MEHR hat die Oma nicht gebraucht

Jetzt brüllt und brüllt und brüllt der Arthur.
Grad dass er nicht nach der Oma tritt
(nein, das tut er auch im Zorn nicht)
Aber jetzt will er von der Mama getragen werden,
nur Mama, nur Mama, nur Mama
nur Wut-schluchzen.
Nackte Wut, nackter Zorn
Arme Mama, die muss jetzt ausbaden,
was die Oma verbrochen hat.
Einen Übergriff auf die körperliche Integrität
von Herrn Arthur R.
DENN  niemand, niemand ist befugt,
dem Arthur irgendetwas vom Leib zu zerren ....
Puh, eine Krise -
Arthur schaut die Oma gar nicht mehr an!! Gar nicht mehr!
Gut, gleich sind wir ins Omas Wohnung, die Mama deponiert, was sie
mitgebracht hat, Arthur steht stocksteif und noch immer zutiefst beleidigt im
Vorzimmer. Er läuft nicht in sein Spielzimmer, er versucht gar nicht, sich in der Oma
Wohnung niederzulassen.
Erst als die Oma sagt, "ich muss noch schnell ins Badezimmer, Hände waschen ..."
da!!!! da saust der Arthur mit!!

"Interessant", denkt sich die Oma,
"warum jetzt"???
AH ja!!! Arthur zeigt auf die Badewanne!!
Er zeigt mit spitzem Zeigefinger,
Er erinnert die Oma, dass sie beim letzten Mal ihr Versprechen nicht gehalten hat
"na klar kannst du heute abend in die Badewanne" -
aber dann wars schon zu spät...
ja, und wir haben es hinausgeschoben!!!
Da steht er also jetzt der Arthur - noch innerlich voll Zorn über die Übergriffe der Oma -
nun könnte sie etwas gut machen
"Badewanne, Badewanne"!!!
Und was sagt diese doofe Oma. Sie könnte ja jetzt sagen: "Ja Herzchen, na freilich...nicht jetzt...aber sobald du wieder bei der Oma bist!!!"
Das hätte er schon verstanden, der Arthur. Vielleicht hätte es ihn versöhnen können.
Aber die Oma sagt:
"Badewanne?  Na ja, da wirst aber deinen Pulli
ausziehen müssen"
So - und damit wars ------- GELAUFEN
Denn der Arthur hat sehr wohl den Zynismus der Oma mitbekommen,
diese Ironie kann sie sich echt schenken -
Hocherhobenen Hauptes verlässt der Arthur das Badezimmer
"Mama, Mama"
KEIN BLICK mehr auf die Oma, obwohl sie die Beiden noch 20 min lang begleitet, bis
sie bei Tante Julia sind. KEIN BLICK mehr vom Arthur auf die Oma!!!
Puh, na da passen jetzt ganze Urwaldstämme dazwischen -
zwischen die Oma und den wütenden Arthur!!!
Ja, so ist das eben nicht mit: "Da passt kein Blatterl dazwischen"
Die Oma muss sich das schon verdienen und sich gut aufführen.
Aber dann, wenn der Arthur merkt, dass er total respektiert wird
ja, dann fühlt auch er ganz mit der Oma mit
und da verlangt er nicht einmal mehr bei Mrs.Sporty dass ihn die Oma zu den
Luftballons hochhebt.
Denn der Arthur sagt und zeigt: "AUA - AUA"
Diesmal hat die Oma nämlich sogar zwei AUA -
und da ist der Arthur 
der liebevollste, rücksichtsvollste  
und rührendste Begleiter, den man sich vorstellen kann.



Dienstag, 25. April 2017

Fürbitten 26.4. Hinaus ins Freie Apg.5.17


26.4.2017  Apg 5,17 ein Engel des Herrn führte sie aus dem Gefängnis Mi 2.OW

Die Apostelgeschichte ist ein spannendes Stück Geschichte der ersten Christen. Von allem Anfang an hören wir, welche Probleme die Männer um Jesu mit den religiösen jüdischen Instanzen hatten. Nach einer Verhaftung kommen Petrus und Johannes auf wundersame Weise frei: “Ein Engel des Herrn öffnete nachts die Gefängnistore und führte sie heraus“ – heißt es im Text. Und im Evangelium hören wir Jesus sagen: „Wer die Wahrheit tut, kommt zum Licht.“ Wie stark ist in uns die Sehnsucht, aus dem Gefängnis unseres ICH herauszukommen? Wie viele Schritte sind wir seit dem Ostermorgen aus unserer eigenen Grabeshöhle ins Licht gekommen? Bitten wir mit den WortenHerr, führe uns zur Auferstehung,

Wenn wir immer wieder vor dem Neuen zögern und  alles beim Alten lassen wollen
Herr, führe uns hinaus ins Freie

wenn wir uns oft so wenig zutrauen und kein Risiko eingehen wollen.
Herr, führe uns hinaus ins Freie

wenn unser Herz schwer ist, weil wir nie das Perfekte schaffen und alles Stückwerk bleibt,
Herr, führe uns hinaus ins Freie

wenn der Arbeitsalltag immer stressiger wird, wenn Erfolge ausbleiben,
wenn Probleme über den Kopf wachsen.,
Herr, führe uns hinaus ins Freie

 wenn wir so oft stumm und hilflos sind vor den Sorgen anderer,
wenn uns die Worte fehlen um Kraft zu geben und aufzurichten,
Herr, führe uns hinaus ins Freie

wenn wir Anderen nichts mehr zutrauen, wenn wir Menschen abschreiben
wenn wir von der Liebe nichts mehr erwarten,
Herr, führe uns hinaus ins Freie

wenn Bitterkeit und Enttäuschung  Beziehungen vergiften
wenn wir nicht den Schritt zum Gut-sein und zur Versöhnung schaffen:
Herr, führe uns zur hinaus ins Freie

wenn wir glauben mit unseren Antworten am Ende zu sein
und wenn wir doch jeden Tag wieder um einen neuen Anfang ringen
Herr, führe uns hinaus ins Freie

Du guter Gott: In Jesus gibst du uns die Hoffnung auf Auferstehung und Leben. JETZT und HEUTE schon. Durch Ihn unseren Herrn und Bruder bitten wir um die Freude für jeden neuen Tag. Amen

Montag, 24. April 2017

Fürbitten 25.4. Wie schaut "mein Jesus Buch" aus? - hl.Markus


25.4.2017 Fest des Hl. Markus

Der hl.Markus ist der Verfasser des ältesten Evangeliums. Er hat als junger Mann Paulus auf dessen Missionsreisen begleitet und war auch zusammen mit Petrus in Rom. Petrus Erinnerungen sind auch im Markus Evangelium zu finden, das sicher vor der Zerstörung Jerusalems 70.n Chr. geschrieben wurde. Man glaubt, dass Markus vor allem in Ägypten gepredigt hat und dass er die Kirche von Alexandrien gegründet hat. Dort soll er auch als Martyrer gestorben sein. Seine Reliquien kamen im 9.Jahrh. auf abenteuerliche Weise nach Venedig, wo ihm der Markus Dom geweiht ist. Am Fest des hl. Markus gibt es noch in vielen ländlichen Gemeinden Bittprozessionen für eine gute Ernte.
Das Markusevangelium endet mit dem Aufruf Jesu vor seiner Himmelfahrt: „Geht hinaus in alle Welt und verkündigt das Evangelium allen  Geschöpfen“ 
WIR sind es, die verkündigen sollen - So wie Markus sein Buch, sein Evangelium über Jesus geschrieben hat – so sollen letztlich auch wir durch unsere Art zu leben, ein „Jesus Buch“ schreiben. Sollten andere an uns ablesen können, was Jesus uns bedeutet und was wir in seinem Namen mitteilen wollen.

dass wir keine Angst und keine Scheu haben über unsere eigenen lebendigen Erfahrungen mit Jesus zu sprechen, von „unserem“ Glauben: in einfachen Worten und ohne theologische Floskel
Christus auferstanden – wir bitten dich erhöre uns

dass wir uns den Glauben nicht vorkauen lassen, dass wir nicht stecken bleiben in Äußerlichkeiten, in eingelernten Formeln und Ritualen – sondern dass wir uns immer wieder auf einen eigenen Weg machen 

dass in unseren Kirchen so von Gott gesprochen wird, dass er kein Dogma in Lehrbüchern ist, sondern in seiner Liebe und Barmherzigkeit und Menschen-Nähe erfahrbar wird

dass wir nicht anständig und fromm sind, nur weil es „Pflicht“ ist, sondern dass wir mit unserem Leben und unserer ganzen Liebe hinter unserem „Glaubensbekenntnis“ stehen

dass wir spüren, wo wir eingefahrene Gewohnheiten ändern müssen, um Auferstehung für unser eigenes Leben zu erfahren - und dass wir diese Erfahrung mit anderen teilen wollen

dass in allem was wir tun und denken: Gott keine Verbotstafel in unserem Leben ist, sondern ein Hinweisschild für Freude


du guter Gott, lass uns Jesus immer wieder neu sehen, immer wieder neu hören, lass uns mit ihm immer wieder neu aufbrechen auf den Weg zu dir. Ein Weg, den wir nicht allein gehen, sondern gemeinsam mit all den Menschen, die du uns anvertraut hast. Dafür danken wir dir. Amen 

Ostern mit Samya 24.4.


Prototyp Ostererinnerung
Phone ohne Luft

An der Schulter streift und so fort
Wind oder

Idiophone alt und

Alt vermählt mit goldenen Schokoladen

Selbstklinger aus China

Im Osterhasenglockenklang
Schwingen
Die Töne

Löffel an den Topfrand

Prototyp
Rotes Band
Gelöst Lindt-gold im beigen Kirschholz


Sabine Groschup


und das, liebe ilse, war die textzeit von aschermittwoch bis heute. ich hoffe, es war zumindest 
ab und an etwas dabei für dich. alles allerbest.


Sonntag, 23. April 2017

Fürbitten 24.4. wie neu geboren! Joh.3.1


24.4.2017 Joh.3.1 neu geboren 2.OW Mo

"Ihr müsst von Neuem geboren werden“ sagt Jesus zu dem Pharisäer Nikodemus, der ihn, um nicht gesehen zu werden, in der Nacht aufsucht, um mit ihm zu sprechen.  Zu Recht fragt Nikodemus: „Aber wie kann ein Mensch, der schon alt ist, geboren werden?“ Jesus sagt: „ihr müsst aus dem Geist geboren werden.“  Wir müssen den Mut haben, immer wieder neu zu denken, uns immer wieder neu auf die Suche zu machen. Uns vom „Wind“, vom Geist selbst treiben zu lassen. Nichts muss bleiben, wie es ist, immer kann alles NEU werden, können wir NEU anfangen, wie Neugeboren! So bitten wir heute

Dass Neues entsteht
Dort, wo wir immer noch zögern und lieber alles beim Alten lassen

Dass Neues entsteht
Dort, wo wir uns zu wenig zutrauen und kein Risiko eingehen wollen.

Dass Neues entsteht
Dort wo wir glauben, dass bei anderen Hopfen und Malz verloren ist und
sich nichts mehr ändern wird

Dass Neues entsteht
dort wo Beziehungen eingeschlafen sind, dort, wo Versöhnung unmöglich scheint

Dass Neues entsteht
Dort, wo Arbeit zur Routine geworden ist, wo die Begeisterung des Anfangs verflogen ist

Dass Neues entsteht
vor allem immer dann wenn wir glauben, „ICH bin halt wie ICH bin und da kann man nichts mehr machen“

Dass Neues entsteht
In unserer Gesellschaft, in unserer Kirche – dass wir alle menschlicher und barmherziger,
offener und mitfühlender werden. Dass wir die Leidenden nicht im Stich lassen, dass wir dankbar sind, wenn wir für andere da-sein dürfen


Du guter Gott, so lass uns immer wieder „von neuem geboren werden“. Krempel uns um,  führe uns heraus aus der Höhle, in der wir uns immer wieder einigeln. Mach uns lebendig, auch wenn es manchmal weh tut. Lass uns mit Jesus auferstehen, darum bitten wir. amen

Arthur am Sonntag 15 DER UNGLÄUBIGE THOMAS - 2.Ostersonntag 23.4. Joh.20.19

Na ja, so kann man sich irren -
so kann die Oma sich irren.
Sie denkt sich, heute ist in ihrem Sonntags-Buch eine Geschichte, die kann man so
baby-leicht erzählen, das hat sie in fünf Minuten erledigt, und der Arthur kann wieder
durch die Gegend sausen ...
Die Geschichte handelt vom "ungläubigen Thomas" - und obwohl viele Leute gar nicht mehr wissen, wovon die Geschichte handelt, sagen sie immer wieder einmal
"Geh, sei kein ungläubiger Thomas"
Sie meinen damit:
geh, so glaub mir doch, was ich gesagt habe.
Geh so glaub doch, was du in den Gratiszeitungen liest
Geh so glaub doch, was die Leute da im facebook schreiben..."
SO GLAUB DOCH ...
die Geschichte vom ungläubigen Thomas ist ja schon mehr als 2.000 Jahre alt -
Die Geschichte ist wirklich un-glaublich - und trotzdem hat der Thomas dann doch,
ein wenig später, an das Un-glaubliche geglaubt.

Worum es ging?
Also, ein Freund vom Thomas ist unter schrecklichen Umständen gestorben - und
plötzlich erzählen andere Freunde,
sie hätten diesen toten Freund wieder gesehen.
Er habe sie besucht, er
habe mit ihnen geredet und gegessen.
"Geh" sagt der Thomas "erzählt's das wem anderen!
Schön wär's ja....aber....."
Und der Thomas sagt auch noch: "Ja, wenn ich meinen Freund persönlich wieder sehe,
wenn ich ihn angreifen kann, wenn ich ihn höre...
na dann...."
Ja, und dann ist das - angeblich - wirklich passiert!
Thomas ist seinem Freund wieder begegnet,
und obwohl das auch so un-glaub-lich war,
hat der Thomas es nun geglaubt.Tief innen in
seinem Herzen hat er - für sich - gewusst:
Ja, mein Freund lebt!
Der Thomas hat es für immer geglaubt - und doch ist es so, dass andere es nicht glauben
können und auch nicht glauben müssen. Es gibt persönliche Erfahrungen, die kann man
anderen nicht als "richtig" oder als "das musst du glauben" aufzwingen.
Die Oma selbst glaubt auch an Dinge, die man nicht sehen, nicht greifen,
nicht nachweisen kann: aber sie glaubt nur das, was mit ihrer inneren Erfahrung übereinstimmt,
sie lässt sich nichts von außen aufzwingen, keine Lehrsätze, keine Dogmen....
Mit dem "Glauben" ist das also eine so heikle Sache -
Lässt sich doch nicht in 5 Minuten erzählen, wie die Oma meinte.
Denn auf der einen Seite sagt die Oma dem Arthur:
"Glaub wirklich nicht alles, was du hörst, was du liest, was dir andere erzählen."
Es wird eine Menge, oft auch gefährlicher, Schwachsinn, verbreitet
Aber auf der anderen Seite:
"gehöre auch nicht zu denen, die von FAKE NEWS sprechen,
immer dann, wenn ihnen eine Wahrheit nicht in den Kram passt"
Diesen Menschen können noch so viele Wahrheiten vor Augen gestellt werden: sie keifen weiter
"FAKE NEWS"
"Weiß ich,weiß ich, Oma", sagt der Arthur, "ich höre doch, was Mama und Papa und ihre Freunde diskutieren, was glaubst, wie die sich da immer über den einen aufregen ....
und viele andere so Trumpeln gibts auch, ich
weiß das, Oma"
Ja, die Oma seufzt: Also was sollst du jetzt glauben - was sollst du nicht glauben?
Was muss man glauben? Muss man etwas glauben?
Es gibt Dinge, die sind unumstößlich wahr.
Wenn Mama und Papa sagen: NICHT auf den Herd greifen, du wirst dir sonst
furchtbar weh tun - dann ist das keine "Glaubenssache" - dann brauchst du nicht
darüber nachdenken, ob das jetzt richtig ist oder falsch.
An dieses NEIN musst du dich halten, wenn du dir nicht weh tun willst!
Wenn sie dir in der Schule erzählen: 1+1 ist 2
dann erzählt dir der Lehrer,die Lehrerin auch nicht etwas, was sie nur persönlich glaubt
1+1=2 - ja so ist es
Wenn dir aber einmal jemand in der Schule erzählen würde, es gäbe "bessere" Menschen
und solche die "Anders" sind:
DANN musst du dein eigenes Hirn einschalten, dann musst du schon durch deine eigene
Erfahrung im Leben so gescheit geworden sein, dass du sagen kannst
"DAS IST FALSCH, SO IST DAS NICHT,
das glaube ich nicht"
Dann bist du aber nicht un-gläubig, sondern ein ganz kluger Bub, der über Dinge
nachdenkt und seine eigene Meinung hat.
Also mit dem GLAUBEN - und mit der WAHRHEIT ist das eine ganz heikle Sache.
Es gibt kein Patentrezept - du musst immer wieder alles überprüfen.
Wenn die Oma sagt, "ich glaube, dieses ganz scharfe Essen ist nix für dich" -
dann kannst du ruhig sagen: "Oma, das glaubst DU - aber ICH WEISS,
dass ich dieses Essen besonders gut vertrage, mmmh, kann nicht scharf genug sein."
Wenn die Oma aber sagt: "Lauf ja nicht auf die Straße"
dann ist das nicht etwas, was sie nur so glaubt, dann weiß sie: Das ist ganz
RICHTIG, was sie hier sagt, da gibt es keine Debatte, was immer du mir erzählen willst.
"Glaub mir" sagt die Oma - das Wichtigste ist,
dass DU selbst das unterscheiden lernst
Dass es Erklärungen und Aussagen und Dinge gibt, worüber man anderer Meinung sein kann!
Aber dass es genau so etwas gibt, was unumstößlich richtig ist. Da hilft kein Herumreden.

WAS DAS IST? Manche nennen es auch
die "10 Gebote" - schon vor mehr als 3.000
Jahren im Orient aufgeschrieben,
in vielen Kulturen hat man ähnliche Regeln aufgestellt:
"Man ist nicht gemein zu anderen - man lügt nicht -
man nimmt niemand etwas weg -
sei anderen um nichts neidig - hilf, wenn du helfen kannst -
mach dich nicht von falschen
Dingen oder Menschen abhängig -
Der berühmte Schriftsteller Thomas Mann nennt das
ein Grundgesetz des Menschenanstandes
 - und - eigentlich ERST -
seit mehr als 50 Jahren gibt es eine moderne Fassung der alten Regeln,
die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte:"

es gibt eine unantastbaren Würde aller Menschen  
“Alle Menschen 
sind von Geburt an 
frei und gleich in ihrer Würde und ihren Rechten.”   
           
Darüber gibt es keine Diskussion, kein: "glaube ich" oder "glaube ich nicht".  
Bei vielem anderen, was du noch im Leben hörst, darfst du ruhig un-gläubig sein, oder skeptisch, 
sei sowieso immer kritisch und nachdenklich - 
schon jetzt hast du viele viele Erfahrungen in deinem kleinen Leben gemacht -  
sie werden dir helfen, immer wieder die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Aber ganz sicher darfst du jetzt schon EINES ganz fest glauben, 
WIR HABEN DICH UNENDLICH LIEB !!!
"Geh Oma", 
sagt der Arthur, 
das "glaube ich nicht"
DAS WEIß ICH!!!!!




Ostern mit Samya 23.4.



Träume, die in deinen Tiefen wallen    

Träume, die in deinen Tiefen wallen,
aus dem Dunkel lass sie alle los.
Wie Fontänen sind sie, und sie fallen
lichter und in Liederintervallen
ihren Schalen wieder in den Schoß.

Und ich weiß jetzt: wie die Kinder werde.
Alle Angst ist nur ein Anbeginn;
aber ohne Ende ist die Erde,
und das Bangen ist nur die Gebärde,
und die Sehnsucht ist ihr Sinn –

Rainer Maria Rilke