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Sonntag, 30. August 2015

Fürbitten 31.8. - halten wir die Wahrheit aus? Lk.4.16





31.8.2015 …da gerieten sie in Wut Lk.4.16
Von heute bis zum Ende des Kirchenjahres wird das Evangelium nach Lukas gelesen. Über den Verfasser selbst, von ihm stammt auch die Apostelgeschichte, weiß man eigentlich wenig – er war nach eigenen Angaben kein Augenzeuge Jesu und stammte offenbar nicht aus Palästina, da er schlechte Ortskenntnisse hatte. Er war ein gebildeter, griechisch schreibender Stadtbewohner – höchstwahrscheinlich ein Heidenchrist der zweiten oder dritten Generation, der auch für Heidenchristen schrieb. Das Evangelium entstand auf jeden Fall später als  70 n. Chr. Im heutigen Abschnitt schildert Lukas eine spannende Szene. Jesus predigt in der Synagoge seiner Vaterstadt – zunächst sind die Leute sehr angetan von ihm – als er aber beginnt, ihnen ihre innersten Gedanken vorzuwerfen, geraten sie in Rage, ja
sie treiben Jesus aus der Synagoge und wollen ihn einen Berg hinunter stürzen. Ein richtiger gefährlicher Mob. Aber wie sieht es bei uns aus? Möchten wir nicht auch manchmal die Wahrheit lieber nicht hören und sie beim Tempel hinaus jagen?
 so bitten wir heute

dass wir Kritik annehmen und - im Idealfall - sogar dankbar dafür sind

dass wir immer wieder unsere Motive und Beweggründe hinterfragen,
nicht alles, was „gut gemeint“ ist, ist auch gut

dass wir auch die Menschen um uns akzeptieren, so wie sie sind
dass wir sie nicht an unseren Erwartungen messen

dass wir uns auch nicht in religiösen Vorstellungen einzementieren
sondern uns immer wieder auf neues Denken einlassen

und bitten wir, dass wir es auch aushalten, dass nie etwas so perfekt sein wird,
wie wir es uns wünschen -  schon gar nicht wir selbst

Du Gott siehst uns, wie wir wirklich sind. Vor dir dürfen wir alles bestehen lassen:
Helles und Dunkles. Auch an unseren Schwierigkeiten werden wir wachsen.
Darauf vertrauen wir, und danken Dir, weil Du Jesus mit uns sein lässt. Heute und morgen und alle Tage. amen