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Dienstag, 22. April 2014

wie ich dich liebe? lass mich zählen wie

Wie ich dich liebe? Laß mich zählen wie.
Ich liebe dich so tief, so hoch, so weit,
als meine Seele blindlings reicht, wenn sie
ihr Dasein abfühlt und die Ewigkeit.

Ich liebe dich ...

Mit aller Leidenschaft der Leidenszeit
und mit der Kindheit Kraft...

Mit allem Lächeln, aller Tränennot
und allem Atem. Und wenn Du es gibst,
will ich dich besser lieben nach dem Tod.
es sind Teile eines Gedichtes von Elizabeth Barret-Browning, 1850 - übersetzt von Rilke
Eigentlich ein Liebesgedicht, das für mich ein Gebet geworden ist. Im Orginal heißt der letzte Satz
"..und wenn Gott es gibt, will ich dich besser lieben nach dem Tod". Die Orginalversion:
                 
How do I love thee? Let me count the ways.
I love thee to the depth and breadth and height
My soul can reach, when feeling out of sight
For the ends of Being and ideal Grace.

I love thee to the level of everyday's
Most quiet need, by sun and candle-light.
I love thee freely, as men strive for Right;
I love thee purely, as they turn from Praise.

I love thee with a passion put to use
In my old griefs, and with my childhood's faith.
I love thee with a love I seemed to lose

With my lost saints, --- I love thee with the breath,
Smiles, tears, of all my life! --- and, if God choose,
I shall but love thee better after death.
Elizabeth Barret-Browning, 1850

 "Was ich bete" - das sind Gebete,Gedanken, manchmal Gedichte,die ich (mehr oder weniger wörtlich) "auswendig" kann. Ich bin eine sehr schlechte "Auswendiglernerin" - und das, was "hängen geblieben" ist, ist einfach "absichtslos" hängen geblieben. Die Gebete tauchen meist "nebenbei" auf, gar nicht bewußt. Sie sind wie ein Teil von mir, wie ein Atmen, das offensichtlich tut was es will und WANN es will. Und wenn eines dieser Gebete spontan, mitten im ganz Alltäglichen - beim Radlfahren,im Schwimmbad,beim Einkaufen, in der U Bahn - auftaucht, dann frage ich mich: 
"Warum jetzt und was will es mir sagen?"