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Freitag, 24. Februar 2017

Gegen Scheinheiligkeit und Doppelmoral: der Christen


Papst: Besser Atheist als scheinheilig

In seiner Morgenmesse am Donnerstag im Vatikan hat Papst Franziskus Kritik am „Doppelleben“ einiger Mitglieder der katholischen Kirche geübt. 
Es sei besser, Atheist zu sein, als ein solcher Katholik, sagte er in der Predigt in der Casa Santa Marta.
Franziskus ging er auf die „doppelten Böden“ im Leben von Christen ein, deren Handeln dem Evangelium widerspricht – ein Skandal in den Augen Gottes, so ein Transkript auf der englischsprachigen Website von Radio Vatikan. Gott sei streng mit den Scheinheiligen, er verlange „von uns“ ein authentisches Leben.

„Eine Sache sagen und eine andere tun“


„Was ist der Skandal? Eine Sache zu sagen und eine andere zu tun, das Doppelleben, das doppelte Leben. Doppelleben in allem: ‚Ich bin sehr katholisch, gehe immer in die Messe, gehöre der und der Vereinigung an. Aber mein Leben ist nicht christlich, ich bezahle meine Angestellten nicht gerecht, ich nutze Menschen aus, betreibe dreckige Geschäfte, wasche Geld ...‘ doppeltes Leben.“ Und viele Katholiken seien so, und sie seien skandalös, so der Papst.

Besser, ein Atheist zu sein‘“, sagte Franziskus laut Radio Vatikan. 
So etwas - der Widerspruch zwischen Darstellen und Tun - passiere jeden Tag, die Medien seien voll davon, so der Papst sinngemäß. Einigen Medien sprach er einen Verstärkereffekt zu: 
Bestimmte Programme machten gewissermaßen Werbung für ein doppeltes Spiel 
und zerstörten so Leben, sagte Franziskus.
„Es genügt, das in den Nachrichten im Fernsehen zu sehen oder es in den Zeitungen zu lesen.
In den Zeitungen gibt es so viele Skandale (...), und mit den Skandalen kommt die Zerstörung“, 
so Franziskus. 
Er zitierte zur Bekräftigung aus dem Tagesevangelium nach Markus: 
„Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab.“ (Mk.9.41)

„Der Herr wird mir schon vergeben“

„Uns allen, jedem von uns, wird es gut tun, heute darüber nachzudenken: 
Gibt es ein doppeltes Leben in uns, erscheinen wir gerecht, als gute Gläubige, gute Katholiken, machen aber hinten herum eine andere Sache? 
Gibt es ein doppeltes Leben, auch zu viel Vertrauen in uns nach dem Motto: ‚Aber ja, der Herr wird mir dann schon alles vergeben, ich mache einmal weiter ...‘ 
Sagt etwas in uns: ’Ja, das ist nicht in Ordnung, ich werde mich bekehren, aber nicht heute, sondern morgen. Denken wir darüber nach!“, sagte der Papst.

Seine Aussagen reihen sich in frühere Mahnungen ein, die eine ähnliche Stoßrichtung hatten. 
So sagte der Papst bereits kurz nach seiner Wahl im Jahr 2013, Christen sollten Atheisten als gute Menschen ansehen, wenn diese Gutes tun. Er rief schon früher Priester wie Laien dazu auf, nicht Wasser zu predigen und Wien zu trinken, den Bischöfen sagte er im September des Vorjahrs, sie sollten nicht „wie die Fürsten leben“.

übernommen von religion.ORF.at 
http://religion.orf.at/stories/2827549/