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Samstag, 9. Mai 2015

nur so - Löwenzahn zum Muttertag

ich beutle mein Staubtuch aus dem Fenster
- und sehe schräg vis a vis -
- dort haben wir so einen kleinen wiesigen Abhang -
- einen recht feschen jungen Mann, vor allem gut angezogen
- der ganz schön angestrengt mit einer großen Schaufel irgendwas aus der Wiese ausgräbt
So genau sehe ich das nicht, geht mich auch nix an, bissi komisch ist es
Samstag nachmittag, ganz sicher kein Gemeinde Wien-Arbeiter, die hier oft Unkraut jäten
Ein kleiner Junge hüpft auch herum, dem scheint es aber schon recht fad zu sein ...
eine Viertel Stunde später - mit dem nächsten Staubtuch
sehe ich Mann und Scheibtruhe und den kleinen Jungen wieder
Der Mann hat sich unterdessen in einen wilden Garten hinein"gearbeitet" -
Absperrgitter hochgehoben .... und offensichtlich auch da drinnen fleißig "ausgestochen" -
ganz schön Grünzeug jetzt schon in der Scheibtruhe ..

weil der kleine Junge zu mir heraufwinkt, rufe ich hinunter:
"Da werden sich aber deine Hasen freuen, wen du ihnen so gutes Futter mitbringst"
Ich merke, der Kleine hat keine Ahnung wovon die alte Tante da redet
Aber der Vater ruft:
"Das ist für den Muttertag, Löwenzahnsalat und anderes ...
Blumen kann jeder kaufen, aber da wird die Mama schauen, gell..."
Und der Bua hupft vor heimlichem Vergnügen - aber froh ist er auch, dass die "Stecherei" jetzt ein Ende hat. Samt Scheibtruhe trollen sie sich

"Pusteblume" - immerhin ein orgineller Papa und Ehemann


und dann hab natürlich gleich nachgelesen und gegoggelt, damit ich mir so halbwegs vorstellen kann, was die jetzt daheim mit ihrem Löwenzahn machen:

"Von wegen Unkraut und Kaninchenfutter: Das in ganz Europa heimische Wildkraut Löwenzahn, vielfach als Unkraut verpönt, erlebt eine Renaissance, denn es ist nicht nur in der Küche, sondern auch in der Medizin vielseitig verwendbar. Seine über 500 Rufnamen weisen darauf hin, dass der Löwenzahn, dessen botanische Bezeichnung Taraxacum officinale ("bitteres Kraut") lautet, eine sehr bekannte Pflanze ist. Der Umgangsname "Bettpisser" bzw. "Beddschissa" ist vermutlich auf seine harntreibenden Eigenschaften zurückzuführen; außerdem wird er u. a. auch Hunde-, Schäfchen-, Schweine-, Teufelsblume und Saurüssel genannt. Daneben hat er auch etwas weniger herbe Namen wie Butter- oder Pusteblume oder Bayerischer Enzian.

Löwenzahn - zauberhafte Heilpflanze

Wenn man sich mit Löwenzahn den Körper einrieb, erfüllte sich nach altem Hexenglauben jeder Wunsch. Die Indianer Nordamerikas rauchten die getrockneten Blätter bei ihren schamanischen Ritualen. In der Nacht vor Allerheiligen (Halloween) gehört Löwenzahn zum so genannten "Samhain-Ritual" mit Weissagungen und Totenbeschwörungen.
Ist der Löwenzahn erstmal abgeblüht, bildet er hunderte kleine Schirmchen aus - die beliebte Pusteblume entsteht. Auch diese eignet sich als "Prophetin". So orakelten früher vor allem junge Mädchen und Frauen aus der Anzahl der verbleibenden Früchte, wie viele Jahre es noch bis zur Hochzeit dauern würde, oder man deutete die nach dem Pusten verbliebenen Fruchtschirmchen als Auskunft über die Lebensjahre.
Ein weiterer Aberglaube bezieht sich auf die Farbe des Fruchtbodens nach dem Auspusten: Ist dieser weiß, kommt man in den Himmel, ist er schwarz, ins Fegefeuer. Wer alle Früchte auf einmal wegpusten kann, ist ein Glückskind, vielleicht sogar ein Engel. Wer es nach dem dritten Pusten schafft, dessen Wünsche gehen in Erfüllung. Löwenzahn sollte angeblich auch Warzen zum Verschwinden bringen, wenn diese am dritten Tag bei abnehmendem Mond mit Löwenzahnsaft beträufelt wurden.



Löwenzahn als Gemüse

Heute wird Löwenzahn eher als Gemüse denn als Zukunftsdeuter verwendet. Man kann ihn andünsten, roh als Salat verzehren oder auch mit Brennnesseln zusammen als Suppe zubereiten; er schmeckt in jedem Fall ausgezeichnet. Verwendet wird beim Löwenzahn alles: die Blätter, die vor der Blüte zarter sind, die Wurzeln und auch die Blüten. Sie sind reich an Bitterstoffen, Vitaminen und Mineralien.
In der Medizin wurde und wird der Löwenzahn gegen viele Beschwerden eingesetzt. Löwenzahn wirkt stimulierend auf den gesamten Zellstoffwechsel, regt die Leberfunktion an, aktiviert die Hormonproduktion und wird generell zur Vorbeugung von Leber- und Gallenblasenproblemen empfohlen. Durch die Bitterstoffe wird die gesamte Verdauung, vor allem die Produktion des Gallensaftes und damit die Fettverdauung erleichtert.

Mehr zum Thema: http://www.gesundheit.de/medizin/naturheilmittel/heilpflanzen/das-comeback-des-loewenzahn-nicht-maehen-sondern-essen