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Mittwoch, 31. Dezember 2014

Fürbitten 1.Jänner 2015 - Herr, segne unsere Wege

Foto Irmgard Czerny

NEUJAHR 1.1. 2014
Immer wieder sind wir wie Kinder, und das ist wohl gut so. 
Wir vertrauen darauf, dass es einen neuen Anfang gibt – eine neue Chance. 
Aber nicht nur Hoffnungen, auch Ängste mischen sich in dieses Warten auf „das Neue“. Blicken wir heute an diesem 1.Jänner 2015 voll Vertrauen auf Maria, Legen wir, wie sie es getan hat, alles in Gottes Hand, Er wird es gut machen und uns die Kraft und Liebe und Freude für alles geben, was uns erwartet. so bitten wir

Herr geh mit uns
die Wege, aber so oft auch
die Umwege in unserem Leben:   Herr segne sie – Herr segne sie

die Irrwege und die Abwege,
ob wir sie absichtlich oder unabsichtlich gehen.....

unsere Schleichwege,
wenn wir uns das Leben manchmal ein wenig leichter machen wollen...

die erholsamen Wanderwege,
die Zeiten im Leben, wo man durchatmet...

die Höhenwege,
mit ihren Herausforderungen und der Freude, wenn man sie bewältigt hat...

die Rückwege,
damit wir sie nicht mutlos antreten...

die Kreuzwege,
dass wir ihnen nicht ausweichen...

all die Weggabelungen,
dass wir immer wieder ohne Angst entscheiden können ….

JEDEN TAG, Gott, machen wir uns neu auf den Weg. Du räumst nicht alle Schwierigkeiten weg, aber Du bist bei uns, wo immer wir auch sind. Darauf vertrauen wir und bitten auch an diesem Jahres-Neu-Anfang  vor allem um eines: um Frieden und Heil für alle Menschen, deren Wege so unbegreiflich schmerzvoll und verzweifelt sind.
Herr, sei an ihrer Seite. Amen


Dienstag, 30. Dezember 2014

Fürbitten 31.12.- segne, segne uns


31.12.2014 Silvester
Ein Jahr geht zu Ende. Diese letzten Stunden am Silvestertag haben ihre eigene Magie. Bitten wir Gott, dass er uns in Freude und Dankbarkeit zurückschauen lässt, gerade auch auf all das, was uns schwer gefallen ist.
Bitten wir um seinen Segen für das was war und das was kommen wird:

segne unsere vielen Wünsche und Hoffnungen
segne aber auch all das, was uns im neuen Jahr nicht gelingen wird
Christus höre uns – X erhöre uns

segne die Menschen die wir lieben und um die wir uns sorgen
segne aber auch all die Menschen, mit denen es uns schwer fällt zu leben

segne unsere Pläne, unsere Vorhaben, unsere Anstrengungen
segne uns aber auch, wenn wir Nein sagen müssen und loslassen sollen

segne unsere Sehnsucht, die uns auch ins neue Jahr begleitet
segne alles in uns, was Heilung braucht

segne alle die krank sind und Schmerzen haben, körperlich oder seelisch
segne alle, die gestorben sind, segne, die du im diesem neuen Jahr heimrufst

bitten wir vor allem aber auch für das große Leid in den Kampf-und Terrorgebieten,
in Syrien, im Irak, in Afghanistan, in Ländern Afrikas – und überall dort, wo Menschen
durch Menschen Leid und Tod erfahren
bitten wir für die Millionen Flüchtlinge – für mehr Aufnahmebereitschaft auch hier bei uns
bitten wir für die angespannte Wirtschaftslage
für mehr Anstand und Gerechtigkeit in der Politik
bitten wir auch für unsere Kirche: dass Papst Franziskus den mutigen Weg der Erneuerung und des Zugehens auf die Menschen fortsetzen kann.
Herr segne unsere Welt

Du guter Gott, alles legen wir in deine Hand. Leg Deinen Geist auf uns, erlöse uns
von allem Alten, was uns belastet, mach uns frei für das Neue. Das bitten wir durch Jesus Christus unseren Bruder amen


Montag, 29. Dezember 2014

Fürbitten 30.12. - lass uns ein Licht aufgehen Lk.2.36



30.12.2014   Lk. 2.36
Die Prophetin Hanna war eine Frau die warten konnte. Sie erkennt im richtigen Moment das Handeln Gottes. Sie verliert sich mit ihren Gedanken nicht in der Vergangenheit oder in der Zukunft, sondern konzentriert ihren Blick auf das Hier und Jetzt. Sie kann wahrnehmen was andere übersehen.  Ihr geht ein Licht auf : als sie den kleinen Jesus sieht, das neugeborene Kind, das seine Eltern in den Tempel bringen. Und das ist wohl die Botschaft von Weihnachten: auch uns soll ein Licht aufgehen. So bitten wir:

vom Dunkel sollen wir zum Licht kommen
so lass uns ein Licht aufgehen –
in dem wir vieles in unserem Leben wieder anders sehen
in dem wir uns wieder Neues zutrauen
wir bitten dich   sei du uns Licht auf unserem Weg 

lass uns ein Licht aufgehen
das unsere dunklen und grantigen Lebensecken ausleuchtet
lass uns ein Licht aufgehen, in dem wir erkennen,
dass du uns dennoch immer annimmst, wie wir sind
wir bitten dich:  sei du uns Licht auf unserem Weg 

lass uns ein Licht aufgehen
dass wir dort wieder zueinander finden
wo Kränkungen und Missverständnisse sind
dass wieder Versöhnung und ein neues Miteinander möglich wird
wir bitten dich  sei du uns Licht auf unserem Weg 


lass uns ein Licht aufgehen
wenn wir oft sprachlos vor dem Schmerz anderer stehen
wenn Menschen von uns Trost und Nähe erwarten,
wenn wir helfen sollen und doch so oft  selbst hilfsbedürftig sind
wir bitten dich    sei du uns Licht auf unserem Weg 

lass dein Licht aufgehen
überall dort, wo Menschen geboren werden
und wo die Hoffnung noch ganz jung ist
sei aber auch Licht für die Kranken und für alle
die eine Änderung ihrer Lebenssituation erhoffen
wir bitten    sei du uns Licht auf unserem Weg 

lass aber auch dein Licht aufgehen
überall dort wo Leben zu Ende geht
bitten wir auch heute für die Toten des Fährunglücks und der jüngsten
Flugzeugkatastrophe
Herr sende dein Licht und dein Erbarmen
wenn wir keine Antwort auf ein WARUM finden
wir bitten dich   sei du uns Licht auf unserem Weg 

Guter Gott, wie oft wollen Menschen einen Blick in die Zukunft machen, wie viele  vertrauen gerade in diesen Tagen auf Horoskope und Voraussagen. Lass uns unseren Weg im Vertrauen auf dich gehen, so wie es Jesus getan hat, unser Bruder. amen

Sonntag, 28. Dezember 2014

Fürbitten 29.12 - Thomas Becket, im Widerstand gegen die Macht


Thomas Becket   *ca 1118 - +29..12. 1170 ermordet in Canterbury
Buchmalerei, Ende des 12. Jahrhunderts: Thomas' Martyrium 
vor dem Altar in der Kathedrale von Canterbury

Fürbitten 29.12. Thomas Becket - ein Martyrer im Widerstand gegen die Macht


Thomas Becket ist als Martyrer und Held in die Geschichte und in die Literatur eingegangen. Träumen nicht auch wir manchmal davon, so aufrichtig, unerschrocken, tapfer und unbeugsam zu sein? Die Realität sieht meist anders aus. Aber auch Thomas Becket ist erst Schritt für Schritt in diese Freiheit hineingewachsen. So bitten wir:

lass auch uns aufrechte Menschen sein, die zu dem stehen, wovon sie überzeugt sind, gib uns den Mut herauszufinden, was nach unserem eigenen Gewissen falsch oder richtig ist. 
Christus, Licht der Welt! – Wir bitten dich, erhöre uns.
 
Hilf uns zu erkennen, wo es auch in unserem Leben Entscheidungen gibt, die wir  treffen müssen, auch wenn sie uns und anderen vielleicht weh tun.

Lass, dass wir uns selbst nichts vormachen. dass wir uns nicht auf halbherzige Kompromisse einlassen. Hilf uns nicht stur zu sein aber entschieden zu handeln.

Lass uns Menschen sein, die Verantwortung für sich und andere übernehmen können. Gib uns die Kraft, wenn es notwendig ist, auch gegen den Strom zu schwimmen

Gib uns den Mut, Ungerechtigkeit beim Namen zu nennen und uns für all die einzusetzen, die niemand haben, der auf ihrer Seite steht. 

Stärke auch in unserem Land alle verantwortungsvollen Kräfte, dass Ausländerhetze, Rassismus und Diskriminierung Andersdenkender klar verurteilt werden

Sei an der Seite aller Menschen,  die auf Grund ihrer religiösen oder politischen Überzeugung verfolgt werden. Segne die Arbeit aller Organisationen, die sich für Gerechtigkeit und Menschenrechte einsetzen

Du guter Gott, sei an der Seite aller  Menschen, die in ihren Ländern um Freiheit und Selbstbestimmung und um die Einhaltung der Menschenrechte ringen. So bitten wir inständig um ein Ende der Kämpfe und Grausamkeiten in Syrien und im Irak, aber auch in Teilen Afrikas und wo immer Menschen Gefahr und Verfolgung ausgesetzt sind. Amen



Thomas Becket   *ca 1118- 29 - + 29.12.1170 ermordet in Canterbury

Thomas war der Sohn eines wohlhabenden normannischen Kaufmanns. Studien führten ihn nachLondon, Paris, Bologna und Auxere: nach seiner Rückkehr nach London wurde er 1146 zum Priester geweiht. 1155 wurde er zum Lordkanzler des jungen Königs Heinrich II. ernannt. Thomas wurde ein brillanter und erfolgreicher Kanzler, mit dem fast gleichaltrigen König eng befreundet, und hatte maßgeblichen Einfluss auf dessen Politik und trat auch mit Pomp auf , fast wie der König selbst.
Thomas bestärkte den König zu dessen Krieg um Besitzansprüche und vertrat dessen Interessen in Streitigkeiten um Besitz mit dem Erzbischof von Canterbury.
 1162 ernannte der König Thomas selbst zum Erzbischof von Canterbury, der König erhoffte sich damit größeren Einfluss auf die Kirchenpolitik.
Aus dem ehemaligen antiklerikalen königlichen Kanzler wurde als Erzbischof  und Primas von England mehr und mehr ein Verteidiger kirchlicher Rechte gegen die Übergriffe des englischen Königs. Auch seinen persönlichen Lebenswandel änderte Thomas Becket radikal, er verteilte seine Einkünfte unter die Armen und führte ein schlichtes, asketisches Leben als Benediktiner. Schon 1 Jahr später kam es zu einem heftigen Streit mit dem König und als dieser 1164 dann die Zustimmung zu 16 Sätzen über königliche Rechte gegenüber der Kirche verlangte, kam es zum endgültigen Bruch. Von seinen bischöflichen Kollegen, die ihm den Rücktritt nahelegten, allein gelassen, wurde Thomas mit Prozessen überzogen und wegen Meineid und Hochverrat verurteilt. TB floh nach Frankreich und führte seinen Kampf für die Freiheit der Kirche weiter, verhängte mit der Autorität seines Amtes Kirchenstrafen über Bischöfe und andere kirchliche Gegner in England - durchaus nicht immer in Übereinstimmung mit dem damaligen Papst. 1170 erhielt Thomas ein Friedensangebot des Königs. Becket kehrte er nach England zurück und wurde von vier Vertrauten des Königs vor dem Altar in der Kathedrale von Canterbury ermordet, indem sie ihm die Schädeldecke abschlugen.
Nach dem Aufsehen erregenden Mord setzte spontan die Verehrung für Thomas ein. Vier Jahre nach seinem Tod, im Jahr nach der Heiligsprechung, unternahm König Heinrich II. eine Wallfahrt zum Grab und tat Buße, indem er sich dort auspeitschen ließ. Wallfahrten zu Thomas' Grab waren bald so häufig wie jene zu Jakobusnach  Santiago de Compostela. Am Grab von TB sollen sich zahlreiche Wunder ereignet haben; Reliquien wurden in ganz Europa verbreitet. Erst 1538 ließ König Heinrich VIII. den kostbaren Thomas-Schrein zerstören und die Gebeine zerstreuen.