Seiten

Samstag, 10. Januar 2015

wenn "bloggen" lebensgefährlich ist

der saudiarabische Blogger Raif Badawi


BADAWI ist in Saudi-Arabien zu 1.000 Peitschenschlägen verurteilt worden, die nun in den nächsten 20 Wochen alle acht Tage vollzogen werden sollen – was einem Todesurteil auf Raten gleichkommt. 
50 Hiebe erhielt der 30-Jährige schon gestern nach dem Freitagsgebet, wie Augenzeugen bestätigten. Der Geschlagene habe mit dem Rücken zu den Zuschauern gestanden und keinen Schmerzensschrei von sich gegeben ... 

Aber WIR sollten aufschreien - gerade wir hier in Österreich

In Wien ist das von Saudi-Arabien finanzierte religiöse "Dialog-Zentrum" etabliert - 
Vize-Generalsekretärin die frühere Justitzministerin Claudia Bandion Ortner

im Standard schreibt heute der Kollumnist Hans Rauscher: 
"Badawi wurde wegen Kritik an der saudi-arabischen Religionspolizei verurteilt. Das ist mittelalterliche Sadismusjustiz. Bandion-Ortner ist Vize-Generalsekretärin des saudischen "Dialogzentrums" in Wien. Sie hat sich schon mit der Bemerkung, es werde ja in Saudi-Arabien "nicht jeden Freitag geköpft", lächerlich gemacht. Jetzt ist sie eine Katastrophe für Österreich. Sie muss von der Position zurücktreten, und die Regierung muss sich überlegen, was sie mit dem Zentrum macht.  http://derstandard.at/2000010214725/50-Peitschenhiebe


Die Vereinigten Staaten hatten zuvor vergeblich an ihren engsten Verbündeten in der arabischen Region appelliert, diese unmenschliche, brutale und erniedrigende Körperstrafe auszusetzen. Badawi habe lediglich von seinem Recht auf Meinungsfreiheit und auf Religionsfreiheit Gebrauch gemacht, erklärte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Reporter ohne Grenzen prangerte die Auspeitschung als barbarisch an.Amnestie International betrachtet Badawi als politischen Gefangenen aus Gewissensgründen.Auch die EU kritisiert das Vorgehen. "Die Prügelstrafe ist inakzeptabel und (steht) im Gegensatz zur Menschenwürde", teilte ein Sprecher der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini in Brüssel mit. Saudi-Arabien solle eine Abschaffung von Auspeitschungen überdenken. Die Strafe verstoße unter anderem gegen die Anti-Folter-Konvention, die das Land ratifiziert habe.

Badawi 
hatte 2008 das Online-Forum Freie Saudische Liberale gegründet, das Debatten über religiöse und politische Themen in Saudi-Arabien anstoßen sollte. 2009 verhängten die Behörden über den Vater dreier Kinder zunächst ein Reiseverbot und beschlagnahmten sein Vermögen. Trotzdem rief der Schikanierte für den 7. Mai 2012 einen "Tag der saudischen Liberalen" aus und forderte eine öffentliche Diskussion über die Politisierung der Religion durch das geistliche Establishment.
Vier Wochen später wurde er verhaftet, am 29. Juli 2013 zu sieben Jahren Gefängnis und 600 Peitschenhieben verurteilt. Ein Jahr später erhöhte das Berufungsgericht die Strafe auf zehn Jahre, 1.000 Hiebe und 200.000 Euro Geldstrafe. Seine Frau floh nach Kanada, zusammen mit ihren drei Kindern Terad, Najwa und Miriam erhielt sie inzwischen politisches Asyl.

 https://campaigns.amnesty.org/actions/write-for-rights-raif-badawi#EC6845756C0E11E4A3F706F9471DDD15
Unterschriften für Raif Badawi