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Mittwoch, 23. Juli 2014

Sr.Heidrun Bauer SDS - Lichtblicke

                                                         Sr.Heidrun Bauer SDS Salvatorianerin

in einem graphisch sehr schön gestalteten "Meditiations"Buch,in dem ich immer wieder blättere und lese finde ich die Widmung: " Wien, 30. Nov.2006 Fest des Apostels Andreas ....oft habe ich sie im Gottesdienst der St.Josef Krankenhauskapelle wahrgenommen..öfters wäre ich gerne mit ihnen ins Gespräch gekommen..heute ist es möglich geworden und ich bin von Herzen dankbar, dass wir uns auch über das "Jenseitige" im Diesseits unterhalten..vielmehr tiefer eintauchen können ins LEBEN, wie es ist! Im Glauben verbunden Sr.Heidrun Bauer"
Eine junge Salvatorianerschwester - "jung" mag sie nicht - ich erinnere mich gut an unser Gespräch.
ja, das JENSEITIGE im DIESSEITIGEM - im JETZT: ALLES
WAHRNEHMEN im AUGENBLICK
Es ist das,  was Sr.Heidrun mit ihren Bildern, Collagen, Gedichten macht und vermittelt.
Jetzt ist sie selber dran!

                                                                            Trinität

Unter der Anfrage von Ilse:
wie befreiend und heilend ist Kunst -   ist das auch der "göttliche" Aspekt von Kunst?
                            wohinein verliert man sich - und worin "findet" man sich?
hier (m)ein blog-Beitrag - mein erster!

 „Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit.“ (Friedrich Schiller), mit diesem Satz stimme ich überein. Auch im neuen Testament, im Johannesevangelium, Kapitel 8, Vers 36 steht geschrieben: „Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei.“ Gemeint ist beim Wort Sohn in diesem Fall Jesus von Nazareth, der MenschenSOHN, der GottesSOHN, der Heiland der Welt, der Salvator, dem ich als Ordensfrau, als Salvatorianerin, mein Leben geweiht habe.
Freiheit verstanden als ein gebunden SEIN, als ein verbindliches JA zu einem DU, dem göttlichen DU, wo, wenn ich mich voll und ganz binde, mir auch SEINE verbindliche Treue zugesagt ist - auf ewig, über den Tod hinaus. Darin wurzelt mein Begriff von Freiheit:  Im mich Zentrieren, mich Verankern im Mittelpunkt, um mich dann „in diesem gebunden SEIN“ hinaus zu lehnen, hinein zu wagen in ungeahnte Weiten, Tiefen und Höhen.
Meine ART Kunst zu leben, hat sich in den letzten Jahren von einem mich existenziell Ausdrücken, zu einem meinem Glauben Ausdruck verleihen bis hin zur Gestaltung von Räumen gewandelt.  In meinen Anfängen in Gurk in Kärnten war mir jener Freiraum geschenkt, wo ich mit den mir von Gott und den Salvatorianern (was die Räume betrifft!) gegebenen Möglichkeiten experimentieren konnte.

                                                                   in Gurk
                                                                 Malraum Atelier

Nachdem unsere Gemeinschaft in Gurk im Jahre 2008 aufgelöst wurde und ich mit meinem - nunmehr dritten  - Atelier  nach Schwarzau/Stfld. übersiedelte, standen vermehrt Raumgestaltungen am Programm:  Gebetsräume in Budapest und Wien, Räume im St. Josef Krankenhaus in Wien - Verabschiedungsräume, Patientenzimmer, Verwaltungsräume -, Kreuzwegstationen in Deutschland etc.
                                                                    Gebetsraum Budapest
                                  Bilder am Gang Gynäkologiestation Krankenhaus St.Josef,Wien
                                                            Gebetsraum Schloßberggasse
                                                               Stiegenhaus Kombi
                                                               Ausstellung Herberstein

Ergänzend dazu blieb ich dem treu was mich immer wieder erneut bewegt, Glaubens- und Lebenserfahrungen, die ja nicht voneinander zu trennen sind, ins Bild und ins Wort zu bringen. Bei meinen Ausstellungen in Österreich lese ich auch immer wieder aus meinen Büchern mit den Titeln: LichtBlicke, Seelenspuren, Glaubensspuren.
                                                            Lesung Buchhandlung Herder
Dabei spielt die Mystik eine bedeutende Rolle.
In diesem Zusammenhang zitiere ich gerne Karl Rahner (1904 - 1984). Sicher keine einfache Kost, dafür umso gehaltvoller und sie regt zum Nachdenken an:
…der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein oder nicht mehr sein .                                              Der Fromme von morgen wird ein .Mystiker` sein, einer, der etwas .erfahren` hat, oder er wird nicht mehr sein, weil die Frömmigkeit von morgen nicht mehr durch die im voraus zu einer personalen Erfahrung und Entscheidung einstimmige, selbstverständliche öffentliche Überzeugung und religiöse Sitte aller mitgetragen wird, (…)Die Mystagogie muß von der angenommenen Erfahrung der Verwiesenheit des Menschen auf Gott hin das richtige .Gottesbild` vermitteln, die Erfahrung, daß des Menschen Grund der Abgrund ist: daß Gott wesentlich der Unbegreifliche ist; daß seine Unbegreiflichkeit wächst und nicht abnimmt, je richtiger Gott verstanden wird, je näher uns seine ihn selbst mitteilende Liebe kommt.

Ja ich darf sagen, dass ich eine bin, die in dem oben genannten Sinne „etwas erfahren hat“. Und da ist es gut „Mittel“, wie das Malen und Schreiben zur Hand zur haben, wodurch ich diesen Erfahrungen Ausdruck verleihe. Nicht nur mir tut es gut zu sehen und zu lesen, was mich innerlich bewegt, erfüllt, prägt. Auch viele Frauen und Männer machen sich  heute (wieder) auf die Suche nach zeitgemäßer Glaubens-Sprache. Genau diese Menschen sprechen meine Bilder, Faltkarten und Bücher an.


Ich meine, Gott hat jedem Menschen Talente und Fähigkeiten anvertraut, damit sie oder er diese entfaltet und so Gottes unendliche Vielfalt und Größe sichtbar wird. Mich selbst erfahre ich als eine Frau, die auf einmalige und einzigartige Weise von Gott beschenkt - begnadet - ist, um so ein Geschenk für die anderen zu sein. Dafür bin ich dankbar und das ist etwas Wunderbares und Schönes.

Auch in meiner Arbeit als Geistliche Begleiterin darf ich da sein für Menschen, die in großer Eigenständigkeit ihrem Glauben (wieder) auf die Spur kommen wollen, „ihrem Gott“ auf Augenhöhe begegnen wollen bzw. ihr Leben neu ordnen wollen. Dabei erfahren sie, dass es das wirklich gibt: Leben in Fülle!  (vgl. Johannesevangelium, Kapitel 10, Vers 10)
                                                          Gebetsraum Atelier Ostern

Gedanken vom Maler Vincent van Gogh (1853 - 1890)
„Er - Christus - hat unbeirrt als Künstler gelebt, ein größerer Künstler als irgendeiner: den Marmor, den Ton und die Palette verachtend, denn er arbeitete in lebendigem Fleisch. Dieser unglaubliche Künstler, der für das grobe Instrument unseres modernen, nervösen und zerrütteten Gehirns unbegreiflich ist, schuf weder Statuen noch Bilder noch Bücher, er schuf wirklich lebende Menschen, Unsterbliche … Seine gesprochenen Worte, die er nicht einmal für nötig hielt aufzuschreiben, sind der höchste Gipfel, den je die Kunst erreicht hat; in solcher reinen Höhe bekommt sie Schöpferkraft, erhabenste Schöpferkraft.“


Lyrik von Schwester Heidrun Bauer SDS:

Einfachheit

im
stillen
Da-Sein

Raum
öffnen
für
Menschen

die göttliche Gegenwart
im
Blick



die neue Zeit


hat
schon
begonnen

mit DIR

dem
FriedensLicht
in
MenschenNacht

bist
AuferstehungsLeib
inmitten
fassbarer Welt



Entscheidung


ab heute
wartet
manch
alte Antwort
vergeblich
auf
meine Frage



Schöpfer - Geschöpf

SEIN
und
ABGLANZ

geben
und
empfangen

nur
wenig
geringer …

… geschaffen
nach
Deinem
Bild




das
wahre
SEHEN
beginnt
jenseits

mitten
im
LEBEN



… und wer noch gerne mehr sehen und lesen möchte, genau hier, gibt es mehr davon:
http://www.salvatorianerinnen.at/neu/index.php?option=com_content&task=blogcategory&id=69&Itemid=118