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Samstag, 15. März 2014

verklärt? nein, verwandelt! zu Mt.17.1


Die Verklärung Jesu nennen wir das, worüber das Evangelium am 2.Fastensonntag berichtet.
Aber was heißt schon „verklärt“. Mit verklärten Augen sehen. Jemand verklärt sehen
Groupies machen das, wenn sie ihrem Pop Idol zujubeln. Wie verklärt sind die Gesichter der Jugendlichen dabei oft. Und genau so verklärt sehen sie ihr Idol.
Verklärt sehen – das meint aber letztlich: nicht mehr klar sehen
Auch wenn man verliebt ist, sieht man alles verklärt. Sich selbst und den Anderen. Die Ernüchterung setzt oft nur zu schnell ein. Besser wäre der nüchterne klare Blick.Abschätzen können,wie die Dinge wirklich sind. Die Wirklichkeit wahrnehmen und sie nicht „verklären“
Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar, sagt die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann.
Hören wir auf mit der Verklärung.
Nein, mit „Verklärung“ kann ich nicht viel anfangen.

Aber im Evangelium steht gar nichts von „Verklärung“

Es wird sehr nüchtern berichtet. Eines Tages, wann und warum weiß man nicht, führt Jesus seine Freunde Petrus, Jakobus und Johannes auf einen hohen Berg.
„Dort wurde er vor ihren Augen VERWANDELT“ heißt es dann.
VERWANDELT, das ist etwas ganz anderes als „verklärt“
VERWANDELT, das heißt, etwas Neues kommt zum Vorschein.
Es ist,als wäre man bei einer Metamorphose dabei.
Da, aus der Raupe schlüpft der Schmetterling
Was für eine Verwandlung
.
Petrus, Jakobus und Johannes sind mit dem Mann und Freund Jesus auf den Berg gestiegen – 
und plötzlich sehen sie ihn ANDERS.Ganz ANDERS. VERWANDELT
Die menschliche Sprache braucht für diese Erfahrung Bilder: das Gesicht leuchtet wie die Sonne, 
die Kleider weiß wie das Licht, aus einer leuchtenden Wolke spricht eine Stimme....

Kennen wir nicht auch diese Erfahrung der „Verwandlung“
Plötzlich entpuppt sich ein Ungustl, jemand der uns nervt, als liebenswerter Mensch.
Plötzlich sind wir selbst zu Dingen fähig,die wir uns nicht zugetraut haben. „Wie verwandelt“
Plötzlich wird aus Weinen Lachen,
Plötzlich wird aus einer Niederlage ein gute Erfahrung

"Nichts bleibt wie es ist, schreibt die Lyrikerin Rose Ausländer
alles wandelt sich und mich“

Unser Leben ist Wandlung
Wandelt euch durch ein neues Denken, heißt es im Römerbrief 12,1
Das Ziel? 
„Dass wir zum vollkommenen Menschen werden 
und Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen“ (Eph 4)
So wie ihn die Jünger gesehen haben: Christus in seiner vollendeten Gestalt -

ICH und DU – WIR - in unserer vollendeten Gestalt.